Moinsen,
ich möchte mal an dieser Stelle mit folgendem meiner Meinung nach hartnäckigen Gerücht aufräumen.
...man sagt die Forellen werden gefüttert und deshalb beißen sie nicht...
Der Post ist zwar schon ein wenig älter UND ich kenne diese spezielle Anlage nicht. Ich glaube jedoch kaum, dass der Betreiber seine Fische füttert. Die meisten Anlagen, an denen ich so in DK bin, lassen sich ihre Fische von Externen anliefern. Die Fische kommen dann vom LKW in den See. Wann also sollen sie vom Seebesitzer gefüttert werden? Läuft der mit dem Futtereimer um den See? Gibt's da Zeugen?
Zweiter Punkt und nur meine Meinung: Hätte ich einen Angelsee, würde ich den Fisch günstig kaufen und mir ein zweites Loch in den Hintern freuen, wenn meine Gäste gut fangen. Denn zufriedene Gäste kommen wieder, bezahlen mich und bringen neue Kunden mit. Also Gewinnmaximierung auf meiner Seite. Warum also sollte man die Viecher füttern und dafür noch mehr Geld ausgeben um sich am Ende ins eigene Fleisch zu schneiden, weil keiner mehr kommt? Ich meine, Deppen gibt's ja überall und vielleicht machen es ja einige Betreiber so. Kann ich mir aber kaum vorstellen.
Dritter Punkt: Es wird im Allgemeinen so viel in den See an Fisch nachgekippt wie von Anglern bezahlt wurde. Auch irgendwie klar, finde ich. Fangen die Kunden nichts, kann es die verschiedensten Gründe geben: Jahreszeit, Wassertemperatur, natürliches Futter, Kraut, unerreichbare Unterstände, Krankheiten, Köder, Gerät, Können des Anglers etc. Da macht es schon mehr Sinn darauf zu achten, wie die äußeren Umstände sind.
Vierter Punkt: Mag sein, dass frisch gesetzte Forellen Pellets im Magen haben. Wenn man in so einer Zuchtanlage mehrere hundert Kilo Forellen abfischt und per LKW zum Kunden fährt, achten die Züchter sicherlich nicht darauf, ob sie "leere" oder "volle" Forellen einladen. Ich habe sogar mal gehört, dass die Fische für den Transport z.T. sogar ruhig gestellt werden, damit sie die Anreise besser verkraften. Ob das überhaupt stimmt und es dann über das Futter oder Wasser gemacht wird, weiß ich allerdings auch nicht.
Fünftens und letztens: Wie oft hat man immer noch mit dem Gerücht zu kämpfen, dass Forellenpuffangeln einfach sei. Es gibt nach meiner Erfahrung immer noch genug Leute, die eine Anlage mit einem Fischgeschäft verwechseln und denken, sie machen ohne jegliche Erfahrung den Mega-Schnapper. Manchmal ist es sogar so - meistens ist ein P&T-See aber einfach selektiver als das Angeln in natürlichen Gewässern. Zielfisch und zu erwartende Größe sind im Gegensatz zu Naturseen vorbestimmt und manchmal gibt es vor allem nach dem Besetzen Sternstunden, da sich die Fische irgendwo stapeln. Ich fische schwerpunktmäßig an P&T-Anlagen (kreuzigt mich! ;P ) und habe für mich festgestellt, dass wie überall woanders auch die Erfahrung, Köder- und Gerätewahl den Unterschied machen. Und wenn dann ein vorindoktrinierter Kochtopfangler ankommt und schneidert, sind wie immer die anderen Schuld, aber keinesfalls er selbst.
Also schaut euch Angler und Gerät an, von dem du die Info hast und entscheide dann selbst bezüglich des Wahrheitsgehalts der Aussage. Hast du einen erfahreneren P&T-Angler vor dir oder ist der mal eben so reingeschneit mit der Pilkausrüstung (alles schon gesehen!)?
Ist zwar ein wenig offtopic, aber vielleicht hilft das bei der Seewahl weiter.
Knaek og break