Stellungnahme des Verbandsausschusses des Deutschen Anglerverbandes e.V. vom 25. Juni 2011 zu den Fusionsgesprächen zwischen dem Deutschen Anglerverband e.V. (DAV) und dem Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) (Nachricht 36/2011)
Der Verbandsausschuss des Deutschen Anglerverbandes analysierte am 25. Juni 2011 den Stand der Fusionsverhandlungen und musste mit Bedauern feststellen, dass ultimative Forderungen des Verbandsausschusses des VDSF keine Basis für zielgerichtete Verhandlungen beider Verbände zur Vereinigung sein können.
Im veröffentlichten Beschluss des VDSF-Verbandsausschusses vom 12. April 2011 werden folgende Grundlagen für die Weiterführung der Fusionsgespräche in den Vordergrund gestellt:
„1. Grundlage für einen verschmolzenen Verband unter dem Namen Deutscher Angelfischerverband (DAFV) ist der am 14. und 15. April in Göttingen durch den Verbandsausschuss und das Präsidium des VDSF einstimmig beschlossene Entwurf einer Satzung mit dem Datum 15.04.2010, der auch am gleichen Tag mit der 12er-Kommission als auch mit dem geschäftsführenden Präsidium des DAV diskutiert wurde und der auch in dieser Besprechung ohne Widerspruch geblieben ist.“
Der Verbandsausschuss des DAV stellt fest, dass eine abschließende Übereinstimmung zu allen Punkten der Satzung nicht erreicht wurde. Es bleibt weiterhin zu bemerken, dass den VDSF-Vertretern sehr wohl bekannt war, dass weder der Verbandsausschuss noch die Landesverbände des DAV den Satzungsentwurf kannten. Dieser sollte auf basisdemokratischer Grundlage bis zum 25. November 2010 im DAV zur Meinungsäußerung kursieren, was dann auch geschah. Änderungsvorschläge waren also zu erwarten.
Der Verbandsausschuss des DAV erklärt, dass es bis heute keinen abgestimmten Satzungsentwurf gibt.
„2. Der am 08. November 2011 zusammen mit der Einladung an das geschäftsführende Präsidium des DAV überstellte Entwurf eines rechtlich sicheren und mehrfach angewandten Verschmelzungsvertrages bei Fusion durch Beitritt ist die zweite wichtige Grundlage.“
Der Verbandsausschuss des DAV konstatiert, dass bis zum heutigen Tag dieser vom VDSF (mit Datum 25. Oktober 2010) dem DAV übermittelte Entwurf nicht verhandelt worden ist!
Auf zwischenzeitliche Gesprächsangebote des DAV gab es keine positive Reaktion. Das persönliche Schreiben des Präsidenten des VDSF, Peter Mohnert, an den Präsidenten des DAV, Günter Markstein, vom 8. Juni 2011 beinhaltet als einzigen „Gesprächsansatz“ den „einstimmigen Willen des Fusionspartners VDSF, zum Ausdruck gebracht durch das de facto höchste Gremium des VDSF“ zu beachten!
Der Verbandsausschuss des DAV erklärt einstimmig, dass er an der Weiterführung der Gespräche bis zum Deutschen Fischereitag in Dresden vom 30. August 2011 bis 1. September 2011 interessiert ist und konstatiert gleichfalls, dass die außen stehenden Probleme für die Anglerschaft so groß sind, dass man die sinnvolle Fusion der beiden großen deutschen Anglerverbände nicht aufs Spiel setzen sollte. Der Verbandsausschuss des DAV fordert die sofortige Wiederaufnahme der Gespräche ohne ultimative Forderungen.
Der Verbandsausschuss des DAV schlägt einstimmig vor, die unstrittigen Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen einschließlich des Namens des geplanten gemeinsamen Verbandes zu bewahren und sich bei weiteren Gesprächen auf Fragen zu konzentrieren, die essentiell die Interessen unserer Anglergemeinschaft betreffen.
Zu diesen Themen gehören verbandspolitische Zielstellungen des gemeinsamen Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV), die Förderung der Vereinigung der europäischen Angler, die strukturelle Gestaltung des vereinten Verbandes und nicht zuletzt die Herstellung der Übereinstimmung zur Satzung und dem Verschmelzungsvertrag.
Der Verbandsausschuss des DAV ist dafür, bestehende persönlichen Kontakte und die vielfältigen beiderseitigen Kontakte der Landesverbände und Vereine zu pflegen und auszubauen. Sie können dazu beitragen, mehr Verständnis füreinander zu finden, Missverständnisse zu überwinden und unsere bereits weit voran gekommenen Fusionsgespräche zu fördern.
Der Verbandsausschuss des DAV schlägt weiterhin vor, in bewährter Form auf aktuelle Tagesthemen gemeinsam zu reagieren sowie Aktionen im allgemeinen Anglerinteresse auch künftig gemeinschaftlich zu planen und umzusetzen.