AW: 21 Mio Kronen für die Skjern-Au-Lachse
Bei den recht strömungsarmen Auen ist Sedimentablagerung dann ein Problem, weil viele Eier eben nach der Ablage durch Sedimentbedeckung (je nachdem, wohin sie "gefallen" sind) nicht mehr hochhkommen.
Auch die Verockerung soll da ne Rolle spielen, warum viele Eier der Rückkehrer nicht hochkommen und daher Brut immer wieder durch abstreifen gewonnen werden muss..
Als "recht strömungsarm" möchte ich die Skjern-Au keinesfalls bezeichnen.
Eher das Gegenteil ist der Fall, wenn man mal von einigen Kehr- und Stillwasserbereichen hinter den zahlreichen Kurven absieht. Dort kann es allerdings passieren, das man bis zu den Knöcheln im Schlamm versinkt. Oder hinter Innenkurven bei scheinbar ruhiger Oberflächenströmung an "Prallufern" in metertiefe Ausspülungen abrutscht. Die geringe Sichttiefe der Skjern-Au lässt es allgemein aus meiner Sicht sinnvoll erscheinen, generell auf Watfischen zu verzichten und sich auf die Fischerei vom Ufer aus zu beschränken. Das nützt sicher auch der Schonung ihrer Unterwasser-, Schwimm- und Ufervegetation sowie dem Erhalt der Schutz- und Rückzugsgebiete für Fischbrut und Jungfische aller Art inklusive der Smolts.
Als Laichhabitate für Lachse scheiden diese begrenzten Bereiche aus, aber für das Überleben des Nachwuchses könnten sie wichtig sein, vermute ich.
Allgemein hat die Skjern in ihren Strömungsbereichen aber einen festen sandig-kiesigen bis steinigen Untergrund. Im Unterlauf an der Skjern- und Borrisstrecke sind in den letzten Jahren Gesteinsbrocken in den Fluss eingebracht worden, um Unterstände oder Laichhabitate für die Lachse einzurichten. Genaueres ist mir allerdings nicht bekannt. Und die Experten vor Ort halten sich mit Infos verständlicherweise etwas zurück.
Die Verockerung der Skjern-Au ist kein aktuelles Problem, sondern geologisch und landschaftlich bedingt. Huminstoffe spielen sicher auch eine Rolle. Und sie haben dem natürlichen Lachsbestand jahrtausendelang nicht geschadet. Sie machen die Skjern-Au aber zu einem ganz speziellen Lachsgewässer: Angeln auf Sicht ist nicht möglich, sofern keine Lachse springen oder an der Wasseroberfläche buckeln. Und das tun sie nur selten.
Deshalb muss man ein Gefühl für die Skjern-Au entwickeln oder wie andere sagen: Den Fluss lesen lernen.
Dies ist keinesfalls als Kritik an deinem Beitrag zu verstehen. Deine Anmerkungen sind allgemein korrekt, treffen aus meiner Sicht aber nicht auf die speziellen Bedingungen an der Skjern-Au zu. Vielmehr sind sie ein für mich willkommener Anlass, die von mir seit Jahren regelmäßig besuchte Skjern-Au aus meiner Sicht zu beschreiben. #h
Gruß, Werner