Jeder, der nach Norwegen fährt, träumt wohl vom Fang eines Heilbuttes. Vor Jahren sehnte ich auch meinen ersten Heilbutt herbei. Als er dann endlich am Haken hing, war meine Freude riesig. Mittlerweile sind viele weitere Heilbutte beim Angeln in Norwegen dazugekommen. Ich lernte immer mehr über das Verhalten der großen Plattfische und meine Fänge pro Norwegentour wurden zunehmend besser. Ich möchte Euch nun fünf kleine Tipps geben, wie auch Ihr Euern ersten Heilbutt ans Band bekommt.


Tipp 1: Gummifische: Pink ist Trumpf

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Pinke Gummifische fangen oft mehr Heilbutte

Große Gummifische sind Topköder zum Heilbuttangeln. Je nach Drift kommen 200 bis 500 Gramm schwere Köder zum Einsatz. Bei all meinen Touren stellte ich fest, dass pinke Gummiköder deutlich besser liefen, als andere Farben. Generell liebe ich eigentlich natürliche Muster und fing auf diese auch Heilbutte. Doch irgendwann merkte ich, dass meine Mitangler mit pinken Gummis deutlich mehr Bisse bekamen und XXL-Platten an Bord holten. Seitdem fische ich immer häufiger mit der Köderfarbe Pink ‒ mit Erfolg!


Tipp 2: Pimpe Deinen Gummifisch

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Wer seine Gummifische mit Lockstoff behandelt, bekommt mehr Heilbuttbisse

Gummifische pur fangen Heilbutte. Doch viel besser sind mit Aroma versehene Softbaits. Ich behandle meine Köder mit speziellem Lockstoff, den ich einige Zeit vor dem Fischen auf die Oberfläche des Gummifisches auftrage. Gerade wenn der Heilbutt mal wieder zickig ist und nur träge herumschwimmt oder unsere Köder gelangweilt verfolgt, gibt’s mit dem zusätzlichen Lockstoff häufig doch noch den ersehnten Biss.

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Spezieller Lockstoff macht die Gummifische attraktiver


Tipp 3: Triff die richtige Tiefe

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Unterwassernasen mit gleichbleibender Tiefe von rund 30 Metern sind Hotspots beim Heilbuttangeln

Ich fing schon Heilbutte in nur zehn Metern, aber auch in sehr großen Tiefen. Bin ich auf der Suche nach verdächtigen Spots in einem neuen Revier, ist eine gleichbleibende Tiefe von rund 30 Metern immer ein guter Anhaltspunkt. Sehr spannend sind dabei größere Unterwassernasen, an denen es rasch tiefer wird. Aber auch sogenannte Stufen an Abhängen, die über einen größeren Bereich die gleiche Tiefe aufweisen und in der Nähe von sehr tiefem Wasser liegen, sind absolute Hotspots ‒ besonders für die kapitalen Tischplatten. So fing ich an so einer Stelle zum Beispiel bei einer gleichbleibenden Tiefe von 55 Metern einen 1,60 Meter langen Heilbutt mit etwa 60 Kilo.

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Dieser 1,60 Meter lange Heilbutt biss auf einer Stufe von 55 Metern in der Nähe von tiefem Wasser


Tipp 4: Fische Inliner-Ruten auf Heilbutt

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Bei Inliner-Ruten kann sich die Schnur während des Heilbutt-Drills nicht in den Ringen verwickeln

Klar, auch mit einer normalen Rute mit Rutenringen fangt Ihr Heilbutte. Ich nehme aber viel lieber Inliner-Ruten ohne Ringe am Blank. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass sich während des Drills und der Landung die Schnur nicht in den Ringen verfangen kann. Rutenmodelle zum Heilbuttangeln mit einer Testkurve von 30 bis 50 lbs sind optimal, um auch den kapitalsten Heilbutt mit 50, 100 oder noch mehr Kilos sicher zu landen.


Tipp 5: Nimm Naturköder zum Heilbuttangeln

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Ein ganzer Seelachs hinter einem Schleppblei montiert, ist ein top Heilbuttköder

Wenn ich die Wahl hätte, einen Gummifisch oder einen ganzen Köderfisch fürs Heilbuttangeln zu verwenden, würde ich mich immer für den Naturköder entscheiden. Gerade bei wenig Drift spielt er durch seinen Geruch und das natürliche Aussehen seine Stärken aus. Sind die Heilbutte nicht wirklich in Beißlaune, hat mir ein ganzer Seelachs (Köhler) am System oft den Tag gerettet. In der Regel verwende ich Köderfische zwischen 30 und 50 Zentimetern Länge. Damit haben selbst Meter-Heilbutte kein Problem.

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Dieser Heilbutt biss auf einen ganzen Seelachs am System

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Bunte Auswahl an Gummifischen für Heilbutt. Naturköder fangen aber oft aber besser


Habt Ihr vielleicht noch weitere Tipps zum Heilbuttfang? Wie entscheidend ist für Euch zum Beispiel die Tide? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen beim Heilbuttangeln in Norwegen…

Euer
Jesco
 
Moin Jesco,

schön Dich hier zu lesen...

Wenn es dann sein soll ein paar Worte von mir zum Heilbuttfischen, ob nun Naturköder oder Gummifisch wird sicher von Angler zu Angler anders bewertet, ich zum Beispiel bin viel zu Faul mit Naturköder zu handtieren, bei mir ist immer Gummi an erster Stelle. Wichtig ist aber für den Fangerfolg ist aktives Fischen, so lasse ich meinen Köder wenn er am Grund angekommen ist nur kurz dort, drehe sofort 3 bis 5 Meter höch, warte einige Zeit und wieder geht es 5 Meter höher, das mache ich solange bis ich die Wassersäule durch habe. Jetzt beginnt das ganze von vorne..., Extratipp 1; wenn ich in Tiefen zwischen 20 und 30 Meter fische fahre ich niemals über die Triftline zuum Anfang meiner geplanten Drift, immer schön einen großen Bogen um die Angelstelle man muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen...
Die Angelstelle an sich ist auch sehr wichtig, dabei bevorzuge ich Sandige oder oder Leopardengründige Stellen, diese sollen am besten in unmittelbarer Reichweite von abfallenden Kanten, da wo es dann richtig Tief wird liegen. Extratipp 2, Bevorzugter Beutefisch der Helis sind Köhler, also dort wo Köhlerschwärme stehen lohnt sich das Heilbuttfischen allemal, gute Erfolge gibt es auch wenn man kurz vor Sonnenaufgang an seiner Angelstelle ist, wenn es hell wird und die Tobiasfische aus dem Sand spritzen,
sind immer auch mal gerne die Butts da. In diesem Szenario hatten wir vermehrt auch mit mehren Booten sehr gute Fänge zu verzeichnen, und meist immer dann wenn das Wasser richtig fließt also in der 3, 4, und 5 Stunde vor und nach dem Höchststand der Tide.

Das ganze sind meine Erfahrungen über 30 Jahre Norwegenanlei, und mit Sicherheit gibt es noch viel mehr Erfahrungen von Euch allen, nur zu dann lasst mal hören, und wer was wissen will der kann auch gerne fragen.

Euch allen ein gesundes und erfolgreiches Angeljahr 2019

Herbert Jordan
 
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Hi Jordan,

schön von Dir zu hören. Tolle Erfahrungen, die Du da gemacht hast. Interessant finde ich, dass Du immer im Bogen zurück zur Anfangs-Driftstelle fährst. Merke ich mir mal für die Zukunft.

Beste Grüße
Jesco
 
Hi Kollegen
Da es für mich Ende März Anfang April nach Bodo/Saltstraumen geht und ein Haili ganz oben auf der Wunschliste steht, was würdet ihr dort für Gufi Grössen einsetzen,Riesenlatschen oder eher kleinere, dezentere Modelle?
Ich bräuchte auch noch eine passende multirolle für meine Rute, eine Balzer 71° North hailbutt wobbler travel modell.
Da ich sie nicht sehr oft verwenden werde, möglichst <250 EUR.
Es sollte eine linkshand sein, da ich sie später auch fürs Speedjigging im Warmwasser einsetzten will, sollte sie hoch übersetzt sein und mind.10 kg bremsleistung aufbringen können, eher mehr.
Und eine passende Schnur bräuchte ich auch noch, am besten multicolor.
Welche Stärke, Marke?
Tl
Johannes
 
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Die Grätsche zwischen hoher Bremsleistung, hoher Übersetzung und deinem Budget ist nicht so einfach.

JM und Avet sind bei den großen Rollen bei der Übersetzung und dem Preis schon mal raus....

An für sich würde mir momentan dazu lediglich die alte Daiwa Saltist 40H einfallen - aber das auch nur, weil ich se selbst noch hier liegen habe....

Die hat etwa 1,30 Meter Schnureinzug durch ihre Übersetzung von 1:6,4 und eine wirklich fein dosierbare und ruckfreie Bremse (Sternbremse).

Vom praktischen her wirst du aber mit der Reduzierung auf eine einzige Multirolle auf Dauer nicht glücklich, denn 5-600 Gramm bei dieser Übersetzung zu kurbeln ist echt ein Kraftakt.
Drum hab ich mittlerweile zu der Daiwa noch drei weitere Multis aus dem Hause Avet angeschafft ;)

Köder sind Glaubensfrage

Schnur? Habe ich sowohl Jerry Brown als auch Daiwa J-Braid als multicolor in Gebrauch (von PE2,5 bis PE4)
 
Hi, ich hätte da zb. noch die Multi von Storck gefunden, da gibts die Harvester für ei bissi über 250 euro aber noch ok und dann gibts auch noch die Viking für gerade mal 150, fischt die wer von euch, könnten die passen?
 
G
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G
und dann gibts auch noch die Viking für gerade mal 150, fischt die wer von euch, könnten die passen?
Ich hab mal eine Viking kurz im Einsatz gesehen. Kurz deswegen, weil ich die in nagelneuem Zustand mit der Besitzerin auf einem Kutter bespult habe, - um ihr Ableben innerhalb von 10 Minuten beim zweiten Dorsch der 2 kg Klasse zu erleben. Bremshebel unverrückbar blockiert!
Diese Rolle ist nicht vertrauenswürdig.

Eine Baitcaster zum Speedjiggen in "Warmwasser" vorzuschlagen zeugt lediglich davon, dass diese Angelart noch nicht selbst betrieben wurde. Ich halte das für eine eine Einladung zum Frust. Ich hab selber eine KDS-463PLX, die ist zwar lieb und nett ... aber eben doch ziemlich unergonomisch zum Speedjiggen.
 
G
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was würdet ihr dort für Gufi Grössen einsetzen,Riesenlatschen oder eher kleinere, dezentere Modelle?

Bei den Gummifischen ist es erst mal wichtig, dass man bei der vorhandenen Drift mit ihnen auch "arbeiten" kann. Ich würde sowohl größere als auch kleinere Gummifische mitnehmen. Wichtig ist dabei, dass bei kleineren Modellen ein extrem stabiler Jighaken verwendet wird, da dieser ansonsten bei den rasanten Fluchten aufbiegt.
 
Wer sich die Cutbaits oder die neuen 4 D Heringe sowie die Sandale von Savage Gear in die Köderbox legt, macht nichts verkehrt. Auch die Royber sind klasse Köder für Heilbutt. Wir hatten im September 2018 die meisten Bisse auf den blauen Sandal in 150 g von Savage, der hat die meisten Helis gebracht, allerdings nicht größer als 145 cm, dafür aber reichlich. Die bischen größern hatten Spass an dem Neuen 4 D Hering Big Shad in den Farben, Makerel und Glow Haddock... , bei der Rolle würe ich eine kleine Avet mit Schurfassung so um 400 Meter anraten, wenn aber Kohle vorhanden ist wäre eine JM Violent Slow 1500 LH meine Erste Wahl..
 
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