Aalbesatz aus Wildfang

Hoffe, das Thema ist nicht schon diskutiert worden.
Habe am Wochenende Kontakt zum BF am Rhein aufgenommen, der günstig Aal-, Zanderbesatz liefern könnte.

Wir könnten damit unsere Gewässer, einen Baggersee von 2 ha, auf Vordermann bringen. Bedenken habe ich, dass Aale aus dem Rhein nicht gegessen werden dürfen.
Weiß jemand, ob sich die Schadstoffe schnell im Fisch verdünnen und somit der Fisch essbar wird?
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Weiß jemand, ob sich die Schadstoffe schnell im Fisch verdünnen und somit der Fisch essbar wird?

Was einmal an Schwermetallen, PCB und ähnlichem Dreck im Fisch drin ist, bleibt auch drin.
Besonders gute "Giftspeicher" sind vor allem Fettfische, wozu der Aal ja zweifelsfrei gehört.
Wenn du kleine Aale besetzt, vorausgesetzt in sauberes Wasser dann wird sich mit dem Wachstum die Giftration eben aufs zunehmende Gewicht verteilen.
Bezeichnend finde ich es übrigens, das die Angler zumindest hier in BW ein Entnahmeverbot für Aale haben, ein Berufsfischer diese aber als Besatz verkaufen darf!
Du solltest aber schauen das dir der Kerl nicht etwa Farmaale unterjubelt.
Diese sind nämlich allesamt männlich und bleiben Zeit ihres Lebens Schnürsenkel!

Jürgen
 

Norbi

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Und dann noch in einem Baggersee,vielleicht noch ohne Zu und Ablauf#d
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Aalbesatz aus Wildfang

@Naturliebhaber, das habe ich glatt verpasst.
Danke für den Hinweis!

Jürgen
 
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Danke für die Antworten. Unser Baggersee ist zwar abgeschlossen, aber dafür wollen wir ja nur geringe Mengen Aal und was noch geliefert werden kann besetzen. Außerdem hat der BF das Angebot gemacht.

Denke, der ökologische Schaden hält sich in Grenzen. Mir macht eher Sorgen, dass die Aale mit Giften angereichert sind.
 

rippi

Pokemon-Trainer
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Keine Sorge, alles was in Aalen so drin sein könnte, hast du sowieso schon im Körper.

Ihr könntet als Verein aber auch einfach sagen, dass ihr nicht mehr von besagten Händler kauft, weil ihr Aalbesatz ablehnt.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Ist es denn überhaupt legal, Wildfänge aus hindernisfreien Fließgewässern in abgeschlossene Baggerseen eingesetzt werden und den Mitanglern schadstoffbelastete Aale untergejubelt werden? Die Aale dürfen ja noch nicht mal in den Handel gebracht, aber als Besatzfische eingesetzt werden?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Hoffe, das Thema ist nicht schon diskutiert worden.
Habe am Wochenende Kontakt zum BF am Rhein aufgenommen, der günstig Aal-, Zanderbesatz liefern könnte.

Wir könnten damit unsere Gewässer, einen Baggersee von 2 ha, auf Vordermann bringen. Bedenken habe ich, dass Aale aus dem Rhein nicht gegessen werden dürfen.
Weiß jemand, ob sich die Schadstoffe schnell im Fisch verdünnen und somit der Fisch essbar wird?


Na ja dann kauft sie doch nicht, wenn Ihr schon Bedenken habt und auch keine Vorteile daraus ziehen werdet.
Aber einen so kleinen Baggersee "auf Vordermann" bringen zu wollen mit Zander und Aalbesatz lässt mich zweifeln ob Ihr nicht viel zu viel besetzen werdet und da nicht P&T mit "auf Vordermann bringen" verwechselt wird.


Was wollt Ihr denn (Fangreif?) besetzten 10-20 Aale und 3-8 Zander?


Das ist nicht böse gemeint, aber da werden ja schon Fische leben.
 

marcus7

Well-Known Member
AW: Aalbesatz aus Wildfang

Du solltest aber schauen das dir der Kerl nicht etwa Farmaale unterjubelt.
Diese sind nämlich allesamt männlich und bleiben Zeit ihres Lebens Schnürsenkel!

Jürgen

Moin Jürgen,

Darüber habe ich mir auch schon des Öfteren Gedanken gemacht.

Hast Du hierzu weitere Ausführungen, Quellen oder ähnliches?

Gern auch per PN falls das hier am Thema vorbei geht.

Gruß,
Marcus
 

Taxidermist

Well-Known Member
@Markus, für meine Behauptung, das die Farmaale kleiner bleiben, weil vorsortiert und alle männlich, finde ich leider nichts beweiskräftiges.
Kann man also wohl unter Hören/Sagen abbuchen?
Selbst wurde mir dies schon mehrmals berichtet, unter anderem von meinem Gewässerwart und einem Berufsfischer.
Ansonsten kannst du dich hier mal schlau machen, bezüglich unterschiedlicher Abwachsraten von Glasaalen zu Farmaalen:

http://www.vdff-fischerei.de/fileadmin/daten/sonstiges/SIMON_2014_VDFF_Fulda_Simon.pdf

file:///C:/Users/Win10%20Home%20x64/Downloads/Wachstum_und_Ueberlebensrate_von_Glasaalen_und_Farmaalen_nach_dem_Besatz_von_Seen.pdf

file:///C:/Users/Win10%20Home%20x64/Downloads/Artikel%20zum%20Aalbesatz.pdf

Nach dem was ich hier lesen kann, ist der Glasaal nicht nur gesünder, kräftiger, sondern schlägt den Farmaal spätestens ab dem fünften Jahr im Wachstum.
Aber wohl nicht immer und unbedingt, selten ist es wohl so das der Farmaal einen leichten (Wachstums)Vorsprung hat, dies ist aber wahrscheinlich gewässerabhängig?

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

Laichzeit

Well-Known Member
Aale werden nicht als Männchen oder Weibchen geboren, die Geschlechter bilden sich erst nach dem Glasaalstadium aus.
Ob der Aal männlich oder weiblich wird, hängt sehr stark von der Umwelt ab, Hormone, Stress, Besatzdichte und sehr wahrscheinlich noch einige andere Faktoren spielen da eine Rolle.
Jedenfalls begünstigt die Aufzucht von Glasaalen zu Farmaalen die Entwicklung von Aalmilchnern, die anfangs zwar schneller wachsen, aber nie so groß wie ein weiblicher Aal werden.
Deshalb sind Farmaale im Schnitt kleiner als die aus Glasaalbesatz oder Wildaufkommen.

Edit:
Quelle z.B. hier:
https://www.sustainableeelgroup.org...mination-in-eels-consequences-for-management/
Even if we do not yet understand all the mechanisms involved in eel sex determinism, we know that, likely in relation to stress and cortisol levels, aquaculture produces 90% of males.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ob der Aal männlich oder weiblich wird, hängt sehr stark von der Umwelt ab, Hormone, Stress, Besatzdichte und sehr wahrscheinlich noch einige andere Faktoren spielen da eine Rolle.

Danke fürs Erklären!
Bei anderen Kaltblütern, wie Reptilien z.B., ist auch die Bruttemperatur ausschlaggebend für die Ausbildung des Geschlechts.
Könnte eventuell zu den schon genannten Faktoren hinzu kommen, weil ja bei der Aufzucht von Fischen (Aalen), häufig auch erhöhte Wassertemperaturen gefahren werden?

Jürgen
 

marcus7

Well-Known Member
Sehr interessant Jürgen, danke für die Quelle.

Ähnlich wie Du habe ich auch schon öfter gehört, dass Farmaale sortiert werden.

Macht aus meiner Sicht auch Sinn (zumindest wirtschaftlich).

In der Mast haben die (zunächst) Glassaale annähernd die gleichen Bedingungen, was bedeutet das die Weibchen tendentiel eher eine bestimmte Größe (sagen wir Farmaalgröße) erreichen.
Da die Weibchen aus wirtschaftlicher Sicht für die weitere Mast und den anschließenden Verkauf als Speisefisch deutlich interessanter sind, verbleiben die "uninteressanten" Männchen als Besatz für die doofen Angler. Diese können den Aalen ja schließlich schlecht unter den Rock gucken.

Ich habe mal eine Studie gelesen deren Kernaussage war, dass das Geschlecht von Farmaalen eben (noch) nicht bestimmbar sei und sie daher 50/50 m/w gemischt seien.

Verwunderlich finde ich den Inhalt der Folie 18/25 deiner Quelle, da hier keine Männchen unter den Farmaalen nachgewiesen werden konnten (oder hat sich dort ein fehler eingeschlichen?).

Nachtrag: Habe den Beitrag von Laichzeit erst später gesehen, Danke für die Erklärung.

Eine Frage bleibt: Was machen die Mastanstalten mit dem großen Überschuss an Männchen?

Die Räucheraale die meistens im Handel angeboten werden haben Gardemaße von 70-80cm.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
In den Niederlanden hat man seit jeher oft kleine Aale im Bund angeboten. Wenn man heute danach sucht gibt es Angebote die hochpreisiger als lijnAal, aber eben auch preiswerte, da wiegen etwa 5 Stück geräuchert ein Pfund.

Das dürfte dann eine mögliche Verwendung der Farmaale sein.
 
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