Sofortanschlag auf Aal - wie funktioniert das bzgl. Köder( Art,Größe ) und Anhakmethode ( Hakengröße? )
Ich fische auf Aal nur mit Wurm, da wir quasi nur Spitzköpfe haben. Köfi-Aale beim Zanderangeln in den letzten 10 Jahren lassen sich da an einer Hand abzählen.
Hakengröße hoch bis 1 (je nach Wurmmenge) - aber nicht dieses rot-geschwungene, unterdimensionierte Gamakatsu-Spielzeug, sondern "richtige" 1er.
Ich beobachte ständig meine Spitzen - bei uns beißen die Aale oft so zaghaft, dass nicht mal die Glocke klingelt.
Wenn ich in diesem Fall dann ca. 2 Sek. durchgängiges Leicht-Vibrieren in der Spitze sehe, bekommt der kräftig eine gezimmert. Und hängt dann sehr oft auch ganz vorne.
Deshalb sitze ich so nah an meinen Ruten, dass ich im Sitzen sofort und ungehindert mit der Hand rankomme. Man sollte da dann schon konzentriert bei der Sache sein und die Knicklichter an den Glocken immer im Blick haben.
Gibt aber natürlich auch mal Aale, die sich selber haken und kräftig läutend in der Spitze randalieren.
Auf Aal angle ich praktisch nur im langsamen bis mittelschnellen Fließwasser, da es das an den Stillgewässern meiner Region nicht sonderlich bringt - da geht am Fluss dann vergleichsweise deutlich mehr.
Die Fehlbiss-Anzahl hält sich in für mich gut vertretbaren Grenzen. Nach einer Weile hat man da ganz gut im Gefühl, ob man statt ca. 2 Sek. noch 1 Sek. dranhängen sollte, bis der Anschlag kommt.
Und man lernt zu unterscheiden, welche Spitzenzucker überhaupt anschlagswürdig sind - andernfalls würde man bei jedem Kleindöbel- oder Gründling-Abfressversuch reinhufen, was es ja auch nicht bringt.
So wie man irgendwann beim Spinnfischen ein Gefühl dafür entwickelt, ob das gerade Fisch- oder Astkontakt war.
Voraussetzung ist aber wie gesagt, dass man immer konzentriert bei der Sache ist und schnell, aber koordiniert und ganz gezielt im möglichst richtigen Moment reagiert. Das muss fix gehen, darf aber keinesfalls hektisch und/oder unkoordiniert ausfallen.
Wichtig ist da auch der Rutenwinkel - zu steil stellen ist genauso kontraproduktiv wie zu flach. Man muss eben rausfinden, bei welchem Winkel die Rute bei welcher Strömung und welchem Wind die beste Bissanzeige bietet.
Was für mich auch zur Feinabstimmung zählt. Das kann dann zwar anfänglich mal nen Moment dauern (bis es passt), macht sich dann aber im Nachhinein sehr bezahlt.
Irgendwann zupft man dann einfach bei abgestellter Rute und erfolgtem Bleikontakt vor der Rolle mit dem Finger ein paar Mal in die Schnur und schaut auf die Spitze - und weiß dann, was man wie stark noch korrigieren sollte, um das System optimal "einzupegeln".
Wer seine Ruten irgendwie steil auf Banksticks klatscht und immer drauf wartet, dass es klingelt (und womöglich noch zur Rute laufen muss), verpasst IMO sehr viele Bisse - die bekommt derjenige dann nicht mal mit. Der wird dann nur die Selbsthak-Hooligans fangen, während der Rest wieder abhaut.