Oder befischt ihr dann beides mit Mono?
Ja. Geflecht macht für mich da jeweils null Sinn. Beim Nichtfrost-Spinnen auf Zander schon, beim Ansitz nie.
Auf Aal verwende ich 0,40er Mono (da hängerträchtige Totholz-Gewässer) plus Geflechtsvorfach (s. unten), auf Zander ne 0,28er Mono (andere Gewässer mit weniger Hindernissen) plus 7x7-Stahlvorfach.
Vor allem beim Totholz-Nähe-Aalen wäre mir Geflecht als Hauptschnur viel zu empfindlich, das ist Hauruck-Angeln mit häufigem Hinderniskontakt.
Aus Geflecht besteht da bei mir nur das Vorfach in Form der Mika Mussel Careline (25 lbs). Tragkraft ist da erstmal zweitrangig, ich will da möglichst hohe Abriebsfestigkeit. Und bei ner 0,40er Hauptschnur brauche ich da auch keine zusätzliche Schlagschnur.
Wobei die Gewässer mäßig fließen - ich bekomme da keine Probleme durch krassen Strömungsdruck bei ner 0,40er. Ein extrem steiler Stellwinkel ist darum auch nicht erforderlich.
Es ist auch die Frage, wie man da angelt. Ich persönlich sitze unmittelbar hinter meinen zwei direkt benachbarten Ruten (halb steil gestellt - sonst bekomme ich Genickstarre), um bei vorsichtigen Bissen sofort anschlagen zu können. Im Prinzip gehe ich da vor wie bei ner Feeder oder Picker:
Sobald sich da auch nur leicht was an der Spitze tut, halte ich schon mal die Hand anschlagsbereit über der jeweiligen Rute. Wenn es dann erkennbar weiterzuppelt, bekommt der Beißende ohne jegliches Warten sofort nen derben Anschlag gezimmert.
So konnte ich schon diverse Aale verhaften, die kaum merklich gebissen haben - der Biss war jeweils nur als ganz leichtes Vibrieren in der Rutenspitze sichtbar, Glocke hat kaum geklingelt. Gierige Kleindöbel machen da teils viel mehr Rabatz an der Spitze.
Wenn ich da weit von den Ruten weggesessen hätte oder diese weit auseinander gewesen wären, hätte ich diese Aale bestimmt nicht bekommen. Oder den Biss gar nicht erst mitbekommen.
Da ist volle Aufmerksamkeit gefragt - also nix mit großartigem Rumlatschen oder unkonzentriertem Rumlabern.
Der beschriebenen Aal-Methode scheinen auch kurze Vorfächer sehr zuträglich zu sein - bin mittlerweile auf 40 cm runtergegangen, das funktioniert sehr gut in Verbindung mit dem Line-Aligner-Effekt vom angewickelten Haken. Da hängen auch Aale in vielen Fällen ganz vorne.
Wie anderswo schon geschrieben, unterscheide ich deutlich zwischen gezieltem Zander- und Aalangeln.
Beim Zander sind bei mir die Hauptschnur deutlich dünner und das Vorfach deutlich länger (ca. 65 bis 70 cm).
Das ist aber jeweils nur mein persönlicher Ansatz, mit dem ich gut fahre. An anderen Gewässern muss das nicht unbedingt auch so funzen.
Zudem angle ich auf Aal nur mit Wurm, da wir quasi nur Spitzköpfe haben - auf Köfis geht da so gut wie gar nix.