Abfisch-Aktion am Stausee Kelbra

Newsmeldung

Der Angelverein Sangershausen übt weiterhin Kritik am Stauregieme und musste erneut eine große Abfischaktion am Steusee Kelbra durchführen

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Die Fische werden in andere Gewässer in der Nähe gesetzt

Der Angelverein hat mit rund 40 Mitgliedern am Wochenende rund 2,5 Tonnen Fisch gerettet, um diesen in den Kiesgruben in Roßla und Berga sowie im Schlossteich Rottleberode unterzubringen.
Da der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt sein Stauregime änderte und das Regenrückhaltebecken nun komplett abgelassen wird, mussten die Angler reagieren. Hintergrund sind die Vorgaben des Landesumweltministeriums Sachsen-Anhalt, welche die Rahmenbedingungen für ein Vogelschutzgebiet am Stausee verbessern sollen.

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Abfischaktion am Stausee Kelbra

Noch ist die Talsperre zu etwa 1/4 gefüllt. Trotzdem versuchte schon ein großer Teil der Fische in die Helme über das Bauwerk 1 aus dem Stausee zu entkommen. Insgesamt konnten zehn PKW´s mit Anhänger und Belüftung organisiert werden. Der größte Teil der Fische waren Giebel, aber auch etwa 20 bis 30 % Kaulbarsche und Barsche.
Die Entwicklungen des letzten Jahres zeigtne, dass das "neue Bewirtschaftungskonzept", welches die Talsperre "fischfrei" machen sollte, nicht funktioniert. Jeder der in den Restpfützen bzw. über die Fischaufstiegsanlage einwandernden Barsche und Giebel legt bis zu 300.000 Eier. Ohne nennenswerte Raubfischbestand können diese Fische sich dann ohne Probleme in diesen Massen explosionsartig entwickeln. Die Hauptnahrung dieser Fische sind Zooplankton und Fliegenlarven.

Quellen:
Artikel in der MZ und Mail vom AV Sangershausen
 
Das Problem der Weißfisch-Überbestände gibt es vielerorts. Auch hier in meiner Gegend im fränkischen Seenland werden jährlich massiv Weißfischbestände abgefischt, um die Wasserqualität zu verbessern. Teils wurden in den Vorjahren Tonnen Weißfisch zur Verwertung in Biogasanlagen transportiert.
Der Klimawandel trägt hier sicher auch das Seine bei und ich bin gespannt, ob sich in den kommenden Jahren hier auch Überbestandssituationen beim Karpfen aufgrund selbständiger Fortpflanzung entwickeln. In flachen Weihern brauchen wir heute hier in Franken schon faktisch gar nicht mehr besetzen. Wir haben einen 6ha-Weiher mit ca. 1,5 m Wassertiefe, in dem sich hunderte K2-Karpfen tummeln, die nie besetzt wurden.
Das trifft übrigens nicht nur auf Weißfischbestände zu. Im Altmühlsee wurden meines Wissens nach dieses Jahr im Rahmen eines Elektroabfischens 600 Waller entfernt. Das ist schon eine erstaunliche Hausnummer.
 
Hallo,

das Problem in Kelbra liegt m.W. aber anders.

Dort soll ja die Talsperre nicht abgefischt, sondern komplett abgelassen werden. Ob das nun aus Gründen des Vogelschutzes oder wegen Hochwasserschutz geschieht, scheint ja noch nicht endgültig klar zu sein.

Die Angler bergen die Fische um sie vor dem Verenden zu bewahren und um zu verhindern, dass sie in die Helme abwandern und die dortige Population stören und verfälschen.

Die Angler würden bevorzugen, dass ein begrenzter Winterstau erhalten bliebe und sich ein ausgewogener Fischbestand aus Fried- und Raubfischen entwickeln könnte.

Für die Vogelschützer scheinen Fische als Fressfeind und Nahrungskonkurrenz unerwünscht zu sein.

Auch hier in meiner Gegend im fränkischen Seenland werden jährlich massiv Weißfischbestände abgefischt,

So massiv wie früher aber nicht mehr. Die abgefischten Mengen sind m.W. um ca. 80% - 90% geringer als früher.
Die Zanderfänge sind auch deutlich rückläufig.

Blaualgen und Badeverbote gibt es trotzdem noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss meinen Teich ablassen weil sich die cypriniden so stark vermehrt haben das das Wasser extrem belastet wird.
Mit Rute komm ich nicht mehr hinterher....
 
Das Problem der Weißfisch-Überbestände gibt es vielerorts. Auch hier in meiner Gegend im fränkischen Seenland werden jährlich massiv Weißfischbestände abgefischt, um die Wasserqualität zu verbessern. Teils wurden in den Vorjahren Tonnen Weißfisch zur Verwertung in Biogasanlagen transportiert.
Der Klimawandel trägt hier sicher auch das Seine bei und ich bin gespannt, ob sich in den kommenden Jahren hier auch Überbestandssituationen beim Karpfen aufgrund selbständiger Fortpflanzung entwickeln. In flachen Weihern brauchen wir heute hier in Franken schon faktisch gar nicht mehr besetzen. Wir haben einen 6ha-Weiher mit ca. 1,5 m Wassertiefe, in dem sich hunderte K2-Karpfen tummeln, die nie besetzt wurden.
Das trifft übrigens nicht nur auf Weißfischbestände zu. Im Altmühlsee wurden meines Wissens nach dieses Jahr im Rahmen eines Elektroabfischens 600 Waller entfernt. Das ist schon eine erstaunliche Hausnummer.
Ist das nicht seltsam, dass über die großen Wallerbestände geklagt wird und gleichzeitig über zuviel Weißfisch und K2 Karpfen?
 
Hallo,

Ist das nicht seltsam, dass über die großen Wallerbestände geklagt wird und gleichzeitig über zuviel Weißfisch und K2 Karpfen?

Die Menge der jährlich abgefischten Weißfische ist im AMS über die Jahre aber stark gesunken. Früher waren das bis an die 50t, jetzt noch ca. 5t. Die Wallerfänge haben dagegen deutlich zugenommen.

Die K2 beziehen sich auf den Weiher non Naturliebhaber, nicht auf den AMS.
 
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