AW: Abu Toby- Meerforellenblinker??
Das erinnert mich an den Stripper- einer liebt ihn, andere hassen ihn!
Genau so ist es. Ich liebe den Stripper und fische trotzdem den Snaps nicht mehr, obwohl ich schon die Aufschreie höre. Warum?
Mit dem Stripper habe ich Fische gefangen, und mit dem Snaps nicht. Wahrscheinlich purer Zufall, aber für mich Grund genug, dem Stripper zu vertrauen und den Snaps mittlerweile nicht mehr ans Band zu binden. Komplett irrational, nur Bauchgefühl. Aber der Köder, dem man vertraut, fängt den Fisch. Nicht zuletzt, weil er die meiste "Water Time" erfährt und somit die größte Chance hat, dem Zufall einer Meerforellenbegegnung zu unterliegen. Und genau von diesem Faktor hängt meines Erachtens sehr viel vom Erfolg beim Meerforellenangeln ab. Die meiste Zeit sind nämlich überhaupt keine Fische da, egal was die Zeitschriften einem so alles versprechen. Und wenn ich nach 5 Köderwechseln endlich mal Erfolg habe, weiss ich nicht (obwohl ich es ahne), dass das vielleicht das einzige Mal war, dass heute überhaupt ein Fisch meinen Köder zu Gesicht bekommen hat und dass das Vorgängerblech ebenfalls zum Biss geführt hätte.
Ich habe sehr viel mit verschiedenen Blechen herumexperimentiert, sogar mit Bleifliegen und Rapfenbleien, und alle durften mal was fangen.
Sorgen mache ich mir eigentlich nur bei Nachläufern, die nicht zubeissen wollen, dann wechsel ich tatsächlich sofort den Köder. Aber seit ich das zum ersten Mal auch auf Fliege beobachten konnte, habe ich die Idee verworfen, dass es sich ausschliesslich um den Köder handelt. Manchmal wollen die Zicken einfach nicht.
Was den Abu Tobi angeht (und darum geht es hier ja), meine ich genau dasselbe, auch wenn das vielleicht falsch verstanden wird: Ich persönlich fische ihn aus o.g. Gründen nicht, aber der Forelle wird es egal sein, ob es sich um einen Abu Tobis oder einen Silda handelt, der ihr präsentiert wird:
Beide imitieren das korrekte Beuteschema, und es hängt von sehr vielen Faktoren ab (insbesondere auch vom Glück), ob der Fisch zufasst oder nicht. Und dazu noch, wo er zufasst. Und da scheiden für mich auch lange Blinker wir die Jensen Tobis über 12g mit nur einem Haken am Ende aus, aber das Fass mache ich jetzt nicht auch noch auf.
Und noch was zum Thema Wurfweite: Als Feudelschwinger bin ich froh, wenn die Mücke mal auf echte 25m kommt. Und an den richtigen Stellen reicht das voll und ganz aus. Und den Abu wirfst Du auch bei fiesem Seitenwind weiter.
Fazit der ganzen Theorie:
Wenn Du an den Blinker glaubst, wird er Dir auch Deinen Fisch bringen. Den Forellen sind Modeerscheinungen egal. Hechte werden auch heute noch auf Effzet beissen, Gummi- und Jerkgepose hin oder her. Viel wichtiger als der Typ sind das individuelle Vertrauen in den Köder. Und auch Größe und Führung haben m.E. mehr Einfluss auf den Erfolg als die Marke.