Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Thomas9904

Well-Known Member
Die Meldung kam grade rein:
Tolles Naturprojekt bedroht
http://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/achim/tolles-naturprojekt-bedroht-3572416.html

Da sollte ein verschlammter Altarm der Weser, die Große Brake, ausgebaggert werden, um wieder mehr Sauerstoff reinzubringen.

Das Gewässer wird vom Achimer Angelverein bewirtschaftet.

Das mit dem Geld war auch schon geklärt, sowohl das Land (den größten Teil) wie auch der Verein hätten zusammen dafür fast 300.000 Euro aufgebracht.

Das ist nun alles gefährdet, denn der Vorsitzende des Anglervereins Uwe Roll hat wohl nun mitgekriegt, dass sie der Landwirtschaftskammer für jeweils 500 Kubikmeter der 12 000 Kubikmeter Schlamm, also 24mal, eine Bodenanalyse vorlegen solle, obwohl bereits ein Institut Unbedenklichkeit des Schlamms festgestellt hatte.

Dazu kommt neben den eigentlichen Kosten für dieses bürokratische "Doppelmoppeln" noch, dass das Land nix zahlt, wenn die Maßnahme nicht bis Jahresende abgeschlossen ist.

Und selbst ein Landtagsabegordneter hört da den Amtsschimmel wiehern......

Wird aber wohl am Ende nix nutzen, dementsprechend sauer ist nun der Präsi des Angelvereins.

Der meinte, wenn wieder deswegen ein großes Fischsterben wäre, dann würde sein Verein keinen Fisch mehr rausholen und entsorgen.

Das sollten dann die verantwortlichen Vertreter der Behörden machen.........

Kann man dann wohl als "Notwehr gegen den Amtsschimmel" bezeichnen....
 

Coasthunter

Allwetter und Ganzjahresangler
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Das sind Meldungen, die mir mittlerweile nicht mal mehr ein Kopfschütteln wert sind. Wäre diese Aktion ohne wenn und aber durchgezogen worden, hätte es mich gewundert. |uhoh:
 
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Moin Thomas,

ich bin im Verwaltungsrat des Anglervereins Achim. Was da mit dem Landkreis Verden abgeht ist kaum noch in Worte zu fassen. Das Gewässer, die Große Brake hat noch eine maximale Tiefe von 50 cm. Was in einem heißen Sommer passiert, muss man glaube ich nicht erklären. Ich werde das Board aber gerne auf dem Laufenden halten.


Schöne Grüße und Euch allen Petri.

Norbert
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Gibt dann wahrscheinlich eben mal ein "schönes", verschlammtes Naturschutzgebiet für Insekten, Kröten und Frösche, dann dürfen Angler eh nicht mehr rein.
Und das zu erwartende Fischsterben ist dann der "Dünger" für die Mücken..........

@ Norbert:
Das wäre klasse, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst, kannst mich gerne auch immer per Mail über Neues informieren:
Redaktion@Anglerboard.de
 
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Thomas9904

Well-Known Member
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Dann wirds ein "schönes" Naturschutzgebiet als Trockenrasen oder so - angeln wirste da dann so oder so nicht mehr....

Wenn die Schützer mit den Behörden/Amtsschimmeln zusammen halten, haben Angler immer schlechte Karten..

Und dann ist auch keine Argumentation zu doof, um Angler wegzukriegen...
 

Gardenfly

Active Member
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

Bei einer Diskussion über das eines Teiches kam vom NABU das Statement "wenn der verlandet haben wir ein Moor"-Biologie 6 kann ich nur dazu sagen-Moore entstehen nicht in Nährstoffreichen Gebieten mit guten SBV -das wird eher eine Brennesselfarm
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Achim: Der Amtsschimmel wiehert

...
Das ist nun alles gefährdet, denn der Vorsitzende des Anglervereins Uwe Roll hat wohl nun mitgekriegt, dass sie der Landwirtschaftskammer für jeweils 500 Kubikmeter der 12 000 Kubikmeter Schlamm, also 24mal, eine Bodenanalyse vorlegen solle, obwohl bereits ein Institut Unbedenklichkeit des Schlamms festgestellt hatte...

Hat mit dem dortigen Amtsschimmel rein garnichts zu tun, sondern wird durch die LAGA PN 98 (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall) und deren Umsetzung in den Ländern geregelt. Demnach sind überall und bei allen Baumaßnahmen, so auch oder gerade bei Gewässerschlämmen die anfallenden Abfälle je 500 m³ zu beproben und zu analysieren. Die Beprobung hat, wenn nicht anders mit der Behörde abgestimmt, vom Haufwerk oder aus dem Container zu erfolgen und eben nicht aus dem Gewässer selbst. Bleibt die Frage, wie und wo die vorliegende Probe genommen wurde.
Mich wundert, dass man dass in der Vorplanung nicht berücksichtigt hat. Gegebenfalls kann man mit der zuständigen Abfallbehörde auch ein davon abweichendes Programm fahren. Bei Gewässerschlämmen kann das jedoch schwierig werden, da sich zum einen insbesondere in Schlämmen Schadstoffe wie Schwermetalle, PAK und PCB akkumulieren und zum anderen diese Verteilung je nach Fließregime und Morphologie sehr inhomogen sein kann.
Wenn bereits eine Bodenanalyse vorliegt, die unbedenklich ist, so wundert es, wie diese Analyse für diese Menge Schlamm gelten soll. Eine solche Analyse kann lediglich orientierenden Charakter haben, dient aber nicht der Abfalleinstufung.
Letztendlich geht es darum, dass die Schlämme ordnungsgemäß entsorgt werden und je nach LAGA Einstufung (es gibt von Z 0 bis > Z 2 insgesamt 5 unterschiedliche Einstufungen) eben nicht am Gewässerrand, auf irgendeinem Feld, im nächsten Tümpel oder im Wald landen.
Bei dieser Abfallentsorgung wird leider Gottes viel Schindluder getrieben, weil sich viel Geld sparen bzw. verdienen lässt. Geholfen ist aber niemandem, wenn das Zeug dann irgendwo landet wo es nicht hingehört.
Wie gesagt, überall im Tiefbau und Abbruch oder wo auch immer Abfälle zur Entsorgung anstehen muss so verfahren werden und ist in der Planung zu berücksichtigt. Egal mit welcher guten Intension man ein solches Projekt betreibt.

Gruß

Tomasz
 
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