Allgemeine Fragen zur Anschaffung eines Bootes

Eitsch

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Hallo liebe Leute,

in mir reift der Gedanke zur Anschaffung eines eigenen kleinen Bootes. Zu dem Thema beschäftigen mich allerdings ein paar Fragen auf die ich ein wenig Rat erhoffe.

1.) Ich möchte das Böötchen auf einem Trailer bei mir in der Nähe lagern. Haupt Angelgebiet wäre die Ostsee.
Aber wo lasse ich das Boot zu Wasser? Gibt es überall "freie" Plätze an denen man das Boot zu Wasser lassen kann oder muss man an einen Yachthafen und dafür noch Geld bezahlen oder wie läuft das?
In Norwegen fahren sie einfach irgendwo an den Strand und fertig. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass derartiges in Good old Germany erlaubt ist. Außerdem halte ich das ohne Allrad für keine Gute Idee.

2.) Es gibt ja die CE Kategorien. Ist es illegal mit einem Boot der Kategorie D auf die Ostsee zu fahren? Ist das so wie mit ner Mofa auf die Autobahn zu fahren? Ganz abgesehen davon, dass es natürlich gefährlich ist. Obwohl wenn ich mir die 5 PS Nußschale anschaue mit der ich jedes Jahr in Norwegen auf einem wilden Fjord rumfahre... #d

3.) Bei manchen älteren Gebrauchtbooten ist gar keine CE Klassifizierung angegeben. Steht das in der Regel dann irgendwo drauf?!? Fahrzeugschein oder so?

4.) Frage zu TÜV? Steuern? Versicherung? (Es wird sich um ein Führerscheinfreies Boot handeln. Da ich Zuhause noch einen 9,9 PS Yamaha rumliegen habe.)

5.) Die Boote welche ich mir ausgeguckt habe sind meist GFK Boote z.B. das Selva Tiller 4.8. Diese wiegen im Schnitt + -250 kg, dazu kommen 2 oder 3 Personen, Angelgerät und der Motor inkl Tank. Sind die 9,9 PS da zu wenig? Hat jemand ne grobe Schätzung welche Geschwindigkeiten sich damit erzielen lassen? Gleitfahrt sicher nicht, das ist mir bewusst.

6.) Weiß zufällig jemand ob man auf dem Elbe Lübeck Kanal vomn Boot aus angeln darf?! :q

7.) Gibt es noch etwas, dass ich wissen sollte?


Über kosten, Umstände, Sinn und Unsinn bin ich mir durchaus im klaren. Grob jedenfalls. :)

Liebe Grüße
 

Cocu

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AW: Allgemeine Fragen zur Anschaffung eines Bootes

Moin,

ich kann zwar nicht zu allen Fragen etwas sagen, aber hier mal das, was ich spontan beantworten kann:

Zu 1.: Freie und damit kostenlose Slipgelegenheiten gibt es nur sehr wenige, aber es gibt sie, hier müsste auch die AB-Suche weiterhelfen, hab darüber schonmal etwas gelesen hier.
Ansonsten muss man tatsächlich in fast jedem Hafen bezahlen, um sein Boot ins Wasser bringen zu dürfen.

zu 2.: Illegal ist daran gar nichts, man darf ja sogar beim Baden am Strand mit dem Schlauchboot ins Wasser! Es darf allerdings nichts passieren!!! Denn wenn man selbstverschuldet gerettet werden muss, hat man meines Wissens nach auch den Aufwand des jeweiligen Retters zu bezahlen, bzw. bezahlt eben im schlimmsten Falle mit dem Tod!!! Bis 15 PS dürfte also definitiv nichts illegal sein, aber möglicherweise eben dämlich!!! ;-)

zu 5.: Es werden auch Boote mit 15 PS an Angler vermietet, die dann mit 3 - 4 Personen rausfahren, bei entsprechenden Bedingungen wird man damit also einigermaßen problemlos raus- und auch wieder reinkommen, aber bloß niemals den Wind und die Ostsee unterschätzen!

zu 6.: Ausgeschlossen!!! Im ELK ist das Angeln vom Boot, soweit ich weiß, vollkommen verboten!!! Außer vielleicht für den jeweiligen Fischer, wenn es den denn noch irgendwo gibt!!! ;-)

Viele Grüße zurück
 

Blaupause

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AW: Allgemeine Fragen zur Anschaffung eines Bootes

zu 3) Boote mit einem Baujahr vor 1998 mussten keine CE-Zertifizierung haben. Daher wirst du bei diesen Booten auch keine weiteren Infos darüber finden. (Ob die Norm da erste eingeführt wurde oder ob die Zertifizierung vorher freiwillig für die Bootshersteller war, kann ich aber nicht genau sagen.)

zu 4) TÜV gibt es bei Booten dieser Klasse nicht, erst bei Gasanlagen oder 220 Volt-Systemen gibt es Prüfungen. Ein Trailer hätte aber sehr wohl TÜV, alle 2 Jahre wie beim Auto. Steuern werden nicht erhoben. Auch eine Versicherungspflicht gibt es bei diesen kleinen Booten meines Wissens nach nicht, ABER versichern solltest du dein Boot und vor allem den Motor unbedingt, und zwar Haftpflicht + Vollkasko. Ist nicht sehr teuer (ich zahle 340 Euro/ Jahr für beide Versicherungen zusammen bei 560 x 250 cm mit 90 PS) und gerade die kleinen Motoren werden oft geklaut.

Zu sonst noch was: die Faustregel "Unterhaltskosten pro Jahr = 10 % vom Neupreis" passt ziemich genau.

Hast du ein Boot, hast du immer was zu tun. Stell deine Frau schon mal psychisch drauf ein, dass du ab dann öfter mal nicht da bist :q

Wenn dir das Hobby gefällt und du regelmäßig auf der Ostsee shippern willst, kaufst du dir in spätestens 2 Jahren etwas Größeres, mindestens ein Boot mit Schlupfkajüte (und noch ein Jahr später dann ein Pilothouse). Es kann deutlich günstiger sein, direkt ein Pilothouse zu kaufen (anstatt die anderen 2 Boote vorher teuer aufzurüsten und dann zu verramschen). Jetzt kommt sicher ein Kopfschütteln und "ja, aber..." von dir, ich wollte es nur gesagt haben. Mir fallen spontan 3 Boardies ein, die es so oder so ähnlich gemacht haben und nun beim Pilothouse gelandet sind #6
 

volkerm

Active Member
AW: Allgemeine Fragen zur Anschaffung eines Bootes

Ich habe etliche Jahre an der Ostsee gelebt und gefischt. Sicher klappt das auch mit einem kleinen, offenen Boot. Leider zu selten. Wind und Welle halt. Nach vielen wertverlustigen Erfahrungen habe ich das passende Boot restauriert und umgebaut. Shetland Alaska 600, den entsprechenden Umbaubericht findest Du hier oder im Boote- Forum. Mit sowas in der Art liest man Windvorhersagen gelassener. Teuer wird der Spass, keine Frage. Kräftiges Zugfahrzeug, ordentlicher Motor, etc. Man fühlt sich einfach sicherer in sowas, und ich will nicht wissen, wie viele Angler ihr Leben verloren haben, weil sie bei "wird schon gehen" Wind- und Wellenverhältnissen mit den Nusschalen rausgefahren sind. Richtig oder gar nicht, das habe ich gelernt.
 
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