In diesem Thread haben wir ja schon darüber diskutiert, wieviel Ihr für einen Gummifisch ausgeben würdet. Da hat ja jeder seine ganz eigene Grenze. Ich gestehe, dass ich bei Ködern sehr anfällig bin und so habe ich inzwischen eine recht volle Kiste mit den hochpreisigen Gummis. Nun fische ich die schon eine Zeit lang und möchte hier meine bisherigen Eindrücke mit Euch teilen.
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Inzwischen ist meine Schwedenköderbox weiter gewachsen ...

Der Trend kommt ja hauptsächlich aus Schweden, wo Köderbauer wie Claes Claesson Kultstatus genießen. Der Erfolg liegt auch daran, dass mit den Ködern eine neue Art der Angelei zu uns gekommen ist. Denn im Unterschied zu den gängigen Ködertypen lassen sich die Schwedengummis allesamt auch unbeschwert und damit sehr flach präsentieren. Klar haben das bei uns vereinzelte Angler auch schon immer gemacht. Aber ich spreche von einem Trend, und der ist bei uns zumindest in der Masse noch relativ neu. In solchen Gewässerbereichen stoßen die klassischen Gummifische mit dem Bleikopf schnell an Grenzen. Die haben in der Regel eine hohe Flanke und einen schmalen Kiel. Unbeschwert kippen diese Modelle zur Seite oder drehen sich gar um die eigene Achse. Damit sind sie fürs Shallow Rig ungeeignet. Hier brauchen wir Gummis, die auch ohne Gewicht sauber laufen. Und genau das tun die Schwedengummis mit ihren meist bulligen Körpern. Das macht sie ideal fürs Einleiern überm Kraut, im Freiwasser oder in den flachen Gewässerzonen.
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Den strammen Hecht konnte ich im Winter im Flachwasser überlisten. Video s. Ende des Beitrags ...


Inzwischen gibt es wirklich viele Anbieter von solchen Modellen. In einem Angelladen habe ich sogar eine eigene „Schwedenwand“ gesehen. Die Auswahl, die ich Euch hier vorstelle, ist rein willkürlich und lange nicht umfassend. Wenn ich alle hätte testen wollen, wäre ich jetzt ein armer Mann. Ich bin also nur danach gegangen, was mir besonders ins Auge gestochen ist oder was mir Kumpels empfohlen haben.


Mc Rubber
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Der Klassiker. Sieht bullig aus, läuft sehr stabil und fängt

Claes Claesson, der Inhaber von Svartzonker, ist in Skandinavien ein Star. Er ist nicht nur als Köderbauer bekannt, sondern als Fernsehkoch extrem populär. Ich habe mal einen Tag mit ihm gefischt und er ist wirklich ein cooler Hund. Der Mc Rubber war nach dem großen Erfolg der Jerkbaits meines Wissens der erste Gummiköder von Svartzonker. Der Querschnitt ist ziemlich breit und die Schwanzwurzel recht dick. Da schwimmt eine ganz schöne Portion durchs Wasser. Damit Bewegung ins Spiel kommt, ist der Schwanzteller vergleichsweise groß, beim Giant Mc Rubber in 34 Zentimeter ist er größer als eine Streichholzschachtel! In der Konsequenz macht der Schaufelschwanz auch ganz schön Alarm, weswegen ich anfangs etwas skeptisch war. Eigentlich mag ich einen dezenteren Lauf lieber. Aber die Hechte offensichtlich nicht! Das Teil fängt unverschämt gut.
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Voll drauf gehämmert. Auch wenn die dicken Gummis nicht richtig gefaltet werden, gibt's recht wenig Fehlbisse

Hersteller: Svartzonker
Größen: 21, 25 und 34 Zentimeter
Gewichte: 85, 110 und 300 Gramm
Preis: 6,90 bis 15,90 Euro
Internet: www.svartzonker.de
Fazit: Ein Köder, den ich nicht mehr missen möchte. Sieht gut aus und fängt. Kaufe ich wieder!


Pig Shad
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Für mich einer der innovativsten Köder der letzten Zeit

Der „Schweineshad” war schon lange in aller Munde, bis ich mich endlich durchringen konnte, auch einen zu kaufen. Kumpels hatten mir so oft von diesem Köder vorgeschwärmt, dass ich schließlich doch schwach wurde. Ich habe es nicht bereut! Der Köder ist eine Innovation und hat einen Lauf, den ich so noch nicht kannte. Der lange, runde Körper sorgt für eine stark rollende Aktion, ohne jedoch zu überschlagen. Besonders gefallen mir Muster, die am Rücken und Bauch verschieden gefärbt sind. Ich empfehle MusteVon der Seite betrachtet wechselt der Köder so ständig die Farbe und sorgt für hohe Kontraste. Die relativ dezente Frequenz des Schaufelschwanzes komplettiert den positiven Gesamteindruck. Ein wirklich toller Köder!
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Der schwedische Guide Jesper Larsson fischt den Gummi gerne weedless

Hersteller: Strike Pro
Größen: 15, 20, 23 und 26 Zentimeter
Gewichte: 21, 50, 90 und 134 Gramm
Preis: ca. 3,30 bis 12,90 Euro
Internet: www.strikepro.com
Fazit: Das Teil sieht gut aus und ist innovativ. Keine Frage, davon muss ich mehr haben! Mein persönlicher Liebling. Nicht gut für mein Portemonnaie ...


Gator Gum
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Die Dinger fangen definitiv, mich haben sie allerdings (noch) nicht vom Hocker gerissen

Auch dieser Köder ist schon sehr populär. Der Macher ist der Schwede Alexander Lexén. Unter der Marke Leech produzierte er schon sehr erfolgreich Sonnenbrillen und Bekleidung für Angler, als er mit Gator auch in die Köderproduktion einstieg. In Schweden galt der Köder sehr schnell als Fangmaschine und auch an den Bodden vor Rügen ist der Gator Gum eine Bank. Wie der Pig Shad rollt er sehr stark, läuft insgesamt aber etwas hektischer. Das siedelt ihn vom Verhalten her irgendwo zwischen dem eher ruhigen Pig Shad und dem lebhaften Mc Rubber an. Bislang hatte ich allerdings noch nicht das Gefühl, dass ich diese "Lücke" – sofern man es denn so bezeichnen will – unbedingt schließen muss. Müsste ich mich zwischen den Ködern entscheiden, würde ich zuerst auf den Gator Gum verzichten.
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Mathias Fuhrmann vom Team Boddenangeln fischt gerne und erfolgreich mit den Gator Gums

Hersteller: Gator Gum
Größen: 17, 22 und 27 Zentimeter
Gewichte: ca. 45, 90 und 145 Gramm
Preis: ca. 9,95 bis 14,95 Euro
Internet: www.leechstore.com
Fazit: Ein schöner Köder, der bewiesen hat, dass er Fische fängt. Mein Bedarf ist aber mit dem Mc Rubber und Pig Shad gedeckt.


Hooligan Roach
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Sieht doch einfach geil aus, oder? Ich konnte jedenfalls nicht widerstehen

Der Köder ist mir beim Stöbern im Internet sofort ins Auge gefallen. Ein massiver, liebevoll gestalteter Körper mit einem sehr langen, relativ schlanken Schaufelschwanz. Dieser Aufbau verleiht dem Gummi einen ganz speziellen Lauf. Er flankt verhalten und der Schaufelschwanz wackelt intensiv. Das weicht vom Standard ab und kann gerade an stark befischten Gewässern den Unterschied machen. Entwickelt wurde der Köder von Ola Rasmusson, einem passionierten Angler, der seinen Traum lebt. Hergestellt wird er in Kooperation mit Kanalgratis, einem großen schwedischen Shop und YouTube-Kanal. Auf Olas Homepage findet Ihr weitere, echt abgefahrene Köder. Solche Typen unterstütze ich gerne.

Hersteller: Ola Lures/ Kanalgratis
Größe: 21 Zentimeter
Gewichte: ca. 115 Gramm
Preis: ca. 18 Euro Euro
Internet: www.olalures.se, www.kanalgratis.se
Fazit: Der Lauf überzeugt mich optisch vollkommen. Allerdings habe ich den Köder noch nicht lange genug, um zu beurteilen, ob’s die Hechte auch nachhaltig anspricht. Ich erhoffe mir aber viel.


Nettel Laken

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Läuft super, ging bei mir aber schnell kaputt

Der Kopf hinter dieser eigenwilligen Kreation ist Björn Nettelbladt, ein Architekt, Bildhauer und begeisterter Angler. Man sieht dem sehr detailgetreuen Riesentwister an, dass Björn künstlerisch begabt ist. Flossen, Augen und Maul sind liebevoll gestaltet. Jeder Köder wird von ihm in Handarbeit gegossen. Als ich den Nettel Laken zum ersten Mal im Wasser sah, war ich schwer beeindruckt. Der Schwanz arbeitet schon beim geringsten Zug und der Köder läuft stabil. Dass die Hechte ihn mögen, beweisen die Turniersiege, die Björn mit dem Laken in Schweden eingeheimst hat. Doch die Enttäuschung folgte recht schnell: Schon nach einem Einsatz musste ich den Schwanz neu ankleben. Er war ohne Fremdeinwirkung abgerissen. Kaum repariert, weitete sich ein kleiner Kratzer vom Haken im Körper allein durchs normale Fischen zur Großwunde aus, die mit Gummikleber behandelt werden musste. Vielleicht habe ich einen Montagsköder erwischt, aber mein Vertrauen ist erst mal hin.
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Der Köder ist sehr detailreich gearbeitet. Ob das die Hechte merken, glaube ich nicht. Aber mich spricht's an

Hersteller: Nettel Baits
Größe: Körper 15, ausgezogen bis 28 Zentimeter
Gewicht: ca. 90 Gramm
Preis: ca. 18 Euro
Internet: www.nettelbaits.se
Fazit: Innovative Form, sensationeller Lauf. Geht leider zu schnell kaputt. Wenn das Problem behoben ist, würde ich eventuell wieder zuschlagen. Vorher aber nicht.

Zum Abschluss das Video, in dem ich auf den McRubber zwei schöne Hechte fangen konnte. Die Dinger funktionieren wirklich gut ;)

 
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Es fehlen noch ne ganze Reihe an Ködern, aber allein schon aus finanziellen Gründen habe ich sie nicht alle gefischt ;-) Vielleicht kannst Du ja mal Deine Erfahrungen mit den Ködern schildern? Taugen die was?
 
Der MC Rubber ist eine echte Waffe am System, im Flachwasser. Den Eastfield Downsizer fische ich immer im Herbst im Tiefen auf Hechte. Ich meine, das es kaum einen geileren Gummi als den für große Hechte im tiefen Wasser gibt.
 
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Die Hooligan Roach gibts auch als Downsizerversion, gegen Ende jeden Monats stellt Ola seine handgemachten Köder in seinen Shop, sind dann aber immer sehr schnell weg!

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