AW: Amrum
Hallo Zusammen,
ich habe mich gestern Abend hier auf Amrum im Brandungsangeln versucht. Dank der vielen tollen Beschreibungen fühlte ich mich recht gut vorbereitet, dennoch gebe ich auch meine Tipps zum Besten.
Wir sind hier im Urlaub und ich hatte vor wenigstens einmal hier zu Angeln. Gutgläubig wie ich bin, dachte ich mir, dass es in 2014 bestimmt schon einen Angelladen auf Amrum geben wird. Wie Ihr Euch sicher denken könnt, gibt es den auch heute (2014) nicht. So musste ich selbst ran und Wattwürmer suchen. Bei Steenodde (alter Ölhafen) habe ich weniger gute Erfahrungen gemacht, da es dort auf der rechten Seite sehr schlickig und auf der linken Seite alles voller Muscheln war. Wattwürmer waren dort nur wenige zu finden. Gut wiederum lief es links vom Fähranleger in Wittdün (Blick von der Insel zum Fähranleger, also Richtung Norden). Hier ist das Watt leicht zugänglich und alles ist voller kleiner markanter Sandhaufen. Meine Herausforderung bestand nun darin diese auszubuddeln. Unsere Vermieterin war leider überhaupt nicht daran interessiert mir zu helfen (ich dürfte mir nicht mal einen Spaten borgen), sodass ich es mit Kinderschippen probiert habe. Diese Schippen kann man dort überall kaufen, halten aber nicht wirklich viel aus. Mir sind 2 Stück zerbrochen, sodass ich dann am Schluss per Hand die Dinger ausgebuddelt habe, finster.
Im ortsansässigen Haushaltswarenladen hätte man mir gern eine Forke oder Spaten bestellt, aber die Lieferzeit hätte 7-10 Tage betragen, doppelt finster.
Am Angeltag war es morgens sehr stürmisch, alles war aufgewühlt, sodass ich mich entschied, Abends vor der nächsten Flut vom Fähranleger zu angeln. Das geht in der Woche super bequem, da ab 20:30 Uhr dort nichts mehr los ist. Am Wochenende fahren die Fähren vermutlich länger.
Ich konnte also mit dem Auto bequem bis an die blauen Wartehäuschen vor fahren und im Laternenlicht das Angelzeug aufbauen (so bequem und komfortabel ging das noch nie).
Wie auf Googlemaps schon zu sehen ist, ist es dort auch gleich sehr tief, also optimal dachte ich.
Leider ist alles Gute selten beisammen, denn der gewünschte Erfolg blieb aus. Durch die recht starke seitliche Strömung hatte ich permanent Seegras in der Schnur, was eine Bisserkennung unmöglich machte. Ich habe recht schnell auf Krallenbleie umgestellt, aber Fische hat das auch nicht gebracht. Bei jedem Einholen war die Schnur voller Seegras und bei jedem zweiten Einholen waren die Haken blank, aber ob das Krabben oder Fische waren …?
Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Ganz klar, ich würde mir einen Spaten mitbringen und ich würde es rechts vom Fähranleger in der zweiten oder dritten Buhne versuchen. Den geringeren Komfort (man kann trotzdem das Auto in unmittelbarer Nähe abstellen) und das geringere Licht (keine Laternen) würde ich dabei in Kauf nehmen, ganz in der Hoffnung weniger Strömung zu haben.
Gruß Henryk