Wenn man sieht, was es dieses Jahr für natürlichen Zandernachwuchs gab, beweifel ich das ganz stark. Die Zander vermehren sich eindeutig prächtig. Kann mich nicht an ein Jahr mit so vielen Fritten erinnern.
Nicht, dass ich für die Verordnung bin den Zander nicht zu besetzten aber ich (und viele in der Fachwelt) bezweifeln, dass ein Besatz auf so ein großes Gewässer überhaupt einen nennenswerten Effekt hat. Insbesondere bei Zanderbesatz gibt es Studien die ganz klar offenlegen, dass ein Besatz keinerlei langfristige Auswirkungen hat. Der Zander ist das Paradebeispiel von einem Fisch, der entweder gute Bedingungen vorfindet und sich reproduziert oder schlechte Bedingungen vorfindet und sich auch durch Massenbesatz langfristig nicht hält.
Die Fische sind ja noch da, das lässt sich anhand des stark vertretenen Nachwuchses klar rückschließen. Wir sind nur zur blöd sie zu fangen.
Meine Theorie ist, dass zu den schlechten äußeren Umständen in diesem Jahr vor allem eines dazu kommt. In den letzten Jahren wird viel mehr mit Kunstködern gefischt. Viele Fische meiden die Köder am Grund mittlerweile. Außerdem hab ich fast den Eindruck, dass der Stammfutterfisch "Grundel" langsam immer weniger wird. Fische im Mittelwasser wie Ukeleis und Rotaugen gab es dieses Jahr so viele wie Jahrzehnte nicht mehr. Vielleicht könnte es sein, dass die Zander am Main eher wieder Nachts und dann auch eher wieder im Freiwasser jagen. Nur da wird es für uns Angler mal wieder extrem tricky sie zu beangeln. Das sind alles nur rein hypotetische Theorien. Mir ist nur aufgefallen, dass ich von den paar Zandern die ich hatte, die meisten in der Nacht gefangen habe und die sehr oft, wenn der Köder gerade erst ins Wasser aufgeklatscht ist.
Was haltet ihr davon?