....biege mit dem Fahrradanhänger nach rechts ab, die Rampe runter.
Leiser, aber doch empörter Aufschrei. Ich dreh' mich um:
Der Freund, genauso alt und klapperig wie sein Fahrrad, scheint zu stehen, und ich beobachte wie in Zeitlupe
seinen Sturz, und wie er sich mit Dramatik aufs Kopfsteinpflaster legt.
Ich sei schuld, lautet das Urteil, ich hätte das Abbiegen nicht markiert (das stimmt.).
Der Rücken kaputt, der Fuß, der Arm.
Katastrophenmodus.
Ich dagegen denke, dass das alles hoffentlich nicht wahr ist. Nach langen Vorbereitungen und langer Fahrt durch den Frankfurter Verkehr endlich am Angelplatz angelangt, habe ich überhaupt keine Lust auf Wartezimmer der Uniklinikambulanz.
Die zwei Ruten müssen rein, Blei und Tauwurm in die Fahrrinne. Das ist der Weg!
Denke ich in dieser Situation wirklich nur ans Angeln?
Ja.
Außerdem: Hast Du überhaupt konzentriert nach vorne geschaut
wie damals
als Du
Flüchtling
mit einem kleinen Mädchen auf den Schultern
durch die Minenfelder liefst? (Iranisch-Irakischer Krieg 1980-1988).
Wenig später stelle ich fest, dass ich einen Kurbelgriff vergessen habe.
Shit!
Mit nur einer Rute.
4 dunkle Grundeln
Das wars.
Um Mitternacht.
Der Freund ist wieder fit
die Rampe hoch.
Rechts am Geländer ein Tier.
Umrisse wie ein Eichhörnchen
Aber viel zu groß!
Katze?
Nie und nimmer. Der hier ist viel flauschiger.
Und dann
im Laternenschein blicke ich
mitten in der Stadt
in ein erschrecktes Mardergesicht.
Bis hierher.