AW: Angeln bei Potsdam
Wie es aussieht neigt sich die aktuelle Phase gesteigerter Niederschläge langsam aber sicher ihrem Ende. Der Pegel ist schon kräftig gesunken, das Niveau ist aber immernoch gut 20cm über dem des letzten Herbstes. Für nächste Woche sind polare Klimate mittlerer Frost mit kräftigen Nachtfrösten angekündigt. Das unterbricht den Wasserkreislauf , das Grundwasser kann endlich absinken und wenn der (Boden)Frost vorbei ist kann das oberflächennahe Wasser schnell einsickern.
Bis dahin heißt es aber erstmal druchhalten und weiterhin bibbern. So richtig raus zieht es mich zur Zeit auch nicht wirklich, trotz des recht angenehmen Hochdruckwetters.
Und für die, die sich für klimatische Aspekte der Angelei interessieren:
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1893 auf dem Telegrafenberg in Potsdam gab es insgesamt nur 5 Jahre in denen die Jahresniederschlagssumme über 750l/qm lag. Es gab nur diese 5 Ausreißer nach oben, der Rest pendelt um den Mittelwert von 550-600l/qm. 2 von 5 solcher Jahre waren weit verstreut im letzten Jahrundert. 3 von 5 besagten Jahren traten seit der Jahrtausendwende auf.
Es ist statistisch eindeutig belegbar, dass für die Station Potsdam übder den Beobachtungszeitraum von über 100 Jahren die Niederschlagsmenge messbar zugenommen hat. Ich habs jetzt nicht in Prozent - aber wir reden hier über niedrige bis mittlere zweistellige Prozentwerte.
Da aber auch die durch den Treibhauseffekt angetriebene gesteigerte Niegerschlagsmenge mit gesteigerter Temperatur und damit gesteigerter Verdunstung einhergeht, lässt für gewöhnlich sich ein Defizit in der Wasserbilanz, also dem was der Tier und Pflanzenwelt zur Verfügung steht, ins Negative rutschen - Jahr für Jahr ein Stückchen weiter.
Die Niederschläge steigen - aber nicht so stark, um die gesteigerte Verdunstung ausgleichen zu können. Das Ergebnis kann man in Güterfelde und Nudow live beobachten. Daher war das letzte Jahr auch sowas besonderes - aus hydrologischer Sicht.
Hochwassersituationen gab es immer wieder mal in Potsdam - aber mal an die alten Hasen gefragt - gab es früher auch solch ausgedehnte Phasen gesteigerten Pegelstands? Oder ist ein Hochwasser, wie wir das allgemein kennen eine typische Welle die nach wenigen tagen wieder durch ist? Seit Oktober, also für 4,5 Monate gab es nun konstant hohe Wasserstände über 100cm bis zu 125cm.