# pikehunter,
ich habe die Varde Au im Sommer befischt. Vorab …, es hat sich nicht gelohnt.
Zuerst in Varde die überteuerten Fischlizenzen gekauft, Eintritt in einen dortigen Angelverein pp. Anschließend ab zur Varde Au. Gefischt habe ich im Raum südlich von Janderup. Dort erst einmal einen Angelplatz gefunden , was aufgrund der vielen Netze nicht einfach war. Dann die Varde Au, absolut schnell fließend. Dafür hatte ich überhaupt keine Ruten und Bleie dabei. In keinen Kurven habe ich dann geworfen. Ja, einige Barsche wurden es schon. Alle, wirklich alle, habe ich zurückgesetzt.
An fünf Tagen habe ich gefischt, das Ergebnis war immer gleich. Ein einziges Mal habe ich eine Forelle bekommen, in Erinnerung 30 cm. Meine Fischererlaubnis habe ich dann auslaufen lassen,die Vereinsmitgliedschaft auch.
Wie gesagt, die Varde Au war für mich nichts. Allerdings kannte ich nur ein winzigen Teil.
Gewohnt habe ich immer in Blavand, kenne also auch die dortigen Forellenpuffs. Der in Ho war mal gut, wurde m.E. immer, trotz Vergrößerung , immer schlechter. Dazu überlaufen . Die erste Reihe zieht den Köder raus, die zweite Reihe wirft und die dritte Reihe ködert neu an. Nee, muss nicht sein.
Einen Forellenpuff kenne ich noch rechts in Fahrtrichtung Varde. Ehemalige Kiesgrube, das Wasser klar wie ein Gletschersee. Die Forellen alle absolut sichtbar, wir für die auch. So war auch der Fang, viel Geld für nichts.
Pikehunter, mache zwei Wochen in Blavand richtig Urlaub mit der Familie. Ich denke, da hast du wesentlich mehr Freude als am Fischen.
Wenn Du letzten Sommer dort warst, warst Du natürlich blöderweise gerade in der Dürrezeit dort, während der sich die Fischerei wegen des Niedrigwassers und der hohen Wassertemperaturen extrem "zäh" gestaltete. Auch ist der Sommer allgemein bzgl. Lachs nicht die beste Zeit.
Auch ist 5 Tage fischen auf Lachs ohne echten Kontakt auch nicht wirklich unnormal, das wichtigste "Utensil" beim Lachsfischen ist das Durchhaltevermögen des Anglers. Wenn's ständig "krachen" muss, sollte man besser an einen Forellenteich gehen...
Schnell fliessend ist die Varde Au auch nicht überall, ein bisschen umschauen an der Streck ist nicht verkehrt...obwohl schnelle Strömung für die Lachse auch nicht wirklich ein Hindernis ist. Dann muss man eben das passende "Besteck" dabei haben, um auch in dem schnellen Wasser tief fischen zu können, wie man es für Lachs braucht. Dass du nicht das passende Tackle dabei hattest (oder auch nicht vor Ort besorgt hast), ist
nicht das Problem der Varde Au...
Einen Lachs sozusagen "im vorbeigehen" zu fangen, funktioniert eben in aller Regel nicht.
Dass die Varde Au sooo schlecht nicht sein kann, zeigen die jährlichen Fangstatistiken, immerhin wurde 2018 in der Varde Au trotz der Dürre im Sommer durch eine starke Herbstsaison ein neues Rekordjahr aufgestellt mit 1704 (!!) gemeldeten Lachsen und 255 Meerforellen
https://varde-sportsfiskerforening.dk/fangststatistik/
Als Tips an den Thread-Erföffner:
Lies Dir die Regeln hier genau durch
https://varde-sportsfiskerforening.dk/angelregeln-2019/ besonders bei den Regeln zum widerhakenlosen Fischen und zur Anzahl der Haken verstehen die Dänen keinen Spaß, wer mit Widerhaken fischt oder z.B. am Wobbler 2 Drillinge hat, hat schnell "Ärger am Hals!"
Wenn Du mit Wurm mal einen Aal-Ansitz mit Wurm machen willst, dann achte darauf, dass Du Circle-Hooks (auch ohne Widerhaken) fischst, alles andere ist illegal, auch andere Naturköder als der Wurm (z.B. Garnelen oder Fischfetzen) sind
nicht erlaubt.
Über die "Erfüllung der Entnahmequote" hat ja Elmar Elfers schon was geschrieben und den Link zur passenden Stell gesetzt
.
Grundlegendes zur Spinnfischerei auf Lachs:
Grundregel No1:
Habe Ausdauer und fische die Gewässerstrecke systematisch ab!
Dazu muss man wissen, dass Lachse im Süßwasser eigentlich nicht mehr fressen. Somit sind die Bisse, die man bekommt, reine "Reflexbisse". Wenn der Köder irgendwann in der Nähe des Lachses in seinem "Reflex-Fenster" auftaucht, kann (nicht muss) man den Reflex zur Attacke auslösen. Man spielt sozusagen beim systematischen abfischen der Gewässerstrecke ein Spiel gegen die Statistik. Je ausdauernder und systematischer man eine Strecke abfischt (Du musst also am Ufer auch "Kilometer fressen" und nicht immer an einer Stelle stehen) umso wahrscheinlicher wird es, dass der Köder mal in dem Reflexfenster auftaucht und dann attackiert wird.
G
rundregel No2: Fische tief!
Lachse stehen
in aller Regel grundnah in tieferen Gebieten der Strecke (Kolke hinter Steinen, tiefe Außenkurven). Ausnahmen bestätigen zwar die Regel aber wenn man beim Fischen nicht ab und an Hänger hat und/oder mal Wasserpflanzen am Haken hängen, dann fischt man nicht tief genug. Zum Glück sind 95 % der Hänger in den dänischen Auen "weiche" Hänger an Wasserpflanzen, die man mit Zug wieder gelöst bekommt. Wenn der Köder zu hoch über den Köpfen der Lachse läuft, dann bekommt man eher selten Kontakt zu Lachsen, höchstens die Meerforellen kommen mal 'ne "Etage höher", um den Köder zu attackieren.
Da die Varde Au meist um die 1,5-2,2 m tief ist, müssen die Köder die Fähigkeit haben, auch in diese Tiefe zu kommen.
Gängige Köder sind:
a. Spinner
Spinner werden eigentlich stromauf gefischt, also stromauf geworfen und dann so langsam auf den Angler zu gefischt, dass sie tief laufen und sich gerade noch drehen. Gängige Muster sind Spinner in den Größen 3-5 (Vibrax und Mepps) je nach Wasserstand und Strömungsgeschwindigkeit. Sehr beliebt und auch fängig sind extra schwere Spinner wie z.B. die "Flying C " von Mepps oder ähnliche "Kondomspinner" wie sie landläufig genannt werden
https://www.fisknu.dk/endegrej/kondomspinner.html
Keine Angst vor schweren Modellen in 25 oder mehr Gramm Gewicht, solange sie tief genug laufen ist alles prima! Im Frühjahr und bei hohem, braunen Wasser darf die Farbe gerne "knallig" sein, je später das Jahr und umso niedriger und klarer das Wasser ist, umso unauffälliger darf die Farbe sein!
b. Blinker
Blinker werden anders gefischt, sie werden quer zur Strömung ausgeworfen im Bereich zwischen 90° und 45 °. Man lässt sie absinken und holt so langsam ein, dass sie in der Strömung auf die eigene Seite rüber gedrückt werden und dabei tief laufen. Wenn sie auf der eigenen Seite angekommen sind und holt man sie auch langsam & möglichst grundnah am eigenen Ufer wieder ein. Auch hier gilt: Keine Angst vor schweren Ködern! Wenn die Strömung es erforderlich macht, dann darf der kompakte Blinker eben auch mal 40 oder 50 g wiegen! Normal sind Gewichte von 20-30 g. Gute Modelle sind der gute alte "Effzett" oder auch (sehr empfehlenswert) der "Hansen Namsos" (
https://www.nordmeer-handel.de/Kues....html?MODsid=a4d60c5edac78a2b40482cc69fb9b905 ) in allen Farben und Gewichten von 25-45 g je nach Strömung. Auch hier gilt wieder, je höher und brauner das Wasser umso heller/auffälliger darf die Farbe sein.
c. Wobbler
Hier musst Du Dir auch sicher sein, dass der Köder tief genug läuft, wenn man also immer mal wieder spürt, dass die Tauchschaufel den Boden berührt, fischt man tief genug. Wobbler werden ähnlich wie Blinker schräg zur Strömung ausgeworfen (60-45°) und dann von Anfang an langsam wieder auf den Angler zu gezogen. Dabei immer auch mit der Strömung als "Bewegungsgeber" arbeiten! Übliche Größen sind 7-12 cm Länge!
Achtung: Immer dran denken, die Bauchdrillinge zu entfernen, Du weißt ja, nur 1 Haken pro Köder! Empfehlenswerte Muster sind von Rapala z.B. "Rapala Countdown", "Rapala Original", "Rapala Shad Rap", "Rapala Fat Rap". Für die Farben gilt auch hier das gleiche, je brauner und höher das Wasser umso bunter dürfen sie sein!
Ich hoffe, die Infos helfen Dir Ingo, ein wenig zu einem Erfolg zu kommen!!
Leicht ist das lachsfischen nicht, man muss sich schon "reinknien" und Zeit investieren...aber wenn es mal "funkt", war das die ganzen Mühen wert, selbst wenn man aufgrund der Quote evtl. C&R machen muss.
Knaek og braek!
Gruß
MeFo-Schreck