Angeln in Kanada

Angler20059

New Member
Kanada ist meiner Meinung nach eines der schönsten Länder der Welt und bietet besonders für Angler zahlreiche schöne Stellen.
So kann man zum Beispiel eine ruhige Zeit an einem der vielen Seen verbringen, mit einem tollen Blick auf die Wälder und Berge.

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Elmar Elfers

Chefredakteur
Auf jeden Fall! Kanada steht ganz weit oben auf unserer Reiseliste. War erst einmal auf einer Rundreise vor rund 20 Jahren drüben. Ein Tag stand zur Auswahl: Rundflug mit dem Wasserflugzeug oder Fischen auf Saibling. Ich fing schöne Saiblinge in einem Waldsee. Wir "testen" 2021 das Reisen mit einem befreundeten Pärchen, da die beiden unsere erste Wahl für einen Roadtrip durch Botswana und eben auch Kanada sind. Es soll dann irgendwann mit zwei Wohnmobilen durchs Land von Lachs und Bär gehen. Planst Du auch eine Reise?
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

einsam gelegene Seen gibt es in Skandinavien auch, aber Kanada hat natürlich deutlich mehr unterschiedliche Landschaften, Gewässer und auch einige Fischarten zu bieten, die wir in Europa nicht finden.

Allerdings sollte man nicht dem Irrtum verfallen, dort würden weniger strenge Angelvorschriften gelten als in DE.
Je nach Provinz und Gewässer ist das sogar oft noch weitaus restriktiver als in DE.

In den meisten Provinzen/Gewässern ist z.B. oft nur 1 Rute mit 1 Anbissstelle pro Angler erlaubt. In Salmonidenstrecken oft nur Kunstköder und widerhakenlose Einzelhaken etc. .

Man sollte sich also vorher schon schlau machen, wo und wie man mit seiner Lizenz angeln darf.

Ich wurde in Kanada bezogen auf die Anzahl der Angeltage auch häufiger kontrolliert als in DE und die Conservation Officers dort sind bewaffnet. Lief aber immer sehr korrekt ab und nach der eigentlich Kontrolle gab es i.d.R. dann ein nettes Fachgespräch.

Ganz allgemein scheint man dort nachhaltig eingestellten Anglern deutlich aufgeschlossener zu sein als in DE.

Einziger Kritikpunkt wäre, dass Touristen an einigen Gewässern ganz oder tageweise ausgesperrt werden und im Vergleich zu den Einheimischen exorbitante Kartenpreise zahlen müssen. Aber das ist eben Marktwirtschaft und betrifft auch nur relativ wenige Gewässer.
 
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Lajos1

Well-Known Member
Einziger Kritikpunkt wäre, dass Touristen an einigen Gewässern ganz oder teilweise ausgesperrt werden und im Vergleich zu den Einheimischen exorbitante Kartenpreise zahlen müssen. Aber das ist eben Marktwirtschaft und betrifft auch nur relativ wenige Gewässer.

Hallo,

ein Bekannter von mir war am Kispiox (glaube ich). Der erzählte mir, dass er Samstag und Sonntag dort nur mit Guide hätte fischen dürfen. Machte er nicht, da dies die Sache erheblich verteuert hätte. Er wich dann am Wochenende eben an einen See aus. Die doch einschneidenden Vorschriften gelten anscheinend nur für Fließgewässer.
Du als Kanada-Erfahrener kennst Dich da sicher besser aus.

Gruß

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Die doch einschneidenden Vorschriften gelten anscheinend nur für Fließgewässer.
hab über mehrere Jahrzehnte so einige Reisen nach B.C. unternommen und an verschiedenen Gewässern gefischt.

In B.C. gibt es z.B. seit Anfang der 90er.Jahre ca. 42 classified waters, die von Touristen nur mit extra Tageskarte befischt werden dürfen. Das sind soweit ich weiß alles Fließgewässer.

Kosten pro Strecke 20,-/ 40,- $ am Tag pro Gewässer. Wenn man also am Vortag ne Karte kauft und der Fluss hat sich über nacht braun gefärbt, muss man zurück um sich ne neue Karte für nen andere Strecke zu kaufen. Ist bei den Entfernungen und Zustand der Straßen/Trails etwas aufwendiger und zeitraubender als in DE.

Ein Einheimischer zahlt 15,- $ und darf dafür dann das ganze Jahr alle classified waters so oft befischen wie er möchte.

Manche Strecken sind seit einigen Jahren "canadian-only-all-year" , andere nur von Fr-So oder Sa-So.

Die Guides haben dann eigene Kartenkontingente zugewiesen und können deshalb auch am Wochenende Touristen zum Angeln bringen. Dürfte aber so ab 600,- $ aufwärts pro Person liegen.

Der Kispiox liegt in einem Gebiet, wo praktisch alle Fließgewässer im Umkreis classified sind. Deshalb ist dein Bekannter dann auf nen See ausgewichen. Dort dürfte man sogar mit zwei Ruten angeln, wenn man allein in einem Boot ist.

Einer meiner Lieblingsflüsse war für Boote und Guides gesperrt. Da gab es auch ne Strecke die man nur mit nem ca. 1 h Fußmarsch durch die Pampa erreicht hat. Dort hab ich selbst am Wochenende kaum mal einen anderen Angler gesehen, geschweige den einen anderen Touristen. Aber auch der ist für Touristen jetzt ganzjährig gesperrt.

Bei nem anderen Fluss werden die Erlaubnisscheine für DiY- Touristen zu Saisonbeginn verlost. Müsste man also seine Wunschtermine angeben und bekäme dann im März Bescheid, ob man gezogen wurde. Auch keine Option für mich.

Bin danach noch ein paar Mal in die östlichen Provinzen gefahren. Auch dort kann man gut angeln und man fühlte sich auch vom Preisniveau her weniger abgezockt als in B.C. .

Aber mittlerweile hab ich auch daran das Interesse verloren.

Gibt auch in Europa und sogar in DE schöne Ecken, wo man in Ruhe und Frieden angeln kann und zu normalen Zeiten auch ziemlich spontan hinfahren kann.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

in Kanada ist übrigens auch das Business von Guides strenger geregelt.

Dort muss man erst ein Guiding-Examen machen, entsprechende Führerscheine , Versicherungen, Businessplan etc. vorlegen.
Dann wird auch meist nur ne begrenzte Anzahl von Guides pro Gewässer zugelassen, die auch wieder nur ne begrenzte Anzahl von Anglern pro Tag führen dürfen etc. .

Bei uns kamen einfach die Guides aus Oberbayern an die Fränkischen Seen und haben dort ohne irgendwen um Erlaubnis zu fragen oder zu informieren ihre Business durchgezogen. Als ihnen dann der Zweckverband Fränkische Seen irgendwann auf die Schliche kam und wie von allen anderen gewerblichen Nutzern auch nen Genehmigung gegen Gebühr verlangte, war das Geschrei plötzlich groß.

In Kanada wäre ilegales Guiding sogar ne Straftat.
 

DUSpinner

Well-Known Member
Bei meinen 4 Wohnmobiltouren in Kanada habe ich in British Columbia und Alberta auch geangelt. Die Fische springen einen nicht in den Kescher sondern müssen nachdem man die einheimischen Angler beobachtet hat mühsam unter Beachtung der dortigen Bestimmungen erangelt werden.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Die Fische springen einen nicht in den Kescher sondern müssen nachdem man die einheimischen Angler beobachtet hat mühsam unter Beachtung der dortigen Bestimmungen erangelt werden.
so ist es.

Auch da drüben gilt, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss und dann auch noch das nötige Know-How haben sollte.

Dass viele Touristen nicht die nötige Zeit und Ausdauer investieren wollen/können ist ja die Geschäftsgrundlage der Guides.

Ist aber aus meiner Sicht auch nicht verwerflich, wenn sich jemand da im Urlaub professionelle Hilfe holt.

Man kann aber auch DiY dort schöne Stunden am Wasser verbringen.

Manche Ziele bleiben aber ohne Guide oder Outfitter aus logistischen Gründen praktisch unerreichbar.

Ist aber auch gut so.

Ich finde es auch gut, das in DE nicht alle Gewässer für jeden, der gerade mag, zugänglich sind. Auch wenn das bedeutet, dass ich selber da auch nicht angeln darf.

Auch in Kanada gibt es Stellen, wo es ziemlich emsig zugeht und die Angler quasi Schulter an Schulter stehen.

Aber wer sucht, findet meist auch ruhigere Plätzchen, auch wenn die dann nicht immer auch genauso fängig sind.

Wer in erster Linie Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wird dort aber schon fündig.
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Gestern kam bei "Monsterfische am Haken" eine Folge über das Raubfischangeln in Kanada.
Es gibt dort Hechte, die um einiges größer werden, als bei uns! Sogar Zander und große Quappen kommen da vor!

Und unglaublich große Seesaiblinge.... Bis auf den Zander wurden alle gefangenen Fische released oder die Schnur riß oder die Kunstköder wurden zerfetzt...

Der Moderator war mit einem Einheimischen unterwegs, der das Boot steuerte.
Geangelt wurde weit abseits von Straßen und Zivilisation, ich glaube, in der Provinz British Columbia.
Es ist in Kanada so, das jede Provinz Ihre eigenen Gewässerabschnitte verwaltet, wo auch die Angelkarten unterschiedlich kosten und die Vorschriften (Insbesondere für Touristen) mehr oder weniger streng ausgelegt werden.

Insbesondere können Mindestmaße und Schonzeiten voneinander abweichen. Auch das Fanglimit und erlaubte Köder!
Wenn man vor der Einreise schon weiß, wo und auf was man Angeln will, kann man sich ja im Netz informieren, welche Gewässerstrecken mit welchen Fischarten was kosten....

Herrscht aber wegen schlecht Wetter Hochwasser in den Flüssen, kann man immer noch Plan B verfolgen und sich einen schönen See suchen...

Eisangeln ist auch erlaubt. Ich denke, jede Jahreszeit hat in Kanada seine Vor- und Nachteile....
 
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