Angeln lernen auf die harte Tour

Letzte Woche habe ich den Angelschein gemacht. Online. Vorher habe ich noch nie geangelt. Im Klartext bedeutet das, dass ich eigentlich von nix ne Ahnung habe. Wenn man sich einen der vielen Youtube-Kanäle anschaut, sieht es so unglaublich einfach aus. In diesem Thread möchte ich anderen Anfängern zeigen, dass Angeln als absoluter Anfänger alles Andere als einfach ist. Dass wahrscheinlich viel Ausdauer beim Lernen braucht, dass es aber trotzdem viel Spaß macht.

Vor dem Angelschein kaufe ich eine aus meiner Sicht recht umfangreiche Erstausstattung. Eine Spinnrute, eine Stippe, Angeltasche mit gefühlt recht viel Ausstattung. Ich gebe so ca. 500 € aus. Aber ich weiß, dass ich als Anfänger sicherlich viel Anderes kaufen werde, als ich es mit ein wenig Erfahrung machen würde. Ich weiß, dass man Erfahrung weder kaufen noch erfragen kann. Daher habe ich mich von Anfang an darauf eingestellt, dass ich die Hälfte der Einkäufe mit mehr Erfahrung wahrscheinlich nicht machen würde. Was Rute (Steckrute 2,7m von Decathlon) und Rolle (Penn 360 Slammer) betrifft, habe ich zumindest nach 2 Tagen noch das Gefühl, dass sie zumindest mittelfristig tauglich sein können.

Samstag, mein erster Tag mit Angelschein
Samstagvormittag bestehe ich die Expressprüfung im Saarland. Bis ich endlich wieder zurück in FfM bin und mir ne Angelkarte organisiert habe, ist es 15 Uhr. Endlich am Fluss, kann ich es kaum erwarten, endlich die Angel auszuwerfen. Schließlich haben die 2 Probewürfe beim Praxistag wunderbar funktioniert. Snâsh war so nett und hat mich ein Mal mitgenommen beim Angeln, mir unheimlich viele Fragen beantwortet. Und bei ihm sah es so einfach aus. Ich will Spinnfischen. Im Wasser sehe ich viel Aktivität, Fische springen. Erster Wurf - Köder landet im Baum. Leider total fest und für mich unerreichbar. Es ist natürlch mein teuerster Köder (ca. 10 €). Insgesamt werden an diesem Tag 4 Köder unrettbar in Bäumen landen oder sich auf dem Grund des Flusses verheddern, sodass sie verloren sind. Zuerst landen die Würfe entweder viel zu kurz oder im Gestrüpp. Aber endlich landen sie sagen wir mal im Umkreis von ca. 2 Metern von da, wo ich sie haben will. Leider keine Fische da.

Ich gehe also weiter. Sehe unheimlich viel Aktivität im Wasser. Möchte jetzt einen neuen Köder ausprobieren. Als Grobmotoriker brauche ich aber gefühlt 15 Minuten, bis es endlich mit den Knoten richtig klappt. Bis ich endlich das neue Set Up fertig habe, ist der Fischschwarm weitergezogen. Trotzdem werfe ich aus, aber der Fluss ist leer. Nach 2 weiteren Stellen gehe ich wieder zurück. Inzwischen sind ca. 2,5h vorbei. Aber ich will nicht aufgeben, bevor ich nicht mindestens einen Fisch gefangen habe. Also packe ich die Spinnrute ein, baue statt dessen die Stippe auf. Merke gleich, dass 7m Stippe zum "in der Hand angeln" völlig untauglich sind. Anfängerfehler, aber von den Kosten her zumindest vernachlässigbar. aber nach wenigen Minuten endlich der erste Erfolg: mein erster Fisch. Eine Grundel. Aber in Bierteig sollen die sehr lecker sein. Ich bin glücklich, endlich entschneidert zu sein. Da ich aber wegen der Fahrtzeit ins Saarland sehr früh hoch musste, zuletzt um 6:30 Uhr gegessen hatte und es ca. 18 Uhr war, hatte ich so langsam die Schnauze voll, packte zusammen und ging erstmal essen. Zumindest konnte und wollte ich den Schein und den ersten Fisch feiern.

Über ein Feedback würde ich mich freuen, ob Ihr an so einen schonungslosen Anglertagebuch eines Anfängers interessiert seid. Wie er seine ersten Fehler macht, diese vielleicht wiederholt, aber hoffentlich durch Erfahrung und Eure Tipps lernt.





***EDIT MOD - Bild für Startseite angefügt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Und bestimmt noch ganz viele andere, da hast Du recht.. Stroft ist teuer, weil gut
Nein, natürlich hat unser Professor recht, sucht Euch die Schnur so aus, daß sie zu Eurem angeln passt. Ich persönlich bin bei Stroft hängen geblieben. Teuer? Mag sein, aber immer zuverlässig. Ich werde nur wechseln, wenn es wirklich etwas besseres zu kleinerem Preis gibt.
 
Tja, Thema war unter anderem Knoten zu üben. Ich hoffe das Du Dir dieses kleine Heftchen besorgen kannst, es ist am Wasser immer hilfreich. Ansonsten melde Dich bei mir
Hier ist noch was. Ob es sowas noch gibt weiß ich so nicht.
DSCI0303.JPG
 
Macht Euch keine Gedanken, es gibt so viele, die erstmal alles kaufen, was angesagt ist. Es braucht nicht nur Zeit um die Gewässer zu verstehen, und zu sehen wo die Fische stehen. Man muss dann auch lernen wie man regelmäßig fängt.
Ach wir müssen erstmal herausfinden, auf welchen Zielfisch wir überhaupt öfter gehen wollen. Hier in Flensburg bietet sich ja erstmal die Förde als freies Gewässer an und die üblichen Forellenseen. Für alle anderen Gewässer braucht man ja Gastkarten, für die man teils echt abenteuerliche Kopfstände zwecks Öffnungszeiten der Ausgabestelle machen muss.
Schlussendlich hab ich mir halt Kram für MeFo und Brandung gekauft, mein Sohn für Forellensee, Hecht, Zander und für meine 10-jährige Tochter eine ordentliche Spinnrute.
Ich hab bei MeFo-Ködern leicht eskaliert, mein Sohn dafür bei Gummifischen
 
G
Ihr habt jetzt gewonnen, ich bin wieder weg. Tschüss Anglerboard, bin wieder einigermaßen fit und gehe lieber ans Wasser, als hier Prügel zu beziehen. Alles Gute und vielleicht bis später irgendwann mal.

Ich möchte wirklich erstmal Niemandem etwas und ich will auch Dir NICHTS, aber ich für MICH persönlich denke tatsächlich bei den meisten Posts von Dir "boah näh nicht schon wieder Der", aber nachdem ich deine Posts gelesen habe. Ich weis nicht wie viele Posts ich nun von Dir gesehen habe und vllt ist es nur eine Momentaufnahme, aber ich für mich empfinde einige wenige deiner Posts als hilfreich, aber den Rest wirklich irrelevant oder auch zum Teil leider auch kontraproduktiv.

Lg liac
 
Gestern war ich mal wieder draußen und es war der beschissenste Tag seit Langem.

Kaum komme ich anl, stelle ich fest, dass die Spitze meiner Spinnrute abgebrochen ist. Die Rute war grenzwertig groß für die Tasche, jetzt weiß ich, dass die Grenze leider auf der falschen Seite war...

Plan war, dass ich mit ner Grundmontage auf was auch immer dort beißt geht, während ich daneben schön spinnen wollte. Da die kleine Rute weggebrochen war, musste die etwas größere Rute zum Spinnen genutzt werden. Nichts beißt. Stattdessen reißen mir auch 2 Tiroler Hölzel weg.

Nach ein paar Stunden packe ich wieder zusammen, möchte auf den letzten Drücker nochmal in den Angelladen, Ersatz für den Schwund kaufen. Auf dem Parkplatz treffe ich einen unglaublich hilfsbereiten Angler, der mir diverse sehr gute Tipps gibt, mir sogar einige GuFis schenkt. Er gibt mir den Tipp, statt zu dem [das schreibe ich hier lieber nicht] Laden zu fahren, sollte ich lieber direkt nach Eddersheim fahren und dort angeln. Gesagt getan.

Dort habe ich recht kurz hintereinander erst nen Hänger, wodurch mir einer der neuen GuFis abreißt, danach habe ich ne fiese Perrücke auf der Rolle (falsches Wurfgewicht?), wodurch ich ca. 30 Meter abschneiden muss. Ich habe dazu noch starke Rückenschmerzen und eine einfach nur bescheidene Laune, als ich zusammen packe und das Angeln für den Tag lieber beende.
 
es war der beschissenste Tag seit Langem.


Hänger, wodurch mir einer der neuen GuFis abreißt, danach habe ich ne fiese Perrücke auf der Rolle (falsches Wurfgewicht?), wodurch ich ca. 30 Meter abschneiden muss. Ich habe dazu noch starke Rückenschmerzen und eine einfach nur bescheidene Laune, als ich zusammen packe und das Angeln für den Tag lieber beende.
Eigentlich für mich ein ganz normaler Tag.
Siehste, wird doch langsam; noch einige Monate genau so weiter, dann hast Du das mit dem Angeln begriffen... :geek
 
Gestern war ich mal wieder draußen und es war der beschissenste Tag seit Langem.

Kaum komme ich anl, stelle ich fest, dass die Spitze meiner Spinnrute abgebrochen ist. Die Rute war grenzwertig groß für die Tasche, jetzt weiß ich, dass die Grenze leider auf der falschen Seite war...

Plan war, dass ich mit ner Grundmontage auf was auch immer dort beißt geht, während ich daneben schön spinnen wollte. Da die kleine Rute weggebrochen war, musste die etwas größere Rute zum Spinnen genutzt werden. Nichts beißt. Stattdessen reißen mir auch 2 Tiroler Hölzel weg.

Nach ein paar Stunden packe ich wieder zusammen, möchte auf den letzten Drücker nochmal in den Angelladen, Ersatz für den Schwund kaufen. Auf dem Parkplatz treffe ich einen unglaublich hilfsbereiten Angler, der mir diverse sehr gute Tipps gibt, mir sogar einige GuFis schenkt. Er gibt mir den Tipp, statt zu dem [das schreibe ich hier lieber nicht] Laden zu fahren, sollte ich lieber direkt nach Eddersheim fahren und dort angeln. Gesagt getan.

Dort habe ich recht kurz hintereinander erst nen Hänger, wodurch mir einer der neuen GuFis abreißt, danach habe ich ne fiese Perrücke auf der Rolle (falsches Wurfgewicht?), wodurch ich ca. 30 Meter abschneiden muss. Ich habe dazu noch starke Rückenschmerzen und eine einfach nur bescheidene Laune, als ich zusammen packe und das Angeln für den Tag lieber beende.
An manchen Tagen sollte man gleich im Bett bleiben:giggle
 
Mensch, wenn ich vorher gewusst hätte, wie es hier zugeht, hätte ich den Thread öfter verfolgt :laugh2

Sag mir bitte wer dich gehauen hat - ich rede mal mit ihm und mach ihm klar das Gewalt zwar häufig, aber längst nicht immer eine Lösung sein kann....:oops:

Ich möchte wirklich erstmal Niemandem etwas und ich will auch Dir NICHTS, aber ich für MICH persönlich denke tatsächlich bei den meisten Posts von Dir "boah näh nicht schon wieder Der", aber nachdem ich deine Posts gelesen habe. Ich weis nicht wie viele Posts ich nun von Dir gesehen habe und vllt ist es nur eine Momentaufnahme, aber ich für mich empfinde einige wenige deiner Posts als hilfreich, aber den Rest wirklich irrelevant oder auch zum Teil leider auch kontraproduktiv.

Lg liac
Bin ich von Deutschen eigentlich nicht mehr gewohnt, wenn das nicht direkt ist :laugh2

...danach habe ich ne fiese Perrücke auf der Rolle (falsches Wurfgewicht?), wodurch ich ca. 30 Meter abschneiden muss...
Kann meist bei viel Wind passieren. Manche Rute, Rolle, Schnur Kombinationen neigen besonders zu Luftknoten.
Abhilfe kann schaffen: Nach dem Wurf lose Schnur unter etwas Spannung einholen (Rute hoch halten), Spule nicht zu voll machen, steifere Schnur verwenden.
Falls das alles kaum hilft, würde ich Rolle und Schnur wechseln.
 
Schneidern stelle ich mir anders vor.... Manchmal gibt das Gewässer, manchmal nimmt es auch!
Wenn mir mal 2 Montagen innerhalb weniger Stunden abreißen, ist das schon viel... Dann heißt es, ändern, anpassen und dann doch noch erfolgreich sein!

bathgate: Wieviel von der Spitze ist denn weg? Du kannst sie ja bis zum 2.Ring kürzen und hast so zwar ein etwas höheres Wg, aber du kannst die Rute weiter nutzen!
 
Schneidern stelle ich mir anders vor.... Manchmal gibt das Gewässer, manchmal nimmt es auch!
Wenn mir mal 2 Montagen innerhalb weniger Stunden abreißen, ist das schon viel... Dann heißt es, ändern, anpassen und dann doch noch erfolgreich sein!

bathgate: Wieviel von der Spitze ist denn weg? Du kannst sie ja bis zum 2.Ring kürzen und hast so zwar ein etwas höheres Wg, aber du kannst die Rute weiter nutzen!
Das oberste ende der Spitze ist weg, d.h. ich könnte auch bis zum 2. Ring runterkürzen.
 
Lang ist's her, dass ich das letzte Mal unterwegs war. Stress bei der Arbeit, Krankheit, Weihnachtszeit etc. haben ihren Tribut gefordert. Letzten Samstag habe ich dann doch mal die Angelausrüstung überholt. Die Rollen neu gewickelt, weil sie zuletzt Perücken warfen, die abgebrochene Spitze der kleinen Rute sauber gekürzt und das Endstück verklebt, Tasche aufgeräumt...

Sonntag bin ich dann wieder los. Mal wieder zum Forellenteich. Zuerst beging ich den Fehler, bei Winterwetter nen Stör angeln zu wollen. Nach 2 erfolglosen Stunden gab ich auf und ging auf Forellen. Der Plan war, mit ner Bienenmade in Ruhe zu warten, während ich nebenbei mit nem Spoon am Spinnen bin. Kaum war die Bienenmade am Wässern, ging gleich die Pose auf Tauchstation. Eine wunderschöne große Lachsforelle. Da war es wieder, der Jagdtrieb, das tolle Erfolgserlebnis, das Angeln so spannend macht. Später ging auf Maden Nichts mehr, dafür bissen 2 auf den Spoon. Ich konnte alle 3 landen. Später wurde es ziemlich nervig. Weniger die Kälte, vielmehr andere Angler, die unbedingt diagonal über den ganzen See werfen mussten, dauernd meine Schnüre querten, sodass ich permanent den Spoon hastig wegziehen musste, damit sich die Schnüre nicht verheddern. Daran denkend, dass der größte Teil dieser Charmebolzen nahezu gleichlang wie ich, dafür aber erfolglos am See standen, fokussierte ich mich dann lieber auf Schadenfreude, packte zusammen und fuhr zufrieden nach Hause.
 
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