Angeln mit der Matchrute

Taxidermist

Well-Known Member
Ich wollte mir auch nochmal eine Matchrute beschaffen. Ich hatte mal einen 30 min Drill mit einem 10 Kg Schuppi auf 0,18 Mono und Matchrute.
Seltsame Motivation zur Anschaffung einer Matchrute, geht wohl in die gleiche Richtung der UL Fans, die sich dann daran aufgeilen einen größeren Hecht platt zu drillen?

Ich habe seit ca. 20 Jahren eine Matchrute die fast nur zur Köfi Beschaffung zum Einsatz kommt.
Da ich an meinem Gewässer ziemlich tief Angeln muss, immer mindestens 5 m, kommen dabei dann nur Waggler zum Zug.
Ich habe darauf dann auch eine 020er-0,23er Mono, schon wegen dem vielen Kraut und kapitalen Größen von Rotaugen, 40cm ist normal bei uns, außerdem besteht immer die Chance auch mal eine dicke Schleie zu haken.

Jürgen
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Seltsame Motivation zur Anschaffung einer Matchrute, geht wohl in die gleiche Richtung der UL Fans, die sich dann daran aufgeilen einen größeren Hecht platt zu drillen?
Es kann ja auch ein Zufall gewesen sein. Mit ist mal was ganz ähnliches passiert, als statt eines der munter beissenden Satzis zwischendurch ein dicker Schuppi von ähnlichem Kaliber wie yanigos die zwei Maden am 14er nahm. Was kann man da machen?

Zurück zur Matchrute.

Ich selbst verwende sie fast nur im Fließwasser mit abtreibender Pose, entsprechend meinen Gewässergrössen in 13ft. Das Folgende bezieht sich also größtenteils auf diese Methode und Fliessgewässer:

Für mich muss eine Match schön 'knackig' sein, schwer zu beschreiben, also straff bei der Posenführung und beim Anhieb aber eben dann bei Drill und Landung unvorfft größerer Fische sich auch mal verneigen können. Eigentlich braucht sie mehrere Aktionen in einem: Straff im Gebrauch, Blitzschnel beim Anhieb, Parabol bei schwerem Fisch.

Schnüre über ca 3kg oder 0,18 berauben eine gute klassische Match vieler ihrer Vorteile, bzw. gefährden sie sogar. Eine Posenrute die auf 20er 25er etc ausgelegt ist, würde ich nicht mehr als Match klassifizieren.

Ganz besonders wichtig ist für mich das eine Match schön leicht ist, und eine 13füßer sollte deutlich weniger als 200g wiegen-Angeln mit der Match ist aktives angeln bei der man die Rute selten ablegt- und heutzutage eher in die 180-150 g Region tendieren.

Wichtig sind auch die kleinen Ringe, weil sie die Kopflastigkeit ggü. Grossen Ringen wie bei generischen Posenruten verringern. Und es müssen viele sein, denn nur so kann die Kraft und Flexibilität des schlanken Blanks voll genutzt werden. Solcherart beringte Matchruten können es trotz ihres zarten und leichten Charakters auch mit größeren Fischen an dünner Schnur aufnehmen, Hab ich selbst schon erlebt.

Ich finde, schon 15er Matchruten vergeben viele Vorteile dieses reizvollen und klassischen Rutenkonzepts, und darüber muss die Bolo übernehmen. Ausserdem muss man die Match von generischen Posenruten, Powerfloats und all dem anderen Familienkutschen-Knicklichtposen-Gesocks abgrenzen. Das sind passable Allrounder aber keine Matchruten mit ihrem Gewicht, ihrer Behäbigkeit und ihren wenigen dicken Ringen. Da sind dann auch Posentypen und Bebleiungschemata egal.

Mit einer guten, leichten Match, einer Schnur im 14er oder 16er Bereich und einer nicht zu kleinen Rolle (am besten natürlich ne Pin) kann man genüsslich und fasziniert den funktionalen Reichtum und die Unterschiede klassischer Posenmuster erkunden und viel über sein Gewässer lernen. Es ist ne schnelle und bissreiche Angelei die mit ihrer ständigen Aktion viel mehr mit aktiven Methoden als mit klassischem Ansitz zu tun hat.

Hg
Minimax

Boah, jetzt hab ich Lust mit meiner Acolyte loszuziehen
 

yanigo

Well-Known Member
Es kann ja auch ein Zufall gewesen sein. Mit ist mal was ganz ähnliches passiert, als statt eines der munter beissenden Satzis zwischendurch ein dicker Schuppi von ähnlichem Kaliber wie yanigos die zwei Maden am 14er nahm. Was kann man da machen?
Ich hatte angefüttert mit Mais u. Futter-Ballen. Am nächsten Morgen fing ich gleich 2 Schuppis um die 3-5 Kg, nur auf Maiskörner. Die Karpfen hatten alle anderen Fische verdrängt und blieben die ganze Zeit am Futterplatz. Irgendwann ging die Pose unter, und der große Brocken zog erstmal weit in alle Richtungen.

Das war an einem größeren holländischen Kanal-See-Gewässer ohne Hindernisse, daher war der Drill auch kein Problem.

Ich möchte Küchenkarpfen u. Brassen vornehmlich fangen. An den größeren Karpfen habe ich kein Interesse und habe auch noch nie gezielt mit Boilies gefischt. Davon habe ich soweit keine Ahnung.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Ich hatte angefüttert mit Mais u. Futter-Ballen. Am nächsten Morgen fing ich gleich 2 Schuppis um die 3-5 Kg, nur auf Maiskörner. Die Karpfen hatten alle anderen Fische verdrängt und blieben die ganze Zeit am Futterplatz. Irgendwann ging die Pose unter, und der große Brocken zog erstmal weit in alle Richtungen.

Das war an einem größeren holländischen Kanal-See-Gewässer ohne Hindernisse, daher war der Drill auch kein Problem.

Ich möchte Küchenkarpfen u. Brassen vornehmlich fangen. An den größeren Karpfen habe ich kein Interesse und habe auch noch nie gezielt mit Boilies gefischt. Davon habe ich soweit keine Ahnung.
Ja aber solche unfreiwilligen Dickfische zeigen ja gut, was in den vermeintlich zarten Matches steckt, und wieviel Kontrolle und feine Dosierung der Kraft man mit dem Rutentyp ausüben kann wenns mal etwas rauher wird.
 

yanigo

Well-Known Member
Ja aber solche unfreiwilligen Dickfische zeigen ja gut, was in den vermeintlich zarten Matches steckt, und wieviel Kontrolle und feine Dosierung der Kraft man mit dem Rutentyp ausüben kann wenns mal etwas rauher wird.
Fischen die Matchprofis nicht mit dünnen geflochtenen Schnüren? Je nachdem welche Tragkfraft die haben, kann man ja auch entsprechend Druck ausüben auf den Fisch.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Fischen die Matchprofis nicht mit dünnen geflochtenen Schnüren? Je nachdem welche Tragkfraft die haben, kann man ja auch entsprechend Druck ausüben auf den Fisch.
Keine Ahnung, ich glaub geflochtene und Match passen nixht so gut zusammen*. Und wie gesagt: Die Stabilität einer Match ist endlich, und es ist keine gute Idee Schnüre zu hoher Tragkraft zu verwenden, wie geflochtene 0,12er mit 18362kg Tragkraft oder so. Und schliesslich entscheidet dann ja auch das Mono-Vorfach.


*Wobei: Beim Langdistanzangeln mit den grossen, schweren Weitwurfwagglern, wie von Tricast angedeutet, kann das schon wieder ganz anders aussehen- Aber davon habe ich keinerlei Ahnung.
 

Astacus74

Holzwurm ;)
Ich habe seit ca. 20 Jahren eine Matchrute die fast nur zur Köfi Beschaffung zum Einsatz kommt.
Da ich an meinem Gewässer ziemlich tief Angeln muss, immer mindestens 5 m, kommen dabei dann nur Waggler zum Zug.
Ich habe darauf dann auch eine 020er-0,23er Mono, schon wegen dem vielen Kraut und kapitalen Größen von Rotaugen, 40cm ist normal bei uns, außerdem besteht immer die Chance auch mal eine dicke Schleie zu haken.

So fischt man aber keine Match, max. 0.18er und durch die feinen Ringe past in der Regel auch kein Stopperknoten es sei denn du hast eine Posenrute mit entsprechenden Ringen.

Ich wollte mir auch nochmal eine Matchrute beschaffen. Ich hatte mal einen 30 min Drill mit einem 10 Kg Schuppi auf 0,18 Mono und Matchrute.

Das sind aber nicht die Zielfische, wenn ich merke das auf dem Futterplatz sich die Dickschiffe einfinden dann wechsel ich die Rute, es macht keinen Sinn mit einer Match auf größere Karpfen als Satzer zu fischen dafür ist sie nicht gemacht.

Ich selbst verwende sie fast nur im Fließwasser mit abtreibender Pose, entsprechend meinen Gewässergrössen in 13ft. Das Folgende bezieht sich also größtenteils auf diese Methode und Fliessgewässer

Eine 14ft macht auch im See Sinn wenn in 20m auf 2m Tiefe gefischt wird dann funzt das super.

Für mich muss eine Match schön 'knackig' sein, schwer zu beschreiben, also straff bei der Posenführung und beim Anhieb aber eben dann bei Drill und Landung unvorfft größerer Fische sich auch mal verneigen können. Eigentlich braucht sie mehrere Aktionen in einem: Straff im Gebrauch, Blitzschnel beim Anhieb, Parabol bei schwerem Fisch.

Du beschreibst da grad meine Silstar DIA FLEX Match 420 :love

Letztes Jahr bei mir am See Brassen ohne Ende

008.JPG


Da ist das gute Stück, gefischt habe ich auf 20m in 2m Tiefe an der kante zum "Tiefen" (2,5m) mit Waggler

012.JPG


Fischen die Matchprofis nicht mit dünnen geflochtenen Schnüren? Je nachdem welche Tragkfraft die haben, kann man ja auch entsprechend Druck ausüben auf den Fisch.

Zum Druck ausüben brauchst du auch eine Rute mit Rückgrat also mehr als eine Match, nur durch die Schnur baust du nicht mehr Druck auf, durch die geflochtene hast du nur das Gefühl das du mehr Druck auf baust, weil du alles durch die fehlende Dehnung direkter spürst.

Mit einer Match fischt du nur Monofile, bei meiner habe ich Ringinnendurchmesser von sage und schreibe 1.8mm da brauch ich auch garnicht versuchen irgendwelche Stopperknoten zu verwenden.

Beim Langdistanzangeln mit den grossen, schweren Weitwurfwagglern, wie von @Tricast angedeutet, kann das schon wieder ganz anders aussehen- Aber davon habe ich keinerlei Ahnung.

Die werden dann aber auch andere Anforderungen an eine Match stellen, bei einer Match hört sich der Spaß beim Wurfgewicht bei meist 20 gr auf und wenn es weite und Tiefer geht dann brauchst du auch wie der größere Ringe da wäre dann eine Daiwa Aqualite Power Float mit bis zu 50gr Sinnvoll.


Gruß Frank
 

yanigo

Well-Known Member
So fischt man aber keine Match, max. 0.18er und durch die feinen Ringe past in der Regel auch kein Stopperknoten es sei denn du hast eine Posenrute mit entsprechenden Ringen.



Das sind aber nicht die Zielfische, wenn ich merke das auf dem Futterplatz sich die Dickschiffe einfinden dann wechsel ich die Rute, es macht keinen Sinn mit einer Match auf größere Karpfen als Satzer zu fischen dafür ist sie nicht gemacht.



Eine 14ft macht auch im See Sinn wenn in 20m auf 2m Tiefe gefischt wird dann funzt das super.



Du beschreibst da grad meine Silstar DIA FLEX Match 420 :love

Letztes Jahr bei mir am See Brassen ohne Ende

Anhang anzeigen 439632

Da ist das gute Stück, gefischt habe ich auf 20m in 2m Tiefe an der kante zum "Tiefen" (2,5m) mit Waggler

Anhang anzeigen 439633



Zum Druck ausüben brauchst du auch eine Rute mit Rückgrat also mehr als eine Match, nur durch die Schnur baust du nicht mehr Druck auf, durch die geflochtene hast du nur das Gefühl das du mehr Druck auf baust, weil du alles durch die fehlende Dehnung direkter spürst.

Mit einer Match fischt du nur Monofile, bei meiner habe ich Ringinnendurchmesser von sage und schreibe 1.8mm da brauch ich auch garnicht versuchen irgendwelche Stopperknoten zu verwenden.



Die werden dann aber auch andere Anforderungen an eine Match stellen, bei einer Match hört sich der Spaß beim Wurfgewicht bei meist 20 gr auf und wenn es weite und Tiefer geht dann brauchst du auch wie der größere Ringe da wäre dann eine Daiwa Aqualite Power Float mit bis zu 50gr Sinnvoll.


Gruß Frank
Kannst du eine Matchrute empfehlen?

Mit einer 0,06 Geflochtener kannst du doch perfekt auf weite Distanzen mit kleinem Gewicht fischen, oder nicht? Wieso soll das nicht zu einer Matchrute passen?
 

Dorschbremse

Urlaub ist grundsätzlich zu kurz
Teammitglied
Kleiner Tipp am Rande - beim Kauf ein besonderes Augenmerk auf die Beringung der Rute legen, sofern Geflecht verwendet werden soll.

Da sind nicht immer hochwertige /belastbare Ringe verbaut.

Sohnemann hat mir mal die Beringung einer Matchrute (ich meine es war eine SPRO) versaut - sah aus wie mit ner Feile bearbeitet :rolleyes:
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Ich persönlich kann Matchruten gar nicht leiden:

Haben mir viel zu kleine Ringe und sind mir auch zu schwach.

Ich angle allerdings nur zwecks Köfi-Beschaffung gezielt auf Weißfische - zum Köfi-Fangen tut es mir eine uralte, kurze Billo-Telespinne aus meiner anglerischen Anfängerzeit.

Die kann ich bequem irgendwo ohne großen Extra-Platzverbrauch mit reinstopfen - mit kleiner Pose im Nahbereich tut es mir das einwandfrei. Ultra primitv, aber funzt. Reicht mir völlig, um auf 5 bis 8 m Entfernung ein paar Rotaugen etc. als Köfis zu ziehen.

Auf Schleie und Pfannen- (Satz) - Karpfen verwende ich jeweils Float-Ruten mit größeren Ringen, sofern der angedachte Spot in puncto Vegetation mehr Rutenlänge zulässt.

Falls nicht, kommen bei mir auch in diesen Fällen einfach günstige, nicht zu harte 270er-Kompositspinnen mit passendem WG zum Einsatz. Da sind die Ringdurchmesser dann auch angenehm.

Auf Schleie verwende ich eine 22er-Mono, auf Karpfen eine 28er-Mono. Jeweils bevorzugt durchgebunden ohne Vorfach.

Geflecht beim Posenangeln kann ich bis auf Ausnahmefälle (s. u.) gar nicht brauchen:

Die schwimmende Leine macht da nur Stress (heftig abtreibender Schnurbogen bei Wind etc.).

Das taugt in meinem Fall daher nur für die Segelpose auf Hecht, wenn ich gezielt einen deutlichen "Bewegungsfaktor" zwecks Selbst-Absuchen will (plus Anschlags-Durchbringen auf große Distanz). Oder mit treibendem Wurmbündel auf Waller.

Aber niemals, wenn die Pose möglichst präzise an einem Friedfisch-Futterplatz bleiben soll.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Klar, warum nicht dem Tackleaffen ein paar Krumen hinwerfen...

Ich habe zwei (ganz und gar verschiedene) Spinnruten aus der Spro Ridge Classix Serie, die sind oldschool von der Optik her aber technisch richtig gut, ich mag die total.

Kürzlich habe ich festgestellt, dass es aus der Serie Felchenruten zum Posenfischen gibt. Leider kann ich mir die nirgends ansehen :(
Vermutlich sind sie viel zu wuchtig wegen der schweren Renkenschwimmer.

Was gibt es für Alternativen?
Bedingungen: Kork ist ja klar, Schieberollenhalter wäre genial, gibt es aber wahrscheinlich nicht. Länge 13 Füße, Teilung wäre mir egal. Nicht zu teuer und nicht Drennan.
 

Hecht100+

Heavy Heiner
Teammitglied

Thommy1971

Well-Known Member
Ich fische eine Cormoran Distance 4,2m die mit 5-25g Wurfgewicht angegeben ist. An unseren Vereinsseen an den flachen Bereichen macht es einfach nur fun mit leichter Pose zu fischen. Allerdings muss man auch mit Karpfen rechnen und da habe ich dann schon ne 20er Mono drauf. Der Drill dauert natürlich etwas länger, damit kann ich leben.

Was Posen angeht muss es nicht zwangsläufig der teure Waggler sein.

Die Rute ist auch schon mit am Forellenteich gewesen und schleppen auf die leichte Art macht richtig Spaß damit.
 

Thomas.

Heckbremser

hester

Well-Known Member
Matchruten wurden, wo soll es sonst sein, in England entwickelt zum Wettfischen, wie der Name schon sagt. Es war gedacht als alternative Rute zur Stipprute um in weiterer Entfernung und flexibler auf entsprechende Fische zu angeln, Rotaugen, Brassen und Konsorten. Möglichst schnell viele Fische.
Inzwischen werden die Begriffe Float-Match-Waggler-Posenruten und sonstiges wild durcheinander gewürfelt und keiner weiß mehr, was was eigentlich ist. Der Begriff Matchrute wird schon inflationär benutzt.
Astacus und Minimax haben es eigentlich auf den Punkt gebracht. Geflochte und Matchrute geht gar nicht, sind beide doch anders angedacht. Aber wers mag?
 
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