Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Mag Juni
Die geplanten Angelverbote in Nord- und Ostsee schlagen seit geraumer Zeit hohe Wellen an den deutschen Küsten.
In Politik, Verbänden sowie in der Tourismus- und Angelbranche, aber natürlich auch hier im Anglerboard sorgt das Thema für reichlich Gesprächsstoff.
Wie schwierig - und mitunter bürokratisch - dieses Thema ist, kann man irgendwie schon am Namen ablesen:
Geht es doch um das sogenannte "geplante Verbot der Freizeitfischerei in den Natura-2000 Gebieten der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in Nord- und Ostsee".
Wir berichten nun seit über einem Jahr sehr intensiv zu dem Thema.
Genauer gesagt waren wir das erste Medium welches dieses Thema bereits am 02.02.2016 (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=312210 ) aufgegriffen hatte.
Seitdem ist unglaublich viel passiert. Initiativen gründeten sich, es gab runde Tische mit Politikern, Dorschgipfel wurden einberufen, Verbandsvertreter wurden in den Ministerien vorstellig, und, und, und.
Über all das haben wir fortlaufend berichtet. Den größten Wiederhall außerhalb der Anglerschaft erreichte mit Sicherheit die Anglerdemo im April 2017 auf Fehmarn. Auf einer Podiumsdiskussion ging es dabei in aller Öffentlichkeit ordentlich zur Sache.
Dennoch:
Vieles wurde und wird im Hinterzimmer besprochen.
Für uns als Medium ist es manchmal schwierig Informationen die wir zugespielt bekommen so wiederzugeben, dass sie auch jemand der nicht voll im Thema ist nachvollziehen kann.
Wir können uns zugespielte, interne Dokumente oft nicht öffentlich machen und können nicht immer auf für jeden einsehbare Primärquellen verweisen.
Insbesondere das Verhalten des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV) in der "Causa Angelverbote" haben wir häufig und sehr deutlich kritisiert.
Es kann nicht sein, dass ein Verband, der auch die Interessen seiner Zahler (Angler) vertreten müsste/möchte, seine Zustimmung für Angelverbote auch auf nur einem einzigen Quadratmeter signalisiert.
Obwohl der DAFV nicht müde wird, nach außen stetig zu kommunizieren, man sein gegen die Angelverbote, ist es schon lange klar, dass insbesondere Frau Dr. Happach-Kasan, ihres Zeichens Präsidentin des DAFV, durchaus bereit war Angelverbote auf verkleinerter Fläche zu akzeptieren.
Dokumentiert wurde das Ganze bereits in einer Veröffentlichung bei uns durch die Aussagen der Angelkutterkapitäne Deutsch und Lüdtke, Herrn Meyer von der Initiative gegen Angelverbote sowie dem Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes, Dr. Breckling:
https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=320505
Dass sich Frau Dr. Happach-Kasan mit Angelverboten durchaus arrangieren kann wird auch in einer eigenen Publikation des DAFV, nämlich der Verbandszeitschrift deutlich: AFZ Fischwaid vom Juli 2016 (Ausgabe 2 / 2016 - Seite 3)
Dort verkündete man vollmundig
Das Thema, welches angeblich vom Tisch sei wurde dann bei der Podiumsdiskussion in Burgstaaken nochmal ganz heiß debattiert. Während der Podiumsdiskussion wurde die Zuschauerin Frau Dr. Happach-Kasan auf die Bühne gebeten um Stellung zu nehmen.
Das tat sie dann auch und erntete für ihre JETZT klare Aussage, dass der DAFV die Angelverbote ohne Begründung in der AWZ ablehne, große Zustimmung.
Quelle: Aufzeichnung Anglerdemo Fehmarn (Minute 17:34)
Die SPD Bundestagsabgeordnete Hagedorn reagierte durchaus erstaunt.
Frau Hagedorn befindet sich derzeit im Wahlkampf und will den "schwarzen Peter" der ihr auf der Podiumsdiskussion zugeschoben wurde offensichtlich nicht annehmen.
Sie veröffentlichte nun einen offenen Brief, der das ganze Thema nochmal sehr ausführlich aus Ihrer Sicht darstellt.
In diesem offenen Brief beschreibt Frau Hagedorn unter anderem sehr detailliert, wie sich Frau Dr. Happach-Kasan positionierte und wie sie den Vertretern von Tourismus, Gewerbe und Angelkuttern in die Rücken fiel.
Hier die diesbezügliche Passage aus dem offenen Brief:
Der gesamte offene Brief ist >> hier << einsehbar.
Nochmal im Klartext:
Die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes warnte davor völlig unbegründete Angelverbote abzulehnen und forderte Kompromissbereitschaft (bedeutet konkret: ANGELVERBOTE!)
Hätte Frau Dr. Happach-Kasan damals bereits klar Stellung bezogen, hätten die SPD-Damen Hendricks, Hagedorn und Rodust gewusst, dass sie die Verbote auch GEGEN den DAFV und seine Landesverbände durchsetzen müssen!
Und nicht auf deren "Quasi-Einverständnis", wie durch Frau Dr. Happach-Kasans "Kompromissbereitschaft" signalisiert, bauen können.
Das Ergebnis dieser "klugen" Verhandlungsstrategie von Frau Dr. Happach-Kasan kann sich wirklich "sehen lassen":
1. Die Verordnung inkl. der Angelverbote tritt demnächst in Kraft
2. Beim BMUB (Bundesumweltministerium) hat man mit diesem Wechselkurs verbrannte Erde hinterlassen und das Angeln wird künftig einen noch schwereren Stand haben.
Thomas Finkbeiner
Angelverbote in Nord- und Ostsee:
So "kämpfte" Happach-Kasan für Angler!
So "kämpfte" Happach-Kasan für Angler!
Die geplanten Angelverbote in Nord- und Ostsee schlagen seit geraumer Zeit hohe Wellen an den deutschen Küsten.
In Politik, Verbänden sowie in der Tourismus- und Angelbranche, aber natürlich auch hier im Anglerboard sorgt das Thema für reichlich Gesprächsstoff.
Wie schwierig - und mitunter bürokratisch - dieses Thema ist, kann man irgendwie schon am Namen ablesen:
Geht es doch um das sogenannte "geplante Verbot der Freizeitfischerei in den Natura-2000 Gebieten der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in Nord- und Ostsee".
Wir berichten nun seit über einem Jahr sehr intensiv zu dem Thema.
Genauer gesagt waren wir das erste Medium welches dieses Thema bereits am 02.02.2016 (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=312210 ) aufgegriffen hatte.
Seitdem ist unglaublich viel passiert. Initiativen gründeten sich, es gab runde Tische mit Politikern, Dorschgipfel wurden einberufen, Verbandsvertreter wurden in den Ministerien vorstellig, und, und, und.
Über all das haben wir fortlaufend berichtet. Den größten Wiederhall außerhalb der Anglerschaft erreichte mit Sicherheit die Anglerdemo im April 2017 auf Fehmarn. Auf einer Podiumsdiskussion ging es dabei in aller Öffentlichkeit ordentlich zur Sache.
Dennoch:
Vieles wurde und wird im Hinterzimmer besprochen.
Für uns als Medium ist es manchmal schwierig Informationen die wir zugespielt bekommen so wiederzugeben, dass sie auch jemand der nicht voll im Thema ist nachvollziehen kann.
Wir können uns zugespielte, interne Dokumente oft nicht öffentlich machen und können nicht immer auf für jeden einsehbare Primärquellen verweisen.
Insbesondere das Verhalten des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV) in der "Causa Angelverbote" haben wir häufig und sehr deutlich kritisiert.
Es kann nicht sein, dass ein Verband, der auch die Interessen seiner Zahler (Angler) vertreten müsste/möchte, seine Zustimmung für Angelverbote auch auf nur einem einzigen Quadratmeter signalisiert.
Obwohl der DAFV nicht müde wird, nach außen stetig zu kommunizieren, man sein gegen die Angelverbote, ist es schon lange klar, dass insbesondere Frau Dr. Happach-Kasan, ihres Zeichens Präsidentin des DAFV, durchaus bereit war Angelverbote auf verkleinerter Fläche zu akzeptieren.
Dokumentiert wurde das Ganze bereits in einer Veröffentlichung bei uns durch die Aussagen der Angelkutterkapitäne Deutsch und Lüdtke, Herrn Meyer von der Initiative gegen Angelverbote sowie dem Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes, Dr. Breckling:
https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=320505
Dass sich Frau Dr. Happach-Kasan mit Angelverboten durchaus arrangieren kann wird auch in einer eigenen Publikation des DAFV, nämlich der Verbandszeitschrift deutlich: AFZ Fischwaid vom Juli 2016 (Ausgabe 2 / 2016 - Seite 3)
Dort verkündete man vollmundig
AFZ Fischwaid schrieb:Nun ist der Stand der Dinge, dass die pauschalen Angelverbote in den Natura 2000-Gebieten der AWZ wohl vom Tisch sind. [....] Es bahnt sich ein Kompromiss an, bei dem die Detailfragen noch zu klären sind.
Das Thema, welches angeblich vom Tisch sei wurde dann bei der Podiumsdiskussion in Burgstaaken nochmal ganz heiß debattiert. Während der Podiumsdiskussion wurde die Zuschauerin Frau Dr. Happach-Kasan auf die Bühne gebeten um Stellung zu nehmen.
Das tat sie dann auch und erntete für ihre JETZT klare Aussage, dass der DAFV die Angelverbote ohne Begründung in der AWZ ablehne, große Zustimmung.
Quelle: Aufzeichnung Anglerdemo Fehmarn (Minute 17:34)
Die SPD Bundestagsabgeordnete Hagedorn reagierte durchaus erstaunt.
Frau Hagedorn befindet sich derzeit im Wahlkampf und will den "schwarzen Peter" der ihr auf der Podiumsdiskussion zugeschoben wurde offensichtlich nicht annehmen.
Sie veröffentlichte nun einen offenen Brief, der das ganze Thema nochmal sehr ausführlich aus Ihrer Sicht darstellt.
In diesem offenen Brief beschreibt Frau Hagedorn unter anderem sehr detailliert, wie sich Frau Dr. Happach-Kasan positionierte und wie sie den Vertretern von Tourismus, Gewerbe und Angelkuttern in die Rücken fiel.
Hier die diesbezügliche Passage aus dem offenen Brief:
Das BMUB erstellte auf Veranlassung von Staatssekretär Flasbarth und als Reaktion auf die Veranstaltung am 10. Juni 2016 in Heiligenhafen eine auf nur noch 30 Prozent (!) drastisch verkleinerte Angelverbotszone im Fehmarnbelt - allein dies war aus meiner Sicht schon ein großer Fortschritt, den ich am 2. Juli 2016 bei einem erneuten Treffen mit den Angelkutterkapitänen, der Präsidentin des Deutschen Angelfischer-Verbandes (DAFV) Dr. Happach-Kasan und ihrem Generalsekretär Breckling in Oldenburg übergab und diskutierte. Bei der Diskussion über die Fortschritte und Mängel des neuen Entwurfs erfuhr ich, dass eine deutliche Verschiebung der Schutzzone nach Osten von den Betroffenen besonders gewünscht wurde, weil dadurch wesentliche Teile des für die Angelkutter so attraktiven West-Riffes künftig beangelt werden könnten. Schon bei diesem Gespräch wurde allerdings – insbesondere durch den Wortführer Jens Meyer (EGOH) – deutlich gemacht, dass es aus seiner Sicht eigentlich GAR KEINEN Kompromiss geben könne, wenn das Angelverbot nicht KOMPLETT fallen würde. Selbst die Präsidentin des Deutschen Angelfischer-Verbandes (DAFV) Frau Dr. Happach-Kasan – mir als ehemalige FDP-Bundestagskollegin langjährig bekannt und als Biologin auch fachlich geschätzt – warnte in diesem Gespräch vor einer solchen Linie ohne jede Kompromissbereitschaft.
Als Biologin argumentierte sie, dass es sehr wohl in einem Schutzgebiet sinnvoll sei, bei der Evaluierung der Schutzwirkung später untersuchen zu können, welche Unterschiede in verschiedenen Schutzzonen wissenschaftlich nachweisbar seien. Sie verwies auf das gleichzeitige Engagement relevanter Umweltverbände in dieser Debatte, denen der vorliegende Kompromissvorschlag vermutlich schon zu weit ginge.
Der gesamte offene Brief ist >> hier << einsehbar.
Nochmal im Klartext:
Die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes warnte davor völlig unbegründete Angelverbote abzulehnen und forderte Kompromissbereitschaft (bedeutet konkret: ANGELVERBOTE!)
Hätte Frau Dr. Happach-Kasan damals bereits klar Stellung bezogen, hätten die SPD-Damen Hendricks, Hagedorn und Rodust gewusst, dass sie die Verbote auch GEGEN den DAFV und seine Landesverbände durchsetzen müssen!
Und nicht auf deren "Quasi-Einverständnis", wie durch Frau Dr. Happach-Kasans "Kompromissbereitschaft" signalisiert, bauen können.
Das Ergebnis dieser "klugen" Verhandlungsstrategie von Frau Dr. Happach-Kasan kann sich wirklich "sehen lassen":
1. Die Verordnung inkl. der Angelverbote tritt demnächst in Kraft
2. Beim BMUB (Bundesumweltministerium) hat man mit diesem Wechselkurs verbrannte Erde hinterlassen und das Angeln wird künftig einen noch schwereren Stand haben.
Thomas Finkbeiner