Mein lieber Ralle,
Ich drücke mich vielleicht manmal ein wenig drastisch aus
hab ich überhaupt kein Problem mit
und benutze eingängige Beispiele. Aber ich habe Argumente. Polemik ist etwas anders. Polemik ist, wenn man Halbwahrheiten als Tatsachen präsentiert und Vorurteile schürt, statt zu argumentieren.
Dass Fische Schmerz oder Leid verspüren ist wissenschaftlich in keinster Weise bewiesen, wird von Dir aber als Tatsache präsentiert. Damit schürst Du Vorurteile anstatt zu argumentieren.
Unbewiesenes als absolut wahr zu bezeichnen ist günstigenfalls einen Halbwahrheit. Andere mit Halbwahrheiten zu diffamieren ist ein Feld der Polemik.
Den "lebenden Köderfisch" hatte ich angeführt, weil er Bestandteil deines Postings war:
Richtig lesen und verstehen:
Zitat:
Wir kranken an einer Sorte Mensch, die weil sie z.B. gegen den lebenden Köderfisch sind, sich nicht scheuen die abstrusesten Vergleiche mit gequälten Warmblütern oder gar Kinderschändern heranzuziehen.
Will nicht bedeuten, wir kranken an Menschen, die den lebenden Köderfisch nicht verwenden wollen. Das muss jeder mit sich und seinem Gewissen ausmachen und das hat man zu respektieren.
Will heißen, wir kranken an Menschen, die anderen diese Ihre Meinung aufzwingen wollen und sich dazu Argumenten bedienen, die in keinster Weise angemessen sind. Wie z.B. der Vergleich eines Fisches mit einem Warmblüter oder gar Menschen.
Wenn es "Glaubenssache in Reinkultur" wäre, ob Fische Schmerz oder Leid verspüren, bräuchten wir uns auch keine Gedanken über das tierschutzgerechte Töten zu machen. Einfach an Land ersticken lassen - weiß ja keiner wirklich, ob Fische Schmerz oder Leid verspüren... #d
Sehr richtig. So, wie es fast alle Berufsfischer und fast alle Naturvölker machen.
Ich habe den Glauben, dass ich einen Fisch den ich mitnehmen will, schnell und schmerzlos töte ( und nicht erst "betäube" und dann töte). Ich maße mir nicht an zu bewerten, ob dieser spezielle Glaube das Maß der Dinge ist.
Ich maße mir aber an dem Gesetzgeber Scheinmoral zu bestätigen, wenn er das ersticken eines Fisches an Land durch den Einfluß eines Anglers anders bewertet, als durch den Einfluß eines Berufsfischers. Gleich in welcher Richtung die Bewertung stattfindet.
Wie bitte ??? Entschuldige, aber wo lebst du? Es gibt gesellschaftliche Normen und allgemein akzeptierte Moralvorstellungen. Wenn die jemand ignoriert, ist es die logische Konsequenz, dass andere, bzw. die Gesellschaft ihn dafür kritisieren und eventuell auch ausgrenzen.
Ich mache kein Geheimnis daraus, in Deutschland zu leben.
Es gibt in puncto Angeln weder eine Gesellschaftliche Norm, noch allgemein akzeptierte Moralvorstellungen. Wir Angler sind nicht bedeutend genug, solche Normen und Moralvorstellungen in der gesamten Gesellschaft zu manifestieren. Wir sind eine winzige Interessengruppe unterschiedlichster Meinungen und Ansichten.
Gleichwohl versuchen manche, anderen Ihre Normen und Moralvorstellungen aufzuzwingen. Dagegen wehre ich mich. Es ist im übrigen vollkommen gleich, welche Anglerische Norm oder Moralvorstellung man vertritt. Es gibt immer andere, die einen deswegen kritisieren oder ausgrenzen. Das ist ein weiterer Punkt, den ich nicht akzeptiere. Ich würde auch nicht akzeptieren, wenn man Dich wegen der Ablehnung der Verwendung des lebenden Köderfisches kritisieren oder ausgrenzen würde. Das ist Deine freie Entscheidung.
Nach deiner Aussage ist Tierquälerei jeder Art, egal ob Frösche aufblasen oder Hunden das Fell bei lebendigem Leib abziehen, vollkommen in Ordnung. Das meinst du doch hoffentlich nicht ernst! #d
Jetzt sind wir wieder an dem Punkt:
Wir kranken an einer Sorte Mensch, die weil sie z.B. gegen den lebenden Köderfisch sind, sich nicht scheuen die abstrusesten Vergleiche mit gequälten Warmblütern oder gar Kinderschändern heranzuziehen.
Ich weiß zwischen Warmblütern und Fischen zu unterscheiden.
Frösche aufblasen ist grenzwertig. Als Kinder haben wir das gemacht, haben auf dem Land fast alle Kinder gemacht. Unschöne und Dumme Aktion in den Augen eines Erwachsenen.
In Tat und Wahrheit das kindliche herantasten an richtig und falsch, an Mitleid und Empathie.
Du bist vermutlich anderer Meinung, aber für mich ist diese Deine Aussage Polemik.
So, und jetzt erzähle mal deinem nichtangelnden Bekanntenkreis, dass du im Ausland, wo das nicht verboten ist, einem lebenden Fisch einen Haken durch den Rücken ziehst, ihn im hohen Bogen aufs Wasser klatschen lässt und ihn dann an der Angel rumzappeln lässt bis er entweder an seinen inneren Verletzungen, an Erschöpfung oder weil ihn ein Raubfisch gefressen hat gestorben ist. Verschweige ihnen aber gleichzeitig nicht, dass man den Raubfisch auch mit Kunstködern oder einem toten Köderfisch hätte fangen können. Du wirst dich wundern, wie einhellig alle ihre Moral über deine stellen...
Nun, der Haken kommt selbstverständlich durch die Lippe, nicht durch den Rücken. Außer beim Big Game, da wird eine dicke Schnur mittels eine langen Nadel quer durch die Augenhölen gezogen und daran der Haken befestigt. Der Köderisch soll ja so lange wie möglich leben. Fische werden auch nicht "gestorben", die gehen ein. Es findet auch kein Begräbnis statt. (ok, das war jetzt echt polemisch, sorry).
Vielleicht hätte ich den Fisch auch mit einem Kunstköder fangen können, vielleicht auch nicht. Entscheidend ist nicht, was möglich ist, entscheidend ist, was ich möchte.
Auch hätte ich ihn eventuell mit einem toten Köderfisch fangen können. Dieser wäre dann aber auch "gestorben", nur ein bisschen früher und schneller.
Bitte wenn schon, dann konsequent mit Kunstköder.
Viele Grüße!
Achim
Ach und noch etwas: Ich betreibe definitiv keine Panikmache!