Anglerdemo
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Anglerdemo, 22. April 2017 Fehmarnsund
Fragen- und Infothread der Orga
Fragen- und Infothread der Orga
Hallo zusammen,
wir möchten uns gerne vorstellen und Euch ein paar mehr Infos zu der Anglerdemo geben.
Als erstes möchten wir an dieser Stelle dem Anglerboard für die Unterstützung und für die Möglichkeit danken, dieses Forum als einen Anlaufpunkt für die Anglerdemo zur Verfügung zu stellen!
Die Idee zu dieser Demo bekamen wir bereits im letzten Jahr. In einer lebhaften Diskussion im Internet zum Thema „Baglimit“ fiel irgendwann der Satz „Zur Not sperre ich den Fehmarnbelt“.
Dieser eine Satz war der Startschuss! Als ich ein paar Tage später diesen Beitrag zum wiederholten Male las, fragte ich mich, warum eigentlich nicht. Zum damaligen Zeitpunkt gab es viele persönliche Gespräche, Beiträge in Social Medien und Anglerforen zu immer neuen Einschränkungen für Angler. Auf Angelkuttern war es das bestimmende Thema- das Baglimit ab 2017.
Was ich jedoch vollständig vermisste, waren Stimmen der Angler gegen dieses Baglimit. Nichts, absolut nichts war in den Medien zu lesen oder zu hören. Die Statements aus Politik und Wissenschaft waren auf allen Kanälen und in sämtlichen Medien zu vernehmen. Der einheitliche Tenor war recht deutlich, nämlich, dass wir Angler ja mittlerweile mindestens genauso viele Dorsche aus der westlichen Ostsee entnehmen würden, wie die Berufsfischer. Verschwiegen wurde dabei, dass unsere Fänge seit vielen Jahren relativ konstant waren, die der Berufsfischer hingegen noch vor wenigen Jahren deutlich höher. So lagen die Anlandemengen für Dorsch vor knapp 10 Jahren nur in Schleswig-Holstein auf etwa dem jetzigen Niveau der gesamten westlichen Ostsee! Damals hat man auf die guten Managementpläne verwiesen und konnte die Quoten für die westliche Ostsee sogar um knapp 10% anheben. Und heute sollen wir Angler die Schuld an der Misere haben? Nein, das konnte und wollte ich in der Öffentlichkeit so nicht stehen lassen. Ich wollte mich als Meeresangler zukünftig nicht im Freundeskreis dafür rechtfertigen und entschuldigen müssen, dass ich im Jahr ein paar Dorsche fange und mit meiner Familie verzehre. Ich beschloss für mich, etwas zu unternehmen. Also begann ich Kontakte zu knüpfen. Diverse Telefongespräche habe ich geführt und viele, viele Emails geschrieben. Viele Abende und Wochenenden gingen für die Vorbereitung drauf. Da ich mich zu dem Zeitpunkt schon länger mit der Politik und Wissenschaft zu dem Thema ausgetauscht hatte, verfügte ich mittlerweile über ein kleines, privates Netzwerk. Es gab ja bereits die Initiative „Gegen Angelverbote in den AWZ“. Das waren dann die entscheidenden Kontakte.
Die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein nahm die Vorstellung einer Anglerdemo sehr positiv auf. Ich hatte mit dem Verband der Bäder- und Hochseeangelschiffe e.V. zudem einen starken Partner gefunden. Von dieser Initiative gab es sofort Begeisterung.
Grundsätzlich schlug mir für meine Idee mit der Demo von vielen Begeisterung entgegen, von anderen hingegen Skepsis oder gar Ablehnung.
Im Netz haben wir dann Interessierte gesucht und gefunden. Wir haben uns ausgetauscht und es wurden Treffen vereinbart und durchgeführt. Details wurden besprochen, Ziele formuliert und Aufgaben verteilt. Und ein sinnvoller Termin musste her. Es wurde die Landtagswahl in S-H ins Auge gefasst, doch es kam der Vorschlag, die Demo in Verbindung mit der Fishing Masters Show am 22. April durchzuführen. Es wurde Kontakt mit dem Veranstalter aufgenommen und die Zusage erfolgte sofort! Der JAHR TOP SPECIAL Verlag unterstützt unsere Aktion!
Nächtelang wurden vom Organisationsteam Mails verschickt und um weitere Unterstützung geworben. So konnte ein namhafter Angelgerätehersteller für die Aktion gewonnen werden, Angelfachgeschäfte, Bootsvermieter, Hafenmeister und die Tourismusbranche aus der stark betroffenen Region Ostholstein sagten Ihre Unterstützung zu.
So wurde die Demo beim Innenministerium angemeldet. Das die Entscheidung zur Demo richtig war, stellten wir fest, als wir freudig im Internet verkündet haben, dass die Demo startet.
Dieser Beitrag wurde von Fehmarn-Angler auf Facebook veröffentlicht und in kürzester Zeit verbreitete sich die Nachricht von der Demo. Das hat und natürlich zusätzlich motiviert!
Wir befragten andere Angler nach ihren Meinungen und Vorstellungen. Welche Forderungen sollte man bei dieser Demo stellen? Durfte mal als Angler überhaupt Forderungen stellen? Fragen die wir mit anderen Anglern diskutierten. Wir hatten ein klares Ziel vor Augen. Wir wollten möglichst viele Angler für unsere Aktion gewinnen. Wir wollten die Basis vertreten, nämlich die Angler, die wirklich noch am oder auf dem Wasser unterwegs sind!
Unser Ziel war es für den Spinn- und Brandungsangler genauso einzustehen wie für die Boots- oder Kutterangler. Also war relativ schnell klar, dass eine Erhöhung des Mindestmaßes die Küstenangler benachteiligen würde. Eine generelle Schonzeit wäre tödlich für den Tourismus und die Kutterbetriebe.
Somit stand das Motto fest „Keine Einschränkungen für Angler!“ Natürlich hört sich das erst einmal so an, als wäre uns der Dorschbestand egal oder Naturschutzgebiete sollten für alle zu jeder Zeit zu befahren sein. Aber dem ist definitiv nicht so! Die Kutterkapitäne sind doch auch in 5 oder 10 Jahren noch auf Dorschangler angewiesen. Der Tourismus lebt auch von Naturschutz. Wir wollen doch nur ein Ende der anglerfeindlichen Politik! Uns ist Naturschutz wichtig!
Warum sollen wir nicht in den AWZ angeln dürfen, wenn dort Tanker fahren, Tunnel gebaut werden dürfen oder Rammarbeiten für Windparks stattfinden? Da fällt uns nur eine Begründung ein- man will uns Angler kleinkriegen. Wie lange werden wir von Naturschutzverbänden schon in der Öffentlichkeit angeprangert, häufig mit einer entsprechenden Polemik dahinter. Was in den AWZ dann möglich ist, gilt dann möglicherweise zukünftig auch ohne zusätzliche Begründungen und Argumentationen für viele andere Gebiete in der Ostsee. Das wäre das Ende der Meeresangelei, nicht nur der Dorschangelei. Das sollte sich jeder Meeresangler vor Augen führen, wenn er meint, er könne ja in Zukunft auch noch Plattfische oder Meerforellen fangen.
Klar kann man ein Baglimit akzeptieren, aber unter den jetzigen Voraussetzungen? Das Baglimit nützt lediglich den Fischern, Schwerpunkt den ausländischen Kuttern. Hört sich hart an, ist aber an der Quotenverteilung leicht abzulesen. Wir machen unseren Tourismus und unsere Angelbetriebe kaputt, damit Kutter aus den Anrainerstaaten unsere Bestände abfischen? Dadurch ist ja auch keine Besserung der Dorschbestände zu erwarten. Das Baglimit ist weder für die Bestände noch für uns Angler hilfreich. Es ist in seiner jetzigen Form schlicht sinnlos. Dafür müssen wir Angler gemeinsam einstehen.
Was für uns vom Organisationsteam dann völlig überraschend kam, waren Anfragen von Berufsfischern, die unsere Aktion gerne stützen möchten! Denn auch für die Berufsfischer sind Verbote in den AWZ oder ein Baglimit für Angler nicht nachzuvollziehen. So möchte man uns gegen „anglerfeindliche Politik“ helfen und ein breites Bündnis stellen. Mit denen kämpfen wir um die Dorsche im Rahmen der Quotenverteilung und die Jungs springen für uns in die Bresche?
Neben einem großen DANKE an dieser Stelle, sollte jeder das als Zeichen einer verfehlten Fischereipolitik erkennen.
Aktuell sind wir dabei, eine Mitfahrbörse zu erstellen. Dieses gilt für Boote und Kutter wie natürlich auch für die Anreise nach Fehmarn.
Eine Liste der Unterstützer folgt zeitnah im Rahmen einer weiteren Pressemitteilung.
Für Eure Unterstützung und Euer Interesse bedanken wir uns im Voraus!
Wir stehen Euch ab sofort hier oder unter anglerdemo@online.de für Anregungen und Fragen aber natürlich auch für Kritik zur Verfügung.
Anmeldungen zur Demo bitte auch an die o.g. Mailadresse.
Ein Hinweis noch in eigener Sache. Wir machen das alles in unser Freizeit, haben einen Job und Familie. Falls Dinge nicht sofort beantwortet werden können, habt bitte Nachsicht und Geduld!
Euer Orga Team!