Unser Video zum Baglimit hat eine große Reichweite erzielt und zeigt, dass es sich hierbei um ein aktuelles Thema bei uns Meeresanglern handelt.
Wir möchten heute noch einmal anhand einer Darstellung aufzeigen, wie wir unsere Rechnung aufgestellt haben.
Basis für unsere Berechnung sind die durchschnittlichen Fänge der Freizeitfischer in den Jahren 2014 bis 2016, laut ICES 2654 Tonnen p.a. Durch das seit 01. Januar 2017 gültige Baglimit von 5 (3) Dorschen, haben wir eine Fangmenge von 1754 Tonnen zugestanden bekommen. Nach ersten Infos aus Brüssel, soll diese Fangmenge für die Freizeitfischer auch in 2018 Gültigkeit haben. Jedoch rechnet man dort noch mit den Zahlen aus der Vergangenheit, d.h. der Rückgang im Angeltourismus findet keine Berücksichtigung!
Im Video haben wir bereits erwähnt, dass wir die Zahlen der Angler auf den Hochseeangelschiffen für das erste Halbjahr 2017 von den Häfen erhalten haben und somit einen Rückgang auf den Angelschiffen von 32% nachweisen können. Wir sind der Meinung, dass dieser Rückgang unbedingt bei der Festlegung des Baglimit für 2018 Berücksichtigung finden muss. Fallen bei der kommerziellen Fischerei Kutter weg, wird die Quote ja auch auf die verbleibenden Schiffe verteilt- und nicht auf die Anzahl der Schiffe von vor ein paar Jahren.
Zahlen zur Entwicklung der Brandungsangler oder Kleinbootangler oder gar zu aktuellen Fängen der Freizeitfischer liegen uns nicht vor. Auch auf Nachfrage bei der Wissenschaft und Politik konnte man keine aktuellen Zahlen nennen. Somit haben wir hier anzunehmende Rückgänge nicht berücksichtigt.
Unsere Rechnung ist relativ einfach. Wir gehen grundsätzlich von den o.g. 2654 Tonnen aus. Davon ziehen wir jeweils die von Thünen/ ICES genannten Fangreduzierungen durch das Baglimit in Höhe von 5, 6, 7 und 8 Dorschen pro Angler/ Tag ab. Der Anteil der Fänge von Anglern auf den Hochseeangelschiffen beträgt 46%. Von dieser Fangmenge ziehen wir den Rückgang der Angler von 32% ab. So haben wir unsere Forderung von 8 Dorschen pro Angler/ Tag über 12 Monate errechnet.
Bei unserer Forderung handelt es sich demnach nicht um eine Erhöhung der Fangmenge der Freizeitfischer, sondern wir möchten eine weitere Kürzung der uns zustehenden Fangmenge verhindern!
Nach ersten Meldungen sollen die Fangmengen der kommerziellen Fischerei in 2018 um 9% erhöht werden- erneut zu Lasten der Meeresangler? Das können und wollen wir nicht akzeptieren. Aus diesem Grund haben wir unsere Forderung natürlich auch der Politik mitgeteilt. Das sind wir dem Angeltourismus schuldig, eine positive Entscheidung ist die Politik dem Angeltourismus schuldig.
Der Angeltourismus hat eine Chance verdient, die Tradition muss erhalten bleiben. Jedes weitere Hochseeangelschiff das durch eine Insolvenz wegfällt, ist unwiederbringlich verloren!