Hallo erstmal,
ich bin neu hier und wie der Titel schon sagt, absolut blutiger Anfänger, was das Räuchern angeht.
Ich habe hier sehr viel gelesen und auch anderswo, doch vermisse ich noch einige Aufklärung in allen Anfängerthreads. Ich hoffe, ihr habt Lust, meine ersten Erfahrungen mit mir zu teilen. Vielleicht hilft mein Bericht auch anderen Anfängern.
Ausgangssituation:
- Räuchererfahrung: NOCH NIE GEMACHT
- Kenntnisstand: NULL AHNUNG
- Material: NICHT VORHANDEN
Wie fange ich also an...
Lesen.... jede Menge....
Ergebnis: Das Gefühl, einiges zu wissen... gemischt mit Lücken und gewisser Ratlosigkeit bis hin zur totalen Verwirrung.
Erste Entscheidung:
Da ohne Material nichts geht, muss man sich erstmal überlegen, was für einen Räucherofen will man sich zulegen?
Als absoluter Anfänger gibt es da einige Fragen und Überlegungen, die jemand mit Erfahrung vielleicht für unsinnig hält.
Hat man schon mal geräucherten Fisch gegessen?
Ja... vor 3 Jahren zu Weihnachten.... abgepackt aus dem Discounter...
Hmm... wie komme ich dann auf die Idee, selbst Fisch zu räuchern? Man will mal was neues ausprobieren... Freunde erzählten von vorzüglichen Erlebnissen... etc.
Nun quälen natürlich die Fragen, kriege ich das überhaupt hin und wie aufwendig ist das alles?
Wenn es letztendlich nichts für mich sein sollte, ärgere ich mich dann über grosse Investitionen oder gar bauliche Veränderungen?
Mit etwas Erfahrung könnte man vielleicht sagen, wenn du einmal geräuchert hast, machst du es immer wieder... was besseres gibt es nicht...
Aber jeder Mensch ist da anders, deshalb denke ich, für absolut blutige "Probier-" Anfänger ist der richtige Weg, der mit dem geringsten Aufwand. Bei Gefallen kann man sich ja immer noch verbessern...
Also fällt hier meine Wahl auf einen handlichen und preislich überschaubaren Tischräucherofen, der als Abkürzung wohl liebevoll TRO genannt wird. Jeder gute Angelladen hat so einen im Sortiment. Ob da nun Behr, Hans Meiser oder sonstwas draufsteht, ist wohl ziemlich egal (Preisunterschiede sollte man doch beachten) da die Geräte, die ich gesehen habe, alle aus der selben Fabrik kommen und somit völlig baugleich sind. Da ist es auch nicht verwunderlich, das in der "Betriebsanleitung" (die man völlig vergessen kann) auch wohl nirgends mehr ein Logo erscheint.
Naja, nun besitze ich also einen TRO... in dem Fall von D.A.M.
Dabei sind zwei Spiritusbrenner. An dieser Stelle habe ich hier schon einige Vorschläge gelesen, diese gegen Gaskocher auszutauschen. Ich möchte aber auf der Basis bleiben.
Es ist kein Campingkocher vorhanden und die Anschaffung scheuen wir erstmal.... das ist was für die Zukunft,... falls alles funktioniert, der Fisch ok ist.... und das Haus noch steht.
Auch ist öfters zu lesen, das man ein Thermometer in den TRO einbauen sollte. Nun, die MacGyver Fanclub Mütze lassen wir erstmal im Schrank... Feinarbeit kommt später.
Der TRO ist mit einer blauen Schutzfolie versehen. Wenn man diese abgefummelt hat, fällt gleich auf.... Spülen ist angesagt. Leider hilft das nicht allzuviel gegen die schmierigen Kleberückstände und erste Skepsis kommt auf, ob diese beim Räuchern in den Fisch krieschen!?
Daher entsteht, nach Erinnerung an die "Betriebsanleitung" des Ofens, der Plan, erstmal den Ofen mit den Brennern anheizen. Dann kann man gleich mal sehen, ob die Unterlage hält, wie heiß das Ding wird und ob man die Brenner überhaupt zur Arbeit bewegen kann.
Bevor wir jedoch die ersten Test mit dem TRO veranstalten, sollten wir uns dem eigentlichen widmen.... dem Fisch!
Ich gehe mal davon aus, dass man ihn irgendwo besorgt hat, ob selbst gefangen, geschenkt bekommen oder gekauft... ist ja egal. Als Anfänger ist die "geräucherte Forelle" meist der erste bekannte Begriff, daher entscheide ich mich für die Forelle.
Tatbestand sind 4 Forellen, ausgenommen und gesäubert, ohne Kiemen.... ready to go.
Schlau wie man als Anfänger ist, packt man 2 davon erstmal in den Gefrierschrank, man will ja nicht gleich die ganze Beute versauen.
Gelesen haben wir (s.o.), das man die Fische in Salzlake... oder Salzlauge(?) einlegen muss.... also im Prinzip Wasser mit Salz vermischt. Hier entsteht natürlich die erste riesige unüberschaubare Unschlüssigkeit auf Grund der vielen unterschiedlichen Angaben und Vorschläge.... WIEVIEL SALZ PRO LITER??????
Die Erkenntnis folgt sogleich, das mußt du wohl selbst ausprobieren, zum Glück haben wir ja 2 Forellen im Tiefkühler für spätere Experimente geparkt.
Aber wieviel Salz nehmen wir nun? Die Entscheidung fällt erstaunlicherweise recht einfach. Wir nehmen einfach alle Angaben, die wir finden..... und bilden daraus den Mittelwert.
Ich bin dabei auf folgenden Wert gekommen:
70g Salz pro Liter Wasser
Forelle.... lecker...hmm.... jede Menge Salz?... Buchenholzrauch?
Fehlt da nicht was?
Wir wollen uns doch später als Meisterkoch präsentieren.... und im Angelladen lagen Gewürzmischungen, die sooooo lecker gerochen haben?
Hier mag es Einwände geben,... moment ich wollt doch auf der Basis bleiben?
Was soll man sagen, ich bin ein neugieriges Probierkind, dass spannende Experimente mit Förmchen im Sandkasten vorhat. Da darf ein wenig Extravaganz nicht fehlen...
Ihr dürft aber folgenden Schritt gerne überspringen und nur das Salz mit dem Wasser vermischen.
Zurück zur Lake.
Die Freundin hat doch letztens bei Ikea drauf gedrängt, diese riesige Metall-Salat-Schüssel mitzunehmen, die irgendwo im Schrank auf ihren Einsatz wartet!? Die scheint geeignet für meine zwei Forellen. Aber wieviel Wasser geht da wohl rein?
Man nehme einen Messbecher und fülle ihn mit einem Liter Wasser, das man dann in die Schüssel gibt. Das wiederholt man solange, bis die Schüssel gut gefüllt ist, aber nicht zu voll ist... die Forellen müssen ja noch reinpassen.
Jetzt könnte man an Hand der Literzahl das passende Salz (mit der Küchenwaage abgemessen.... Freundin/Frau/Mutter fragen.... hat die bestimmt!) hinzugeben und dann umrühren.... und rühren... und rühren, bis das Salz aufgelöst ist.
Um auf das Gewürzexperiment zurückzukommen....
Ich nehme hier, bevor ich das Salz zugebe, mit dem Messbecher wieder einen halben Liter Wasser aus der Schüssel!
Dieses gebe ich in einen Topf auf dem Herd. Von der Gewürzmischung, in meinem Fall "Toskana" gebe ich 3 Esslöffel (von mir geschätzter, beliebiger Experimentierwert) in das Wasser und sehe schon, warum ich das nicht einfach in die Schüssel geschmissen habe. Das Gewürz schwimmt einfach nur auf dem Wasser herum...trotz umrühren... wobei die Hälfte am Löffel kleben bleibt. Es ist also schon optisch nachzuvollziehen, das die "Aromen", die im Gewürz versteckt sind, nicht ans Wasser abgegeben werden.
Also... Ofen an und köscheln.... nach ca. 5min. Köscheln sieht die Sache schon anders aus. Man könnte vielleicht noch länger Köscheln lassen, auch darüber gibt es in den vielen Anleitungen geteilte Meinungen. Aber die Ungedult schiebt den Topf vom Herd.
Die fertige Lake soll aber kalt sein.... und der Topf ist kochend heiß... hmm... Abkühlen lassen, wird überall vorgeschlagen.... da hat die Ungedult aber was gegen. Also suche ich mein MacGyver Stirnband und latsche zum Gefrierschrank. Schade.... keine Eiswürfel. Dafür finde ich aber Kühlakkus... so Dinger, die man zum Pizzakaufen im Discounter mitnimmt.
Ich lasse erstmal kaltes Wasser in das Spülbecken und gebe zwei Kühlakkus hinein. Als nächstes stelle ich den Topf rauf und gebe weiter Wasser hinzu, bis der Topf so gerade eben auf den Akkus stehen bleibt und nicht anfängt, in der Spüle herumzuschwimmen.
Jetzt kann man erstmal seine Lunge räuchern gehen oder der Freundin erklären, das frischer Fisch nicht richt und sie sich gefahrlos was zum Trinken aus dem Kühlschrank holen kann..... beißen tut er auch nicht mehr.
PS: Um spätere Diskussionen zu vermeiden, solltet ihr den Fisch bis zum Einsatz in ein separates Fach im Kühlschrank verstauen... weit weg von der eingepackten Salami.... und dem Nagellack
Nach nur 10min. haben die Akkus ihr Werk vollbracht.... die Gewürzsuppe ist richtig kalt! Diese geben wir nun in das Salzwasser, dass wir angerührt hatten. Das ganze wird gut vermischt... und fertig ist unsere erste Experimental-Lake.
Jetzt hole ich die zwei Forellen aus dem Kühlschrank, mit dem Kommentar über der Schulter, das die armen armen Forellen ja so niedlich aussehen.... und wirklich nicht riechen.... und spüle sie ein letztes mal unter dem Wasserhahn ab. Dann kommen sie in die Salz-Laken-Schüssel. Dabei stelle ich fest, dass sie gut absinken und bis auf die Nasenspitze vollkommen in der Lake liegen. Also muss ich sie nicht zusätzlich mit einem Teller oder sonstwas beschweren. Getrost packe ich das MacGyver Stirnband weg und lege zu guter Letzt einen Pizzateller auf die Schüssel, um eventuelle Insekten fernzuhalten.
Nun ist es Samstag abend... 22 Uhr.
Wielange dürfen die Forellen nun baden?
Aus den wiederum vielen Vorschlägen zwischen 6 und 24 Stunden, entscheide ich mich für 12 Stunden... ich will ja morgen ausschlafen.
Gute Nacht....
So... Sonntag morgen.... gleich 10 Uhr.
Was machen meine Forellen?
Neugierig wie ein kleines Kind erstmal in die Küche trappeln... kann man auch gleich mal nen Kaffee machen.
Die Forellen sehen gut aus.... eigentlich nicht viel verändert. Beim Rausheben aus der Lake stelle ich fest, dass sie nun viel geschmeidiger sind. Gestern waren sie leicht gekrümmt und so anscheinend in "Totenstarre" geraten. Jetzt sind sie wieder biegsam.
Ich spüle die Forellen gut unter dem Wasserhahn ab und lege sie auf das Rost, welches beim TRO dabei war.... auf die Spulenablauffläche.
Nachdem ich die Lake entsorgt habe, schnuppere ich an den Forellen und stelle wiederum zufrieden fest, dass die Forellen nun etwas "toskanisch" riechen. Also muss das ja irgendwas gebracht haben... hoffentlich auch Geschmack.
Jetzt müssen die Forellen trocknen. Man soll sie zum Trocknen auf die Wäscheleine hängen oder ähnliches. Von Ventilatoren habe ich auch schon gelesen. Da erstmal Frühstück angesagt ist, habe ich wohl Zeit und verzichte darauf, mein Heizöfchen aus dem Badezimmer zu holen.
Nach dem ersten Kaffee packt mich wieder die Neugier und ich schaue nach den Forellen.
Das sieht nicht gut aus.....
Das Wasser sammelt sich in den liegenden Forellen und auf der Rückseite drückt sich das "Rostmuster" in die Fischhaut. Das Trocknen schein ein Problem zu sein. Ich stelle das Rost senkrecht auf und stütze es mit der Metallschüssel von gestern abend ab. Dann versuche ich die Forellen mit zwei Wäscheklammern am Schwanz ans Halten zu kriegen.
Mist.... das scheint so nicht zu funktionieren... das MacGyver Stirnband ist schon in der Wäsche.... ;(
Da muss wohl doch ein Freund aushelfen mit professionellem Equipment..... also leihe ich mir 2 Räucherhaken. Ich dachte eigentlich, die bräuchte ich nur bei einem großen Räucherschrank.
Also vergesst nicht, euch Räucherhaken zuzulegen, die scheinen unabdingbar zu sein!!!
Ich ziehe die Forellen vorsichtig auf.... diesmal mit dem Kopf nach oben, so hatte ich es hier im Forum auf einigen Fotos gesehen. Das klappt!!
Ich hänge die Forellen jetzt wieder an das senkrecht stehende Rost des TRO. Es ist das untere Rost mit den Auslegern zur Auflage des oberen Rostes. Hoffentlich ist das verständlich. Also der Rost steht in der Spüle. Der untere "Aufleger" verhindert, dass das Rost kippt. Am oberen "Aufleger" habe ich die Forellen aufgehangen, so das sie nun frei über der Spüle baumeln.
Zum Glück ist die Freundin ausser Haus und sieht nicht, was ich mit den armen armen Forellen mache....
Hmm.... die Forellen sind immer noch ganz feucht und fühlen sich auch nicht ledrig an, wie es wohl sein sollte. Muss ich doch noch den Heizlüfter hinzuziehen? Den kann man ja auch auf Kaltluft stellen...hmm.
Aber ich wollte ja den TRO erstmal abfackeln.... ähmm... bzw. die Brenner testen zum Abtöten der eventuellen Kleberestbakterien.
Zuvor gehe ich aber mal baden.... also haben die Forellen noch ein paar Stunden zum Trocknen....
------ Fortsetzung folgt ------
ich bin neu hier und wie der Titel schon sagt, absolut blutiger Anfänger, was das Räuchern angeht.
Ich habe hier sehr viel gelesen und auch anderswo, doch vermisse ich noch einige Aufklärung in allen Anfängerthreads. Ich hoffe, ihr habt Lust, meine ersten Erfahrungen mit mir zu teilen. Vielleicht hilft mein Bericht auch anderen Anfängern.
Ausgangssituation:
- Räuchererfahrung: NOCH NIE GEMACHT
- Kenntnisstand: NULL AHNUNG
- Material: NICHT VORHANDEN
Wie fange ich also an...
Lesen.... jede Menge....
Ergebnis: Das Gefühl, einiges zu wissen... gemischt mit Lücken und gewisser Ratlosigkeit bis hin zur totalen Verwirrung.
Erste Entscheidung:
Da ohne Material nichts geht, muss man sich erstmal überlegen, was für einen Räucherofen will man sich zulegen?
Als absoluter Anfänger gibt es da einige Fragen und Überlegungen, die jemand mit Erfahrung vielleicht für unsinnig hält.
Hat man schon mal geräucherten Fisch gegessen?
Ja... vor 3 Jahren zu Weihnachten.... abgepackt aus dem Discounter...
Hmm... wie komme ich dann auf die Idee, selbst Fisch zu räuchern? Man will mal was neues ausprobieren... Freunde erzählten von vorzüglichen Erlebnissen... etc.
Nun quälen natürlich die Fragen, kriege ich das überhaupt hin und wie aufwendig ist das alles?
Wenn es letztendlich nichts für mich sein sollte, ärgere ich mich dann über grosse Investitionen oder gar bauliche Veränderungen?
Mit etwas Erfahrung könnte man vielleicht sagen, wenn du einmal geräuchert hast, machst du es immer wieder... was besseres gibt es nicht...
Aber jeder Mensch ist da anders, deshalb denke ich, für absolut blutige "Probier-" Anfänger ist der richtige Weg, der mit dem geringsten Aufwand. Bei Gefallen kann man sich ja immer noch verbessern...
Also fällt hier meine Wahl auf einen handlichen und preislich überschaubaren Tischräucherofen, der als Abkürzung wohl liebevoll TRO genannt wird. Jeder gute Angelladen hat so einen im Sortiment. Ob da nun Behr, Hans Meiser oder sonstwas draufsteht, ist wohl ziemlich egal (Preisunterschiede sollte man doch beachten) da die Geräte, die ich gesehen habe, alle aus der selben Fabrik kommen und somit völlig baugleich sind. Da ist es auch nicht verwunderlich, das in der "Betriebsanleitung" (die man völlig vergessen kann) auch wohl nirgends mehr ein Logo erscheint.
Naja, nun besitze ich also einen TRO... in dem Fall von D.A.M.
Dabei sind zwei Spiritusbrenner. An dieser Stelle habe ich hier schon einige Vorschläge gelesen, diese gegen Gaskocher auszutauschen. Ich möchte aber auf der Basis bleiben.
Es ist kein Campingkocher vorhanden und die Anschaffung scheuen wir erstmal.... das ist was für die Zukunft,... falls alles funktioniert, der Fisch ok ist.... und das Haus noch steht.
Auch ist öfters zu lesen, das man ein Thermometer in den TRO einbauen sollte. Nun, die MacGyver Fanclub Mütze lassen wir erstmal im Schrank... Feinarbeit kommt später.
Der TRO ist mit einer blauen Schutzfolie versehen. Wenn man diese abgefummelt hat, fällt gleich auf.... Spülen ist angesagt. Leider hilft das nicht allzuviel gegen die schmierigen Kleberückstände und erste Skepsis kommt auf, ob diese beim Räuchern in den Fisch krieschen!?
Daher entsteht, nach Erinnerung an die "Betriebsanleitung" des Ofens, der Plan, erstmal den Ofen mit den Brennern anheizen. Dann kann man gleich mal sehen, ob die Unterlage hält, wie heiß das Ding wird und ob man die Brenner überhaupt zur Arbeit bewegen kann.
Bevor wir jedoch die ersten Test mit dem TRO veranstalten, sollten wir uns dem eigentlichen widmen.... dem Fisch!
Ich gehe mal davon aus, dass man ihn irgendwo besorgt hat, ob selbst gefangen, geschenkt bekommen oder gekauft... ist ja egal. Als Anfänger ist die "geräucherte Forelle" meist der erste bekannte Begriff, daher entscheide ich mich für die Forelle.
Tatbestand sind 4 Forellen, ausgenommen und gesäubert, ohne Kiemen.... ready to go.
Schlau wie man als Anfänger ist, packt man 2 davon erstmal in den Gefrierschrank, man will ja nicht gleich die ganze Beute versauen.
Gelesen haben wir (s.o.), das man die Fische in Salzlake... oder Salzlauge(?) einlegen muss.... also im Prinzip Wasser mit Salz vermischt. Hier entsteht natürlich die erste riesige unüberschaubare Unschlüssigkeit auf Grund der vielen unterschiedlichen Angaben und Vorschläge.... WIEVIEL SALZ PRO LITER??????
Die Erkenntnis folgt sogleich, das mußt du wohl selbst ausprobieren, zum Glück haben wir ja 2 Forellen im Tiefkühler für spätere Experimente geparkt.
Aber wieviel Salz nehmen wir nun? Die Entscheidung fällt erstaunlicherweise recht einfach. Wir nehmen einfach alle Angaben, die wir finden..... und bilden daraus den Mittelwert.
Ich bin dabei auf folgenden Wert gekommen:
70g Salz pro Liter Wasser
Forelle.... lecker...hmm.... jede Menge Salz?... Buchenholzrauch?
Fehlt da nicht was?
Wir wollen uns doch später als Meisterkoch präsentieren.... und im Angelladen lagen Gewürzmischungen, die sooooo lecker gerochen haben?
Hier mag es Einwände geben,... moment ich wollt doch auf der Basis bleiben?
Was soll man sagen, ich bin ein neugieriges Probierkind, dass spannende Experimente mit Förmchen im Sandkasten vorhat. Da darf ein wenig Extravaganz nicht fehlen...
Ihr dürft aber folgenden Schritt gerne überspringen und nur das Salz mit dem Wasser vermischen.
Zurück zur Lake.
Die Freundin hat doch letztens bei Ikea drauf gedrängt, diese riesige Metall-Salat-Schüssel mitzunehmen, die irgendwo im Schrank auf ihren Einsatz wartet!? Die scheint geeignet für meine zwei Forellen. Aber wieviel Wasser geht da wohl rein?
Man nehme einen Messbecher und fülle ihn mit einem Liter Wasser, das man dann in die Schüssel gibt. Das wiederholt man solange, bis die Schüssel gut gefüllt ist, aber nicht zu voll ist... die Forellen müssen ja noch reinpassen.
Jetzt könnte man an Hand der Literzahl das passende Salz (mit der Küchenwaage abgemessen.... Freundin/Frau/Mutter fragen.... hat die bestimmt!) hinzugeben und dann umrühren.... und rühren... und rühren, bis das Salz aufgelöst ist.
Um auf das Gewürzexperiment zurückzukommen....
Ich nehme hier, bevor ich das Salz zugebe, mit dem Messbecher wieder einen halben Liter Wasser aus der Schüssel!
Dieses gebe ich in einen Topf auf dem Herd. Von der Gewürzmischung, in meinem Fall "Toskana" gebe ich 3 Esslöffel (von mir geschätzter, beliebiger Experimentierwert) in das Wasser und sehe schon, warum ich das nicht einfach in die Schüssel geschmissen habe. Das Gewürz schwimmt einfach nur auf dem Wasser herum...trotz umrühren... wobei die Hälfte am Löffel kleben bleibt. Es ist also schon optisch nachzuvollziehen, das die "Aromen", die im Gewürz versteckt sind, nicht ans Wasser abgegeben werden.
Also... Ofen an und köscheln.... nach ca. 5min. Köscheln sieht die Sache schon anders aus. Man könnte vielleicht noch länger Köscheln lassen, auch darüber gibt es in den vielen Anleitungen geteilte Meinungen. Aber die Ungedult schiebt den Topf vom Herd.
Die fertige Lake soll aber kalt sein.... und der Topf ist kochend heiß... hmm... Abkühlen lassen, wird überall vorgeschlagen.... da hat die Ungedult aber was gegen. Also suche ich mein MacGyver Stirnband und latsche zum Gefrierschrank. Schade.... keine Eiswürfel. Dafür finde ich aber Kühlakkus... so Dinger, die man zum Pizzakaufen im Discounter mitnimmt.
Ich lasse erstmal kaltes Wasser in das Spülbecken und gebe zwei Kühlakkus hinein. Als nächstes stelle ich den Topf rauf und gebe weiter Wasser hinzu, bis der Topf so gerade eben auf den Akkus stehen bleibt und nicht anfängt, in der Spüle herumzuschwimmen.
Jetzt kann man erstmal seine Lunge räuchern gehen oder der Freundin erklären, das frischer Fisch nicht richt und sie sich gefahrlos was zum Trinken aus dem Kühlschrank holen kann..... beißen tut er auch nicht mehr.
PS: Um spätere Diskussionen zu vermeiden, solltet ihr den Fisch bis zum Einsatz in ein separates Fach im Kühlschrank verstauen... weit weg von der eingepackten Salami.... und dem Nagellack
Nach nur 10min. haben die Akkus ihr Werk vollbracht.... die Gewürzsuppe ist richtig kalt! Diese geben wir nun in das Salzwasser, dass wir angerührt hatten. Das ganze wird gut vermischt... und fertig ist unsere erste Experimental-Lake.
Jetzt hole ich die zwei Forellen aus dem Kühlschrank, mit dem Kommentar über der Schulter, das die armen armen Forellen ja so niedlich aussehen.... und wirklich nicht riechen.... und spüle sie ein letztes mal unter dem Wasserhahn ab. Dann kommen sie in die Salz-Laken-Schüssel. Dabei stelle ich fest, dass sie gut absinken und bis auf die Nasenspitze vollkommen in der Lake liegen. Also muss ich sie nicht zusätzlich mit einem Teller oder sonstwas beschweren. Getrost packe ich das MacGyver Stirnband weg und lege zu guter Letzt einen Pizzateller auf die Schüssel, um eventuelle Insekten fernzuhalten.
Nun ist es Samstag abend... 22 Uhr.
Wielange dürfen die Forellen nun baden?
Aus den wiederum vielen Vorschlägen zwischen 6 und 24 Stunden, entscheide ich mich für 12 Stunden... ich will ja morgen ausschlafen.
Gute Nacht....
So... Sonntag morgen.... gleich 10 Uhr.
Was machen meine Forellen?
Neugierig wie ein kleines Kind erstmal in die Küche trappeln... kann man auch gleich mal nen Kaffee machen.
Die Forellen sehen gut aus.... eigentlich nicht viel verändert. Beim Rausheben aus der Lake stelle ich fest, dass sie nun viel geschmeidiger sind. Gestern waren sie leicht gekrümmt und so anscheinend in "Totenstarre" geraten. Jetzt sind sie wieder biegsam.
Ich spüle die Forellen gut unter dem Wasserhahn ab und lege sie auf das Rost, welches beim TRO dabei war.... auf die Spulenablauffläche.
Nachdem ich die Lake entsorgt habe, schnuppere ich an den Forellen und stelle wiederum zufrieden fest, dass die Forellen nun etwas "toskanisch" riechen. Also muss das ja irgendwas gebracht haben... hoffentlich auch Geschmack.
Jetzt müssen die Forellen trocknen. Man soll sie zum Trocknen auf die Wäscheleine hängen oder ähnliches. Von Ventilatoren habe ich auch schon gelesen. Da erstmal Frühstück angesagt ist, habe ich wohl Zeit und verzichte darauf, mein Heizöfchen aus dem Badezimmer zu holen.
Nach dem ersten Kaffee packt mich wieder die Neugier und ich schaue nach den Forellen.
Das sieht nicht gut aus.....
Das Wasser sammelt sich in den liegenden Forellen und auf der Rückseite drückt sich das "Rostmuster" in die Fischhaut. Das Trocknen schein ein Problem zu sein. Ich stelle das Rost senkrecht auf und stütze es mit der Metallschüssel von gestern abend ab. Dann versuche ich die Forellen mit zwei Wäscheklammern am Schwanz ans Halten zu kriegen.
Mist.... das scheint so nicht zu funktionieren... das MacGyver Stirnband ist schon in der Wäsche.... ;(
Da muss wohl doch ein Freund aushelfen mit professionellem Equipment..... also leihe ich mir 2 Räucherhaken. Ich dachte eigentlich, die bräuchte ich nur bei einem großen Räucherschrank.
Also vergesst nicht, euch Räucherhaken zuzulegen, die scheinen unabdingbar zu sein!!!
Ich ziehe die Forellen vorsichtig auf.... diesmal mit dem Kopf nach oben, so hatte ich es hier im Forum auf einigen Fotos gesehen. Das klappt!!
Ich hänge die Forellen jetzt wieder an das senkrecht stehende Rost des TRO. Es ist das untere Rost mit den Auslegern zur Auflage des oberen Rostes. Hoffentlich ist das verständlich. Also der Rost steht in der Spüle. Der untere "Aufleger" verhindert, dass das Rost kippt. Am oberen "Aufleger" habe ich die Forellen aufgehangen, so das sie nun frei über der Spüle baumeln.
Zum Glück ist die Freundin ausser Haus und sieht nicht, was ich mit den armen armen Forellen mache....
Hmm.... die Forellen sind immer noch ganz feucht und fühlen sich auch nicht ledrig an, wie es wohl sein sollte. Muss ich doch noch den Heizlüfter hinzuziehen? Den kann man ja auch auf Kaltluft stellen...hmm.
Aber ich wollte ja den TRO erstmal abfackeln.... ähmm... bzw. die Brenner testen zum Abtöten der eventuellen Kleberestbakterien.
Zuvor gehe ich aber mal baden.... also haben die Forellen noch ein paar Stunden zum Trocknen....
------ Fortsetzung folgt ------