In der Tat ist es schon fast als tragisch zu bezeichnen, daß jemandem wie Kolja ganz offensichtlich der Studiengang eines Biologen oder Verhaltensforschers versperrt blieb.
Ableitungen, daß es gewissermaßen zu einem Gewohnheitsrecht des Menschen wurde Tiere zu essen, weil es schließlich schon vor der Ausbildung von Moral so gehandhabt wurde, sind schlicht falsch, unnötig und auch auf kaum eine andere, prähistorische/fragwürdige Verhaltensweise umzulegen.
Beispiele dafür, wie sich neuzeitliche Philosophen, Rechtswissenschaftler und Verhaltensforscher dieser Thematik nähern, gibt es u.a.
hier,
hier,
hier und
hier.
Spannt man den Bogen weiter, darf sicher an die heiligen Ratten und unantastbaren Kühe der Hindus erinnert werden.
PS: Der Weichenstellerfall, den der deutsche Rechtsphilosoph Hans Welzel bereits vor 70 Jahren (allerdings ohne Anleihen beim FCB!) erdachte, ereignete sich nur im Lehrbuch und nicht auf der Eisenbahn. Das Problem erörtert die Jurisprudenz seit 100 Jahren; die schöne Weltliteratur ein paar Jahrhunderte länger (Lesetipp: Friedrich Schiller, Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen, 1792).