Hallo Fishhawk,
Deshalb bin weiterhin der Meinung, dass Landes- und Bezirksverbände sich eher regional auf die Arbeit vor Ort konzentrieren sollten, während Bundesverbände eher überregional aktiv werden sollten.
Das bin ich auch. Aber Bayern hat sich seit ca. 14 Jahren aus diesem Gefüge verabschiedet. Der DAFV hat derzeit 24 Mitglieder, das sind Landes- und Spezialverbände die uns mit ihren Beiträgen die Arbeit ermöglichen. Ohne die Unterstützung der Landes- und Spezialverbände, gäbe es weder den DAFV noch die European Anglers Alliance (EAA), noch das Büro in Brüssel und die vielfältigen Initiativen auf Bundes- und EU-Ebene. Jeder kann chronologisch auf unserer Webseite und der der EAA nachlesen, was wir jeden Tag so machen. Wir bekommen von jedem Angler unserer Mitgliedsverbände im Prinzip €3 pro Jahr. Die meisten Bundesländer beteiligen sich daran, da sie es für notwendig erachten. Einige sparen sich das Geld und legen sich aus meiner Sicht in die soziale Hängematte der anderen.
Ich weiss das es damals durchaus Gründe für die Austritte gab, die ich persönlich in Teilen auch nachvollziehen konnte. Aber wir haben uns das insbesondere die letzten Jahre extrem zu Herzen genommen und beim DAFV kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Daher stelle ich dieser Tage die unbequeme Frage, warum und wie lange einige Verbände auf Kosten der anderen bundes- und europapolitisch weiterhin nur "mitschwimmen" wollen.
Ich habe auch lange in Baden-Württemberg auf Landesverbandsebene gearbeitet und aus meiner Sicht hat man da kaum eine Chance die vielfältigen bundes- und europapolitischen Tehmen zu bespielen, das wäre auch extrem unklug, wenn wir das 16 mal parallel machen würden. Die Bundesministerien und EU-Behörden werden da ganz sicher nicht alle 16 Bundesländer einzeln zu den Beratungen empfangen. Dazu vermittelt es den Eindruck, dass die Angler in Deutschland selber nicht wissen was sie genau wollen, da jeder vielleicht etwas anderes fordert.
Wir hatten am 11. Mai (also vor zwei Tagen) ein weitere Anhörung vor der EU zum Thema Kormoran und wollen die gesamte Problematik jetzt noch mal mit Nachdruck in die Öffentlichlkeit tragen. Das sind alles dicke Bretter die man da bohren muss, aber wenn keiner bohrt passiert da auch nichts und die einzige Lösung liegt nach meiner Einschätzung auf Ebene der EU. Sonst schiessen wir noch die nächsten 100 Jahre Kormorane ab, damit wenigstens einige der Fischbestände überleben. Auch hier sind die Bayern in Deutschland (neben Österreich, Italien und Slowenien und vielen anderen Regionen ) die hauptleidtragenden. Trotzdem gab es zu der aktuellen Initiative weder finanzielle noch inhaltliche Unterstützung.
Ich will jetzt auch nicht nur auf Bayern eindreschen. Das gilt genauso für einige andere Bundesländer. Es geht um das Prinzip ... Wenn wir uns als Angler nicht gemeinsam für unsere Interessen einsetzen, dann wird das alles schwierig für die Zukunft beim Angeln. Mit uns kann man reden und wir sind auch selbstkritisch. Wenn der DAFV falsch liegt, dann sollten wir das meiner Meinung nach ändern und uns nicht als Angler von der Interessengemeinschaft insgesamt verabschieden.
LG,
Olaf