AW: Ausbalancierte Brandungsruten
Hallo miteinander,
ich habe nun meinen 2 wöchigen Test beendet.
Ausgehend war ja meine Überlegung, ob man mit zusätzlichem Gewicht am Griffende, den Wurfablauf
verändern kann.
- Testrute: Cormoran Competition Pro (da Wurfgewicht bis 350 gr, sollte also etwas aushalten können).
- Die Rute wurde mit einem Gewicht von ca. 150 gr ausbalanciert.
- Es wurden Kontergewichte von 930 gr und 500 gr verwendet.
- Vorfächer: Schnur Climax Haruna Seamaster 0,6 und 0,7 mm, Tragkraft 17 – 20 Kg
- Testgelände: Strand Westkapelle, dort ist fast jeder Strandabschnitt ca. 100 Meter breit.
Angefangen hatte ich in den ersten 3 Tagen mit einer unveränderten Rute und der umgebauten mit dem 930 gr Kontergewicht (die Rute war dann am Rollenfuß und einem Vorfach mit 170 gr Blei in der Waage).
Danach wechselte ich auf das kleinere Kontergewicht, weil das große Gewicht die Handhabung der Rute doch sehr erschwerte (Startposition vor und ständiges herausnehmen nach dem Einwurf).
Es wurde immer im Abstand von ca. 15 Minuten gleichzeitig abwechselnd mit den Ruten geworfen. Also mit der normalen und dann der umgebauten Rute. Obwohl die umgebaute Angel zu Beginn ca. 1 Kg schwerer war, konnte ich mit dieser sehr viel angenehmer einwerfen, da sie ja keine Kopflast mehr hatte. Ich bemerkte gar nicht mehr, dass am anderen Ende ein 170 gr Blei hängt geschweige ein Aufladen der Rute. Die anfängliche Masseträgheit des neuen Gesamtgewichts wurde beim Einwurf in der Abwärtsbewegung der Griffseite durch zusätzliche Beschleunigung ausgeglichen, so dass sich diese Rute auch mehr auflud als die andere. Bei beiden Ruten versuchte ich immer die gleiche Armkraft einzusetzen.
Das 500 gr Blei passte dann schon besser und es wurde dann auch nicht mehr nach dem Einwurf aus der Halterung genommen (ich warf und holte also damit ein).
Wer kennt das nicht, dieses ständige „gegen den Vortrieb und Kopflast der Rute“ beim Einkurbeln zu kämpfen. Besonders, wenn das Blei incl. Fisch über 100 Meter entfernt im Wasser liegt.
- Alles weg, kein Gefühl mehr nach „heute hab ich was getan und mich angestrengt“.
- Eine vorzeitige Ermüdung stellte sich durch die umgebaute Rute bei mir nicht ein.
Das Gegenteil war eher der Fall, da das Einholen in der Regel sehr viel länger dauert und mehr an den Kräften zehrt, als das Einwerfen (meiner Meinung nach).
Meine Vorfächer (das Übel schlechthin):
Ich ging ja schon mit einer gewissen Vorahnung an den Start und leider stimmt die Redewendung:
„Hab’s dir doch gleich gesagt, das geht nicht gut“
In der letzten Woche habe ich nun wieder so viele Vorfächer beim Einwurf zerschreddert, dass ich mir doch einige Gedanken über mein weiteres Vorgehen machen musste.
Die Wurfweite:
Wurde schon mit der normalen Rute ein Strandabschnitt komplett überworfen, so legte die umgebaute Rute, bei richtig eingesetzter Technik, nochmals im Durchschnitt ca. 20 Meter drauf (mal mehr mal weniger).
Wie schon erwähnt, dachte ich dann auch schon mal ernsthaft über mein weiteres Vorgehen nach. In den letzten Jahren hatte ich leider auch schon verschiedene Ruten beim Einwurf zerteilt (z.B. Grauvell, Spro, Shimano) und es würden zukünftig wohl noch mehr Ruten in dieser Preisklasse brechen und Vorfächer davonfliegen, wenn ich diesen Weg weiter verfolgen würde.
Natürlich gibt´s auch härtere und stabilere Ruten wie Century Compressor und Co und Vorfächer mit über 1 mm Schnurdicke oder Stahldraht. Aber am Ende wäre es wohl günstiger, wenn ich mir auch eine Drohne kaufe und die Köder ins Meer bringen lasse. Dann würde ich auch evtl. Island erreichen.
Aber so weit will ich auch gar nicht mehr einwerfen. Das Einkurbeln von über 140 Meter Schnur macht mir einfach keine Freude mehr.
Für mich war es eine gute Erfahrung, dies einmal richtig auszutesten. Und nun könnt ihr wieder zuschlagen.
Anbei 2 Bilder:
-Kontergewicht
- eingesetztes Vorfach
mfg
Ralf