Ausnahmefang: Striped Bass in Holland

Newsmeldung

Dem Niederländer Jan-Robert Callenach aus Landsmeer gelang ein ganz besonderen Fang. Beim Angeln auf dem IJ hat er einen Striped Bass gefangen.

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Eigentlich nur in Übersee beheimatet: der Striped Bass (Bild: Sportvisserij Nederland)

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Der Fisch im Netz (Bild: Sportvisserij Nederland)

Jan-Robert Callenach aus Landsmeer hat letztes Wochenende einen ganz besonderen Fang gemacht. Beim Angeln auf dem IJ hat er einen Striped Bass gefangen. Diese Fischart lebt eigentlich an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Ob der Fisch über 5000 Kilometer zuseinem Fänger schwamm, mit einem großen Schiff kam oder aus einer Farm ausgebüchst ist, ist unbekannt. Auf jeden Fall ist es ein Fang des Lebens!



Quelle: Sportvisserij Nederland


 
Der Fisch aus dem Artikel ist sicher ein Striped Bass (https://en.wikipedia.org/wiki/Striped_bass), wie die niederländischen Kollegen vom VISblad mir versicherten.

Wurde das anhand einer DNA-Probe nachweislich untersucht oder geht man aufgrund des Fotos bzw. der äußerlichen Merkmale davon aus? Haben die niederländischen Kollegen irgendwelche Informationen über Bestände innerhalb Europas oder auch des Mittelmeerraumes? Etwa in den von mir erwähnten Netzgehegen oder aber Anlagen auf dem Festland? Ein wirklich reinrassiger Striped Bass sollte sich in unseren Breiten eigentlich schon zurückverfolgen lassen.

Mit diesen Aufzuchtanlagen lässt sich gutes Geld verdienen, das ist ein Zukunftsmarkt und zwar nicht erst seit gestern. Da wird sicherlich auch viel Schmu betrieben und anschließend unter den Teppich gekehrt, so könnte ich mir vorstellen. Ich finde man muss diesen Fall zumindest versuchen aufzuklären.
 
Gibt ja m.W. auch in Thailand solche Anlagen, wo man Fischarten aus allen Kontineten in einem Weiher fangen kann.

Gab sich nicht auch der gute alte John Wilson zuletzt für solche eher fragwürdigen Groß- & Monsterfischteiche her?
Da will ich ehrlich sein, damit hat er mich seinerzeit sehr enttäuscht, nettes Klima in Thailand hin oder her.
Das hatte schon etwas von "Sextourismus" im Alter, jedenfalls ein sehr unschöner Beigeschmack. :thumbsdown
 
Hallo,

Glaub ich Dir aufs Wort, aber für diese Art der sportvisserij gibt es ja geschlossene Gewässer, wo auch hoffentlich sichergestellt ist, dass die Neozonen nicht in die freie Natur abwandern können.
[...]
Nicht alles was Angler geil finden, ist auch gut fürs Ökosystem von Gewässern.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du mich jetzt belehren möchtest oder nicht.
Falls ja, ist das unnötig. Denn mir ist sehr wohl bewusst das Neozone in unseren Gewässern nichts verloren haben. Es geht bei meinen Erfahrungen aber um Teichanlagen und dem Hybriden. Diesen dort zu beangeln macht Spaß. Das ist aber keine Aussage oder ein Wunsch von mir, diesen in unseren heimischen Gewässern sehen zu wollen.
 
Das Einschleppen von Neozoen via Ballastwasser etc. ist eine Sache, hier gäbe es sicherlich entsprechende Mittel & Wege um das zukünftig zu unterbinden. Auch wenn dieses sicherlich die eine oder andere Mark kosten dürfte. Was allerdings das bewusste Einführen von Neozoen anbelangt, sei es nun zur Fleischerzeugung in solchen Zuchtanlagen oder aber zur Belustigung der Angler, da gibt es für mich keine zwei Meinungen.

Afrikanischer Raubwels & Co. haben hier absolut nichts verloren, auch nicht in abgesperrten Teichanlagen. Denn sind sie erst einmal da, dann finden sie über kurz oder lang auch ihren Weg in unsere natürlichen Gewässer. Zwergwels & Sonnenbarsch sollten uns zur Vorsicht mahnen. Ebenso die heute hier überall vertretene und wohl auch akzeptierte Regenbogenforelle gehört im Grunde hier nicht her. Nur weil auf diesem Gebiet früher viele Fehler gemacht wurden, muss das ja nicht so weitergehen. Ich verstehe das auch nicht, man weiß doch um die Gefahren.
 
Hallo,
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du mich jetzt belehren möchtest oder nicht.
Ich glaube nicht, dass wir zwei uns gegenseitig belehren müssten. :)

Das mit den Neozoen sehe ich nicht ganz so radikal, sonst würde ich in meinem Garten auch keine Tomaten, Kartoffeln etc. anbauen.
Von Herkulesstauden, indischem Springkraut etc. lasse ich aber tunlichst die Finger.

Denn sind sie erst einmal da, dann finden sie über kurz oder lang auch ihren Weg in unsere natürlichen Gewässer.
Das hat die Vergangenheit leider oft gezeigt. Nur durch die Aufmerksamkeit eines Vereinsmitglieds, der beim Abholen der Besatzfische geholfen hat, ist aufgefallen, dass da einige sonderbare Individuen dabei waren. Die entpuppten sich als Zwergwelse und konnten zum Glück vorm Beladen wieder aussortiert werden. Woher die kamen, war dem Teichwirt ein Rätsel.

Zum Glück pflanzen sich nicht alle Neozoen hier erfolgreich fort.

Striped Bass sollen m.W. da auch eher anspruchsvoll sein, was das Laichhabitat angeht und auch höhere Wassertemperaturen nicht so gut vetragen.
Wäre jetzt aber trotzdem nicht unbedingt scharf drauf, dass die plötzlich in unseren Flüssen auftauchen.
 
Ich kann mir sehr gut, dass diese Tiere zusätzlich zu den Hybriden in den kommerziellen Angelseen landen. Man kann sicher sein, dass jede irgendwie vorkommende Art im Zooladen, Baumarkt oder Angelteich durch engagierte Helfer in öffentliche Gewässer gelangt.

Ist nur eine Frage der Zeit.


Denke, solche Tiere werden released, so wie in Holland üblich. Lieber solche Tiere als Grundeln.
 
Ich hab dann mal ein wenig recherchiert da der Fisch zumindest optisch wirklich wie eine echter Striper aussieht....
2013 wurde vor Dover/UK schon mal einer gefangen. Die Vermutung war, dass es tatsächlich immer mal wieder einzelne Tiere mit dem Golfstrom zu uns schaffen. Ich halte das auch absolut für möglich, gibt ja auch andere Arten die das so machen und die Verbreitung reicht drüben bis weit hinter Florida, also liegt die "Düse" vom Strom mitten drin.

Ne DNA Analyse wäre natürlich top aber wirds wohl nicht geben? Auch ein besetzter Hybrid ist möglich, gibt's ja bei allen Hybriden immer mal wieder das die äußerlich zu 99 9% wie eine der Elternarten aussehen und doch nicht reinrassig sind.

Übrigens gibt's in US durchaus auch landlocked Striper die keine hybride sind und trotzdem in reinem Süßwasser leben, genauso wie es das in Skandinavien auch mit Lachs gibt.

Für erfolgreiche Vermehrung von Stripern bei uns wird der "Bestand" wohl nicht ausreichen.
Solange nicht mehrere pro Jahr gefangen werden wirds ein Einzelfisch gewesen sein.

Trotzdem is der Neidfaktor bei mir dadurch umso größer
 
Hallo,
und trotzdem in reinem Süßwasser leben, genauso wie es das in Skandinavien auch mit Lachs gibt.
Oder in den Great Lakes Pazifiklachse erfolgreich eingebürgert wurden.

Aber wie wahrscheinlich wäre es , dass es der striper nicht nur über den Atlantik, sondern dann auch noch von der Nordsee ins Ijsselmeer geschafft hat?

Da erscheint mir menschliche Mithilfe schon plausibler.
 
Ja, schon möglich....
Aber mal ein anderes Beispiel wie klein die Welt doch ist:

Im letzten Sommer war eine große Lederschildkröte in der Oosterschelde, da gab es ein Video wo das Tier sehr gut zu identifizieren war da es eine fette Narbe auf dem Kopf hatte.
Das gleiche Tier wurde dann im Herbst nach einem Sturm tot in Dänemark gefunden. 100% das gleiche Tier.

Das es hier und da mal ein Striper über den Atlantik schafft glaube ich 100% und wenn er erstmal hier ist, kann er auch in die Nordsee....das Ijsselmeer ist über Schleusen mit der Nordsee verbunden....
Zugegeben, das alles ist nicht sehr wahrscheinlich was aber nicht heißt das es unmöglich ist.
Leider wird er uns nicht sage wie er dahin gekommen ist.
 
Das hat die Vergangenheit leider oft gezeigt. Nur durch die Aufmerksamkeit eines Vereinsmitglieds, der beim Abholen der Besatzfische geholfen hat, ist aufgefallen, dass da einige sonderbare Individuen dabei waren. Die entpuppten sich als Zwergwelse und konnten zum Glück vorm Beladen wieder aussortiert werden. Woher die kamen, war dem Teichwirt ein Rätsel.
Sehr viele Neozoen verbreiten sich als blinde Passagiere unter heimischen Arten. Das ist der übliche Weg für Katzenwelse und den Blaubandbärbling. Sie fallen als Einzelfische unter vielen heimischen Fischen meistens nicht auf und einige Teichwirte können leider Blaubandbärblinge nicht von Lauben unterscheiden. Wenige Katzenwelse unter Karpfen und Schleien bleiben auch oft unentdeckt. Außerdem ist das Sortieren teuer und unwirtschaftlich. Der Krempel wird dann als Futterfisch Mix verhökert, den leider immer mehr Vereine zu kaufen meinen müssen. So nimmt das alles seinen Lauf. Für diese beiden Arten spielen Aquarianer und Teichbesitzer nur noch eine untergeordnete Rolle. Das Meiste kommt über den Besatz in neue Gewässer.
 
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