Servus,
Ich hatte heute einen richtig unterhaltsamen Abend.
Dabei fing das gar nicht so lustig an. Hatte mir die einzigen 3 Stellen im oberen Teil unserer Strecke vorgenommen wo man mit der Trockenfliege halbwegs zurecht kommt. An der Ersten angekommen, fing es erstmal an zu regnen
. Dann hatte ich beim zweiten gehakten Fisch einen Vorfachbruch, k.A. warum und auf dem Weg zur nächsten brauchbaren Stelle musste ich fest stellen, das ich meinen Rucksack an Platz Nr. 1 liegen gelassen hatte...
Vllt. hatte es aber auch was Gutes das ich schon viel Zeit vergeudet hatte. An Platz Nr 2 teilt sich der Bach in zwei Arme, ist oberhalb der Teilung mal etwas breiter und auf knapp 20 m langsam fließend mit einer tief ausgespülten Rinne auf der linken Seite.
Die erste Bachforelle hatte ich mit dem dritten Wurf, dann kam ne kleine Pause. Am linken Ufer, direkt unter dem einzigen Ast der linksseitig überm Wasser hing, begann dann ein Fisch zu steigen. Total regelmässig, immer auf demselben halben qm, auch durch zu hart aufgesetzte Würfe nicht nachhaltig zu vergrämen. Kleine Pause, und da steigt sie wieder...Äsche klar, und bestimmt keine Schlechte wenn sie diesen Platz gegen die Bafos behaupten kann. 20 Würfe, null Reaktion, Fliege wechseln ?, nee 5 Würfe gehen noch
. 25, 30 Würfe mittlerweile und schwups, da kommt der Take ! Anhieb, erste Flucht bachaufwärts, ich bremse sie ein, die zweite Flucht geht bachabwärts an mir vorbei, in die starke Strömung des Seitenarms. Shit, nun heisst es aufpassen, das muß die 45+ Äsche sein. Hab sie dann vorsichtig aus dem Seitenarm heraus bugsiert, nach wie vor kein Sprung, kein Rollen, der Fisch versucht einfach unten zu bleiben. Als ich sie das erste Mal schemenhaft sehen kann, kommen erste Zweifel. Lange Rede, kurzer Sinn, es ist eine Bachforelle ca. 40. Im ersten Augenblick etwas Enttäuschung, aber dann überwiegt doch die Freude weil es doch auch lang her ist das ich so eine mit der Trockenen erwischt habe.
Ziemlich sicher ein Milchner, die Fliege saß tief, also eigentlich was zum mitnehmen. Nachdem die Fliege dann doch problemlos zu entfernen war, habe ich mich anders entschieden und wollte es bei einem Foto belassen. Der Fisch sah das anders, machte auf total kaputt und flutscht mir ausm Kescher als ich die Kamera grade klar machte. Aber no Problem, Erntezeit ist für mich meist erst im Frühherbst, vllt. sieht man sich ja nochmal.
Nun konnte ich mich endlich weiter die Rinne hocharbeiten, die Maifliegen waren in der letzten Stunde vor der Dunkelheit auch sehr aktiv und so konnte ich noch weitere 5 oder 6 teilweise sehr brauchbare Bafos fangen. Alle mit richtig runden Bäuchen, endlich frei von Egeln und alles auf knapp 20m Bachstrecke. Zwar dieses Jahr der erste Fliegenfischtag ohne Äsche, aber trotzdem ein sehr, sehr schöner
.
Und btw. alle Fische auf ein total primitives Maifliegenmuster. Ich hab vor lauter Jagdfieber total vergessen meine super aufwändigen Riesenbrummer (extended Body und so, hab 4 Std. für 3 Fliegen gesessen
) mal auszuprobieren.