Baitcaster-Rolle löst beim Biss beim Schleppen nicht aus

Fruehling

Well-Known Member
Die Spule einer Multirolle hat zwei "Widerlager", in denen sie läuft und sie somit grundsätzlich stabiler als eine Stationärrolle vergleichbarer Größe macht. Die Glocke der Stationärrolle könnte also in Richtung der abziehenden Kraft der Schnur kippen - bei einer Multirolle undenkbar. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb sich Multirollen beim Fischen mit Ködern, die nach einer eher ruckartigen Führung verlangen, besser als Stationärrollen eignen.

Dem gegenüber steht die teils deutlich größere Bremskraft der Stationärrollen im Vergleich zu Multirollen, die bauartbedingt im Gehäuse kaum Platz für genügend große Bremsscheiben bieten, was in der Regel mit einer besseren Justierbarkeit der Stationärrollenbremse einhergeht. Zusätzlich läuft die Schnur bei der Stationärrolle einmal mehr "um die Ecke", was ebenfalls der Bremsjustierbarkeit zugute kommt, denn ein Schnurlaufröllchen ist einer Multirolle völlig unbekannt. smile01

Ernstzunehmende Hersteller im Bereich der BC-Multirollen sind nach meiner eigenen Erfahrung wirklich nur ABU, Shimano und Daiwa, die teilweise jahrzehntelanger intensiver Beanspruchung trotzen und ihren Dienst wie am ersten Tag verrichten. Regelmäßige Pflege zumindest beim Ölen und Fetten der inneren und äußeren "Reibstellen" sollte jedoch freiwillige Pflicht sein.

Siggi669 kann man mehrere Dinge empfehlen: Für bessere Funktion der Bremse sorgen, wie Taxidermist bereits schrieb und/oder wirklich platte, geflochtene Schnur verwenden und/oder wirklich einen Rollenwechsel in Richtung zuvor genannter Hersteller zu vollziehen, denn dort gibt es selbstverständlich bis 100 Euro bereits praktikable Angebote für die Schleppangelei, die auf Dauer funktionieren.

Aus meiner Sicht macht Schleppangeln mit der Multi Sinn, denn der Dauerzug per Sideplaner bzw. Köder, die einen hohen Wasserwiderstand erzeugen, sind bei den o.g. zwei Widerlagern der Multirolle einfach besser aufgehoben.
 

Siggi669

New Member
Du kannst die Bremse bzw. deren Einstellung eigentlich leicht testen. Würde erst die Spule mit dem Daumen festhalten und an der Kurbel drehen, verschiedene Einstellungen von lose bis fest probieren. Danach vor der Rolle an der Schnur ziehen. Und zum Schluss an der Rute montiert in ca. 90° Winkel an der Schnur ziehen. Mit Schleppen habe ich kaum Erfahrung.
Habe es eben getestet. Wenn ich an der Kurbel drehe und die bremseinstellung verändere, Kurbel ich allmählich leichter und sobald ich die bremse fester zu drehe, Kurbel ich schwerer.
Wenn ich das gleiche aber mit der schnur (ohne Kurbel) mache, merke ich fast keinen unterschied.

Das Problem ist also, dass sich die Schnur einhängt, richtig?
 

alexpp

Well-Known Member
Mit dem Daumen festhalten und kurbeln gegenüber an der Schnur ziehen ist natürlich nicht das gleiche, sollte der Unterschied aber, wie beschrieben, zu deutlich sein, ist die Schnur wohl zu lose aufgespult.
 

Captain_H00k

Well-Known Member
Ja ist nur eine geflochtene schnur drauf

Das könnte mit Deinem Problem zusammenhängen.
Ich mache es mal kurz:

Ist nur geflochtene alleine auf der Spule,muss die extrem gut angebracht sein,damit die Schnur nicht evtl auf dem Spulenkern wandert bzw rutscht.
Sollte das bei Dir anfangs passiert sein,kann es ebenfalls sein, dass die Schnur deshalb nach ner Weile in die Lagen darunter einschneidet.
Das wiederum behindert die ganze Funktion und kann halt dann auch in Folgewirkung das Bremsverhalten beeinflussen.

Daher mein Tipp,Schnur komplett runter.
Dann minimal Mono drunter,dass der Spulenkern bedeckt ist.Die geflochtene Schnur damit verbinden,und neu aufspulen.
Achte darauf,dass besonders die ersten Lagen Mono und auch Geflecht richtig schön tight aufgespult werden, fertig.

Dazu muss man sagen,auf Distanz ist das schwer zu beurteilen.
Aber das kann durchaus die Lösung des Problems sein.

Wenn die Schnur ganz runter ist,kannst Du in dem Zustand die Bremse nochmal testen.
Sollte die da normal funktionieren,war es most likely die Schnur.
Sonst ist es aber die Bremse, und Du kannst die Rolle an Wollebre schicken ,der das großzügiger Weise angeboten hat :)
 
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Fruehling

Well-Known Member
Wenn Auslösen = Schnur Freigeben bedeutet, wäre das Durchrutschen der gesamten Schnurfüllung nebst Schnurabzug ja nicht die Ursache für gebrochene Rutenhalter. Wirksam verhindern ließe sich das Durchrutschen ganz ohne Antüddelei von Mono mit einem Haushaltsgummi auf dem Spulenkern oder per Binden des Spulenknotens durch die Löcher im Spulenkern der meisten aktuellen BC-Multis.


Foto gilt nur der Anschauung und ist keinesfalls eine Rollenempfehlung! :XD
 

Captain_H00k

Well-Known Member
Fruehling ,ich unterfüttere immer,auch bei BFS Rollen.Dabei binde ich bei Spulen mit Löchern die Mono da durch,und dann kommt das Geflecht drüber.
So ist man doppelt abgesichert.
Meine Vermutung ist,dass bei ihm anfangs die Schnur mehrfach in die Lagen darunter geschnitten hat,was nach ner Weile die komplette Schnurverlegung verhunzt.
Und so hat er jetzt evtl dauerhaft Probleme damit,und das Bremsverhalten ist schlecht.

Aber alles natürlich ohne Gewähr,da man nur anhand seiner Beschreibung diagnostizieren kann :laugh2
 
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