Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

theAzzi

Member
Ahoi,

ich bin zwar nicht mehr so jung, aber ich verstehe das hier ein wenig als den Newbie Bereich :). Wenn unpassend, bitte in den Raubfisch Bereich verschieben.

Mein Problem ist, dass meist eine Methode beschrieben wird, diese dann die ultimative ist und wenn man jetzt einsteigt sich meist auf Neuerungen oder Abwandlungen konzentriert wird. Mir fehlt schlicht und ergreifend ein Überblick - was mache ich als Einsteiger an einem neuen Gewässer.

Ich probiere mir gerade einen Überblick über die geläufigsten und erfolgsversprechenden Methoden einen Überblick zu verschaffen sowie deren Erfolgswahrscheinlichkeit. Auf Hecht habe ich erste Erfahrungen sammeln können, Barsch ist wieder neu für mich, daher treten hier wieder viele Fragen auf 
Mir ist klar: Wer fängt hat recht, jeden Tag sind die Fische anders drauf, Wetter usw. sind Einflussfaktoren, ... . Dennoch bitte ein wenig abstrahieren und vom Durchschnitt ausgehen.
Ich möchte probieren mich eher auf wenige, dafür einfach zu lernende Methoden zu fokussieren um diese nacheinander zu testen. Auch ist für mich immer ein wenig die Frage, mit welcher Methode starte ich den Tag (oder Abend), wofür kaufe ich mir zuerst Ausrüstung usw..

Als Gewässer nehmen wir mal einen mittelgroßen bis größeren See bis ~10m Wassertiefe. Mein "Hausgewässer" hat 62HA und ist 14m tief und recht klar, aber es muss nicht darauf eingeschränkt werden. Wie die meisten Anfänger vom Ufer aus.

Ich stelle Thesen nach meinem Halbwissen ein, ich möchte Euch bitten diese zu korrigieren und zu ergänzen. Ich kann das gerne hier im Startpost ergänzen. Es soll nur dem Überblick dienen, wenn Ihr Links habt ergänze ich diese gerne.
Ich weiß, immer Tagesformabhängig. Es geht mir darum, womit ich als Anfänger starte (z.B. Führungsstil) um nach und nach verschiedene Techniken zu probieren).

Findet Ihr etwas richtig beschrieben, freue ich mich auch über ein Feedback da alles mehr oder weniger Thesen sind.

Gleichzeitig habe ich probiert eine Rangfolge rein zu bringen. Dass die nach Tag & Gewässer variiert ist klar (man kann es ja nicht oft genug betonen) :)

Das ganze soll nicht in Stein gemeißelt sein, sondern mir als Anfänger lediglich als Indikation dienen. Dass ein Profi aus einer vermeintlich tiefer gerankten Methode viel mehr raus holt und diese ggf. auf Platz 1 rutscht ist klar.

1. Wobbler / Crank

Hier habe ich noch am wenigsten Erfahrung.

Anwendungsbereich: Im Prinzip alle Wassertiefen, aber bedingt durch Tauchschaufel muss für eine andere Wassertiefe der Köder gewechselt werden. Weiß man nicht in welcher Tiefe die Fische stehen muss bei viel Fläche relativ viel gesucht und gewechselt werden.

These: Am besten wenn man weiß, dass die Fische relativ hoch oder im Mittelwasser stehen.

Führung: Einfaches einholen, twitchen, "Stop & Go" (These: in dieser Reihenfolge)

Tipps / Tricks:
"Gibt auch Leute die benutzen gezielt welche die tiefer laufen als das Gewässer überhaupt ist und die so am Grund entlang hoppeln lassen."

2. Gummifisch

Anwendungsbereich: Alle Wasserschichten, nach meinen ersten Recherchen aber eher Grundnah. Daher würde ich hier den Fokuss auf tieferen Temperaturen vermuten.

Führung: Finesse Rig (Drop Shot, Carolina Rig, Texas Rig, ... = grundnah), Jiggen / Faulenzen, Einleiern (These: in dieser Reihenfolge).
DS wenn ich einen grundnahen Hot Spot habe. CR und TR, Jiggen wenn ich Fläche am Grund absuchen möchte. Einleiern / Freiwasser Jiggen / Faulenzen wenn ich höhere Wasserschichten abfischen möchte.

Tips / Tricks: Für oberflächennahe Anwendungen Shallow Rig https://www.doctor-catch.com/de/raubfischangeln/hechtangeln-gummifisch-ohne-jigkopf-flachwasser

Hier würde mich interessieren, ob Faulenzen / Jiggen im Freiwasser oder ohne Bodenkontakt über Grund erfolgsversprechend ist oder ob der Einschlag / das aufwirbeln von Sediment Erfolgsentscheidend ist. Oder nimmt man dann lieber einen Wobbler, wenn man denn die Tiefe kennt?

3. Twister

These: Anwendungsbereich quasi wie Gummifisch, aber Einleiern im Mittelwasser ist erfolgsversprechender als beim Gummifisch.
These: Unrealistischer Köder, daher eher trübes Wasser

4. Spinnerbaits / Chatterbaits

These: Anwendungsbereich = Eher trübes Wasser oder wenn man die Fische reizen möchte. Eher viele Fehlbisse, aber gut als Search bait oder im sehr krautigen Wasser anwendbar.

Führung: Größtenteils einleiern mit kurzen Spin Stops, ggf. auch faulenzen.

5. Metallköder (Spinner / Blinker)

Anwendungsbereich: Im Prinzip je nach Gewicht alle Tiefen

Führung: Größtenteils Einleiern, Spinn Stops möglich

Tipps & Tricks: Naturköder (Würmer, Maden, ...) an die Drillinge hängen.
"Also zu Blinkern, je nach Modell: kann man auch twitchen, kannste wenn der Grund kaum Hängergefahr birgt sogar wie einen Gummifisch Jiggen oder Faulenzen."
 
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Fragezeichen

Active Member
AW: Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

Also zu Blinkern, je nach Modell: kann man auch twitchen, kannste wenn der Grund kaum Hängergefahr birgt sogar wie einen Gummifisch Jiggen oder Faulenzen.

Zu Twistern, bzw. Ködern generell: realistisch hin oder her, läuft oder läuft halt nicht, unabhängig von der Trübung. Das muss man an jedem Gewässer selber austesten. Kann man vorher nie wissen, behaupte ich. Ich würde sogar vermuten, dass an den meisten Gewässern sowohl realistische Köder fangen, als auch total unrealistische in den krassesten Schockfarben. Das hat auch viel mit dem eigenen Vertrauen darin zu tun.

Zu den Cranks: Gibt auch Leute die benutzen gezielt welche die tiefer laufen als das Gewässer überhaupt ist und die so am Grund entlang hoppeln lassen.

Rangliste ist insgesamt Quatsch, ich bin z.B. nicht sehr erfolgreich mit Topwater, noch nie gewesen, aber jede Oberflächenexplosion ist für mich 10 mal so schön wie ein Biss im Wasser. Man angelt ja auch für die eigene Freude, nicht um eine Fischtheke zu füllen.

Im Endeffekt hast du die üblichen Verwendungen ganz gut wiedergegeben. Einfach ausprobieren ist jetzt angesagt, Theorie ist eben nur Theorie.
 

Purist

Spinner alter Schule
AW: Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

Es geht mir darum, womit ich als Anfänger starte (z.B. Führungsstil) um nach und nach verschiedene Techniken zu probieren).


Schnappe dir Spinner (Farbe Rot/Silber geht praktisch überall) in der Größe 2, 3 und 4 und suche damit deine Barsche. Alternativ kannst du auch kleinere Crankbaits einleiern, wobei du bei denen, außer es sind sinkende Varianten, die angepeilte Lauftiefe nicht einfach abzählen kannst.

Es lohnt einfach nicht als Anfänger so zu tun, als bräuchte man am Wasser unbedingt die größte Ködervielfalt, alles was der Markt hergibt. Barsche beißen wie Hechte praktisch auf jeden Köder. Schwierig ist nur das Auffinden der Fische, solange die Köderführung einigermaßen stimmt.
 

Leech

Member
AW: Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

Ich fange am Anfang immer mit Spinnern und Blinkern an, die Fische abzusuchen. Laufen sie dann schon auf die Metallköder heiß, bleibt er einfach dran.
Beißen die Barsche nicht, sondern folgen dem Spinner / Blinker nur, steig ich auf kleine Wobbler oder Gummifische um. |wavey:
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

Meine ersten Kunstköder waren vor vielen Jahrzehnten die Blinker, es gab kaum etwas anderes. Und ich bin aus gutem Grund wieder zu ihnen zurückgekehrt.

Es gibt keine Kunstköder, die sich universeller und gleichzeitig vielfältiger einsetzen lassen. Nebenbei sind sie preiswert, was grad für einen Anfänger sicher eine Rolle spielt. Für den Gegenwert eines sehr guten Wobblers kann man sehr lange Blinkern.

Gummi ist auch in aller Munde, b.z.w. Gerätebox. Sicher nicht schlecht, aber auch vor allem deswegen, weil er extrem häufig eingesetzt, entsprechend propagiert wird.

Letzten Endes entscheiden Fisch und Gewässer, was am besten geht. Aber wo alles mögliche Fisch bringt, tut es auch der Blinker und genau deshalb schwöre ich so aufs Blech!
 

theAzzi

Member
AW: Barsch: Köder- und Köderführung (ein erster Überblick)

Vielen Dank für die Antworten!

Also scheint die Tendenz in Richtung Spinner und vor allem Blinker zu gehen.

Das ist doch auch schon mal eine interessante Tendenz zu den Metall Ködern!

Es lohnt einfach nicht als Anfänger so zu tun, als bräuchte man am Wasser unbedingt die größte Ködervielfalt, alles was der Markt hergibt. Barsche beißen wie Hechte praktisch auf jeden Köder. Schwierig ist nur das Auffinden der Fische, solange die Köderführung einigermaßen stimmt.

Darum geht es mir ja: Überblick schaffen, damit ich nicht aufgrund der Ködervielfalt alles kaufe und dann verloren bin und alle 2 Minuten wechsel :).

Also zu Blinkern, je nach Modell: kann man auch twitchen, kannste wenn der Grund kaum Hängergefahr birgt sogar wie einen Gummifisch Jiggen oder Faulenzen.

[...]

Zu den Cranks: Gibt auch Leute die benutzen gezielt welche die tiefer laufen als das Gewässer überhaupt ist und die so am Grund entlang hoppeln lassen.

Danke, werde ich ergänzen!

Es gibt keine Kunstköder, die sich universeller und gleichzeitig vielfältiger einsetzen lassen. Nebenbei sind sie preiswert, was grad für einen Anfänger sicher eine Rolle spielt. Für den Gegenwert eines sehr guten Wobblers kann man sehr lange Blinkern.

Mit dem Preis / Geld ist so eine Sache für Wieder- oder Späteinsteiger. Ich bin beruflich oft unterwegs und arbeite auch sonst nicht wenig. Gleichzeitig habe ich eine Familie und einen Garten.

Daher bin ich in der glücklichen Lage, dass Geld eigentlich eine untergeordnete Rolle spielt, die Zeit am Wasser aber spärlich ausfällt.

Die Zeit, die der echte "Jungangler" am Wasser verbringen kann, kann ich nicht aufbringen oder müsste die Familie dafür vernachlässigen.
 
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