Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

derporto

Well-Known Member
Hallo Freunde,

ich möchte mit diesem Thread einmal etwas Grundsätzliches diskutiert wissen: Die Wichtigkeit der Wurfweite beim Brandungsangeln.

Hochgezüchtetes Gerät, Wurffingerschutz, Schlag- und Keulenschnüre für den kraftvollen Wurf- Dies alles ist eine Folge des Glaubens, nur mit maximaler Wurfweite erreicht man den Fisch. Hier habe ich gerade in den letzten Monaten gegenteilige und oft befremdliche Erfahrungen gemacht.

Einige Beispiele möchte ich hier zusammenfassen:

1. Beim Brandungscup finden sich immer ein Haufen Leute, die mit Gerät für mehrere Tausender die Bleie bis an den Horizont werfen. So auch beim letztmaligen Cup letzte Woche. Viele von ihnen blieben Schneider, kaum einer legte seine Montage tatsächlich mal bei 50 m ab. Maximal durchziehende Angler überall.

2. Aus Gesprächen mit der Brandungsinstitution Schote habe ich erfahren, dass er aufgrund seiner Rückenzipperlein nicht mehr kraftvoll werfen kann. Er hat vor einigen Wochen das Gemeinschaftsangeln gewonnen. Mit 10 maßigen Dorschen, die er auf Höhe der Buhnenköpfe fing. 80 % der Angler blieben Schneider. Schote legt z.B. auch immer eine Rute direkt an der Wasserkante, auf ca. 2 Metern aus. Hier fängt er Dorsche bis 60 cm, die direkt vor seinen Füßen die Tobiasfische jagen. Ich konnte es kaum glauben, bis mir auf einmal neulich 5 Tobis direkt vor die Füße gesprungen sind. Vielleicht kennt jemand dieses Phänomen.

3. Und hier meine persönliche Erfahrung. Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Brandungsangeln, war aber bis vor einigen Monaten hauptsächlich auf Seebrücken unterwegs und habe mir dann die ersten Brandungsruten zugelegt. Ich bin immer noch ein verhaltener Werfer in der Brandung. Zu oft ist mir bei Gewaltwürfen die Montage abgerissen oder die feinsäuberlich mit der Nadel aufgezogenen Würmer haben sich bereits in der Flugphase verabschiedet. Ich komme, so vorsichtig werfend wie ich es tue, auf geschätze 60-70 m. Ich hatte bisher immer meinen Fisch. Häufig viele Bisse. Dorsche bis 58 cm. Alles in besagter Entfernung von 40-70 m.

4. Auf der Seebrücke Kühlungsborn treibt sich ein alter, etwas kauziger Angler herum. Während es jeden dort auf den Brückenkopf zieht, stellt sich besagter Herr in die erste Ausbuchtung, nicht einmal auf Höhe der Buhnenköpfe, über hüfttiefem Wasser. Er ist dort bekannt wie ein bunter Hund, zieht er doch mit Beharrlichkeit maßige Dorsche auf die Planken, während die Brückenkopfangler oftmals leer ausgingen.

Wie gesagt, ich fische noch nicht lange direkt in der Brandung, dafür umso länger von Seebrücken und mit Blinker und Wathose bewaffnet vom Strand. In der kurzen Zeit hatte ich bereits zig der obigen Erlebnisse, die mich daran zweifeln lassen, die Wurfweitendiskussion derart auf die Spitze treiben zu müssen.

Hohe Wurfweite scheinen tatsächlich nur an extrem flachen Stränden und/oder bei warmem Wasser in den Sommermonaten von Nöten sein. Die Frage könnte daher auch sein: Warum fische ich als Brandungsangler überhaupt an extrem flachen Stränden, wo doch fast überall Strandabschnitte mit tieferem Wasser in Reichweite sind? Bei einem Wettkampf kann man sich den Angelplatz nicht aussuchen, aber außerhalb dieses Umstandes erschließt sich mir das nicht.

Oder geht es vielleicht einfach auch oft nur darum, bis zum Horizont zu werfen, weil man es eben kann, evtl. viel Geld für das dafür nötige Equipment ausgegeben hat oder andere Menschen damit zu beeindrucken?

Wie sind eure Erfahrungen? Welche Rolle spielt die Wurfweite tatsächlich? Wird sie überschätzt? Angeln vielleicht viele sogar am Fisch vorbei, weil das Gute doch so Nahe liegt?

Lasst es mich wissen!

Petri Heil

Dennis
 

vermesser

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Aus Erfahrung vom Spinnfischen auf Dorsch, Mefo, aber auch Hecht und Zander im Süßwasser in der Wathose kann ich folgendes sagen...oft liegt das gute sehr nah, rund um einen rum, aber es ist deutlich besser, weit werfen zu können, falls man muss, als es nicht zu können und auf die Nahdistanz beschränkt zu sein.
 
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Hallo Dennis,

jetzt hast du ein Geheimnis verraten.

Es konnte doch keiner ahnen, daß die Fische überall im Wasser sind.

Spaß beiseite.

Einer der Gründe, warum ich beim Brandungsangeln voll durchzieh ist, dass es Spaß macht.

Trotzdem wird immer mit einer Rute der Fisch in allen möglichen Entfernungen gesucht. Zumindest wenn der Strand nicht hängerträchtig ist.

Eigentlich machen dass alle Angler so, die ich kenne.

Es wird ja auch in den Büchern so beschrieben.

Trotz allem gibt es immer wieder Bereiche, da fängt man halt nicht, oder nur schlecht.

Wem ist es noch nicht passiert.

Man steht am Strand und rechts und links von einem wird gefangen und an den eigenen Ruten kein Biss.

Das mit der Wurfweite ist wie immer im Leben.
Man muss nicht immer die Reserven nutzen die man hat.
Aber wenn man die dann braucht, kann man diese auch nutzen.
Ein Angler der ein System mit Ködern auf 120m werfen kann, hat einfach mehr Chancen wie jemand der bei 90m an der Grenze ist.

Mindestens genau so wichtig wie die Wurfweite sind die richtigen Systeme.

Am allerwichtigsten ist jedoch, dass Brandungsangeln so richtig Spaß macht.

Wie immer nur meine Meinung.

Gruß.

Wiederanfänger.
 

derporto

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich danbke dir für deine ausführliche Meinung und du hast auch sicher Recht damit, dass es immer gut ist etwas zu KÖNNEN, aber nicht zu MÜSSEN.

Ich erzähle hier lediglich von meinen Beobachtungen und Erfahrungen. Und gerade wenn mit "nur" zwei Ruten gefischt wird, scheinen viele nicht die Traute zu haben, eine davon tatsächlich "vor den Füßen" auszulegen. Dies habe ich wie gesagt auch beim letzten Brandungscup sehen können, wo tatsächlich fast alle Angler um mich herum die Bleie bis zum Horizont gefeuert haben. Vielleicht in der Annahme, das bei dem vorhandenen "Ententeich" es halt einfach so sein muss.

Ich habe bisher leider nie das Glück gehabt, bei richtig Welle und auflandigem Wind in der Brandung stehen zu dürfen. Ich habe bisher immer bei Windstärken von 1-3 aus S/SW gefischt. Und trotzdem auf die kurzen Distanzen meine Fische gefangen. Oft in erstaunlichen Größen.

Bisher erschließt sich mir daher noch nicht, wann genau man denn nun bis zum Horizont werden MUSS. Die einzig plausiblen Gründe dafür sind eben: Sehr flacher Strand (Warum fische ich dort?) und/oder warmes Wasser.

Darüber hinaus werde auch ich meine Wurftechnik mit der BRandungsrute im Laufe der ZEit sicher verbessern, eben weil es, wie du schon sagst, auch Spaß macht mal voll durchzuziehen. Bisher fehlt mir dazu jedoch noch ein wenig das Vertrauen ins Gerät.

Viel mehr fangen werde ich dann allerdings höchstwahrscheinlich nicht.
 

vermesser

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Sehr flacher Strand (Warum fische ich dort?) und/oder warmes Wasser.

Beides kein Grund ;) . Hab schon bei Badetemperaturen im Sommer Dorsch in knietiefem Wasser auf nichtmal der Hälfte der Buhnenreihe geblinkert, weil die genau dort Sandaale jagten. Die hätten sicher auch einen leckeren Watti nicht verschmäht.
 

kerasounta

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Bei viel Wind und Wellengang reichen auch 5 meter Wurfweite...
das ist richtig..

nur ist es bei mir schon vorgekommen das ich bei fehlendem Wind bis 40 meter nix gutes Fangen konnte...

und dann mal die Peitsche auf ca. 100 meter rausgehauen habe...
während meine angelkameraden dann nur auf 50 meter kamen, dadurch das sie kein Weitwurfgerät dabei hatten....also sprich nur unterklassige Ruten die keine Power hatten...und keine schweren Bleie verkraften konnten.

habe den größten Wolfsbarsch bei einem weiten Wurf gefangen und weitere Meereschen und Blaufische auch auf Weite....

manchmal wirklich bei 2-3 Beaufour Windstärke wo die Bedingungen suboptimal waren....

Man muss immer auf alles vorbereitet sein...auf große Windstärken die einem die arbeit zumindest beim auswerfen erleichtern.

aber bei fehlendem Wind habe ich persönlich noch nie auf 5 meter Entfernung nen kapitalen Fang gemacht.

Das beste ist man hat Ruten die auch ohne viel Mühe viele meter machen können...das sind dann in der Regel die guten Brandungsruten....die Power gut übertragen (aufladen) lassen...klar muss man gucken das man die optimale Mischung aus Wurfverhalten --Sensibilität und Drill hat...eine gute Rute muss ein Performance Allrounder sein...
was viele nicht wissen ist das es sehr darauf ankommt das der Blank gerade geresst ist...sodass eine rute nicht nach links oder rechts zieht...hat man ne krumme Gurke macht das Werfen keinen Spaß

muss aber auch bei härtesten Bedingungen mal 250Gramm rauswerfen können..

Ich kann mich dran erinnern zu den Anfangszeiten ohne gutes Gerät...

Da war dann bei 120Gramm Schluss und bei windstärken ab 5 Beaufour aufwärts die Show gelaufen für mich..während diejenigen die Brandungspeitschen von Shimano oder Maver dabei hatten....ganz cool weiterangeln konnten...
 

Windelwilli

Schönwetterangler
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Hallo miteinander!

Kleine Anekdote vom Dänemarkurlaub in Nordostjütland 2011.

Das dort sehr flaches Wasser ist, habe mir vorher angelesen. Ebenso den Rat, die Brandungsmontagen nach Möglichkeit hinter die zweite Sandbank zu werfen.

Also das Equipment darauf ausgerichtet. Keulenschnur und Weitwurf-Vorfächer wurden angeschafft.

Dort angekommen ging es gleich an den Strand.

Ich die Montagen mit viel Schmalz hinaus und meistens...manchmal..ab und zu doch tatsächlich mal über die zweite Sandbank gekommen.

Das Spiel habe ich eine Woche lang getrieben und nicht einen Biss gehabt. Wir mussten uns den Butt sogar beim Fischer kaufen! #d

Dann habe ich mir mal angeschaut, wie die "Ureinwohner" vom Strand geangelt haben. Mit einem Knüppel gleich einer Pilkrute ging es mit einem Weihnachtsbaum an Haken in die zweite Welle.
Anfangs von mir belächelt, begann mir dann ein Lichtlein aufzugehen.|kopfkrat

Ich tat es ihnen von nunan gleich. Nahm mir meine mitgenommene Pilkrute, machte ein "einheimisches" Vorfach mit 4 Haken dran, 80 Gramm Blei unten und ab ging es in die zweite Welle!

Joa, was soll ich sagen, es gab Plattfisch satt!

Ein klassischer Fall von Fische überworfen! :m

Gruß, Andreas #h
 

degl

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Hi,

da man die Fische zwischen 30m und 120m finden kann, sollte man auch diese Weiten mindstens draufhaben........wenns denn noch weiter rausgehen muß bin ich oft 2.Sieger...........aber manchmal übertölpel ich die Fische doch..........weil sie ab und an auch auf meine Köder reinfallen.......:)

Oft bekommt die "Wurfweitendiskusion" eine Art "Grundsatzcharakter" und ist auch geprägt von der Tatsache, das wenn "man" sich super Equipment leistet, das man dann auch jedem seine "Gründe" dafür mitteilen möchte und wenns dann nur über die Wurfweite geht......;)

O.K. klasse Ruten und Rollen gefallen mir auch

gruß degl
 

doc040

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Moin,moin, wer weit werfen kann fängt tagsüber Fisch und hat einen grossen Radius den er abfischen kann.Mfg doc040
 

Schmale

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich finde diese Wurfweitendiskussion ziemlich interessant :). Wir fahren seit 12 Jahren über den 1.11. nach Fehmarn zum Brandungsangeln und den letzten 5 jahren, hat 4x derjenige die meisten Fische gefangen, der es nicht mal schafft weiter als 50m zu werfen.

Von uns meistens immer sehr belächelt jedoch am erfolgreichsten! Ich habe das Gefühl, dass in der Regel nur noch die Weite zählt, da ich z.b. wirklich in den 4 Tagen Brandungsangeln 15 verschiedene Systeme ausprobiert habe und er nur mit 40er Schnur ohne Weitwurfclips vor unseren Füßen die meisten Fische fängt :-S
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich gehöre ja auch zu der Kategorie der verrückten Weitwerfer.

Ich habe meinen Spaß daran, immer so weit wie irgend möglich zu werfen, das hat auch was mit persönlichem Ehrgeiz zu tun. Manchmal bringt es mir Vorteile, z.B. bei ablandigem Wind oder, wenn ich bei beginnender Dämmerung als erster die Fische fange.

Aber weit ist nicht alles und deshalb variiere ich das, wozu hat man denn 2 Ruten am Start. So kann man immer mit einer Rute auf maximaler Distanz fischen und mit der zweiten Rute den Bereich zwischen dem Maximum und dem Strand absuchen. Durch die unterschiedlichen Farben der Keulenschnur findet man die fängigen Bereiche dann auch relativ zuverlässig wieder.

Bei gutem Anlandigem Wind mit guter Brandung stehen die Fische oft direkt vor den Füßen und weite Würfe werden überflüssig. Hat man aber Krautgang, dann kann es wieder von Vorteil sein, eine gewisse Weite zu schaffen, weil man drüber hinweg wirft., Dann spielt aber oft auch noch eine Rolle, dass man zusieht, die Rutenspitze so hoch wie möglich zu bekommen.

Man kann also profitieren oder verlieren und wenn man variabel ist, zumindest das Optimum bedienen.

Trotzdem finde ich, dass man leicht im Vorteil ist, wenn man weiter wirft als andere, denn dadurch erhöht sich der Radius und die damit zusammenhängende zu beangeln mögliche Fläche. Mit Kurzen Würfen ist man dann doch sehr auf die Strandnähe beschränkt, was aber wie schon gesagt kein Nachteil sein muss, sondern lediglich ein Nachteil sein kann.

Recht hat auf jeden Fall der, der fängt und man sollte sich durchaus mal umorientieren, wenn der Nachbar fängt und man selbst nicht, dann muss man was ändern, es sei denn, man will den Sternenhimmel genießen.;)
 

d-tour

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Da kann man mal wieder sehen das "Wurfweite" nicht immer alles ist.
Ich habe das auswerfen auch noch nicht so gut drauf und werfe ca. 60 Meter.
Bisher habe ich fast immer maßige Dorsche fangen können.
Meinen größten Dorsch (70 cm) hatte ich mit der Spinnrute erwischt .... bei deutlich weniger Wurfweite ;)
Wenn ich mittlerweile mit Brandungsgerät rausgehe dann immer mit 2 Ruten.
Meine neue gute mit der ich voll auswerfe und meine erste Brandungs-Billigrute (35 Euro mit Rolle *gg* ) mit 0.50er Schnur drauf ohne Schlagschnur.
Mit der Billigrute komme ich natürlich nicht so weit wie mit der anderen und deutlich dünnerer Schnur mit Schlagschnur und die Fänge sind doch immer erstaunlich.
Also mit der einen Rute werfe ich weit aus und mit der anderen nicht.
So sehe ich ja bei welcher Entfernung der Dorsch grad steckt und passe dann die 2. Rute der Entfernung an ;)
Mittlerweile konzentriere ich mich aber mehr aufs Spinnfischen auf Dorsch, mal schauen was das Spinnjahr so bringt ;)
 

petripohl

5sec. zum Kühlschrank
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Hi,

da man die Fische zwischen 30m und 120m finden kann, sollte man auch diese Weiten mindstens draufhaben........wenns denn noch weiter rausgehen muß bin ich oft 2.Sieger...........aber manchmal übertölpel ich die Fische doch..........weil sie ab und an auch auf meine Köder reinfallen.......:)

Oft bekommt die "Wurfweitendiskusion" eine Art "Grundsatzcharakter" und ist auch geprägt von der Tatsache, das wenn "man" sich super Equipment leistet, das man dann auch jedem seine "Gründe" dafür mitteilen möchte und wenns dann nur über die Wurfweite geht......;)

O.K. klasse Ruten und Rollen gefallen mir auch

gruß degl

30m können aber auch schon zu weit sein herr degl :):):)
und noch dichter fällt mir schwer...aber ich überwinde mich immer wieder ...
gruß von einem der wirklich gerne seine Bleie "hinausfeuert"
 

Amigo-X

Sonntagsangler
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich hab das Brandungsangeln "fast" aufgegeben, irgendwann hab ich das TOP Equipment kaufen für die letzten Wurfweitenreserven sein gelassen.

Ich habe zu oft erlebt, dass weit draussen nicht alles ist. Fische werden gerne überworfen. Meinen letzten Cup hab ich als "Plumpsangler" mit 42 Platten auf 30 - 40 Meter Wurfweite bei ca 100 - 120 cm Wassertiefe gewonnen. Der Weitwurfkönig neben mir brachte es bei voller Wurfweite von 120 - 140 Meter auf 30 Platte ... Die Bedingungen waren optimal, auflandiger Wind 3 in der Howachter Bucht.

Wer die Strände kennt, ist im voll Vorteil. Dann sind da noch die Windverhältnisse... Bei entsprechender Brandung genügen 30 - 60 Meter Wurfweite meistes völlig

Bei ablandigem Wind und Windstille ist der weite Wurf oft vorteilhaft. Ansonsten gillt die Regel, Fische suchen. Eine Rute weit rausdonnern und ggf. langsam ranziehen.

Nachts kommen unser geschuppten Freunde sehr dicht unter Land, unglaublich dicht. z.B. wir waren Aalangeln im August und fischten sehr dicht unter Land ( Preesen/Fehmarn ) keine 20 Meter vom Ufer bissen plötzlich nicht nur dicke Aale sondern auch Dorsche um die 50-60 cm.


Zum Top Equipment ist allerdings auch anzumerken, dass dieses oft deutlich robuster ist als die Gelegenheits - Kaufhausausrüstung oder die Einsteigercombos.

Ich denke mal, dass Angeln soll Spaß machen und eine sauteure hochgezüchtete Weitwurfausrüstung ist noch lange keine Fanggarantie.
 

kerasounta

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich denke es ist keine Grundsatzdiskussion !

Wenn man Fische fangen möchte muss man einfach alles MöGliche probieren..

in der Regel hat man ja mindestens 2 ruten dabei.....ich grase die Brandung mit einer Rute meist in der Tiefe ab...

und die andere Rute geht auf 30 meter....beißt da nix ziehe ich bei jedem neuen Wurf 5 meter in richtung Strand...

im endeffekt ist es so, das man am Besten alles von 150 m bis 0 meter abgrast.....so hat man mehr Optionen einen Fischschwarm oder fressende Fischgruppen zu erwischen......umso mehr Haken in verschiedenen Tiefen erhöht nochmals die möglichkeit Bisse zu bekommen und somit auch Fisch..##manchmal entscheidet die Höhe des hakens ob der Fisch beißt oder nicht....und natürlich auch der Köder...

Ob man nun 200 meter werfen kann mit Monatge oder 130 meter is doch Schnuppe....jeder tut was er kann und grast natürlich die brandung ab wenn nix beißt...am Ende zählt nur das man was fängt......

Da erinnere nochmals an meinen Großmeister Kosta aus Serres...

der hatte immer seine 5 euro Ruten mit Muschelfleisch und hat in der 1 welle der Brandung in 5 Stunden 16 Wolfsbarsche a 1 Kg aufwärts gefangen...

da hab ich sowas von abgestunken.....alles Selbst gebaut..die Haken und Montagen....Köder selbst gesammelt....
Nicht das Gerät macht die Arbeit sondern am Ende der Angler die Arbeit...

natürlich ist es von Vorteil eine top rute zu haben um länger damit Spaß zu haben....
Jnd weiter Werfen fängt auch nicht mehr Fische....an jedem Angeltag spezifisch die fische zu erahnen und die Würfe zu dosieren...das ist der Trick an der Sache !
 

prime caster 01

Immer in der Brandung
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Wenn einen das Werfen spaß macht warum denn nicht und ich denke das jeder Angler als erstes voll raus haut und sich dan ran tastet wo den Fisch is.
 

Boedchen

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Es ist doch wie bei vielen Sachen im Leben.
Oft reichen 5€. schön wann man 100 haben kann oder?
Was ich damit sagen will ist das ein Strad bei weiten Würfen logischerweise auch weiter "Abgegrast" werden kann.
Gehe ich "normal" zum Brandungsangeln suche ich mir ggf. den Strandabschnitt wo der Fisch (So Gott will) sich 1M hoch stapelt. Werde ich einem Platz zugewiesen muss ich ihn suchen. Faktoren wie Wind, Welle, Strömung, Untergrundbeschaffenheit sind dann die Sachen denen Ich mich anpassen sollte. Generell wird Tagsüber und im Hellen weiter draussen gafangen wie zu späterer Stunde. Ich selbst darf behaupten mich zu den ehr , sagen wir Bemühten werfern zu zählen.
ABER , den besten Spruch hat Wiederanfänger geschrieben:
.....

Am allerwichtigsten ist jedoch, dass Brandungsangeln so richtig Spaß macht.

Wie immer nur meine Meinung.

Gruß.

Wiederanfänger.

Nicht nur deine Meinung :)
 

derporto

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Ich danke euch für eure Antworten.

Allerdings ging es mir bisher ein wenig zu sehr darum, dass es Sinn macht weit werfen zu können. Es geht mir nicht so sehr darum, was möglich ist und wo der Vorteil liegt wenn man es kann.

Eher darum: Muss man es? Muss man, selbnst wenn man 150 m werfen könnte, es auch tatsächlich tun? Gibt es nicht sogar Angler, die Ihre Ruten schon aus Prinzip so weit hinausfeuern wie es geht. Weil sie ja eben genau dafür das Gerät teuer erworben haben. "Ich kaufe mir doch nicht Brandungsgerät für 2000 € und lege es dann bei 40 Metern aus!? Das kann doch der Plumsangler machen!". Diesen Eindruck habe ich gelegentlich.

Auch geht es mir hier tatsächlich darum, wo fangt ihr mehr Fisch? Bisher liest man hier, dass es schön ist, weit werfen zu können, die meisten berichten hingegen hier eher von ihren Erfahrungen, auf kurzer Distanz oft außergewöhnliche Fänge gemacht zu haben. Wie oft kommt es tatsächlich vor, dass diejenigen, die "nur" 50 Meter werfen haushoch von den Pros auf 150 m abgekocht werden?

Ich möchte hier auch noch einmal auf die im Eingangspost von mir gebrachten Beispiele hinweisen.

Ich möchte damit auch gewiss nicht diejenigen versuchen zu diffamieren, die begeisterte Weitwerfer sind. Denn, wie erwähnt, es macht Spaß und kann auch eine Art Wettkamp mit sich selber sein, seine Montage immer und immer wieder ein Stück weiter gen Horizont fliegen zu lassen.

Sobald ich es kann, werde ich es ebenfalls tun.

Die Frage ist letztlich völlig eindeutig: Welche Weite fängt den Fisch?

Und Spaß hat jeder hier von uns in der Brandung. Sowohl der Plumsangler als auch der Pro. Denn was keinen Spaß macht, tut man auch nicht, es sei denn man muss.

Und in der Brandung zu fischen ist nach wie vor für die meisten reines Freizeitvergnügen ;)
 

Boedchen

Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Die Antwort liest sich in den Ganzen Post´s.
Mann kann es NICHT verallgemeinern.
Es giebt Tage da reichen keine 90m, andere Tage reichen 20.
Es giebt kein Dann sind sie da oder dort anzutreffen.
Selbst die besten der besten suchen einen Stand ab. Und zwar von bis. Und das "bis" ist halt Ab und an das was zählt. Bendekt man noch das der Fisch sich bewegt, und zwar in der regen von Tief ins flach je nach Licht und Naturumstände ist das der schlüssel. Ein generelles "DA" oder "Da" fängt man giebt es nicht.
 

derporto

Well-Known Member
AW: Bedeutung der Wurfweite - Überschätzt?

Die Antwort liest sich in den Ganzen Post´s.
Mann kann es NICHT verallgemeinern.
Es giebt Tage da reichen keine 90m, andere Tage reichen 20.
Es giebt kein Dann sind sie da oder dort anzutreffen.
Selbst die besten der besten suchen einen Stand ab. Und zwar von bis. Und das "bis" ist halt Ab und an das was zählt. Bendekt man noch das der Fisch sich bewegt, und zwar in der regen von Tief ins flach je nach Licht und Naturumstände ist das der schlüssel. Ein generelles "DA" oder "Da" fängt man giebt es nicht.

...was mir natürlich klar ist, Boedchen. Aber es wird doch vielleicht tatsächlich aus eigener Erfahrung heraus möglich sein zu sagen: 80 % der Fische fange ich auf 150 Metern, 20 % auf 50 Metern, oder umgekehrt, gerne auch weniger exakt. Oder gerne: Auf welcher Weite fange ich erfahrungsgemäß den meisten Fisch. Dies dann auch gerne an die vorherrschenden Bedingungen geknüpft.

Es ist aus meiner Erfahrung heraus -wie erwähnt fische ich auf 40-70 Metern- bisher immer und grundsätzlich so gewesen, dass ich in diesem kurzen Weitenbereich bei Ententeich meine Dorsche bis 58 cm gefangen habe. Dies sind Bedingungen wo die meisten sagen würden: "Ententeich? Hau so weit raus, wie es geht". Hypothetisch ganz sicher, ob ich dann mehr/größere Dorsche gefangen habe. Daher auch mein Beispiel vom letzten brandungscup. Wo die meisten Angler offensichtlich genau diesen Gedanken im Kopf hatten, als sie ihre Montagen gen Horizont feuerten und viele von ihnen Schneider blieben.

Immerhin schreiben ja alle hier, dass sie immer eine Rute so weit es geht hinausfeuern, eine nah unter Land ablegen. So muss es doch prinzipiell gut möglich sein, den Fang an diesen beiden Ruten, ergo den beiden Weitenbereichen, zu vergleichen.
 
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