Bedienungsanleitung für Low Profile Multirollen / Baitcaster – Teil 2 (Die Wurfbremse)

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Willkommen zu zweiten Teil unserer kleinen Anleitung für den Umgang mit Low Profile Multirollen. Als nächstes widmen wir uns den verschiedenen Bremssystemen für das Werfen. Grundlegend gibt es zwei Bremstypen: die Magnetbremsen und die Zentrifugalbremsen. Diese Bremstypen werden aber teilweise kombiniert bzw. technisch unterschiedlich ausgeführt. Folgend erkläre ich euch die üblichen verwendeten Varianten.

Die Magnetbremse:

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Bei diesem Bremsentyp steckt die Technik nicht in oder an der Spule, sondern im Seitendeckel. Der erste Vorteil ist dadurch schon das geringe Eigengewicht der Spule, dies führt im Grundsatz erstmal zu besseren Wurfweiten der Rolle, gerade mit leichteren Ködern. Zweiter Vorteil: die Bremse wird extern über einen Bremsknopf eingestellt und wirkt über den gesamten Wurf auf die Spule ein. Den Bremsknopf findet ihr auf der Gehäuseseite gegenüber der Kurbel. Hier stellt ihr über das Drehen von Min nach Max die Magnetkraft ein, die bremsend auf die Spule wirken sollen. Nachteil ist, dass das Werfen für den Anfänger schwieriger umzusetzen ist als mit anderen Bremsentypen.

Die Zentrifugalbremse:

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Die nächste Bremse ist die Zentrifugalbremse, klingt kompliziert, ist aber technisch noch einfacher. Durch die Rotation der Spule werden die Pins (Rote Hütchen) nach außen gedrückt und bremsen die Rotation der Spule ab. Wie auf dem Bild zu sehen, bewegt sich der Pin locker nach außen ist er aktiv. Zum deaktivieren einfach zur Spulenachse hin drücken und wenn er eingerastet ist, ist er inaktiv. Die Zentrifugalbremse hat den Vorteil, sich einfacher werfen zu lassen als die Magnetbremse. Das liegt daran, dass sie bei höheren Rotationsgeschwindigkeit auch stärker wirkt, die Magnetbremse arbeitet immer konstant. Nachteil ist, dass man sie nur einstellen kann, indem man den Seitendeckel der Rolle entfernt. Das ist natürlich etwas umständlich. Dieser Nachteil relativiert sich aber zügig, wenn man geübt ist, nutzt man sowieso nur ein oder zwei Pins.

Das zweite Bild zeigt lediglich eine anderen Variante der Zentrifugalbremse, hier sind die Pins durch Federn gespannt. Aktivierung und Deaktivierung sind aber identisch. Vorteil hier ist, dass die Bremse durch die Federn nicht so lange in den Wurf eingreift wie bei der klassischen Variante. Außerdem gibt es dann noch Kombinationen aus beiden Lösungen der Zentrifugalbremse. Das wäre dann z.B. die 6-Pin-Pitch Zenrifugalbremse – 3 Pins ohne und 3 Pins mit Feder.

Die kombinierte Magnet- und Zentrifugalbremse:

Das ist dann einfach die Kombination aus beiden Bremsen. Also eine Spule mit Zentrifugalbremse + Magnetbremse im Seitendeckel. Funktion ist dann selbsterklärend. Man verbindet damit die Vorteile beider Bremsarten. Nachteil ist ganz klar das Rollengewicht, welches damit stark ansteigt.

Sonderbauformen und neue Entwicklungen:

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Natürlich sind die Hersteller immer bestrebt sich auch bei den Wurfbremsen weiter zu entwickeln. In den letzten Jahren wurde zum Beispiel ein Fliehkraftbremse mit kleinen Schleifärmchen entwickelt. Sie arbeitet im Prinzip wie eine Zentrifugalbremse, nur dass hier kleine Arme bei der Rotation ausklappen und bremsen. Sie ist komplett von außen einstellbar und extrem gutmütig zu werfen. Gerade bei kleineren Ködern muss man mit der Baitcaster schon ein paar Würfe gemacht haben, um den ständigen Schnursalat zu vermeiden. Mit diesem neuen Bremssystem ist das deutlich einfacher.

Wir sind also gespannt was die Zukunft noch bringt und im nächsten Teil der Bedienungsanleitung, befassen wir uns mit der richtigen Rutenwahl und bespulen die Baitcaster.
 
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