Begegnung mit schaalem Beigeschmack.

PirschHirsch

Well-Known Member
Ganz einfach:

Man nehme ein flaches Stückchen Holz und versehe es vorne mit einer eingeschraubten Öse. Sowie auf der Unterseite mit einem Drillings-System (dieses auch mit starkem Edelstahldraht an der Öse befestigen, falls diese aus dem Holz ausreißen sollte) und einer Art von "Kielgewicht" (damit die Konstruktion nicht umkippt).

Dann nehme man eine lebendige Maus (selbst in ner Scheune etc. per Lebendfalle gefangen) und befestige sie fluchtsicher auf der Oberseite des Holzes (mit zwei Drahtschlingen etc. - dabei aber nicht erwürgen, soll ja Action machen). Das Holz sollte dazu natürlich passende "Nagerbreite" zwecks Naturantrieb haben (s. unten).

Dann bringe man das Ganze an hechtverdächtiger Stelle aus und lasse es topwaternd treiben - die Maus so fixieren, dass die Beine das Wasser erreichen können und einen Ruder- bzw. Paddeleffekt erzeugen (Brettbreiten-Wahl und gute Kieltarierung darum wichtig; s. oben).

Habe ich selbst keine Erfahrung mit und will das auch nicht testen.

Kenne aber ein paar Uraltvordere (nun an die 90 Jahre alt), die das dareinst mitunter praktiziert und ihrer Aussage nach nicht schlecht Hechte damit gefangen haben (als derlei noch niemand juckte). Die haben mir erzählt, wie das so vonstatten ging.

Entenküken haben aber auch die nicht eingesetzt, war denen dann doch irgendwie zu wüst.

Das waren noch die (Nachkriegs-) Zeiten, in denen manche Landwirtschaften bei uns Reiherbrust servierten und Feldschützen (die bewachten Felder mit der Knarre gegen Fressfeinde) massenhaft Raben- bzw. Elsternbeine auf dem Rathaus abgaben zwecks "Haxen-Prämie" (gab da irgendwie paar Pfennig pro Vogel).

Geile Vorstellung:

Einfach mal ins Rathaus latschen, den Damen da ne Kiste voller Kadaverteile aufn Tisch knallen und zum Zählen auffordern - und natürlich auch zum Löhnen (selbstverständlich gegen Quittung) :roflmao
 
Zuletzt bearbeitet:

Taxidermist

Well-Known Member
Dann nehme man eine lebendige Maus (selbst in ner Scheune etc. per Lebendfalle gefangen) und befestige sie fluchtsicher auf der Oberseite des Holzes (mit zwei Drahtschlingen etc. - dabei aber nicht erwürgen, soll ja Action machen). Das Holz sollte dazu natürlich passende "Nagerbreite" zwecks Naturantrieb haben (s. unten).
Ich halte das für eine Räuberpistole!
Das will ich sehen, die Maus hält bestimmt nicht still bei dieser "Operation" und sie wird entweder deine Finger kräftig zerbeißen, oder wenn du wie geschrieben, da meinst mit Draht ran zu gehen, einfach tot auf deinem Brettchen rumliegen, weil die Drahtschlaufen ihr alle Knochen gebrochen haben!

Jürgen
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Irgendwie bekomme ich hier nen Server-Fehler?

Speichert dasselbe x-mal?
Jo. Hab ich auch.
Post wird trotzdem gepostet.
TechDoc


Aber zur Maus.
Die haben sicherlich nen Weg gefunden die Maus da adäquat anzubringen. :laugh2

Würd mich auch nicht wundern, wenn es die Verordnung zu der Haxenprämie noch gibt.
Einfach mal ins Rathaus latschen, den Damen da ne Kiste voller Kadaverteile aufn Tisch knallen und zum Zählen auffordern - und natürlich auch zum Löhnen (selbstverständlich gegen Quittung) :roflmao
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Zuzutrauen wären es den beiden alten Kämpen durchaus - haben sich auch mit ca. 80 Jahren noch ne finale Hardcore-Alaska-Lachstour gegeben.

War aber nach vielen Malen ihre letzte, die Gesundheit machte dann altersbedingt doch nicht mehr mit.

Absolut keine Weicheier - und angeln (inkl. Renkenfischen in Bayern usw.) können die mal richtig gut.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Ich halte das für eine Räuberpistole!
Das will ich sehen, die Maus hält bestimmt nicht still bei dieser "Operation" und sie wird entweder deine Finger kräftig zerbeißen, oder wenn du wie geschrieben, da meinst mit Draht ran zu gehen, einfach tot auf deinem Brettchen rumliegen, weil die Drahtschlaufen ihr alle Knochen gebrochen haben!

Jürgen
In alten Angelbüchern finden sich hier und da Hinweise auf das Angeln mit lebender Maus, z.B. in W. Zeiske, Angle Richtig, 1959, 66ff.
Aber die Hinweise zum Anködern und Angeln mit dem Tierchen lesen sich sehr unpraktikabel: z.B. soll man wegen der Beissgefahr dicke Handschuhe anziehen, und An 'Bauch und Rücken je einen Drilling mit Dederonschlaufen festlegen' Das will ich mal sehen wie das bei so nem zarten quirligen Fluchtwesen gelingen soll.

Ich glaube Du hast recht: Lebendmaus ist weitgehend ein Mythos, der dann ungeprüft immer wieder in der Angelliteratur und Stammtischlegenden auftaucht und sich selbst fortgepflanzt hat.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
In alten Angelbüchern finden sich hier und da Hinweise auf das Angeln mit lebender Maus, z.B. in W. Zeiske, Angle Richtig, 1959, 66ff.
Aber die Hinweise zum Anködern und Angeln mit dem Tierchen lesen sich sehr unpraktikabel: z.B. soll man wegen der Beissgefahr dicke Handschuhe anziehen, und An 'Bauch und Rücken je einen Drilling mit Dederonschlaufen festlegen' Das will ich mal sehen wie das bei so nem zarten quirligen Fluchtwesen gelingen soll.

Ich glaube Du hast recht: Lebendmaus ist weitgehend ein Mythos, der dann ungeprüft immer wieder in der Angelliteratur und Stammtischlegenden auftaucht und sich selbst fortgepflanzt hat.
am Haar , kann ich mir schon vorstellen
 

Frankenstone

Well-Known Member
Komisch, irgendwas irritiert mich hier. Und zwar das sich quasi niemand über Lebedfische zum posen mit Abhakmatte aufregt um des puren angelns und posen Willens.
Die Diskussion ist aber so alt wie das Ei und das Huhn.
Die Asiaten glauben an das Karma. Da achte ich schon so ein bissl drauf also angle ich nicht unbedingt sinnlos auf Fische die ich gar nicht essen vill.
Töte auch nicht unbedingt sinnlos..., muss man aber für nen toten Köfi. Wenn man nix damit fängt ist das dann schlechtes Karma.
Mit nem lebenden hätte man zumindest 2 Optionen auf schlechtes Karma...
Hatte das Glück in BaWü zu wohnen damals als der lebende dort zumindest nach Fischereigesetz noch erlaubt war. So ziemlich eines der letzten oder das letzte Bundesland war das damals.
Brachte nicht unbedingt Vorteil. Tote gingen auch gut, nur frisch müssen sie sein ist meine Überzeugung und Erfahrung.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Hatte das Glück in BaWü zu wohnen damals als der lebende dort zumindest nach Fischereigesetz noch erlaubt war. So ziemlich eines der letzten oder das letzte Bundesland war das damals.
Steht heute noch in der Landesfischereiverordnung BW.
In der Praxis wird dies allerdings wohl keinen Belang mehr haben, weil die Gründe für diese Ausnahmeregelung wohl vor keinem Gericht mehr Bestand hätten.
Du bist also in BW genauso dran wie anderswo.

(3) Das Fischen mit dem lebenden Köderfisch ist unzulässig, soweit es den §§ 1 und 17 des Tierschutzgesetzes widerspricht, insbesondere wenn kein vernünftiger Grund vorliegt. Soweit die Verwendung lebender Köderfische zulässig ist, dürfen sie nur am Maul oder am Rücken angehängt werden; sie sind sicher zu befestigen.

Eine Auslegung des zweiten Satz, ist z.B. wenn ein Gewässer stark verkrautet ist, dann kann der Fischereiberechtigte das Angeln mit dem lebenden Köfi erlauben.
Wird wohl heute niemand mehr machen, bzw. hätte vor einem Richter keinen Bestand als plausibler Grund.

Jürgen
 

Waidbruder

Well-Known Member
In alten Angelbüchern finden sich hier und da Hinweise auf das Angeln mit lebender Maus, z.B. in W. Zeiske, Angle Richtig, 1959, 66ff.
Aber die Hinweise zum Anködern und Angeln mit dem Tierchen lesen sich sehr unpraktikabel: z.B. soll man wegen der Beissgefahr dicke Handschuhe anziehen, und An 'Bauch und Rücken je einen Drilling mit Dederonschlaufen festlegen' Das will ich mal sehen wie das bei so nem zarten quirligen Fluchtwesen gelingen soll.

Ich glaube Du hast recht: Lebendmaus ist weitgehend ein Mythos, der dann ungeprüft immer wieder in der Angelliteratur und Stammtischlegenden auftaucht und sich selbst fortgepflanzt hat.
In einem alten Angelbuch fand ich seinerzeit noch bebildert den lebenden Frosch als Köder.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
In einem alten Angelbuch fand ich seinerzeit noch bebildert den lebenden Frosch als Köder.
Richtig. Im genannten Zeiske empfiehlt er allerdings tote Frösche, insbesondere für Döbel und Rapfen, grössere Exemplare für Hecht als 'vorzügliche' Köder.
Hier völlig kontextlos ein Bild meines Lieblingsfeuerzeuges auf zufällig gewähltem Hintergrund:
20221124_200851.jpg


Ich bin mir auch sicher, von der Lebendfrosch Variante gelesen zu haben, aber ich kann jetzt nicht die ganze Bib durchforsten. Ich glaube aber mich an eine Passage eines englischen Autors aus den 50ern zu erinnern, der den Lebendfrosch 'widerlich' fand, den Totfrosch aber Prima. Auch Zeiske fand deutliche Worte hinsichtlich der Lebenden Ködermaus.

Frosch als Köder oder als Nachbildung kann ich mir Jahreszeitlich/Gewässerabhängig als sehr fängig vorstellen.
 

feko

Well-Known Member
Richtig. Im genannten Zeiske empfiehlt er allerdings tote Frösche, insbesondere für Döbel und Rapfen, grössere Exemplare für Hecht als 'vorzügliche' Köder.
Hier völlig kontextlos ein Bild meines Lieblingsfeuerzeuges auf zufällig gewähltem Hintergrund: Anhang anzeigen 425023

Ich bin mir auch sicher, von der Lebendfrosch Variante gelesen zu haben, aber ich kann jetzt nicht die ganze Bib durchforsten. Ich glaube aber mich an eine Passage eines englischen Autors aus den 50ern zu erinnern, der den Lebendfrosch 'widerlich' fand, den Totfrosch aber Prima. Auch Zeiske fand deutliche Worte hinsichtlich der Lebenden Ködermaus.

Frosch als Köder oder als Nachbildung kann ich mir Jahreszeitlich/Gewässerabhängig als sehr fängig vorstellen.
Ja an die illustration erinner ich mich auch.
 
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