Begründung für Zanderbesatz

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
Was spricht denn eigentlich dagegen? Ein 2ha Teich, der von mehr als 8 Anglern im Jahr intensiv beangelt wird, hat doch gar nicht genug natürlichen Ertrag, um Raubfische zu reproduzieren. Simple Beispielrechnung: Der See wird anhand der Größe und Tiefenstruktur einen Raubfischzuwachs von max. 30kg pro Jahr haben. Wenn man das auf ne Alterspyramide von Z1/H1 bis zum maßigen 60er mal verteilt, so bringt ein Gewässer dieser Größenordnung von selbst max. 8 - 10 gerade maßige hervor! Zudem kommt selbst wenn Zanderbrut im Gewässer vorhanden ist, was kommt davon schon hoch! Einen 2 ha Teich kann man halt mal nicht mit einem großen Natursee oder großen Flüssen vergleichen.
Eine größere Raubfischart Hecht/Zander gehört auf jeden Fall in so ein Gewässer, Reproduktion ist schwierig, also könnt ihr frei entscheiden, welche Fische ihr knappmaßig bzw. maßig ins Gewässer setzt. Bei trüberen Wasser würde ich den Zander nehmen, bei klaren den Hecht.
Und vergesst bei dieser Gewässergröße die sonst so wichtigen Parameter wie Laichmöglichkeiten und natürliche Reproduktion, da ihr sonst nur frustriert sein werden.

Pro Hektar Wasserfläche ist die Empfehlung unseres Fischereiverbandes 4 Jahreskarten auszugeben! Das wären 8 Jahreskarten für dein Gewässer. Das sagt einiges über die natürliche Reproduktion aus, oder?
 

smithie

Well-Known Member
@Knobbes: ich verstehe die Sichtweise mit den unterschiedlichen Raubfischen.
Aber ich kann mich ja mit meinem Besatz nicht an den an den anderen Gewässern und Besatz ausrichten, sondern muss das Gewässer beurteilen um das es geht.

@hecht99: mal ab von der Rechnung (ist mir gerade noch zu früh zum nachrechnen :) ):
Es wird immer so sein, dass der natürliche Ertrag eines Gewässer mit von der Größe abhängt.
Natürlichen Ertrag hat er an sich schon genug. Ob das reicht, die 8 genannten Angler "zufrieden zu stellen" steht ja auf einem anderen Blatt.

Ob das im Umkehrschluss bei einer anglerischen Bewirtschaftung immer dazu führen muss, dass man überbesetzt, glaube ich nicht.
Strickst Du das weiter und besetzt die Zander nach, wird es im 2. Schritt irgendwann Probleme mit dem Futter geben.
Dann löst man das irgendwie (Besatz?) um dann wieder Raubfisch nachzusetzen.


Die Frage ist daher: was ist der Ausgangspunkt?
Die Ertragsfähigkeit oder das "zufrieden stellen" der Angler?

(was ist, wenn an dem Gewässer nicht 8 sondern 18 angeln?)
 

Toni_1962

freidenkend
30 Zander in der Größe 50 - 55 cm haben im Herbst bei uns 1200 € gekostet! (Für Kleinabnehmer, die das zahlen, weil sie sonst gar nichts bekommen hätten bei der letztjährigen Nachfrage).
Auf wieviel Mitglieder willst du die Besatzkosten umlegen?
Willst du Fangbeschränkung auf Zander einführen?

Überlege dir genau die Antworten, bevor du diesen Antrag stellst.
 
Zuletzt bearbeitet:

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
@smithie : In der Praxis klaffen halt natürliche Bewirtschaftung und Gewässerfläche pro Vereinsmitglied oft weit auseinander. Ich wollte dem TE von vornherein mal falsche Visionen austreiben. Ein 2ha Vereinstümpel wird bei entsprechender Befischung immer ein Put&Take Gewässer sein, was man reinsetzt kann man rausfangen. Die wenigsten Vereine mit solchen Kleingewässern können es sich leisten, nur wenige Angler an diese Gewässer zu lassen, um ein wenig Natürlichkeit zu bewahren.
Für Gewässer dieser Größe gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder 6 bis 8 Erlaubnisscheine von Anglern, die überlegt Fischen oder ein Put+Take Gewässer. Die erwähnten Karpfen und Schleien werden sich ja auch nicht natürlich vermehren -> Put+Take wird schon betrieben. Warum es bei Karpfen und Schleie genehm ist aber bei Raubfischen jeder zuckt weiß ich ehrlich gesagt nicht.
 

smithie

Well-Known Member
Mir fällt so spontan nur ein, dass ein Karpfen/Schleie einfacher gefüttert ist, als ein Zander.
Das würde ich aber als wirklichen Grund auch nicht gelten lassen ;-)

Sonst hast Du natürlich Recht, die Grenze der natürlichen Bewirtschaftung ist deutlich schneller überschritten als man vielleicht annehmen mag.
2 ha mit 1-2 Leuten wäre schön ;-)
 

Toni_1962

freidenkend
Es zuckt nicht jeder. Die die zucken kennen vermutlich die Kilo-Preise von z.B. den anfangs gewünschten Zandern.

Deswegen habe ich auch obig geschrieben:

30 Zander in der Größe 50 - 55 cm haben im Herbst bei uns 1200 € gekostet! (Für Kleinabnehmer, die das zahlen, weil sie sonst gar nichts bekommen hätten bei der letztjährigen Nachfrage).
Auf wieviel Mitglieder willst du die Besatzkosten umlegen?
Willst du Fangbeschränkung auf Zander einführen?

Überlege dir genau die Antworten, bevor du diesen Antrag stellst.
 
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