Beratung für neues Angelboot

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Hi zusammen,

in einem älteren Threat hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich einen Bootsplatz mitbenutze. Ich spekuliere darauf, dass ich den Platz eines Tages übernehmen kann. In diesem Fall würde ich mir allerdings ein neues Boot zulegen. Das aktuelle Boot ist etwas klein und dabei verdammt schwer. Daher möchte ich mich jetzt schon einmal Schlau machen, welche Bootstypen sich zum Angeln eignen und worauf ich bei der Auswahl achten sollte.

Auf unserem See sind nur Ruderboote erlaubt (Motoren jeglicher Art sind verboten). Da stellt sich grundsätzlich die Frage, ob GfK, Alu oder Schlauchboot. Allerdings ist es so, dass unsere Boote von Mai bis November auf dem Wasser liegen und über den Winter auf dem Vereinsgrundstück (im Freien) abgelegt sind. Ich vermute, ein Schlauchboot wird da nicht lange überleben.

Nach einer ersten kurzen Recherche bin ich über die Neupreise doch ziemlich erstaunt. Eigentlich dachte ich, so ein einfaches Ruderboot wird vielleicht 1.000 Euro kosten. Aber bei den meisten Booten bewegen sich die Preise zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Aluboote sind teilweise sogar teurer. Dementsprechend gibt es auch auf dem Gebrauchtmarkt keine großartigen Schnäppchen. In meinem weiteren Umkreis finden sich bei ebay höchstens ein paar renovierungsbedürftige Boote, die schon einige Jahre hinter sich haben.

Wenn ich mit dem Boot herausfahre, dann meistens zum Spinnfischen. Dazu stehe ich in der Regel auf dem Boot. Ein Kajak oder anderes schmales Boot kann ich mir daher nur schwer vorstellen. Außerdem würde ich evtl. auch meinen Hund mitnehmen wollen, bzw. schon einmal vorausplanen, wenn mein Sohn in einigen Jahren auch zum Angeln mitgeht (sofern er sich dann dafür begeistern kann).

Mit Bellybooten kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Zumal unser See im Sommer sehr viele Pflanzen hat und man dann mit den Beinen zwischen dem Grünzeug strampeln muss.

Vielleicht mag mir ja jemand einen Crashkurs in Sachen Boote geben bzw. kann mir eine gute Quelle zur weiteren Recherche empfehlen.
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Danke für eure Antworten.

punkarpfen der Name Anka ist mir auch schon untergekommen. Das sind doch diese DDR Boote. Bin allerdings direkt auf der Webseite vom Hersteller gelandet. Da steht komischerweise bei jedem Boot der Hinweis „nicht käuflich“. Daher freue ich mich über den von dir geteilten Link. Auch wenn dort keine Preise zu sehen sind.

Da ich das Boot ja nicht jetzt sofort kaufe, kann ich natürlich auch regelmäßig nach entsprechenden Angeboten auf dem Gebrauchtmarkt sehen. Irgendwann ist vielleicht ein richtiger Schnapper dabei.
 

schwerhoeriger

Well-Known Member
Bin aktuell selber beim Kauf eines Angelbootes. An deiner Stelle würde ich wohl das Rigiflex Aqua Peche aus Kunststoff nehmen.
Christopher Jung hatte dazu hier ein Video gemacht.
Hoi,

ich habe das Rigiflex 370 und mit rudern Strecke machen ist nicht so pralle!
Für ein ausschließlich Ruderboot würd ich nicht über 1,4 m breite gehen.
Bei ringmaier-boote.de gibt es gute Boote hierfür.

Grussen Michael
 

Taxidermist

Well-Known Member
Einen klassischen Nachen hast du sicherlich nicht aufm Zettel?
Diese Holzboote sind ganzjährige Wasserlieger und werden vor dem Angeln ausgeschöpft, die Boote müssen im Wasser liegen sonst werden sie undicht und reißen.
Platz ist jedenfalls genug für zwei Personen und Hund, Stehen kann man problemlos, diese Dinger liegen schon durch ihr Gewicht wie das sprichwörtliche Brett aufm Wasser.
Kostet in 5m Länge ca.1500€
IMG_20210702_171006_822.jpg

Der Bootsbauer persönlich bei der Erstwasserung, im Boot welches sich mein Kumpel letztes Jahr gekauft hat.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

alexpp

Well-Known Member
Hoi,

ich habe das Rigiflex 370 und mit rudern Strecke machen ist nicht so pralle!
Für ein ausschließlich Ruderboot würd ich nicht über 1,4 m breite gehen.
Bei ringmaier-boote.de gibt es gute Boote hierfür.

Grussen Michael
Ok, das klingt logisch. Hier muss man wohl einen Kompromiss zwischen stabiler Lage und gutem Vorankommen machen.
Ich kann zum Glück E-Motoren benutzen, bei mir ist es vor wenigen Tagen ein 4m Alu-Boot geworden.
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Einen klassischen Nachen hast du sicherlich nicht aufm Zettel?
Diese Holzboote sind ganzjährige Wasserlieger
Hallo Jürgen und danke für den Tipp. Nachen waren mir bisher unbekannt. Verstehe ich das richtig, dass diese Boote auch im Winter (trotz Frost) im Wasser liegen bleiben?

Was das Rigiflex betrifft: das sieht wirklich extrem breit aus. Da ist auch die Frage, ob das auf den Anlegeplatz passt. An unserem Bootssteg liegen die Boote mit dem Heck an. Und zwar so eng, dass die Boote gegeneinander schlagen, wenn man keine Plastikkanister oder Fender als Puffer verwendet.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Hallo Jürgen und danke für den Tipp. Nachen waren mir bisher unbekannt. Verstehe ich das richtig, dass diese Boote auch im Winter (trotz Frost) im Wasser liegen bleiben?
Diese Boote liegen auch im Winter im Wasser, zudem auch noch gut gefüllt.
Es ist sogar zwingend notwendig, vor allem im Sommer, dass da immer mindestens 15cm Wasser drin steht, wenn man nicht Angelt.
Ich war vorletzte Woche für eine Woche am See, da wird der Kahn dann ausgeschöpft und ist dann auch ziemlich trocken.
Ein paar Luftrisse bilden sich immer bei diesen Kähnen, dies hat meinen Kollegen recht verunsichert, aber auch dass ist normal.
Bei geringem Pflegeaufwand halten diese Boote immer 20 Jahre, mein letztes 30 Jahre, dann fangen sie an langsam an zu verrotten.
Der Kahn kommt im Frühjahr ein paar Tage ausm Wasser, so das er etwas antrocknet, anschließend wird der mitm dicken Qast einmal mit ca. 10Liter Holzschutz (30€) gestrichen und dann sollte das Boot auch wieder zügig ins Wasser.
IMG_20210703_091928_293.jpg


Hier, so wird es gebaut.
Wie man sehen kann ist es recht grob gebaut, dies geht auch in "schöner" und auch mit besserem Holz.
Eine im Süddeutschen gebaute Zille, aus Lärchenholz, kostet dann aber auch das Dreifache!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

yukonjack

Well-Known Member
Diese Boote liegen auch im Winter im Wasser, zudem auch noch gut gefüllt.
Es ist sogar zwingend notwendig, vor allem im Sommer, dass da immer mindestens 15cm Wasser drin steht, wenn man nicht Angelt.
Ich war vorletzte Woche für eine Woche am See, da wird der Kahn dann ausgeschöpft und ist dann auch ziemlich trocken.
Ein paar Luftrisse bilden sich immer bei diesen Kähnen, dies hat meinen Kollegen recht verunsichert, aber auch dass ist normal.
Bei geringem Pflegeaufwand halten diese Boote immer 20 Jahre, mein letztes 30 Jahre, dann fangen sie an langsam an zu verrotten.
Der Kahn kommt im Frühjahr ein paar Tage ausm Wasser, so das er etwas antrocknet, anschließend wird der mitm dicken Qast einmal mit ca. 10Liter Holzschutz (30€) gestrichen und dann sollte das Boot auch wieder zügig ins Wasser.
Anhang anzeigen 407961

Hier, so wird es gebaut.
Wie man sehen kann ist es recht grob gebaut, dies geht auch in "schöner" und auch mit besserem Holz.
Eine im Süddeutschen gebaute Zille, aus Lärchenholz, kostet dann aber auch das Dreifache!

Jürgen
Schöne alte Handwerkskunst, Holz ist schon ein wunderbarer Werkstoff.
 

schwerhoeriger

Well-Known Member
Hoi,

hier nochmal Plastik kontra Holz:

Vorteil Rigiflex:E: Es ist unverwüstlich, unsinkbar, wenig Tiefgang, pflegeleicht bzw. braucht es keine Pflege und ist extrem kippstabil. (da können zwei Mann locker an der Seite stehen und es passiert nix)
Nachteil: Es ist sehr windanfällig, nix zum dauerrudern und die Dollenaufnahmen sind auch aus Kunststoff.
Mit einem E-Motor ist es aber gut bis sehr gut händelbar das Teil. Habe da ein Min Kota 45 lb dran.

Vorteil eines Nachen: liegt sehr stabil / kippstabil im Wasser, weniger windanfällig, Rutenhalter lassen ohne großen Aufwand montieren und lässt sich sehr gut rudern.
Nachteil: Mit dem alter wir es einfach sehr, sehr pflegeaufwendig.

Für ein reines Ruderboot würde ich Dir da eher zu einem Alu- oder GFK Boot raten. Bei Alu kannst dir mal die Kessler Boote anschauen machen einen sehr soliden Eindruck.

Grussen Michael

PS: der Nachen auf dem Bild hat 26 Jahre gehalten.
 

Anhänge

  • 20190816_155746[1].jpg
    20190816_155746[1].jpg
    663,4 KB · Aufrufe: 290
  • 20190811_105211[1].jpg
    20190811_105211[1].jpg
    757,6 KB · Aufrufe: 196

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Willst du ein Echolot benutzen? Dann sollteste auch über mögliche Halterungen nachdenken... Mir wäre noch wichtig, daß ein Sonnen/Regenschutzdach (Plane) anbaubar sind.

Schließe mich von den Booten den Empfehlungen meiner Vorrednern an. Meß doch den zukünftigen Liegeplatz aus und bestimme dann, wie groß dein Boot maximal sein darf.... Zum Boot brauchst du noch eine Persenning und fürs Gewässer einen oder 2 Anker, für Bug und evtl. Heck.

Bei den Paddeln gilt: Je größer die Blätter, umso größer die Kraftanstrengung. Aber so kommst du halt am schnellsten voran! Da würde ich welche aus Holz den Vorzug geben. Bei den Holzbooten kannst du Dir auch einen Fischkasten einbauen lassen, gefangene Fische liegen darin schön dunkel und kühl..

Vielleicht auch eine Möglichkeit für den Aufbau einer leichten Besegelung, denn gut gesegelt ist immer noch besser als sich Blasen an die Hände zu rudern!
 

Trickyfisher

Well-Known Member
Weil Anker angesprochen wurden, die meiner Meinung nach beste Lösung, einfach 2x 5Kg Hantelscheiben ausm Sportgeschäft, Seil dran, fertig.
Funktionieren besonders im Stehenden Gewässer bei Schlammgrund super, weil sie sich richtiggehend am Boden "ansaugen", aber beim hochholen auch wieder leicht lösen.
 

alexpp

Well-Known Member
Hoi,

hier nochmal Plastik kontra Holz:

Vorteil Rigiflex:E: Es ist unverwüstlich, unsinkbar, wenig Tiefgang, pflegeleicht bzw. braucht es keine Pflege und ist extrem kippstabil. (da können zwei Mann locker an der Seite stehen und es passiert nix)
Nachteil: Es ist sehr windanfällig, nix zum dauerrudern und die Dollenaufnahmen sind auch aus Kunststoff.
Mit einem E-Motor ist es aber gut bis sehr gut händelbar das Teil. Habe da ein Min Kota 45 lb dran.

Vorteil eines Nachen: liegt sehr stabil / kippstabil im Wasser, weniger windanfällig, Rutenhalter lassen ohne großen Aufwand montieren und lässt sich sehr gut rudern.
Nachteil: Mit dem alter wir es einfach sehr, sehr pflegeaufwendig.

Für ein reines Ruderboot würde ich Dir da eher zu einem Alu- oder GFK Boot raten. Bei Alu kannst dir mal die Kessler Boote anschauen machen einen sehr soliden Eindruck.

Grussen Michael

PS: der Nachen auf dem Bild hat 26 Jahre gehalten.
Mh, was ist denn kippstabiler, ein Rigiflex oder so ein Alu-Boot ? Ich befürchte das Rigiflex. Dafür werde ich aber mit dem E-Motor bestimmt 1 km/h schneller fahren :XD
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Vielleicht auch eine Möglichkeit für den Aufbau einer leichten Besegelung, denn gut gesegelt ist immer noch besser als sich Blasen an die Hände zu rudern!
Hi und danke für die guten Ratschläge. Unser See ist leider etwas speziell: sowohl Echolot als auch das Fischen vom Segelboot aus ist verboten.
 

Zanderjäger1969

Well-Known Member
Ich würde dir empfehlen als Alu Boot ein Linder zu nehmen. Leicht, stabil und Wartungsarm.
Oder als PE Boot ein Whaly dann hast du für deinen Zweck keine Probleme.
 

Martin1546

New Member
Hi, ein Schlauchboot würde ich auch nicht nehmen. Das sind keine wirklich guten Ruderboote. Aluboote sind robust und leicht, dafür auch deutlich teurer. Ich würde in deinem Fall in Richtung Anka gehen. Die gibt es günstig als Polenimport und du hast genug Platz für Sohnemann und Hund.
Ruderboote sind in meinen Augen wenig geeignet für den Angelsport. Es kommt natürlich darauf an, wie man angelt, was man mithat und viele weitere Faktoren. Doch für einen Allein macht das wenig sinn. Der Kraftaufwand ist enorm für das Teil zu bewegen. Ich persönlich stehe eher auf Aluboote. Diese gibt es auch deutlich preiswerter im Gebraucht-Markt.
 
Oben