Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Franz_16

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Eines Morgens erreichte mich im Büro ein überraschender Anruf. Mein Freund Peter (Ossipeter) war in der Leitung und teile mir etwas kryptisch mit: „Sie beissen! Hast du Zeit?“.

Ich brauchte einen Moment um zu realisieren um was es ging doch dann ging mir ein Lichtlein auf. Ich war Peter schon lange in den Ohren gelegen, dass ich mal mit ihm zum Raubfischangeln mit dem Boot aufbrechen wollte – und nun war es offenbar soweit.

So ein Angebot, kann man einfach nicht ausschlagen und wir vereinbarten eine Ausfahrt, gleich am nächsten Tag.
Noch am gleichen Abend fuhr ich zu Peter und nach einer herzlichen Begrüßung machten wir uns direkt daran das Auto zu beladen und alles schonmal soweit fertig zu machen, dass wir am nächsten Morgen sofort los konnten. Nachdem das geschafft war, gingen wir zum gemütlichen Teil über. Damit das lästige Warten auf den nahenden Angeltag etwas leichter zu ertragen war, hatte ich einen schönen Krug Zoigl mitgebracht. Zoigl? Ach, ja.. kennt ihr Preussen ja wieder nicht. Zoigl ist ein besonders in der nördlichen Oberpfalz verbreitetes untergäriges, ungefiltertes Bier das in den sog. „Kommunbrauhäusern“ gebraut wird (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Zoigl ).

Dazu gabs eine passende Brotzeit (fränk.: Vesper) aus fränkischen und oberpfälzer Spezialitäten.

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Im Anschluss daran ging es ans Montagen knüpfen. Peter zeigte mir, wie er seine Drop-Shot Vorfächer für das Angeln vom Boot aus fertigt. Ich war sofort von Peters System überzeugt und baute mir gleich einige nach.

Als auch das erledigt war ging es in die Koje. Die gute Fränkische Landluft (oder der nicht unrelevante Zoigl-Genuss) brachten mir einen tiefen Schlaf, der umso jäher um 3.45 Uhr von meinem Handywecker unterbrochen wurde.

Nach einem kurzen, gesprächsarmen Frühstück machten wir uns samt Boot auf dem Weg zum See. Nach ca. einer halben Stunde wurde ich langsam wach und war zur ersten brauchbaren Kommunikation an diesem Tag fähig.

Am See angekommen breitete sich ein weiter Nebelteppich vor uns aus und noch vor dem ersten Licht des Tages ließen wir das vollbepackte Boot zu Wasser.

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Dank GPS, Kartenplotter und Echolot führte Peter das Boot zielgenau zum ersten Spot.
Ich beköderte die Rute mit einem fingerlangen Köfi und ließ das DropSopt-Blei in Richtung Gewässergrund hinab.

Peter tat es mir gleich und beugte sich dann zu mir herüber und erklärte mir, wie ich mit der DropShot Montage arbeiten sollte. Noch im ersten Satz durfte ich ihn bereits mit einem „Fiiiiisch“ unterbrechen. 2 Minuten die Rute im Wasser und schon der erste Biss.
Ein Barsch von vielleicht 25cm hatte sich nicht zurückhalten können.

Fisch ab, Köderkontrolle und wieder absinken lassen. Mein Köder kam nicht mal zum Grund, da „zuppelte“ es schon wieder. Wieder ein Barsch, wieder ca. 25cm! Oh man ist das geil!

Nun war es auch bei Peter so weit, auch er hatte einen Barsch von ca. 30cm gehakt.

Nachdem wir die erste Angelgier befriedigt hatten, fingen wir an mit den Ködern zu experimentieren und zu vergleichen. Anschließend wechselten wir die Stelle und fingen wieder sofort schöne Barsche.
Unsere Köderexperimente zeigten ein klares Ergebnis:
An diesem Tag war ein kleiner Köderfisch an der DropShot Montage durch überhaupt nichts zu schlagen.
Ich bin eigentlich ein leidenschaftlicher Kunstköderangler, aber die Bissquote auf die Köderfische war unheimlich während wir z.B. auf Spinner nur einen enizigen halbstarken Barsch bekommen konnten.
Mittlerweile war es hell geworden und ein wunderschöner Herbsttag bahnte sich an.

Nachdem wir nun einige Barsche gefangen hatten, wollten wir es wieder etwas ruhiger angehen lassen und schleppten den See großflächig ab. Leider ohne nennenswerten Erfolg.

Gegen Mittag hatten wir uns wieder einen schönen Spot gesucht, und fischten mit Köfi am DropShot. Es biss nun nicht mehr so intensiv wie am frühen Morgen, aber es tat sich doch immer wieder was. Richtig gemütlich war es hier, wir plauderten, fingen ab und zu nen Fisch und genossen einen wunderschönen Herbsttag. Doch plötzlich wurde die Idylle durch einen heftigen Biss bei Peter gestört. Schon direkt nach dem Anhieb sah man, dass das irgendwas besseres war. Nach 3 Sekunden war der Spuk vorbei, der Fisch ist abgekommen.

Peter meinte, es wäre ein Zander gewesen! Zander.. oha.. jetzt wurde es langsam ernst.
Ich holte meine Montagen ein, beköderte neu, prüfte nochmal Hakenspitze und Vorfach und fischte nun deutlich konzentrierter.

Nach zwei oder drei weiteren Barschen bekam ich dann plötzlich auch einen „besseren“ Biss was sich nach dem Anhieb auch sofort an der „Rutenkrümmung“ bemerkbar machte. Nach kurzer Zeit konnte ich dann tatsächlich einen wunderschönen Zander im klaren Wasser unter dem Boot ausmachen. Ein herrlicher Fisch, der wie so viele Fische leider um 1cm das Mindestmaß verfehlte, und daher nach einem kurzen Landgang direkt wieder schwimmen durfte. ;)

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Bald darauf erneut ein Biss, was sich allerdings erneut als Barsch entpuppte:
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Peter versuchte es nun weiter mit der DropShot-Rute während ich auf Gummifisch wechselte.

Nach unendlich vielen Würfen kreischte plötzlich kurz meine Bremse auf und ich meldete „Fiiiischh“. Da der Biss direkt am Grund kam, hoffte ich auf einen weiteren schönen Zander – doch es war ein Hecht der sich den Shad einverleibt hatte, natürlich auch wieder einen 1cm zu kurz. ;)

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Die Spots die wir befischten waren überfüllt mit Futterfischen, hier mal ein Echolot-Bild:

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Unser Köderfisch-Vorrat wurde langsam knapp weshalb wir uns Stück für Stück in Richtung Heimathafen vortasteten.

So lange wir noch Köderfische hatten konnten wir aber auch noch beinahe auf Ansage Barsche fangen.
Hier nochmal stellvertretend für viele andere einer von Peter:

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Am späten Nachmittag gingen wir wieder an Land und ein toller und lehrreicher Angeltag mit unglaublich vielen Fischkontakten ging so zu Ende.
 

solari

Member
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

So macht die Angelei Spaß, Petri Heil :m
 
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Petri zu den schönen Fängen.

Welche Köderfische habt ihr verwendet? Und wie groß waren die?
Müsste ich eigentlich auch mal versuchen. Dropshot mit Köderfisch.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Schöner Bericht Franz.#6

Petri Heil!
|wavey:
 

Aurikus

Et kütt wie et kütt
In stillem Gedenken
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Joah, das war wirklich ein schöner Bericht!!! :)
Hat viel Spaß gemacht, ihn zu lesen!!!!
 

Heilbutt

Endlich : Die Ehe für Aale
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Hey, schöner bericht!!!#6

Das sollten wir mal zum Anlass für nen Frankenstammtisch nehmen....:m

Gruß

Holger
 

MDieken

Member
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Moin,
sehr schöner Bericht. Da bekommt man gleich neue Motivation!
Schreib mal wieder einen, würde ihn mit großer Freude wieder lesen!

Petri Heil aus dem wunderschönen Ostfriesland!

Gruß Mirco
 

Franz_16

Mitglied
AW: Bericht: Ein erfolgreicher Drop-Shot Ausflug!

Toller Bericht Franz. Habt ihr die Köderfische Nosehooked?
Gruß

Wir haben da etwas experimentiert und verschiedene Methoden der Anköerung ausprobiert.

"Nosehooked" bzw. im Unterkiefer durchgestochen und durch den Kopf wieder raus - hat am besten funktioniert.

Sowohl was Bissrate als auch Bissverwertung betraf.
 
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