AW: Bericht über Schleppangelverbot
|wavey: Vorab an dieser Stelle möchte ich allen Boardies und Mitlesern ein Frohes Osterfest wünschen, dgl. auch unseren "besseren Hälften" und Familien. Zwar sagt der Verstand beim Blick aus dem Fenster, es könnte auch Weihnachten sein, aber nein - es ist wirklich Ostern!
Ich gehöre zur Fraktion der Gelegenheits-Schleppangler. Gelegenheit deshalb, weil das nicht die ausschliessliche Angelmethode ist, die ich beim Meeresfischen ausübe.
Vom eigenen Boot ergeben sich eben ganz andere Möglichkeiten, um an DIESEM Tag, unter DIESEN Wind- und Wetterverhältnissen, an gerade DIESEM Angelplatz/Seegebiet, sein Glück zu versuchen.
Man muss sich schon etwas mit der Materie beschäftigen, was allerdings nicht zwangsläufig horrende Ausgaben nach sich ziehen muss. Wie überall ist nach oben immer noch genug möglich, was jedem selbst überlassen sein sollte. Die Methode des Schleppangelns ist traditionell mit vielen Vorurteilen behaftet, die eben naturgemäss meist aus dem Widersacher-Lager kommen. Für mich/uns ist es eine sehr gute Methode, um an schwierigen Tagen "die Nadel im Heuhaufen" zu finden, aber vor allem, um den fängigen Bereich zu finden. Der Standort der Fische in unserem gesalzenen Baggersee wechselt nämlich ständig, je nach Wassertemperatur, Wetterbedingungen und Nahrungsangebot. ..... Hinter diesem Busch oder an diesem Buhnenkopf oder an diesem Seerosenfeld.... das gibt es da nicht. Neben einiger Erfahrung gehört auch bissel Technik dazu, was das Bootsangeln betrifft. Bei einer so grossen Wasserfläche zumindest neben den Sicherheits-Dingen auch ein Echolot. Beim Belly-Angeln zB. ist das nicht unbedingt nötig.
Zurück zum Schleppen. Lasst Euch gesagt sein: es ist auf keinen Fall langweilig und einfach. Als Gast beim Guiding, auf einem High-End-Boot könnte es nach zwei-drei Stunden fischloser Schleichfahrt allerdings schon frustrieren. Und selbst in dieser Situation bleibt ein Angler ein Angler, entdeckt auch andere Dinge in der Natur um sich herum oder erweitert seinen Horizont im Gespräch mit den Kumpels.
Vielleicht sollten WIR, die es gern so weiter ausüben möchten, die Argumente etwas präzisieren und auch gegenüber den Widersachern unsere Kompromissbereitschaft signalisieren. Keiner auf dieser Welt kann hier sein Süppchen so kochen, wie er es will. Da gibt es immer zu anderen Menschen oder Dingen Interessenkonflikte. Beispiel Mehrfamilienhaus. Ohne jetzt auf alle Details dbzgl. eingehen zu wollen, wird jeder wissen, was gemeint ist (Handwerkeln, laute Musik, Feiern/Partys, Rauchen usw.)
Und so ist es auch ganz genau auf einem Gewässer, hier eben die Ostsee, bzw. insbesondere der küstennahe Bereich. Ich bin für eine Erweiterung der Angelkarte für die Ostsee. Bei uns in M/V ist mit 20€ der Preis dafür schon längere Zeit konstant geblieben.
Anstatt des globalen Verbotes innerhalb von 1,8....km vom Ufer gesehen, sollte man die Option "Schleppangeln" mit der Karte kaufen können. Man muss es aber nicht, darf sich aber bei einem Vergehen auch nicht über die Konsequenzen wundern, wenn man kontrolliert wird.
Ich wäre bereit, ca. 10€ zusätzlich zur Jahreskarte zu zahlen. Mit diesem zusätzlichen Geld lässt sich doch bestimmt einiges mehr bewerkstelligen, ob es um Küstenschutz, Besatz oder was auch immer Sinnvolles geht.
Schöne Grüsse.