Besatz im hessischen Rhein

heiaman

Member
Nachdem man hier im board von vielen hessischen Rheinanglern in den vergangegen Jahren immer wieder zu hören bekam, dass die Fänge deutlich nachliessen, habe ich bei der Abgabe meiner Fangstatistik für 2007 bei der zuständigen Stelle (Hessische Landesgesellschaft mbH/Mörfelden Walldorf) einmal nachgefragt, ob denn in den vergangenen Jahren der hessische Rheinabschnitt mit Fischen besetzt worden ist. Nach ca. 3- Wochen erhielt ich ein Schreiben der benannten Stelle, indem mir mitgeteilt wurde, dass zur Zeit und auch in den vergangenen Jahren kein Besatz im hessischen Rhein vorgenommen wurde. Von einem Angelkolegen erfuhr ich, das im vergangenen Jahr auf der Rheinlandpfälzischen Seite angeblich Zander mit markierungen besetzt wurden. Mich würde interessieren ob diese Information richtig ist.
Wenn mal überlegt, das man für einen Tagesschein an einem x-beliebigen Gewässer im Schnitt zwischen 10-15 Euro bezahlt ist die Jahreskarte für den Rhein, auch wenn sie in dieser Saison 30,- Euro kostet doch relativ günstig und man muß sich doch wundern wie gut man trotz fehlendem Besatz fängt.
Um so mehr sollte sich der ein oder andere petri-Bruder einmal Gedanken über die Tatsache machen, das man nicht jeden gefangenen Fisch der gerade 1 cm über dem Schonmaß liegt abschlagen sollte. Andererseits würde mich mal interessieren wieviel Jahresscheine für den Rhein ausgegeben werden. Ich denke da kommt eine größere Summe heraus als man glaubt und die Frage muß man sich stellen: "Was wird mit diesen Einnahmen veranstaltet". Vieleicht habt Ihr ja mehr, oder ander Info´s als ich.
Eine tolle Angelsaison 2008 mit hoffentlich vielen schönen Angelstunden ( mit und ohne Angelerfolg ) wünscht euch

heiaman
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Besatz im hessischen Rhein

Na und was möchtest Du nun gerne im Rhein besetzen?!?





Mal von der fachlichen Seite her:
Ein Besatz mit Fischen im Rhein ist vermutlich ebenso sinnvoll wie Sand am Strand auszustreuen. Sorry, aber gleich welche Menge Du an Fischen in den Rhein kippst - einen sprunghaften Unterschied wirst Du als Angler niemals bemerken! Der Fischbestand des Rhein ist anders als in einem Baggersee oder Fischteich. Das Gesamtvolumen an Fisch ist dermaßen groß, dass ein Besatz nicht, aber auch rein gar nicht bewirken würde. Und solche Mengen kann und will sowieso keiner bezahlen... und hat auch noch nie jemand bezahlt. ;)


Was die Problematik der rückläufigen Fischbestände am Rhein angeht, ist ja auch an anderer Stelle hier im Board schon genug diskutiert worden. Ich bin ganz einfach zu faul, das immer und immer wieder runterzuleiern.
 

CeeRox

Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

Tatsächlich wurden im vergangenen Jahr Zander mit Markierungen im pfälzischen Rhein besetzt. Wo überall kann ich dir nicht sagen und die Mengen sind mir auch nicht bekannt. Jedoch eine der Stellen lag in der Nähe von Worms.

Mit den Markierungen wollte/will man das Wanderverhalten von Z-Fischen feststellen. Markierte Fische solle man melden....|bigeyes

30 Euro für einen Jahresschein - lächerlich. Würde 50-80 EUR zahlen, wenn dafür "Renaturierungsgelder" in diverse Säuberungsaktionen am Rheinufer gesteckt würden. Ist echt ne Sauerei was sich da abspielt!

Gruß Ceerox#h
 

J-son

Ausnahmevegetarier
AW: Besatz im hessischen Rhein

Bei uns am Oberrhein wird auch nicht besetzt, aber 'ne schöne Regel haben sie jetzt 'rausgebracht:
herumliegender Müll wird dem dort fischenden Angler zugeordnet!

GRZ:
J@Y
 

Ralle 24

User
AW: Besatz im hessischen Rhein

Bei uns am Oberrhein wird auch nicht besetzt, aber 'ne schöne Regel haben sie jetzt 'rausgebracht:
herumliegender Müll wird dem dort fischenden Angler zugeordnet!

GRZ:
J@Y

Das gibts bei uns an einigen Gewässern auch. Find ich gar nicht mal so schlecht. Allerdings nicht am Rhein. Da müsstest Du im Kölner Stadtgebiet mit nem Container aufkreuzen, wobei 99,99 % des Mülls nicht von Anglern ist.
 

Zanderfänger

Active Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

Nee ist hier wieder teurer geworden, sprich von 30 aktuell nur 35 Eus aber warum eigentlich???... XXX.000 mal 5 Eus extra schafft ne Menge Ertrag! War vor wenigen Jahren noch 30 DM - Besatz seit jeher 0. #6
 

ucibow

Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

hallo und herzlichen dank heiaman für diesen beitrag.

ich finde die frage absolut berechtigt und auch heiaman ging es vermutlich nicht darum, dass er zu wenig fängt, sondern einfach mal um die mittelverwendung. eine durchaus legitime frage, die jeder stellen darf.

die antwort von foolishfarmer (...) liegt derart daneben, dass man sich hier kaum noch traut, etwas zu posten. "...zu faul das immer wieder runterzuleiern..." dann spars dir doch ganz. unverschämtheit....

vielleicht aber nochmal zu ein paar fakten:
habe in einem bericht über den erfeldener altrhein gelesen, dass der anteil von zandern bei jungfischen bei 2% liegen soll. gefühlsmässig ist diese zahl relativ zufriedenstellend, da weißfische in diesem bericht deutlich über 90% aller anderen fischarten ausgemacht hat.
hecht lag meines erachtens deutlich unter einem prozent, waller ebenfalls.

ich wünsche euch allen einen guten start in die neue saison.

sportlicher gruss

ucibow
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ralle 24

User
AW: Besatz im hessischen Rhein

@ ucibow

Mal abgesehen vom sachlichen Inhalt Deines Beitrages habe ich die Beleidigung editiert. Sei zufrieden damit.

Davon abgesehen ist das posting von Foolish Farmer inhaltlich absolut zutreffend, wenn auch sehr kurz.

In NRW wurden a. 35000 Rheinkarten verkauft. Macht 1,225 Mio Euros. Verteilt auf 450 Flußkilometer macht 2722 € pro Kilometer. Davon sollen die Verwaltungskosten bezahlt, Fische besetzt, Dämme gebaut und Kontrolleure entlohnt werden ? Ach ja, das was übrig bleibt ist dann der Gewinn der Genossenschaft.

Wobei man in puncto Besatz auch noch die biologische Seite sehen muß.
Ich würde mir auch wieder die alten Zeiten herbeiwünschen, was den Fischbestand angeht. Nicht, was die Wasserqualität betrifft. Aber man kann nicht alles haben.

Ralf
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Besatz im hessischen Rhein

die antwort von foolishfarmer (...) liegt derart daneben, dass man sich hier kaum noch traut, etwas zu posten. "...zu faul das immer wieder runterzuleiern..." dann spars dir doch ganz. unverschämtheit....
Das mag schlicht und ergreifend daran liegen, dass ich es satt bin jede 2. Woche das gleiche Gejammer zu hören.
Das der Fischbestand des Rheins (und diverser anderer, v.a. Fließ-Gewässer) sich verändert ist unbestritten. Aber als Angler sieht man offenbar lieber den Kormoran (bin erstaunt, dass der hier noch nicht zur Sprache gekommen ist) oder auch mangelnden Besatz als Ursache - ist halt einfacher und bequemer. Extra für Dich habe ich nochmals mein Posting diesbezüglich vom 26.12 (4 Wochen her) rausgesucht:

  • Wer hat denn über Jahrzehnte hinweg nicht-autochtone Bachforellen- und Äschenstämme (oder gar Regenbogenforellen und Saiblinge in deren angestammte Gebiete) besetzt?
  • Wer hat die Flüsse kanalisiert und jegliche Unterstände und Laichhabitate weggeräumt?
  • Wer hat die Fließgewässer gestaut und somit die Interstitiale zusedimentiert?
  • Wer hat Neophyten und Neozoen eingeschleppt (im Rhein bestehen heute über 90% des Makrozoobenthos aus Neozoen)?
  • Und wer besetzt seine Seen regelmäßig mit (dummen, gewässerfremden) Fischen, die nur allzu leicht zur Beute werden?
Dazu kommt speziell den Rhein betreffend noch die Nährstoffbelastung, wie von Ralle angesprochen. Der immer sauberer werdende Rhein, kann schlicht und ergreifend nicht mehr soviel produzieren.
Aber auch ich gehöre zu den Leuten die froh sind, den Rheinfisch heute essen zu können und beim Angeln mal die Füße ins Wasser stecken zu können - dafür nehme ich gerne in Kauf, den ein oder anderen Fisch weniger zu fangen.


Nebenbei bemerkt ist ein vernünftiger Umgangston wohl das Mindeste, was man in einer sachlichen Diskussion erwarten darf.|rolleyes Ansonsten halte ich es auch nicht weiter für nötig, zu sowas Stellung zu nehmen.
 

Mühlkoppe

Active Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

@ FoolishFarmer:
|good:

besser kann man die Situation nicht zusammenfassen. Auch ich habe in verschiedensten Diskussionen immer wieder die gleichen "Argumente" gehört. Und ich bin es ebenfalls leid, ständig der Tränendrüsenfraktion beim Jammern zuzuhören. Tenor ist doch immer "früher war alles besser". Das ist so verkehrt, dass man sich schon wundern muß. Als ich ein kleiner Junge war, konnte man noch Filme im Rheinwasser entwickeln und Schauminseln waren keine Seltenheit. Jede intensivere Berührung mit dem Wasser konnte zu Hautirritationen führen, der Verzehr des Fleischs der (massenhaft vorkommenden) Fische war gesungheitsgefährdend usw. Wer möchte schon solche Zustände zurück haben?

Gruß Thorsten
 

heiaman

Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

Recht herzlichen Dank an unseren "Fachmann: Foolish Farmer" , der meinen Beitrag vieleicht ein wenig falsch verstanden hat. Die Antwort von Ceerox (betreffend der Markierungen von Zandern) hat meinen Wissensdurst gestillt. Wenn in Rheinland Pfalz ein Teil des Geldes was aus dem Verkauf von Jahres-Erlaubnisscheinen erwirtschaftet wird, in solch ein Projekt (was ja einen Wissenschaftlichen Zweck dient) investiert wird finde ich das sehr lobenswert. Schade das es in Hessen nicht ähnliche Projekte gibt.
Es ging mir in meinem Beitrag auch nicht darum anderen Board-Mitglieder und Fachmann Foolish Farmer einen Vorzujammern, wenn sich jemand zu müde fühlt einem solchen Beitrag seine Aufmerksamkeit zu schenken, dann lasst es halt bitte. Um das Thema abzuschließen, danke ich nochmals angelfreund Ceerox und Moderator Ralle 24 für deren Info´s, die meine Frage im Grunde ausreichend beantwortet haben.
Im übrigen empfehle ich allen Boardis die keine "Tranendrüsen-Fraktionen" (zu denen ich mich nicht dazuzähle), mehr hören sehen, geschweige denn deren Artikel lesen können, sich einfach nicht mehr zu solchen Artikeln zu aüßern, das erspart eine Menge Missverständnisse und Ärger. Ich dachte solch ein Forum dient zum Informationaustausch und nicht dazu sich selbstdarzustellen, als hätte man die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Vieleicht kann der zuständige Moderator diesen Beitrag einfach löschen und jeder besinnt sich wieder ein wenig. Meine Frage wurde somit beantwortet.

heiaman
 

Jose

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AW: Besatz im hessischen Rhein

ich habe heute morgen schon mal über ff gesessen, hat mir nicht gefallen sein ton, obwohl er inhaltlich qualifiziert postet: vielleicht ein schlechter tag? vielleicht etwas anderes? - egal - es ist gut, wissenschaftlich qualifizierte hier zu haben - "unakademische" aber einfach über "gejammer-vorwurf" unterzupflügen ist aber wohl einfach nur "noch-jugendliches-flegeltum".
sieh mal,ff, heiamanns frage war so etwas von einfach und gerade, eigentlich "wenn alles besser geworden ist wieso gibts dann weniger fisch?"
koryphäen wie du, auch wenn sie falsch "autochton" schreiben, könnten dann das leicht beantworten, vielleicht nicht alle 14 taqe in epischer breite, als link vielleicht aber zu deinen postings - wäre hilfreicher als dein gesäusel über faulheit und gejammere.
ff, du bist crack, lass es krachen, aber richtig! die frage heiamanns, und da bin ich sehr froh, dass er sich noch mal gemeldet/gewehrt hat, die stelle ich mir auch - und mühlkoppe - ich kenn den von dir geschilderten rhein sehr wohl- heute geh ich an den sauberen klaren rhein und sehe die riesenschwärme an jungfischen nicht, die ich damals trotz schaum und phenolen etc.etc. gesehen und gefangen habe.
erklärt jetzt mal den gegensatz so, dass wir "unfachlichen" das verstehen und was daraus lernen können: ff, was muss getan werden, damit wir nicht nur die artenvielfalt von "früher" erreichen, sondern auch den fischreichtum von früher?
das wäre eine antwort für 'nen heiamann, und nicht wofür jemand "zu faul" ist. ff: ich find deine einstellung richtig und gut, deine pointierte diktion stimmt auch in der regel, hier war das ein bißchen für den a...
meine meinung, na klar.
 

Ralle 24

User
AW: Besatz im hessischen Rhein

@ Heiamann

Es gab tatsächlich viele Jammerthreads in der Vergangenheit. Teilweise mit den unsinnigsten Vorschlägen, wie man die Situation am Rhein verbessern kann. Und diese Vorschläge wurden dann auch noch mit Händen und Füßen verteidigt, obwohl fachlich völlig daneben.
Sowohl Du, als auch FF sind dadurch indirekt " geschädigt " worden. Du, weil Dein post auch in diese Kategorie eingreiht wurde, was man auf den ersten Blick auch annehmen kann. FF weil er des öfteren auch unter der Gürtellinie angegriffen wurde. Da wird man mit der Zeit wohl etwas " wund ".

@ Jose

Ich bin kein " Crack " wie FF, sehe die Situation am Rhein aber wie folgt.

Vor 25 Jahren haben wir im Rhein Fisch ohne Ende gefangen. Einen Zentner Weißfische zu fangen war wirklich nicht das Problem. Zander waren ebenfalls sehr gut vertreten, so das man fast Fanggarantie hatte. Hechte gab es weniger, aber es war durchaus aussichtsreich, darauf zu fischen. Barbe und Rapfen hatten auch gute Bestände, wurden aber wenig beangelt. Auch der Wels ließ sich ab und an blicken, war jedoch fast immer Zufallsfang beim Aal- oder Zanderfischen. Alleine auf die Fangmenge bezogen ein Top- Gewässer. OK, die Fische waren ungenießbar und oft von tiefen Geschwüren überzogen, aber sie waren da.
Heute sind die Weißfischbestände stark zurückgegangen. Zander werden weniger, der Hecht kommt wieder stärker auf, Welse scheinen sich gut zu vermehren und für Rapfen und Barbe ist der Rhein ein Top-Gewässer.
Alles aus anglerischer Sicht. Da mag es Verzerrungen geben, die durch die jeweils gängigen Angelmethoden begründet sind. Wie z.B. beim Rapfen. Das der heute so gut gefangen wird, kann auch darauf basieren, dass stärker gezielt darauf gefischt wird.

Warum ist das so ?

Keinem wird verborgen geblieben sein, dass der Rhein sauberer geworden ist. Es werden wesentlich weniger Schadstoffe eingeleitet als früher, und damit auch weniger Nährstoffe. Daraus ergibt sich eine Verringerung der - ich nenne es mal Biomasse - bei gleichzeitiger Erhöhung der Artenvielfalt. Damit meine ich alles, nicht nur die Fische. Man könnte auch sagen, der Rhein ist einem natürlichen Gewässer heute wesentlich näher als vor 25 Jahren. Das bedeutet aber auch, dass manche Arten stark zurückgehen. Weißfische finden nicht mehr so viel Futter wie früher, sind aber gleichzeitig der gleichen Masse an Freßfeinden ausgeliefert. Rapfen und Wels gleichen den Rückgang von Hecht und Zander sicher aus. Gleichzeitig ist der Rhein auch klarer geworden. Für den Zander sicher nicht positiv.

Heißt im Klartext, der Fischbestand passt sich den Lebensbedingungen im Rhein an. Die Bestände richten sich danach, was ernährt werden kann.
Unter diesem Aspekt ist ein Besatz natürlich relativ sinnlos. Schon alleine die schiere Menge an Wasser würde tonnen von Besatzfischen nötig machen um überhaupt eine merkbare Veränderung herbeizuführen. Gleichzeitig müsste gefüttert werden. Absolut unmöglich und indiskutabel bei einem Gewässer dieser Ausdehnung.

Ich gebe gerne zu, dass auch ich manchmal ein wenig melancholisch werde, wenn ich am Rhein sitze und an die alten Zeiten denke. Was hab ich nicht alles versucht, um auch nur annähernd die Fangerfolge zu verbuchen, die früher an der Tagesordnung waren. Geht nicht.
So bleibt mir nur die einzige Möglichkeit, mich dem Fischbestand im Rhein anzupassen. Heißt meine Zielfische werden weniger Weißfische und Zander sein, als vielmehr Barbe, Rapfen und Wels. Da deren Bestände gut bis ausgezeichnet sind, liegt es in Zukunft nur an mir, wieder bessere Fangerfolge zu haben. Bis dahin ist es noch ein steiniger und von vielen Mißerfolgen gepflasterter Weg.
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Besatz im hessischen Rhein

Die Nährstoffsituation (wie von Dir beschrieben, Ralle) ist dabei nur ein Punkt von vielen.
In meinen Augen viel wesentlicher ist die tatsächliche, direkte Nahrung in Form von Fischnährtieren. Wie ich oben schon extra fett gekennzeichnet habe, besteht das Makrozoobenthos (Fischnährtiere) des Rheins derzeit zu etwa 90 % aus Neozoen, die überwiegend erst im vergangenen Jahrzehnt dort eingewandert sind. Fragt sich da wirklich ernsthaft noch jemand, wieso es heute weniger Fisch gibt?!? |rolleyes
 

Mühlkoppe

Active Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

"wenn alles besser geworden ist wieso gibts dann weniger fisch?"
heute geh ich an den sauberen klaren rhein und sehe die riesenschwärme an jungfischen nicht, die ich damals trotz schaum und phenolen etc.etc. gesehen und gefangen habe.
erklärt jetzt mal den gegensatz so, dass wir "unfachlichen" das verstehen und was daraus lernen können: ff, was muss getan werden, damit wir nicht nur die artenvielfalt von "früher" erreichen, sondern auch den fischreichtum von früher?

Hi Jose,

kommt immer drauf an, wie du "besser" definierst. Ist für dich die Situation schon dann besser, wenn mehr Fische im Rhein schwimmen? Unabhängig von anderen Faktoren wie der Gewässergüte oder der Artenvielfalt? Na dann immer rein mit den Besatzfischen - auch wenn die sich dann aufgrund des niedrigeren Nährtieraufkommens nicht halten können (Kormoranfutter). Übrigens war die Artenvielfalt früher absolut nicht größer als heute. Es gab eine handvoll Opportunisten, die mit der Situation blendend klargekommen sind und sich entsprechend vermehren konnten. Ich kann jedenfalls keinen Vorteil im massenhaften Auftreten von Brassen erkennen, den man sich durch ein hochbelastetes und damit u.U. nährstoffreicheres Gewässer erkauft. Brassenangler sehen das natürlich anders.

Zu den Besatzmaßnahmen in Rlpf: Einen echten wissenschaftlichen Nutzen kann ich aus der Makierungsaktion nur dann ziehen, wenn tatsächlich konsequent zurückgemeldet wird. Das bezweifel ich aus folgenden Gründen: 1. Faulheit 2. Unwissenheit 3. Ignoranz
Wenn das in einem "geschlossenen System" praktiziert wird, mag das sinnvoll sein, aber am Rhein?

@ heiaman
Du hast selbstverständlich Recht, dass es in einem Board wie diesem um den Austausch von Informationen geht. Dann mußt du dir halt auch mal anhören, dass andere User eine abweichende Meinung haben. Ich habe absolut kein Interesse daran "Selbstdarstellung" zu betreiben, warum auch? Snoeker hat das gut formuliert: "
Meiner Auffassung nach, sollte man lieber in langfristige Lösungen investieren.". Der Ruf nach schnellen Aktionen (am einfachsten Besatz), um den Fischbestand zu erhöhen (dann fang ich endlich wieder) ist zu kurz gegriffen. Die Gründe dafür haben FoolishFarmer und Ralle 24 dargelegt.
Die Berufsfischer an einem bayrischen Voralpensee beklagen immer weiter sinkende Erträge bei ihren Fischzügen. Der Grund ist schnell gefunden: rund um den See wurden Kläranlagen gebaut und damit der Nährstoffeintrag verringert. Es folgt die - aus Sicht der Fischer - konsequente Forderung die Kläranlagen wieder zurück zu bauen. #q.

Gruß Thorsten
 

Jose

Active Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

Hi Jose,

kommt immer drauf an, wie du "besser" definierst. Ist für dich die Situation schon dann besser, wenn mehr Fische im Rhein schwimmen? Unabhängig von anderen Faktoren wie der Gewässergüte oder der Artenvielfalt?
lies einfach noch mal, bevor du hinter den diskussionsstand zurückfällst, bloß um ein bißchen zu poltern:
Na dann immer rein mit den Besatzfischen - auch wenn die sich dann aufgrund des niedrigeren Nährtieraufkommens nicht halten können (Kormoranfutter).
gehört hier ganz einfach nicht mehr hin
Übrigens war die Artenvielfalt früher absolut nicht größer als heute.
jetzt definier du doch mal "früher": zu zeiten Roms? oder in unserer kindheit? aber darum ging es ja auch nicht. und schon gar nicht verstehe ich, wieso bei dir die frage nach dem zusammenhang von größerer artenvielfalt, besserer gewässergüte und dennoch unbefriedigendem fischbestand so eine art schnappreflex auslöst, dass du mit so einem statement antwortest
Ich kann jedenfalls keinen Vorteil im massenhaften Auftreten von Brassen erkennen, den man sich durch ein hochbelastetes und damit u.U. nährstoffreicheres Gewässer erkauft. Brassenangler sehen das natürlich anders.
ich frag mich schon, wie vor dem beginn der industrialisierung der zustand im rhein war. was ich so lese gab es fische reichlich in art und menge.
was fehlt heute, um einen ähnlichen zustand zu erreichen?

die brassen kannst du jemand anders um die ohren hauen:)
 

Ralle 24

User
AW: Besatz im hessischen Rhein

ich frag mich schon, wie vor dem beginn der industrialisierung der zustand im rhein war. was ich so lese gab es fische reichlich in art und menge.
was fehlt heute, um einen ähnlichen zustand zu erreichen?

die brassen kannst du jemand anders um die ohren hauen:)

Ich denke wir reden über die Zeit von vor etwa 25 Jahren. Da war der Rhein die Fischreichste Kloake Deutschlands.|rolleyes
Den Fischbestand vor der Industrialisierung kenne ich nicht ausreichend. Ich weiß nur, dass der Lachs der Brotfisch und auf Grund seiner Häufigkeit das " arme Leute Essen " war. Auch Störe gigantischen Ausmaßes haben sich im Rhein getummelt.
Dieser Zustand ist nicht wiederherstellbar. Der von vor 25 Jahren ist es sicherlich, aber wer will das denn wirklich ?

Ach so, Brassen lass ich mir zwar nicht gerne um die Ohren hauen, fangen tu ich sie aber gerne. ;)
 

Mühlkoppe

Active Member
AW: Besatz im hessischen Rhein

Hi Jose,

ich werde mich zukünftig erst bei dir informieren, wie der Diskussionsstand grade so ist. Und selbstverständlich auch, was "hier hingehört" und um was es eigentlich geht. #d

Sag uns doch einfach die Wahrheit, dann können wir uns die ganze Schreiberei sparen.
Die Brassen, von denen du glaubst ich würde sie dir "um die Ohren hauen", standen nur stellvertretend für eine Art, die von der Situation vor - sagen wir mal 25 Jahren profitiert hat. Vermutlich habe ich damit einem Brassenangler auf die Füße getreten. War keine Absicht! Und ich bitte auch darum, den Begriff nicht abwertend zu verstehen.
Ansonsten ist alles gesagt, oder?|kopfkrat

Gruß Thorsten
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Besatz im hessischen Rhein

...ich frag mich schon, wie vor dem beginn der industrialisierung der zustand im rhein war. was ich so lese gab es fische reichlich in art und menge.
was fehlt heute, um einen ähnlichen zustand zu erreichen?
Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen - aber ernst gemein kann diese Frage ja jetzt nicht mehr sein oder?!? |kopfkrat

Falls doch, solltest Du vielleicht auch mal die sachlichen Inhalte hier lesen.;)
 
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