Besatzerfolge

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Aber wenn das so ist, müssten sie m.M. eigentlich für die darwin-gestählten Bachkrieger keine Konkurrenz darstellen, weil sie eben bei Nahrungsbescheffung, Fortpflanzung etc. unterlegen sind. Werden also entweder gefressen, geangelt oder passen sich doch an.

Auf der anderen Seite wurde dann am letzten freifließenden, naturbelassenen Fluss ohne Kraftwerk gejammert, dass dort mit Ach und Krach noch zwei Forellen vor die Linse zu bekommen waren, wo es früher vor BaFos nur so gewimmelt hätte.

Das ein Fluss frei fließen kann, ist noch lange keine Garantie für gute Bachforellenbestände. Die Laichplätze befinden sich fast immer in winzigen Nebenbächen. Sind die verbaut, ist es eben vorbei mit den tollen Beständen.

Noch ein Wort zu den "Darwin-gestählten Bachkriegern" (geiler Begriff übrigens |supergri) vs. Pelletbombern:
In einem "echten" Bachforellengewässer herrscht ein ständiger Kampf um die besten Einstände, egal ob es davon viele oder wenige hat. Und diesen Kampf wird ein Fisch, der vorher im Rundstrombecken bestenfalls ein bisschen im Kreis geschwommen ist, immer verlieren.
Selbst wenn die Besatzgrösse so gewählt wurde, das die Besatzfische nicht sofort gefressen werden, leben die Neuankömmlinge unter Dauerstress. Da ist nicht viel mit anpassen |rolleyes.
 

BERND2000

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In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Das ein Fluss frei fließen kann, ist noch lange keine Garantie für gute Bachforellenbestände. Die Laichplätze befinden sich fast immer in winzigen Nebenbächen. Sind die verbaut, ist es eben vorbei mit den tollen Beständen.

Verbauung ist nur ein Thema.
Regional gibt es die Bäche im felsigen Bergland ja nicht.
Dort sind es dann Bäche die durch Eiszeitlich geprägte Hügel-Landschaften fließen.
Oft wurden Kiesbänke weggebaggert und selbst wenn sie erhalten blieben oder Neu angelegt wurden, führen die Bäche unglaublich viel Sand, der sich dann in denn im Kies einlagert.
Ackerflächen sind die Ursache, denn Wind oder Regen tragen dann viel Sand ab, der dann in den Fließgewässern Richtung Meer transportiert wird.
Das reicht völlig um Kieslaichern Probleme zu machen.
Dazu kommt eine unglaublich intensive Nutzung der Fischbestände.
Selbst wenn da fast nicht geangelt wird, fischen da ja immer noch Kormorane.
Viele dieser Bäche in Norddeutschland hatten bis in die 90er noch traumhafte Wildbestände an Äschen und Bachforellen.
Oft waren es Privatstrecken wo kaum geangelt wurde oder Fliegenfischer C&R betrieben aber auch nicht besetzten.
Selbst wenig Nachwuchs reicht halt, wenn die Verluste gering sind, die Lücken im Bestand zu schließen.
Wenn die Verluste aber durch Kormoran, Angler und Otter steigen, wird es dann heikel.
Letztendlich hat die Bestandsexplosion von Kormoran da das Fass zum überlaufen gebracht, oder besser das Fass gesprengt.

Das ist Geschichte, diese Bestände gelten teilweise als Erloschen oder sind unglaublich im Bestand eingebrochen.
Setzt man da Fischbrut haben sie Futter , wenig Konkurrenz und kaum Fressfeinde und können für die Letzen Überlebenden zur Genetischen Konkurrenz werden.

Letztendlich werden auch sie aber auch nur selten Groß werden, weil das Kormoranproblem ja noch folgt.
Für den Angler mag also der Besatz mit Mastfischen viel erfolgreicher erscheinen, auch wenn die nur selten lange überleben und sich hungernd und verzweifelt jeden Haken nehmen.
Die brauchen oft viele Monate in den sie immer weiter abnehmen, bis sie sich halbwegs zurechtfinden.
Nicht wegen der Genetik, sondern weil sie anderes gelernt haben.
Das ist als wenn man einen Hochgebildeten Städter nackt in die Steinzeit versetzt und nun sagt bitte schön nun zeige mal wie Überleben geht. Dort hinten die Großtiere sind dein Essen, Feuer zu entzünden wirst Du ja wohl können.
Aber was nun richtig oder falsch ist, ist gar nicht so eindeutig.
 
Zuletzt bearbeitet:

MarkusZ

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Dass man autochthone oder endemische Bestände mit falschem Besatz schädigen kann steht wohl außer Frage.

War in dem Beitrag aber kein Thema, die Genetik der Laichfische stammte ja aus dem Gewässser.

Die These war, dass die Nachkommen trotzdem "Schwächlinge" seien, weil die Eltern im Teich gehalten wurden und keiner natürlichen Auslese unterlagen.

Deshalb sei der Besatz m it den Fingderlingen kontraproduktiv und würde den Wildbestand schwächen.
 

Laichzeit

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AW: Besatzerfolge

Die These war, dass die Nachkommen trotzdem "Schwächlinge" seien, weil die Eltern im Teich gehalten wurden und keiner natürlichen Auslese unterlagen.

Deshalb sei der Besatz mit den Fingderlingen kontraproduktiv und würde den Wildbestand schwächen.

Da wurde wahrscheinlich etwas überdramatisiert und es ist auch ein Allgemeinplatz. Die Fingerlinge von Elterntieren aus dem selben Gewässer sind unter den besten Besatzfischen. Aber schon die Aufzucht unter kontrollierten Bedingungen lässt ein paar Fische überleben, die es in der Natur nicht geschafft hätten. Das ist ein Handel zwischen Fitness und Fischmenge im Gewässer, ob es sich lohnt oder nicht hängt vom Einzelfall ab.
 

Rotbart

Fortes Fortuna Adiuvat!
AW: Besatzerfolge

Bei mir jedenfalls schon. Die ersten Fische, die ich als junger Angler freiwillig zurückgesetzt habe, waren Äschen beim Fliegenfischen.

Interessant finde ich, wie das in B.C. gehandhabt wird.

Dort werden Wildfische gestreift, der Laich dann im Bruthaus aufgezogen und wieder ins Stammgewässer eingesetzt.

Die Satzfische dürfen dann entnommen werden, Wildfische nicht.

In Deutschland wahrscheinlich undurchführbar.

Was meinst du mit undurchführbar?
Das Streifen von Wildfischen ist auch in Deutschland gängige Praxis.

Oder meinst du das selektive Entnehmen von Besatz- und Wildfische?

Da würde mich interessieren, wie der Fänger hier differenzieren kann? Werden die gemarkert?
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Dass man autochthone oder endemische Bestände mit falschem Besatz schädigen kann steht wohl außer Frage.

War in dem Beitrag aber kein Thema, die Genetik der Laichfische stammte ja aus dem Gewässser.

Die These war, dass die Nachkommen trotzdem "Schwächlinge" seien, weil die Eltern im Teich gehalten wurden und keiner natürlichen Auslese unterlagen.

Deshalb sei der Besatz m it den Fingderlingen kontraproduktiv und würde den Wildbestand schwächen.
Du hast recht die Verwendung von Elterntieren aus der Natur ist sicher schon einmal der Richtige Schritt.
Trotz dem ist es nicht unrichtig, das selbst solcher Fischbesatz nicht den Wildbestand schwächen können.
Schon ein dichterer Bestand erschwert das Überleben und lockt Fressfeinde.

Für Nachzuchten braucht es nur wenige Elterntiere, die dann auch noch zufällig künstlich befruchtet werden.
Aus 2000- 4000 Eiern kann man dann weit mehr als 1000 Besatzfische machen.
Draußen hätten dann wirklich nur die besten Nachkommen der besten Eltern überlebt.
Wobei Partnerwahl, Zeitpunkt und Laichplatz-Auswahl ja auch zu den Entscheidenden Eigenschaften im Überleben zählen.
Die klammert man dann aus.
Für die Nachzucht spielen viele Dinge keine Rolle die draußen entscheidende Vorteile hätten.
Draußen würde Eigröße oder die Tiefe der Laichgrube aber auch Erfahrung, wichtiger sein wie Ei-Anzahl oder Befruchtungsrate.
Gut möglich das auch draußen nur die Nachkommen einiger weniger Elterntiere überleben, der Rest ist Reserve oder ein erster Versuch.
Beim Hecht ist das leicht zu verstehen, wenn 1% am Anfang schon deutlich größer ist, wird von den kleineren 99% nicht mehr viel überleben.
Selbst dieses eine % wird sich noch weiter untereinander wegfressen und miteinander Konkurrieren.
Da Altfische aber nicht nur größere Eier legen sondern auch mehr Erfahrung haben, werden sie auch besser den richtigen Zeitpunkt treffen, so das Ihr Nachwuchs nicht nur größer ist, mehr Reserven hat sondern vielleicht auch zu dem besser passendem Zeitpunkt am richtigen Ort schlüpft. vielleicht sollte man bei der Hechtdame noch annehmen das sie Möglichkeiten hat nicht mit jedem beliebigen Hechtmännchen Ablaichen zu müssen.
Zwingen wird der Zwerg sie sicher nicht können und die Dame hat Zähne auf der Zunge, mit der Sie Ihm das endgültig klarmachen kann, Wie Er Ihr, zum Erfolg verhilft.
Ich denke da ist noch viel zu entdecken und Forschungsspielraum aber weder Bedarf noch geldwertes Interesse.


Ich denke nicht das die Partnerwahl von Wildfische immer nur einfach und beliebig ist.
Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede können attraktiv wirken.
Sollte jedem Menschen klar sein, denn auch bei uns, beschnüffelt man sich.
Inzucht geht zwar auch, Aussehen und Erfolg sind nicht unwichtig, aber Liebe ist auch das Erschnüffeln der passenden Erbanlagen.
"Den kann ich nicht riechen", oder "Liebe geht über die Nase" sagt man nicht ohne Grund.
Auch bei vielen Aquarienfischen wird nicht jeder Partner angenommen, da muss man dann ausprobieren Wer mit Wem will und kann.
Bis man dann passende Paare gefunden hat.
Bei einigen Arten geht dann bei fortschreitender Inzucht nichts mehr.|bigeyes
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Den Besatzfischen wird die Fettflosse entfernt.

Du meinst diese vermeintlich unwichtige Flosse, die so viele Fischarten haben ?
Na ja, dann werden diese Krüppel bei der Partnerwahl nun seltener zum Zug kommen.
:m
Beim Lachs soll sie sich da als nicht so unwichtig wie selbst Körpergröße gezeigt haben.
 

MarkusZ

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Da würde mich interessieren, wie der Fänger hier differenzieren kann?

Laut Definition haben die "hatchery fish" statt einer Fettflosse eine Narbe.

Man versucht hier halt einen Ausgleich zwischen Entnahmewunsch der Angler und Schutz der Wildfischbestände.

Das scheint in einigen Gewässern dort ganz gut zu klappen.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Die These war, dass die Nachkommen trotzdem "Schwächlinge" seien, weil die Eltern im Teich gehalten wurden und keiner natürlichen Auslese unterlagen.

Deshalb sei der Besatz m it den Fingderlingen kontraproduktiv und würde den Wildbestand schwächen.

Das ließe sich sehr leicht umgehen. Bachforellen überstehen das Abstreifen meist problemlos und müssten deshalb nicht dauerhaft in Teichen gehalten werden.

Bei dem, von dir beschriebenen Beispielsfall, hat man sich für den Besatz mit Setzlingen entschieden. Setzlinge in einen bestehenden Wildbestand zu "integrieren" ist aber grundsätzlich schwierig. Meist erhöht man mit Setzlingen nur den Konkurrenzdruck um die guten Plätze (wieder einmal).

Wir handhaben das komplett anders.
Nach einer Anfrage eines befreundeten Besatzfischzüchters (kein Großmäster !) bzgl. einiger Äschen zur Laichgewinnung, trafen wir ein Agreement.
Er bekommt eine geringe Zahl Laichfische (Äschen und auch einige Bachforellen), im Gegenzug hilft er mit unseren regionalen Bachforellenstamm zu erhalten.

Aufgrund regionaler Gegebenheiten hatten wir als kleiner Verein schon seit den 80er Jahren Probleme den Bachforellenbestand kostengünstig zu erhalten. Bei den Äschen gab es bis auf den 2006er Winter nie ernshafte Probleme weil die Laichplätze innerorts bzw. in den Ortsrandzonen liegen, und deshalb leicht zu pflegen und zu kontrollieren sind.
Damit wurden zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen: wir bekommen billigste Bachforellenbrut (eigentlich wird nur die Anfahrt von grade mal 30km berechnet), der Züchter hat sich nach Anfangsproblemen einen regional angepassten Äschenstamm zugelegt.

Insgesamt profitiert dabei das gesamte Flußsystem, das aus ca. 10 Bächen besteht, die teils miteinander verbunden, alle in denselben Fluss fließen. Seit ~ 15 Jahren wacht eine eigens gebildete Genossenschaft nun darüber, daß auch private Pächter ausschließlich Brut dieses Züchters besetzen.

Und damit bin ich beim entscheidenden Punkt. Brut, Brut, und nochmal Brut ! Besatz mit Brut sollte immer Vorrang haben. Nicht nur weils billig ist. Schon mit wenigen Zentimetern bekämpfen sich diese Einzelgänger gnadenlos, da kann es doch nur von Vorteil sein wenn sie sich schon ein paar Monate im Gewässer befinden.

Wir machen das nun seit 3 Jahrzehnten und haben eine riesige Dichte und eine gesunde Alterspyramide. Klar gibts jedes Jahr ein paar ganz Gierige, die fangfähigen oder Setzlingsbesatz fordern. Aber bis dato konnte das anhand der guten Zahlen immer abgewehrt werden, und ich hoffe das bleibt noch lange so.
 

Harrie

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Wir handhaben das komplett anders.
Nach einer Anfrage eines befreundeten Besatzfischzüchters (kein Großmäster !) bzgl. einiger Äschen zur Laichgewinnung, trafen wir ein Agreement.
Er bekommt eine geringe Zahl Laichfische (Äschen und auch einige Bachforellen), im Gegenzug hilft er mit unseren regionalen Bachforellenstamm zu erhalten.


Moin
Kannst du zu den Äschen noch ein bisschen mehr schreiben.
Seit ihr am Projekt des Av-Nds dabei?

 
AW: Besatzerfolge

Mich würde auch interessieren, mit welchen Mengen an Bachforellenbrut ihr gute Erfahrungen gemacht habt(Stückzahl/ha)und um was für Gewässertypen es sich handelt.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Moin
Kannst du zu den Äschen noch ein bisschen mehr schreiben.
Seit ihr am Projekt des Av-Nds dabei?


Wird gar nicht so leicht werden, norddeutsche Äschen zur Nachzucht zu finden.
http://www.fischfauna-online.de/index.php?option=com_biodiversity&task=show&cid=40106&Itemid=75
Man beachte die Jahreszahlen der Fund-Meldungen.
Die alle am Beginn der Kormoranproblematik liegen.
Viele dieser Bestände sind längst erloschen.
Besatzfische kommen alle weit aus dem Binnenland, der Austausch der Populationen ist also längst im Gange.

Ich habe um 2000 das letzte mal wilde Äschen beim E-Fischen gesehen, wobei auch die einige Jahre zuvor aus dem Nichts aufgetaucht sein sollen, also wahrscheinlich auch nur auf Besatz beruhten.
Damals glaubte ich nicht daran das der Kormoran wirklich so viel Schaden anrichten würde.
Ich war ein Narr...
Wobei der Vogel schuldfrei bleibt, aber seine rücksichtslosen Schützer unglaublichen Schaden verursacht haben.
Nun ja, eigentlich wäre ja der Staat gefordert gewesen da regulierend einzugreifen.
Vogel und Tierschützer vertreten halt auch nur Ihre eigenen Interessen.
 

rheinfischer70

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AW: Besatzerfolge

Lt. Arlinghaus hat der Bewirtschafter doch nur 3 Möglichkeiten, die Bestände zu verbessern.
1. Strukturverbesserungen - aufgrund von Zuständigkeiten und gesetzl. Regelungen schwer umzusetzen.

2. Entnahmebeschränkungen durch Bestimmungen (gehört der Kormoranabschuss zur Strukturverbesserung oder Entnahmebeschränkung).

3. Besatz, wobei Karpfen-, Regenbogenforellen-, Aal- und Schleienbesatz oft erfolgreich sind, während der Besatz von sich reproduzierenden Arten oft erfolglos sein soll.

Also haut jährlich tonnenweise K3 Karpfen, Aale und Regenbogenforellen in die Vereinstümpel und die Angler sind zufrieden. Ist das so gemeint?
 

Harrie

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Hallo Bernd,
meinte eigentlich Hanjupp,ist aber egal.Wir haben bei uns einen guten Äschenbestand (Leine),sie sind z.Z.auf den Wegen zu ihren Laichplätzen in den Nebengewässern.

Mir gings darum wie Erfolgreich das mit der künstlichen Aufzucht aussieht,da es ja nicht einfach ist den richtigen Zeitpunkt zum Absteifen zu erwischen.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Moin
Kannst du zu den Äschen noch ein bisschen mehr schreiben.
Seit ihr am Projekt des Av-Nds dabei?

Servus,
Ich bin Bayer, deshalb kann ich zu dem von dir genannten Projekt nichts sagen.
Bernd2000 hat das wohl grösste Problem schon genannt #6.
Für viele frühere Äschengewässer ist es die Messe wohl schon gehalten weil es keine entsprechenden Besatzfische mehr gibt.

Der von mir genannte Züchter hat sich schon vor Jahrzehnten auf wenige regionale Stämme und ausschließlich Besatzfische spezialisiert.
Bei den Äschen hat er sich sozusagen einen Pool an Laichfischen aus Restbeständen der erwähnten ca. 10 Bäche "organisiert". Genetisch waren diese Fische annähernd identisch weil sie alle aus demselben Gewässersystem stammten.
Trotzdem hat es ca. 10 Jahre gebraucht bis die ersten erzeugten Jungfische 1 Jahr überlebt haben. Eine harte Zeit, weil er sich ja immer wieder Elterntiere organisieren musste.
Zu erwähnen sei noch, daß er die Brut nicht in Teichen aufzieht.
Die werden so "bald wie möglich" (seine Aussage, habe keine Ahnung wann) in ein System von kleinen Gräben gesetzt, das von einem kleinen Bach gespeist wird.
Ebenso bekommt man natürlich keine echte Aussage wie die Brut ernährt wird ;).

Verkauft werden sie ein- bis zweisömmrig, wobei die Größenunterschiede je nach Jahr drastisch sein können. Da unser Bestand gesund ist, haben wir bis dato nur 3 mal (Spende !) 1000 einsömmrige bei uns besetzt. Die lagen mal bei ca. 8-10 cm, im nächsten Jahr waren dann viele schon ca. 12-15 und teilw. noch größer.
Man sollte pro Einsetzstelle nie weniger als etwa 100 Stk. einbringen. Die bilden sofort einen Schwarm, ich konnte auch schon häufig einzelne Jungäschen beobachten, die sich einem Elritzenschwarm angeschlossen haben.

Die meisten Informationen von hiesigen Pächtern, die erloschene oder sehr schwache Bestände mit diesen regionalen Fischen wiederbeleben möchten, sind positiv.
Allerdings läuft das Ganze auch erst ein paar Jahre, die Gegend war von Kormoranen weitgehend verschont, und selbst im rückständigen Bayern kapiert man langsam das man nicht jedes Rinnsal trocken legen, umleiten und platt betonieren muss .
Solch teurer Besatz ist nämlich nur sinnvoll, wenn auch Laichplätze vorhanden sind. Äschen sind aufgrund ihres kurzen Lebenszyklus absolute Vermehrungsweltmeister. 2006 sah es hier wegen der schwarzen Pest ganz finster aus. Dann gab es zwei milde Winter, ein Entnahmeverbot für 3 Jahre und dank vorhandener Laichplätze war es 2009 fast wie vorher.

@peet4president:
per ha kann ich dir leider nicht nennen. Wir besetzen 3 Mittelgebirgsbäche, Breite 2 - 7 m, selten tiefer als 1m, Gesamtlänge zusammen ca. 12 km mit insgesamt 50k Brut.

Alle drei Gewässer sind noch sehr strukturreich, stark bewachsen, in den Ortslagen teilbegradigt und gelten als leicht bis mittelgradig belastet. Natürlichen Aufwuchs von Bachforellen gibt es noch in 2 der 3 Bäche, aber der ist stark schwankend und insgesamt zu gering. Die 50.000 wurden mal von der LA ausgerechnet und wir fahren seit langem ganz gut damit.
 

NaabMäx

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Fließgewässer / Altarme
Ursachenbehebung:
- Anstelle laufend besetzen, mal auch Geld in die Lebensräume stecken.
- C&D /C&R Einführen (Das dies positiv Beiträgt beweisen uns andere Länder bereits. (Ein Nadelstich schadet weniger als eine endgültige Entnahme.)
(Insolin... Mensch..)
Ausserdem fördert das dumme Gesetz, das nur noch Anglers Lieblinge besetzt werden und dadurch andere Arten zwangsläufig verschwinden.
- Somit keinen jahrelangen einseitigen Besatz von Karpfen und Co.

Leider wollen viele Angler (wahrscheinlich die Mehrheit) nur Hecht, Zander, Waller, Karpfen und Forelle fangen.
Das dies andere Arten geg. nicht zuträglich ist, sollte auch einleuchtend.

Was will man?

Für die Angler, die nur diese Fische fangen wollen, wird es reichen wie es ist. Nur diese fangfähig zu besetzen, um sie wieder zu fangen. So wie es oftmals Praxis ist. Alle Jahre Wieder......

Zum Glück findet langsam ein Umdenken statt. (Meine Meinung)


L.G.
NM






mfg
NM
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Ausserdem fördert das dumme Gesetz, das nur noch Anglers Lieblinge besetzt werden und dadurch andere Arten zwangsläufig verschwinden.

Hallo,

welches Gesetz fordert das?
Wir (Verein) besetzen gerade jetzt wieder mit erheblicher staatlicher Unterstützung einige tausend Barben und Nasen in unseren Gewässern.#6

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Lt. Arlinghaus hat der Bewirtschafter doch nur 3 Möglichkeiten, die Bestände zu verbessern.
1. Strukturverbesserungen - aufgrund von Zuständigkeiten und gesetzl. Regelungen schwer umzusetzen.

2. Entnahmebeschränkungen durch Bestimmungen (gehört der Kormoranabschuss zur Strukturverbesserung oder Entnahmebeschränkung).

3. Besatz, wobei Karpfen-, Regenbogenforellen-, Aal- und Schleienbesatz oft erfolgreich sind, während der Besatz von sich reproduzierenden Arten oft erfolglos sein soll.

Also haut jährlich tonnenweise K3 Karpfen, Aale und Regenbogenforellen in die Vereinstümpel und die Angler sind zufrieden. Ist das so gemeint?

Da es in Vereinstümpeln meist kaum selbsterhaltende Bestände dieser Arten gibt und auch sonst kaum autochthone Arten, die unter der Konkurrrenz leiden würden , vielleicht schon.

In Naturgewässern sieht das schon wieder anders aus.
Wobei Habitatverbesserung oft nicht ganz so einfach ist, wegen Querbauten, Restwasser, Fraßdruck etc.

Und bei Schonzeiten, Schonmaßen, Entnahmefenster bräuchte man hierorts auch erst die Zustimmung der Behörden.

Dass die Schleie auch in der Liste auftaucht, stimmt mich schon nachdenklich. Wäre ja eigentlich ein echter Einheimischer und auch nicht auf längere Laichwanderungen angewiesen. In vielen Fließgewässern hier sind die Bestände die letzten 30 Jahre drastisch gesunken, da scheint also schon was dran zu sein.

Zum Glück kenne ich noch ein paar wenige Baggerseen, wo sich die Schleien noch gut entwickeln.
 

Kotzi

Mit-Glied
AW: Besatzerfolge

Lt. Arlinghaus hat der Bewirtschafter doch nur 3 Möglichkeiten, die Bestände zu verbessern.
1. Strukturverbesserungen - aufgrund von Zuständigkeiten und gesetzl. Regelungen schwer umzusetzen.

2. Entnahmebeschränkungen durch Bestimmungen (gehört der Kormoranabschuss zur Strukturverbesserung oder Entnahmebeschränkung).

3. Besatz, wobei Karpfen-, Regenbogenforellen-, Aal- und Schleienbesatz oft erfolgreich sind, während der Besatz von sich reproduzierenden Arten oft erfolglos sein soll.

Also haut jährlich tonnenweise K3 Karpfen, Aale und Regenbogenforellen in die Vereinstümpel und die Angler sind zufrieden. Ist das so gemeint?


Strukturverbesserungsmaßnahmen könnten fitte Vebände als Antragssteller im Rahmen der WRRL und eines der Förderprogramme ( hier in MV zB. WasserFÖRL) durchführen. Renaturierungen zB. könnten darunter fallen. Andere Naturschutzverbände führen solche Maßnahmen unter Zuhilfenahme von Förderprogrammen öfters mal durch. Und mit 75% Fördersumme je nach Programm sollte das doch hinreichend interessant sein.
 
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