AW: Besatzerfolge
Auf Schadensersatz klagen, mehr Bilder von solchen Gemetzeln in die Öffentlichkeit bringen, vorrechnen was Angler/Fischer für den Erhalt von bedrohten Arten investieren.
Mich wundert vor allem das in so ausgeräumten Landschaften und kanalisierten Flüssen überhaupt noch Fische als Nahrungsgrundlage für Kormorane leben. An Gewässer gehören Bäume. Da können Habicht und Uhu aufbaumen und die Luftabwehr unterstützen.
Reines Put&Take wie hier immer wieder erwähnt, wäre für mich völlig unakzeptabel. Das hat mit Angeln wenig zu tun, ist reine Geldverschwendung und der letzte Nagel in den Sarg.
btw. wo man wegen fehlender Deckung nicht nah genug ran kommt, empfehle ich 222. oder 223. rem. schön gestreckte Flugbahn, einfach zu schießen, billig und auch auf 100m tödlich.
Für Ortsbereiche/befriedete Bezirke könnte man ziemlich sicher auch Sondergenehmigungen für Vergrämung per Falkner bekommen. Das wird wahrscheinlich nur kurzzeitigen Erfolg haben, ist aber dafür relativ unproblematisch.
Ich habe keine Ahnung wie Du auf Schadensersatz machen willst, wenn man nur die Fischereirechte besitzt.
Die ungefangenen aber gefressenen Fische gehören einem ja nicht.
Ähnlich wie bei Fischsterben hat man da denn ein Problem, da es kein Eigentum ist und auch der Nutzungsausfall eher nur für die Fischerei durchsetzbar ist.
Selbs wenn man einen Schaden hat, fehlt ja noch der Schuldige, der für den Schaden aufkommen muss.
Man stelle sich einmal vor ein Angelverein (Nutzungsausfall) und das Land (als Eigentümer freier Fische) verklagen Deutschland (Schuldig Kormorane nicht zu regeln) auf Schadensersatz.
Deutschland beruft sich dann auf die E.U und das Tierschutz (Schwachsinn, selbst wenn man siegen könnte weil es den Fischen nicht hilft, sondern den Eigentümern)
Also wenn ich mich richtig erinnere, darf man Wirbeltiere nur begründet töten und sollte sie dann auch essen.
Die meisten Jäger werden Kormorane nicht essen wollen, denn sie sind hoch belastet.
Mag sein das einige das zum Spaß tun würden, aber die meisten haben darauf keine Lust.
Andere wurden sogar Jäger um sich die Biester zu erwehren, denn jeder Abschuss ist für sie ein Gewinn um Ihre Existenz zu verteidigen.
(Was sagte mir mal ein Fischzüchter?
Er würde sich nicht wundern wenn da mal jemand durchdreht und einen der Verantwortlichen...
So groß ist die Wut und das Unverständnis, was dort vorherrscht)
Du hast weiter oben verwundert darüber geschrieben das es in Süddeutschland zwar Abwehrmöglichkeiten gäbe aber trotzdem so viele dort jammern.
Dort wird halt mehr und anders besetzt, aber der Kormoran ist dort ja auch gar nicht so häufig.
Eine böse Behauptung von Mir...
Na ja, dort gibt es noch Äschen und bei Besatzfischen spiegelt der Preis ja auch den Aufwand für die Erzeugung.
Im Süden werden nicht nur mehr Arten angeboten sondern oft auch günstiger.
Besatz zur Ansiedlung ist also der einzig richtige, sagst Du. Viele Bewirtschfter werden das anders sehen.
Denn sie Bewirtschaften eher auf Ertrag wie in der Teichwirtschaft oder sind zu P&T übergegangen.
Ich liege da viel dichter bei Dier als du denkst.
Das ist auch meine Idealvorstellung, der beste Besatz ist der, welcher nicht nötig ist.
Aber Gewässerverbesserungen sind nur schwer zu erreichen, und gerade wenn man Naturnah bewirtschaften will ist man nun der Dumme.
Nehmen wir einmal an über den Winter fressen 2 Kormorane je Ha, dann sind das um 80Kg, über denn Rest des Jahres kommen dann noch mal 20 Kg zusammen.
Dann sind das schon mal 100 Kg Fisch je Ha, das muss also schon ein recht produktives Gewässer sein. Natürlich bevorzugt der Vogel fette Arten die so doof sind sich am Tag zu zeigen...
Klar das beliebte Angelfische als Besatzfische da besonders betroffen sind, vor allem wenn sie als Haustiere erst noch lernen müssen.
Hungernde Menschen unterscheiden im Übrigen auch nicht, welchen Fisch sie essen, aber wenn genug da ist wählen sie halt nach Schmackhaftigkeit aus.
Ergo wird auch der Vögel energiereiche Wanderfische bevorzugen oder welche die sich Winterspeck anfressen.
Die Anzahl der Gräten aber dürfte Ihm egal sein.
Also profitieren vom Vogel auch Kleinfischarten, nächtlich oder versteckt lebende Arten.
Nun der beliebte grätenarme Zander, wird dem Vogel vermutlich weniger gefallen, wie Nase, Zährte oder eine Barbe.
Für einen fetten Aal aber wird er wohl auch einmal mehr Aufwand treiben, als für einen mageren Zander nötig wäre.
Nun die Zährte ist bei mir verschwunden, die wenigen Aale sind längst nur noch nachtaktiv, und der Besatz mit Meerforellenbrut bringt auch immer weniger.
Nachtaktive Fische wie Wels, Quappe oder Kleinfischarten haben aber deutlich zugenommen.
Hin und wieder zieht hier auch mal ein Otter durch, aber anders als beim Kormi, hat der Feinde,.. die Autos.
Mag sein das der dort wo reichlich Fisch sein muss, zum Problem wird.
Hier aber muss er nun viel wandern um satt zu werden, denn so viel Fisch ist auch für Ihn nicht mehr da.
Es sind ja nicht nur Mensch oder die Fische die Leidtragenden, es betrifft halt Alle wenn so massiv in Nahrungsnetze eingegriffen wird.
Es gibt Gewinner und viele Verlierer, vor allem unter den Arten die schon vorher Probleme hatten.
Wenn man den Kormoran nicht regulieren mag, wird Fischbesatz schnell zum Austausch der Wild-Bestände durch Besatzfische.
Querbauten werden dann zu Fischfallen und Futterplätze.
Wiederansiedlung und Erhaltungsprogramme unnötig teuer und wohl auch oft sinnlos.
Beim Artenschutz sollte man dann einige Arten mehr aus der Nutzung nehmen.
Die Grundeln umgekehrt hatten es nun leichter, Lebensraum war ja oft frei und die Angler helfen die Fressfeinde kurz zu halten, seit Kunstköderangeln auf Speisefische den guten Angler ausmacht.
Ich bin in zwei Vereinen beide besetzen eher gering. (Einige würden sagen fast gar nichts)
In dem einen ist man stolz wenn da mal ein Otter in die Fotofalle ging im anderen erfreuten sich die Angler über 2 Seehunde.
Aber wenn dort zu Fischwanderungen teilweise Hunderte Kormorane täglich unterhalb der Fischtreppe jagen ist das kein Spaß mehr.
So wie es eben nicht lustig ist, wenn man auf den eingebrachten Kiesbänken im aufwendig renaturirten Bach kaum noch eine Jungforelle vorfindet.
Solche Wiederansiedlungsprojekte liefen schon mal besser.
Aber gut, die verbuteten Weißfischvorkommen die gibt es heute nur noch ganz selten.
Da ist oft soviel Platz freigefressen das nun öfter auch konkurenz-schwache Karpfenbrut überlebt wo einst selbst Brachsen kaum Handgröße erreichten.
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