Besatzerfolge

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

nanana Bernd2000, genauer lesen wäre vllt. angesagt.
rheinfischer70 schrieb "gepachtet oder gekauft".

Desweiteren ist es selbst bei fahrlässig beigeführten Fischsterben möglich Schadensersatz zu bekommen. Ebenso sind Firmen die Gewässer baulich so stark verändern, das es dem Fischbestand "nachhaltig schadet", zu Ersatz verpfichtet. Das betrifft vor allem Kraftwerksbetreiber. Aber das nur am Rande. Es ist halt immer die Frage was man am Ende durchsetzen kann, da braucht es meist einen langen Atem.

Fakt ist, Fische die Person x gekauft hat, gehören ihm, sind sein Eigentum ! Das verhält sich nicht anders wie z.B. bei Haustieren, die von Wölfen gerissen werden. Da gibt es ja auch Entschädigungsregelungen.
Klar, auch der Schäfer, dessen Schaf gerissen wird, ist am Ende immer der Beschi...ne weil er max. den Zeitwert ersetzt bekommt, und nicht die zerissenen Zäune, Kadaverentsorgung, das Einfangen der restlichen Tiere usw. Aber es wird damit anerkannt, daß ihm sein Eigentum von einem wilden Tier genommen wurde.
Also warum sollten Fischzüchter oder Vereine deren Aufzuchtteich leer geräumt wurde nicht auch klagen können ?

Es ist alles eine Frage des Wollens. Jede Aktivität die, die Situation verbessern könnte ist besser als sich im AB die Augen raus zu heulen ;).
Übrigens, die angeführten Städte Gera und Nürnberg sind gar nich mal so weit weg von hier. Schon sonderbar das der Kormoran bei uns kein Thema ist. Irgendwas müssen wir dann doch richtig gemacht haben.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Also warum sollten Fischzüchter oder Vereine deren Aufzuchtteich leer geräumt wurde nicht auch klagen können ?

Im Aufzuchtteich (geschlossenes Gewässer) sind die Fische tatsächlich Eigentum. Sobald in nicht geschlossene Gewässer gesetzt, wären sie herrenlos.

Frage ist nur, wen man nun auf Schadenersatz verklagen kann, die Kormorane sicherlich nicht. Da müsste schon ein Mensch oder eine juristische Person als Schädiger ermittelt werden.

Auch bei Wolfsrissen gibt es ja keinen Schadenersatz, nur Entschädigungen aus dem Fond. Wenn der mal leer ist schauen die nächsten Betroffenen in die Röhre.

Übrigens, die angeführten Städte Gera und Nürnberg sind gar nicht mal so weit weg von hier. Schon sonderbar das der Kormoran bei uns kein Thema ist. Irgendwas müssen wir dann doch richtig gemacht haben.

Könnte z.B. sein, dass ihr nicht nahe genug an der fränkischen, oberpfälzer und thüringer Teichwirtschaft liegt.

Und natürlich daran, dass bei euch fast jeder irgendwo ne Knarre stehen hat, die Politiker und die Bevölkerung ggf. etwas wohlwollender sind und ihr die Sache selber in die Hand nehmt.

Aber das Beispiel Isar zeigt doch, dass auch weiter im Süden durchaus nicht überall heile Welt ist.
 

Hezaru

Member
AW: Besatzerfolge

Hier hat sich mal wieder ein toller und lesenswerter Trööt entwickelt. Das gefällt mir am AB schon sehr.#6
Ich kann jetzt nicht auf alles eingehen.
Die PDF vom Geracher Wehr hab ich hier schon gesehen, jetzt mal wieder bin ich doch frisch beeindruckt.
Das hat mir neu ins Gedächtnis gerufen was Bernd zu Staustufen als Fischfallen geschrieben hat. Gera war schon ein Extremfall, woanders läuft es halt in kleinerem Maßstab ab aber das Ergebnis ist das gleiche. Wenn da noch Fischotter dazukommt ist das Kreuzfeuer für Fische. Wobei ich beim Otter doch sehr auf den Verkehr bei uns hoffe.
Aber den Nahrungsbedarf eines Kormorans einem Angler klarzumachen ist schon keine leichte Aufgabe. Wer sich nicht damit befasst kann das kaum glauben.
Wenn es die meisten Angler schon nicht Kapieren kann man sich ja grob ausmahlen wie das bei Politikern (die immer eine Hochrechnung ihrer Aussage im Bezug ihres nächsten Wahlergebnisses im Hinterkopf haben müssen) oder bei Naturschutzexperten" für eine Aufgabe ist.
"Naturschutzexperte ist heutzutage jeder der mindestens 3Stunden Naturschutz gegoogelt hat.:)
Natürlich weichen wir hier immer wieder leicht vom Thema ab aber irgendwie gehört es ja doch dazu und hat Einfluss.
Sehr interessant finde ich hier auch die ganzen Regionalen Unterschiede.
 

Hezaru

Member
AW: Besatzerfolge

Wir haben einen kleinen Forellenbach mit so 0,5m3 pro Sek. der durch eine Stadt geht. Früher wollte niemand in der Stadt fischen, jeder nur auf der grünen Wiese. Jetzt ist dieses Stadtstück unser Juwel geworden. Beim E-Fischen wurde ein hoher Kleinfischbestand (Gründlinge, Hasel etz.) festgestellt, Bafo ebenfalls. Kormo und Reiher gehen da nicht rein, auserhalb ist wieder wenig Fisch.
Auch wenn wir an diesem Bach überall Bafo setzen, am Ende bleiben sie nur da stehen wo ausreichend Unterstände und Futter vorhanden ist. Unterhalb ist wieder Fischreiherstrecke und damit lehr nach dem Winter.
 

Hezaru

Member
AW: Besatzerfolge

Nochmal zurück zu Thema Besatzerfolge.
Wir haben (verein) einen Sandbaggersee mit bis 15m Tiefe.
Hat gut Zander gebracht auch durch Besatz. Die Hechte haben sich da wenig durchgesetzt.
Aber wir haben jetzt eine neue Situation. Der Biber hat den Auslauf zugestopft, der Wasserstand wurde höher und das Wasser staut jetzt in den Schilfgürtel rein der vor zwei Jahren noch Trocken stand.
Seit zwei Jahren setzen wir da nur noch ein bischen Hecht- und Zanderbrut falls mal was ausfällt.
Mit dem Wasserstau in den Schilfgürtel explodieren jetzt auch die Hechte und vielleicht sollte man der Natur auch einfach mal seinen Lauf lassen.
Wir sind eh nicht schlau genug das alles zu erfassen.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Hallo,

in neu geschaffenen Baggerseen wird ja i.d.R. erst durch Besatz ein Fischbestand aufgebaut. Autochthone Wildfische gibt es da selten.

Und die Baggerseen ändern mit der Zeit auch ihren Charakter, vor allem wenn nichts mehr abgebaut wird. Ich denke, ihr tut das richtige, wenn ihr auf die veränderten Umweltbedingungen entsprechend reagiert.

Bei einem Baggersee, den ich befische, ist es umgekehrt gelaufen. Wasserspiegel geht zurück, die Schilfgürtel sind trocken gefallen.
Wir haben jetzt selbst gebastelte Laichhilfen eingebracht.

Dass dier Sache mit der Kormoranvergrämung auch nicht überall so einfach funktioniert kann man u.a. auch bei den Clips von Beauty Carps sehen. Der ist zwar auch ständig mit der Knarre unterwegs, aber darf halt nicht überall vergrämen und kann auch nicht gleichzeitig an mehreren Orten sein.

Verweiflung nach dem Abfischen
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

nanana Bernd2000, genauer lesen wäre vllt. angesagt.
rheinfischer70 schrieb "gepachtet oder gekauft".

Desweiteren ist es selbst bei fahrlässig beigeführten Fischsterben möglich Schadensersatz zu bekommen. Ebenso sind Firmen die Gewässer baulich so stark verändern, das es dem Fischbestand "nachhaltig schadet", zu Ersatz verpfichtet. Das betrifft vor allem Kraftwerksbetreiber. Aber das nur am Rande. Es ist halt immer die Frage was man am Ende durchsetzen kann, da braucht es meist einen langen Atem.

Fakt ist, Fische die Person x gekauft hat, gehören ihm, sind sein Eigentum ! Das verhält sich nicht anders wie z.B. bei Haustieren, die von Wölfen gerissen werden. Da gibt es ja auch Entschädigungsregelungen.
Klar, auch der Schäfer, dessen Schaf gerissen wird, ist am Ende immer der Beschi...ne weil er max. den Zeitwert ersetzt bekommt, und nicht die zerissenen Zäune, Kadaverentsorgung, das Einfangen der restlichen Tiere usw. Aber es wird damit anerkannt, daß ihm sein Eigentum von einem wilden Tier genommen wurde.
Also warum sollten Fischzüchter oder Vereine deren Aufzuchtteich leer geräumt wurde nicht auch klagen können ?

Hast Du es verstanden was "fishawk" Dier geantwortet hat?

Wenn man Fische aussetzt in ein öffentliches Gewässer verliert man die Eigentumsrechte an Ihnen.
Das Fischereirecht ist auch kein Eigentumsrecht an sich, sondern das Recht sich Fische anzueignen.
Nur in der Fischzucht sind die Fische Eigentum, ähnlich gilt es für Gartenteiche oder weitere definierte Gewässer.

Es ist eben nicht der Inhaber der Fischereirechte dem die freien Fische gehören, auch wenn viele das denken.
Das macht ja auch den Unterschied Fischdiebstahl und Fischwilderei aus.

Aber ganz wichtig, die Zahlung von Entschädigungen hilft nicht den Fischen sondern beruhigt die Menschen.
Teilweise wirkte es wie Schmiergeld, um weiter ohne Verurteilung Fischbestände zu schädigen.
Mit Entschädigungen umgeht man die Probleme zu lösen oder zu vermeiden.
Man entschädigt also die Fischer, wenn Ihre Zielfischarten geschädigt werden, das hat lange Tradition zum Beispiel bei Querverbauung.
Denn wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.
Die Länder und Ihre Beamte sollten sich für Fischbestände einsetzen, was in der Praxis aber nicht wirklich funktionierte.
Denn ein Rechtswesen braucht Jemanden der es einfordert, wo kein Kläger ist, wird der Begriff "Freie Fische" zu Vogelfrei.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Hast Du es verstanden was "fishawk" Dier geantwortet hat?

Wenn man Fische aussetzt in ein öffentliches Gewässer verliert man die Eigentumsrechte an Ihnen.
Das Fischereirecht ist auch kein Eigentumsrecht an sich, sondern das Recht sich Fische anzueignen.
Lieber Bernd2000,
mir muss sicher niemand erklären wann wilde Tiere als "herrenlos" gelten ;).
Eigentlich war es ein guter Thread und ich wollte mithelfen Lösungsansätze zu finden. Aber nun wirds Zeit mich hier auszuklinken.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Da hier einige Gewässerwarte posten, interessiert mich, wie bei euch die Entscheidungsfindung über Besatzmaßnahmen stattfinden:
Entscheidet der GW mit dem Vorsitzenden alleine was geschieht oder werden Entscheidungsalternativen mit vertretbaren Mitgliederwünschen ausgearbeitet und in der Hauptversammlung diskutiert und abgestimmt?

Das demokratische Abstimmungen alleine über Besatz nicht gehen, da ökologische Belange berücksichtigt werden leuchtet ein. Allerdings gibt es eigentlich immer legale und sinnvolle Alternative bzw. nicht nur die eine Lösung.

Ich finde immer noch, dass es nicht sein darf, dass die persönlichen Befindlichkeiten einer Person über den ganzen Verein bestimmen.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Ich finde immer noch, dass es nicht sein darf, dass die persönlichen Befindlichkeiten einer Person über den ganzen Verein bestimmen.

Hallo,

eine Person allein bestimmt das nicht (zumindest nicht bei uns).
Aber der 1. Gewässerwart hat schon ein gewichtiges Wort mitzureden. In der Hauptversammlung wird da nicht darüber diskutiert oder abgestimmt, aber die Besatzzahlen der einzelnen Gewässer werden bekanntgegeben.

Petri Heil

Lajos
 

NaabMäx

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Keine Ahnung, aber ich könnt mir das so vorstellen.

Geschlossenes Gewässer: (Wald/ Moorsee, Kießgrube, usw.)
Es wird die Fangliste, die Eignung des Gewässers, das Budget, und die Vorlieben berücksichtigt. Anhand dessen wird von der Vorstandschaft oder Einzelperson ein Vorschlag/ Vorschläge erarbeitet, der/die in einer Vorstandssitzung abgestimmt wird/werden.
Dazu wird noch die Verfügbarkeit eine Rolle spielen.

In einem Fließgewässer könnt ich mir vorstellen, das die Fischreibehörde anhand der Eigenproduktivität und der Fanglisten einen Besatz empfiehlt und die Kartenmenge definiert.
Ob diese Empfehlung auch über die Menge, Größenzusammensetzungen und Arten beinhaltet, weis ich nicht.
Ob Fangsollabweichungen / Probleme mit Arten und Zusammensetzungen Behördlich und dem Bewirtschafter Analysiert werden?

Oder es wird nur die Menge vorgeschlagen und der Bewirtschafter entscheidet von was, wieviel.
Oder der Bewirtschafter macht was er für richtig hält.

Möglichkeit: ein Elektrofischen (alle paar Jahre) heranzuziehen, um die Größenzusammensetzung und Artenvielfalt zu ermitteln, und entsprechend zu setzen.
Ob Elektrofischen für jedes Gewässer taugt?

- In seltenen Fällen Programme wie z.B. Nase, Barbe, Huchen, Sterlet, Stör, Lachs, Maifisch, usw..
Hierzu bin ich mir ziemlich sicher, das solche Sonderbesatzprogramme nur dann nachhaltig sind, wenn Biotopsprogramme vorne weg, oder einhergehen.


Wichtig ist nur, das das Gewässer mit definiert wird, damit man vom selben Spricht.

Fristgerechte Anträge sollten bei der Jahresversammlung besprochen und geg. abgestimmt werden.
Man darf sich nur nicht wundern, wenn dann an einem selber Arbeit hängen bleibt.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Lieber Bernd2000,
mir muss sicher niemand erklären wann wilde Tiere als "herrenlos" gelten ;).
Eigentlich war es ein guter Thread und ich wollte mithelfen Lösungsansätze zu finden. Aber nun wirds Zeit mich hier auszuklinken.

Eigentlich wollte ich hier ein Thema eröffnen, wo es um erfolgreichen Besatz geht, um Anderen mögliche Beispiele zu geben.
Das hat sich nun ganz anders entwickelt und geht eher um Besatzbetrachtungen was denn richtiger Besatz sei und warum.
Schwierig alles auf einmal zu diskutieren und das auch noch Länderübergreifend und unterschiedlichen Gesichtspunkten.
Gut ich habe mitgemacht...weil Jede Diskussion ja Anderen auch etwas bringt.
Aber eigentlich ist es so umfangreich und unterschiedlich das man es nicht diskutieren braucht, weil es keine Gemeinsame richtige Antwort geben wird.
Was erfolgreicher Besatz ist, unterliegt der Betrachtung des Einzelnen und der rechtlichen Vorgabe der einzelnen Länder.
Besser wäre es also gewesen es weniger zu diskutieren, sondern eigene Erfolge dar zu stellen und Ihre Hintergründe, denn nur der Betrachter kann entscheiden ob das etwas ist was Ihm als Besatzerfolg nachahnungswert erscheint.
Die Diskussionen bringen wenig, Diskussionen mit Mir bringen gar noch weniger, denn ich habe die Motivation nach dem Motte "Nichts geht mehr" nach über 30 Jahren verloren.
Mag sein das Du da noch motivierter bist, vor einiger Zeit hätte ich Dier sehr ähnlich geklungen.
Besser also Du machst weiter und ich ziehe mich aus der Diskussion zurück.
Ich gebe Der in vielen Punkten recht, das es so sein sollte, aber erlebte zu oft die Praxis und den Hintergrund dahinter.

In der Praxis sieht vieles eben anders aus.
Ich weiß nicht wie viel Praxis Du hast, ich weiß nur das ich von der Praxis die Schnauze voll habe.
Ich will die Verantwortung nicht mehr haben und habe sie nun auch nicht mehr.
Das war ein langer Prozess, über fast 4 Jahrzehnte.
Heute betrachte ich die Dinge halt anders und oft auch verbittert mit anderen Augen.
Da ich das ja nie gelehrt bekommen habe und es sich auch nur aus der Praxis und Interesse ableitet, vielleicht auch nüchterner als junge Fachkräfte im Berufsleben.
Letztere werden nicht für Ihr Interesse bezahlt, sondern für Ihr nachgewiesenem Wissen und sie arbeiten nicht für Fische sondern im Auftrag Ihrer Vorgesetzten.
Das muss kein Wiederspruch sein, kann es aber werden.
Fachkräfte werden eben auch eingesetzt um Politische Vorgaben zu vertreten und zu verteidigen.

In der Praxis schaut es dann so aus, das Probleme sicher erfasst und gesehen werden, aber die Politik und der Staat natürlich unschuldig sind.
In der Praxis, ist die Kormoranproblematik, ein Hammerproblem, so wie auch die Staatlichen Querbauwerke der Gewässerausbau, die Tierschutzauslegungen oder das Rechtssystem der Freien Fische und den Endschädigungen.
Die Nebensächlichkeiten geht man an, aber die Grundsätzlichen Probleme will man nicht lösen.
Jedes Querbauwerk in Deutschland wurde genehmigt und oft sogar von einer staatlichen Stelle errichtet.
Gebt also nicht der Wasserkraft die schuld, wenn da Fischwege fehlen, Wanderfischarten verschwanden oder Kormorane nun die Fische fressen, die der Staat schützen wollte.
Deutschland hat es halt nicht so mit dem Naturschutz, es endschädigt halt nur Geschädigte, wenn sie den klagen.
Letzteres kann man halt mit außergerichtlichen Einigungen umgehen, dann gibt es auch keine Verurteilung.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Keine Ahnung, aber ich könnt mir das so vorstellen.

Geschlossenes Gewässer: (Wald/ Moorsee, Kießgrube, usw.)
Es wird die Fangliste, die Eignung des Gewässers, das Budget, und die Vorlieben berücksichtigt. Anhand dessen wird von der Vorstandschaft oder Einzelperson ein Vorschlag/ Vorschläge erarbeitet, der/die in einer Vorstandssitzung abgestimmt wird/werden.
Dazu wird noch die Verfügbarkeit eine Rolle spielen.

In einem Fließgewässer könnt ich mir vorstellen, das die Fischreibehörde anhand der Eigenproduktivität und der Fanglisten einen Besatz empfiehlt und die Kartenmenge definiert.
Ob diese Empfehlung auch über die Menge, Größenzusammensetzungen und Arten beinhaltet, weis ich nicht.
Ob Fangsollabweichungen / Probleme mit Arten und Zusammensetzungen Behördlich und dem Bewirtschafter Analysiert werden?

Oder es wird nur die Menge vorgeschlagen und der Bewirtschafter entscheidet von was, wieviel.
Oder der Bewirtschafter macht was er für richtig hält.

Möglichkeit: ein Elektrofischen (alle paar Jahre) heranzuziehen, um die Größenzusammensetzung und Artenvielfalt zu ermitteln, und entsprechend zu setzen.
Ob Elektrofischen für jedes Gewässer taugt?

- In seltenen Fällen Programme wie z.B. Nase, Barbe, Huchen, Sterlet, Stör, Lachs, Maifisch, usw..
Hierzu bin ich mir ziemlich sicher, das solche Sonderbesatzprogramme nur dann nachhaltig sind, wenn Biotopsprogramme vorne weg, oder einhergehen.


Wichtig ist nur, das das Gewässer mit definiert wird, damit man vom selben Spricht.

Fristgerechte Anträge sollten bei der Jahresversammlung besprochen und geg. abgestimmt werden.
Man darf sich nur nicht wundern, wenn dann an einem selber Arbeit hängen bleibt.

Hört sich richtig an.
Hat aber eine Schwachstelle.
Du setzt ein unglaublich hohes Interesse und Wissen der Mitglieder also der Anger voraus, die dann ja alle das Wissen eines G.Ws haben sollten.
Das ist schon sehr Speziell und braucht einige Jahre Erfahrung, also mehr als selbst ein Ausbilder der Angellehrgänge benötigt, die viele ja schon als zu umfangreich ablehnen.
In der Praxis sollte also Vertrauen zu Ihm ausreichen.
Will sagen die J.H.V ist ungeeignet Besatz zu diskutieren und ein G.W ist auch nicht der Jenige der Besatzbeschlüsse der J.H.V umsetzt, sondern dort maximal vorträgt und bewilligt bekommt.
In Kleinstvereinen mag das anders sein, aber in Großvereinen gibt es mehr Postenträger die zu Wort kommen müssen als in Kleinstvereinen Mitglieder.
Da ist es eine Vertrauensstellung, in der J.H.V hat auch der 1.G.W nur wenig Zeit die Dinge vorzutragen.
Hintergründe, Zahlen, Überlegungen oder gar Diskussionen, würde da schnell den Rahmen sprengen wenn man da ins Detail geht.
Die Teilnehmer wären teilweise begeistert, aber viele würden nie wieder kommen, weil eine solche J.H.V viele Stunden oder Tage dauern würde.
Dort kommen sie hin, um zu erfahren ob in Ihrem Sinne gearbeitet wurde.
Entweder sie entlasten und bestätigen Dich... oder sie sollen eingreifen.
Sie wollen keine langen Diskussionen, sondern erfahren das alles läuft.
Man vergibt halt Aufgaben an Andere von denen man annimmt das sie es besser können wie man selbst, oder wenn man selbst keine Lust hat es zu machen.
Ersteres ist gut, die zweiten können nerven, wenn sie dann noch Vorgaben machen, oder Diskussionen suchen.


Will sagen man sollte schon im Vorfeld Diskussionen suchen oder eben Vertrauen gewinnen und natürlich rechtlich auch alles richtig machen.
Es ist sicher nicht falsch als G.W die Fischereilehrgänge selbst zu halten und auch begeisterter Angler zu sein.
Dort kann man Vertrauen gewinnen und überzeugen...oder verlieren..|supergri.
Vertrauen zu besitzen ist die Grundlage mit der man arbeiten, leichter arbeiten kann.
In meinem B.Land ist der ausgebildete G.W einem Angelverein vorgeschrieben, alle Anderen Posten kann jeder machen.
Da sollte sich der G.W also auch nicht Vorgaben machen oder reinreden lassen, oder eben niederlegen wenn Er es nicht mittragen mag.
 
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rheinfischer70

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AW: Besatzerfolge

Der GW ist gut ausgebildet. Aber auch unter den GW gibts gewaltige Meinungsunterschiede und oft tauchen auch private Vorlieben auf.
Der eine mag Karpfen, der andere Waller und wieder ein anderer ist eher Schleien und Salmoidenfan.
Aber wichtiger als die eigenen Belange müssen doch die Vereinsbelange sein.
Zumindest der GW sollte, wenn in der Hauptversammlung keine Zeit bleibt, einen Extratermin zur Klärung der Besatztaktik einberufen und diese dann für die Fragen der interessierten Mitglieder zur Verfügung stehen und auch Alternativen diskutieren.

Es gibt sicher nicht nur den einen richtigen Weg.
 
AW: Besatzerfolge

Bei uns haben die Gewässerwarte eigene Sitzungen in denen die Besatzpläne, immer für mehrere Jahre, beschlossen werden. Das wird dann überprüft und fortgeführt oder erklärt, warum geändert werden muss.
Der Besatz wird in der Regel nicht auf der MV diskutiert.
So lange da nichts schief läuft wird auch nichts geändert.

Was soll der Unfug, jedes jahr ein anderer Besatzplan. ;+
 

Naturliebhaber

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AW: Besatzerfolge

Bei uns haben die Gewässerwarte eigene Sitzungen in denen die Besatzpläne, immer für mehrere Jahre, beschlossen werden. Das wird dann überprüft und fortgeführt oder erklärt, warum geändert werden muss.
Der Besatz wird in der Regel nicht auf der MV diskutiert.
So lange da nichts schief läuft wird auch nichts geändert.

Was soll der Unfug, jedes jahr ein anderer Besatzplan. ;+

Erst mal ist doch grundsätzlich zwischen Gewässern mit Hegepflicht und Gewässern ohne Hegepflicht zu unterscheiden.

Für Gewässer ohne Hegepflicht haben die Mitglieder natürlich ein Mitspracherecht, was und wie besetzt wird. Da spielen dann weniger hoch wissenschaftliche Besatzstrategien eine Rolle, sondern wieviel Karpfenbesatz ein 10ha-Weiher ohne Zufütterung verträgt, ob und wo man Waller drin haben will, weil dann die Schleienbestände platt sind usw. Und das diskutieren wir in meinem Verein bei Bedarf auch durchaus in der Mitgliederversammlung.

Bei Gewässern mit Hegepflicht sieht das natürlich anders aus. Aber auch da muss man keine Wissenschaft draus machen.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

Ich denke, in den meisten Vereinen läuft es wie bei uns.
Die Mitglieder werden beiläufig über den Besatz informiert und das wars.
Nachfragen oder Alternativvorschläge werden als Ehrabschneidend behandelt.
Wenn selbst der gesamte Vorstand nicht weiß, was der GW überhaupt vorhat, dann ist das meiner Meinung nach nicht ok.

Zu den gut ausgebildeten GWs: Es gibt immer noch viele, die Hechte trotz Reproduktion besetzen, welche, die seit Jahren Unsummen für erfolglosen Zanderbesatz ausgeben ..... Ist halt eine schwierige Materie, aber
 

Hezaru

Member
AW: Besatzerfolge

Zum Thema Gewässer oder Besatzwart. Da braucht man schon ein sehr dickes Fell, die Rückendeckung des Vorstandes und andere Sachen. Bei uns im Verein ist es so das der Besatzwart absolut alleine Entscheidet. Eine sehr grosse Verantwortung über viel Geld das wir ausgeben. Auf einer MV zu entscheiden für welchen Besatz wir Geld ausgeben halte ich für das dümmste was man machen kann.
Ich kann natürlich mit dem Besatzwart reden und versuchen ihn zu überzeugen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Er weiss schon das ich ein bischen was verstehe, aber wenn nicht habe ich das auch zu akzeptieren.
Fällt mir natürlich auch manchmal schwer.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, gegen Wehre, Behörden und Politik. Und oft auch gegen die eigenen Mitglieder im Verein und Vogelschutz und Naturschutz.
Und irgendwann sagt man vielleicht "Leckt mich doch alle mal am Arxxx"
Diese Zeit hatte jetzt auch mal. Aber ich habe mich neu entschieden. Ich werde weiterhin auf Säcke klopfen, mit stillhalten erreicht man nichts.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Besatzerfolge

Ich denke, in den meisten Vereinen läuft es wie bei uns.
Die Mitglieder werden beiläufig über den Besatz informiert und das wars.
...........
Nachfragen oder Alternativvorschläge werden als Ehrabschneidend behandelt.
Wenn selbst der gesamte Vorstand nicht weiß, was der GW überhaupt vorhat, dann ist das meiner Meinung nach nicht ok.
Ich diskutierte nicht ohne Grund im Internet.
So wie im ersten teil läuft es ab..
Nachfragen kamen leider viel zu selten...

Ja teilweise habe ich erlebt das Nachfragen abgewimmelt worden, um die Versammlung schnell durchzuziehen.
Teilweise auch weil man Stammtischbeschlüsse nicht diskutieren mochte, zum Beispiel beim Mindestmaß Wels.
Da gingen die Meinungen der Vereinsgewässerwarte und der Vorsitzenden etwas auseinander ;)..


Teilweise kommen aber auch andere Dinge, wie Blutauffrischung, Barschbesatz oder Brachsenbesatz, Futterfischbesatz als Wunsch für einen großen Fluss.
Ob man das nun wirklich lange diskutieren sollte?
Wie gesagt, nicht alle haben das Interesse sich zu informieren...
Abwimmeln kann da netter sein, als Jemanden in einer Diskussion dumm aussehen zu lassen.
Auch Er ist ja ein Vereinsmitglied, der sich einbringen will.
Aber auch so eine Diskussion kann man verlieren, Fachwissen ersetzt kein Vertrauen.

Fakt ist halt das auch alle Angler verschiedene Wünschen haben die sich nicht gleichen.
Der eine will keine Karpfen der Andere nur Karpfen, einige wollen wenige Karpfen die dann gut wachsen, der nächste will nur Fische die man gut essen kann und immer so weiter...

Zum Bespiel gab es viele die es ablehnten das jährlich auch einige wenige R.F in einen Baggersee mit besetzt worden, die wollten lieber nur M.F im Fluss.
Ich denke man muss an alle denken und Jedem Mitglied gerecht zu werden 2-3 RF Ha in einem Gewässer sind sicher immer vertretbar, selbst wenn man so die Großhechte gut durch den Winter bringt.
Bei uns wollen die meisten Angler nicht unbedingt viel Fisch fangen.
Aber sie wollen die Möglichkeit und die Hoffnung haben das Ihr Zielfisch dort zu fangen ist, wenn da mal eine Forelle springt reizt sie das..
Dann gibt es da die Angelverrückten die eben nicht nur in der warmen Zeit angeln wollen sondern rund um das Jahr.
Einige fischen lieber an Tage andere in der Nacht.
Man muss auch an die Anfänger denken, auch die wollen mal einen Fisch fangen.
Nur auf die "Alten Füchse" zu hören, reicht überhaupt nicht.
So wie man auch an die Fischesser denken sollte.
Natürlich sollte man auch die Kleinfischarten und Naturschutz denken, die Angler wird ein Kleinfisch wie der Steinbeißer oder das Moderlischen nicht wirklich interessieren.
Aber seine Zielfische interessieren sich für ihre Futterfische und bei uns sind es oft wichtige Futterfische.
Wir geben über 1400 Scheine für diverse Gewässer aus, da sollte man schon Vielfalt bieten.

Man kann unglaublich viel machen und doch nie zufrieden sein.
Oder eben Fische bestellen und reinkippen. Am einfachsten geht es, wenn man nur Vorgaben der J.H.V , via Mehrheitsbeschluss umsetzt.
Der Unfrieden ist dann aber vorprogrammiert, weil Minderheiten dann immer übergangen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

rheinfischer70

Well-Known Member
AW: Besatzerfolge

..... Auf einer MV zu entscheiden für welchen Besatz wir Geld ausgeben halte ich für das dümmste was man machen kann.
Ich kann natürlich mit dem Besatzwart reden und versuchen ihn zu überzeugen. .....

Das ist die typische Arroganz. Die Mitglieder sind der Verein und bezahlen mit Ihren Beiträgen. Deswegen sollten diese auch ein Mitspracherecht haben, obs den GW schmeckt oder nicht.

Natürlich müssen rechtliche und ökologische Belange berücksichtigt werden, aber es gibt mehrere legale und ökologisch richtige Möglichkeiten.


Zu Bernd2000
Fakt ist halt das auch alle Angler verschiedene Wünschen haben die sich nicht gleichen.
Der eine will keine Karpfen der Andere nur Karpfen, einige wollen wenige Karpfen die dann gut wachsen, der nächste will nur Fische die man gut essen kann und immer so weiter...

Zum Bespiel gab es viele die es ablehnten das jährlich auch einige wenige R.F in einen Baggersee mit besetzt worden, die wollten lieber nur M.F im Fluss.


Der GW kann duch kurz erklären, warum er auch Minderheiten berücksichtigen möchte, Gegenargumente abfragen und anschließend abstimmen lassen. Wo ist das Problem? Wenn die Mehrheit RB Besatz ablehnt, dann ist das eben so.
Der RB Besatz ist deine Position. Unser GW lehnt diesen Besatz ab und würde den niemals zur Abstimmung bringen. Auch Arroganz der Macht.
 
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