Wir haben Georg Baumann unsere Hydra Speed Baitcast zum Testen geschickt. Der begeisterte Hechtangler war von der Rute sehr angetan, doch lest selbst, was er dazu geschrieben hat:

Die Hydra Speed Baitcast
Das filigrane Kraftpaket von Sportex


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Georg mit strammen Boddenhecht. Den Biss übertrug die Rute perfekt

Eine Rute für Jerkbaits, eine für mittlere Wobbler und die dritte für Bigbaits?! Das will ich nicht, denn ich schleppe ungern viel Tackle mit ans Wasser. Die Gerte muss daher ein möglichst breites Spektrum abdecken. Viele Bigbait-Ruten tun sich aber schwer mit leichteren Ködern. Seit einiger Zeit fische ich die 2,20 Meter lange Hydra Speed Baitcast mit einem Wurfgewicht von 180 Gramm. Ein Fall für ausschließlich ganz schwere Brocken, sollte man meinen. Von wegen! Mit ihr katapultiere ich auch „normale“ Hardbaits noch auf akzeptable Weiten. Der leichte Blank überträgt sogar die Vibrationen eines 15-Zentimeter-Wobblers. Eine leichtere Baitcastrute kann ich somit getrost zu Hause lassen.
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Nettes Detail: Eine Hakenöse fehlt bei anderen hochwertigen Ruten häufig

Richtig wohl fühlt sich die schlanke Gerte in dieser Ausführung dann aber doch bei Ködern jenseits der 100 Gramm. Dafür wurde sie schließlich gebaut. Große Gummis, Jerkbaits und dicke Wobbler lassen sich mit der Hydra Speed präzise und kraftschonend werfen. Der Griff schmiegt sich perfekt in die Hand. Wenn Ihr beim Fischen den Zeigefinger auf den Blank legt, spürt Ihr so gut wie alles. Egal ob der Köder gegen Unterwasserpflanzen stößt oder ob ein Hecht kurz am Gummifisch „schnuppert“ – die Rute verrät es Euch.
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Der Griff schmiegt sich perfekt in die Hand


Pfiffige Teilung
Elf SIC-Ringe führen die Schnur so, dass die Kraft auch unter Belastung optimal verteilt wird. Die Rute vereint die Vorteile von einteiligen Ruten hinsichtlich der Aktion mit den positiven Transporteigenschaften von zweiteiligen. Der Blank bleibt nämlich als ganzes erhalten und nur das Griffstück wird abgezogen. Die Transportlänge von 1,82 Meter ist akzeptabel. Ich hatte jedenfalls gar kein Problem, die Hydra Speed ins Auto zu bekommen.
Und zu meiner ganz besonderen Freude, gibt’s sogar eine Einhängeöse. Gerade hochwertige Ruten verzichten oft auf dieses Detail. Ich finde es aber praktisch, wenn ich beim Platzwechsel meine Köder einhängen kann. Alles in allem ist die Hydra Speed Baitcast ein toller Begleiter fürs Hechtangeln. In der Serie gibt es noch zahlreiche weitere Ausführungen – ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

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Das Griffstück kann man sich kraftschonend unter den Ellenbogen klemmen

AB_Ring.jpg

Hochwertige Sic Ringe übertragen die Kraft von der Schnur perfekt auf den Blank

Sportex Hydra Speed Baitcast
Länge: 2,20 Meter
Wurfgewicht: 180 Gramm
Gewicht: Gramm
Teile: 2
Beringung: 11 Sic-Ringe
Transportlänge: 1,82 Meter
Rollenhalter: Fuji VSS
Preis:192,95 Euro
Internet: www.sportex.de
 
An einigen Stellen und besonders im vollgefressenen Herbst dann schon mal, das ist das wahre Salz in der Hechtsuppe! :)

Aber der Tragekomfort ist nunmal sehr wichtig, je bigger je comfortable, wegen ermüdungsarm durchhalten, und vermeiden von bösestem Handaua.
Man wird leider nicht jünger und wieder so fit, dass einem nichts was anhaben konnte ... :(
 
Das ist doch mal ein wirklich informatives Video wenn sich jemand für die Rute interessiert. Hebt sich toll von der Masse ab und der Lütte lernt auch gleich was thumbsup
 
@Georg Baumann, Danke fürs Review, alles wesentliche wurde angesprochen, bzw. gezeigt.
Macht wirklich Lust darauf sich diese Rute zu kaufen, hab ich aber auch nicht anders von Sportex erwartet?

Jürgen
 
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@Georg Baumann, Danke fürs Review, alles wesentliche wurde angesprochen, bzw. gezeigt.
Macht wirklich Lust darauf sich diese Rute zu kaufen, hab ich aber auch nicht anders von Sportex erwartet?

Jürgen

Listenpreis liegt bei 192,95. Das ist ne Stange Geld, aber in meinen Augen stimmt hier das Preis-Leistungsverhältnis zu 100 Prozent. So ne Rute hält viele, viele Jahre.
 
Listenpreis liegt bei 192,95. Das ist ne Stange Geld, aber in meinen Augen stimmt hier das Preis-Leistungsverhältnis zu 100 Prozent

Wobei die Hydra Speed Serie ja noch zu den günstigeren (Einsteiger)Modellen von Sportex gehört!
Im Laden habe ich diese schon mehrfach befummelt, also die Ruten für Stationärrollen und sie entsprechen genau meinem "Beuteschema".
Hart mit Rückgrat und blitzschnell!
Leider fehlt mir in der Range eine 100gr.WG Rute also eine echte XH Rute?
Zwar liegt die 80gr.WG nur knapp darunter, dies ist mir aber noch zu wenig für meinen Einsatzzweck.
Eine XH brauche ich nämlich noch und die besprochene Castingrute/Bigbaitrute wäre nur noch eine mehr in dieser WG Klasse, in meinem Fundus.

Jürgen
 
Leider fehlt mir in der Range eine 100gr.WG Rute also eine echte XH Rute?
Zwar liegt die 80gr.WG nur knapp darunter, dies ist mir aber noch zu wenig für meinen Einsatzzweck.
Genau, das ist oft das Problem wegen der bei größeren Ködern entstehenden Ködermasse , die im Kubik ansteigt.

Die internationalen Blankhersteller arbeiten bei Blanks ziemlich durchgängig mit der oz Skala: In SI-Einheiten: 1 oz. = 0,0283495 kg oder eben 28g, feiner abgestuft in 1/4 davon was 7g Schritte bedeutet. Genauer differenziert ist auch bis zum WG 7g herunter nicht sinnvoll, auch schon wegen der Blankexemplarschwankungen und so genau gar nicht machbar.

Von daher braucht man eben eine 4oz (=112g) Rute fürs grobe, und nicht nur eine 3oz (=84g) Rute (wie gerne XH gelabelt).
 
Sportex ist einer der wenigen Hersteller, bei denen die WG-Angaben tatsächlich der Praxis entsprechen. Ich sehe den Sportex-Entwickler vor meinem inneren Auge förmlich vor mir, wie er verzweifelt in die Tischkante beißt, wenn er meine Empfehlung hört, dass man mit der Rute auch leichtere Köder fischen kann. "DAFÜR IST DIE NICHT GEMACHT, HERR BAUMANN! Das geht mit anderen Blanks VIEL BESSER." Weiß ich ja. Funktioniert aber halt trotzdem ganz gut:cool::whistling
 
Fehlt ja noch, dass sie sowas derart draufschreiben: :XD

Für Ködergewichte unter 150g NICHT geeignet und NICHT zugelassen!

Erheblich kleinere Gewichte zu beschleunigen ist dem kundigen ohne-Rutenaufladung-werfen-könnenden auch möglich.
 
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Und auf den eigentlichen Köder kommt's halt auch an - z. B. wird ein baller-optimierter Lipless Crank bei Unterladung meist immer noch weiter/besser fliegen als ein (vom Gesamtgewicht her) gleich schwerer Gummiköder

--> sofern nicht relativ kleiner/leichter Gummi mit relativ schwerem Kopf; schwerer Gummi mit leichtem Kopf trudelt fast immer. De Gewichtsverteilung "innerhalb"des Köders ist halt auch relevant für die Wurf- bzw. Flug-Performance (insbesondere bei Unterladung).

Es reicht daher IMO nicht, nur das reine Ködergewicht zu betrachten. Nur die Köderlänge schon gar nicht - es gibt klein und mega schwer genauso wie groß und ziemlich leicht. Reine Länge sagt null über die jeweilige Real-Masse aus.

Insofern finde ich es sinnvoll, wenn Hersteller/Shops bei Gummiködern auch jeweils deren "nacktes" Gewicht mit angeben. So kann man inkl. Kopf-Wahl dann weitaus besser in puncto Aufladungsverhalten "kalkulieren", wenn man die WG-Realwerte seiner Rute(n) kennt.

Noch idealer wäre bei Action-Shads die Angabe eines Mindest-Kopfgewichts, ab dem der jeweilige Köder brauchbar in Wallung kommt (vor allem ohne Leinenzug-Antrieb während der Absinkphase).

Fiktives Beispiel: Nützt ja z. B. nix, wenn ein Action-Gummi erst ab 20 g vernünftig funzt, an einem bestimmten Gewässer bzw. für ein bestimmtes Vorhaben aber schon 10 g zu viel sind.
 
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Das wird bei allen Wurfweiten-Diskussionen gerne vergessen, dass der Köder und dessen Aerodynamik sowie ruhige Fluglage die erste Geige spielt.
Was eben auch oft dazu führt, dass weniger ausholen und weniger beschleunigen zu weiteren Köderflügen beiträgt, weil der anfällige Köder so ruhig in der Luft liegt, nicht flattert, nicht überschlägt usw.
 
Alles richtig - bevor hier aber der Eindruck entsteht, ich würde die Rute für leichtere Köder empfehlen, nochmal ganz deutlich: Das Fisch von 50 Gramm-Ködern geht mit der Hydra Speed ausreichend gut (für meinen Geschmack). Wer hauptsächlich mit dicken Brocken fischt und zwischendurch mal ein paar Würfe mit was kleinerem machen möchte, muss nicht noch ne weitere Rute mitnehmen. Andere Ruten bewältigen diese Köderkategorie aber natürlich deutlich besser (das sind dann keine Bigbaiter).
 
Alles richtig - bevor hier aber der Eindruck entsteht, ich würde die Rute für leichtere Köder empfehlen, nochmal ganz deutlich: Das Fisch von 50 Gramm-Ködern geht mit der Hydra Speed ausreichend gut (für meinen Geschmack). Wer hauptsächlich mit dicken Brocken fischt und zwischendurch mal ein paar Würfe mit was kleinerem machen möchte, muss nicht noch ne weitere Rute mitnehmen

Das ist klar - und darum finde ich auch Deine diesbezügliche Angabe zur noch brauchbaren unteren Aufladungsgrenze sehr sinnvoll, da es Zusatz-Schleif-Aufwand reduziert bzw. die Einsatz-Flexibilität erhöht.

Geht ja da nicht um optimale Rekordweiten, sondern um Noch-Fischbar (insbesondere interessant, wenn in einer Situation auch eine relative Nahdistanz ausreicht). So kann man auch mal situativ was vergleichsweise recht Kleines/Leichtes spontan bzw. noch sinnvoll funktionierend an was recht Brutales hängen (wenn man sich der Unterladung bewusst ist und das entsprechend mit einkalkuliert).

Was ich persönlich sehr nützlich finde - kann ja durchaus sein, dass man an einem Tag auf Bigbaits setzt, damit aber dann gar nix geht. Da ist es schön, wenn man dann optional etwas "downsizen" kann, ohne Extra-Geraffel zu brauchen.

Wobei sich dann eben beim Downsizen in puncto Wurfweite die Unterladung (und die potenziell fette Bigbait-Leine) durch entsprechende Köder(form/bauarts-)Wahl noch etwas kompensieren lässt/lassen.
 
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Nice, gerade endlich mal das Video geschaut, klasse gemacht, besonders Probs an Henry.thumbsup
Grifflänge ist erfeulich gut; Aktionskurve ist nicht meins, aber da bin ich auch sehr speziell.

Dank und Gruß
JK
 
Jetzt hast Du mich neugierig gemacht. Was für eine Aktion willst Du denn bei so ner Rute haben?

Haha, ich habe es befürchtet :D
Gerade in der WG-Klasse ist es natürlich schwierig aber ich bevorzuge möglichst durchgehende Aktionskurven.
Meine Rute in der Gewichtsklasse ist die leider aus dem Programm genommene Baitjigger Swimbait bis 200g wg von Uli Beyer; man kann es auf dem Bild zumindest erahnen; unter Volllast geht da noch mehr.
023bearb.jpg



Tatsächlich ist die Rute unter all meinen Stangenruten die die am nächsten an dem dran ist, wie ich sie gebaut hätte. Ich hätte nur echten Kork drauf gemacht, nicht dieses Funierzeug und die Hakenöse weg gelassen.:roflmao

Grüße JK
 
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Danke für das Bild, sieht man wirklich sehr schön. Habe die Rute noch nicht gefischt. Finde aber auch, dass gerade beim Wobbeln Blanks mit einer durchgehenden Aktion Vorteile haben können. Geht halt zu Lasten des Rückstellvermögens, aber irgendeinen Tod muss man ja sterben. Ein Wabbelstock ist das ja sicher nicht. Unterm Strich mag ich aber schnelle, "giftige" Ruten lieber :laugh2

Zu dem Thema hat @Bilch gerade einen tollen Artikel verfasst: https://www.anglerboard.de/threads/erklaerung-der-eigenschaften-eines-rutenblanks.348534/
 
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