Bissanzeiger / Bisserkennung

Mafiatorte

New Member
Hallo erstmal,

ich bin ja relativ neu hier und habe ein paar Fragen zu dem Thema Bissanzeiger.
Ich hab mir schon einiges angelesen und wollte einfach mal nen Feedback ob ich das so richtig verstanden habe.

Es geht mir dabei rein ums Ansitzangeln.

Bisserkennung mit Pose - soweit eigentlich klar, geht die Pose länger unter wird wohl was dran sein.

Beim Angeln auf Grund hat man dann ja die Wahl zwischen Bügel/Bremse auf und Bügel/Bremse zu.
Wenn ich den Bügel auf lasse bietet sich ja ein elektronischer Bissanzeiger mit Laufrolle an der erkennt wenn an der Schnur gezogen wird.

Wenn ich die Bremse zu lasse muss Ich den Biss ja an der Bewegung der Rutenspitze erkennen. Da hab ich bis jetzt immer Aalglocken oder Knicklichter genommen.
Ich hab allerdings auch eine Variante gefunden mit der man auch wieder einen elektronischen Bissanzeiger nehmen kann, indem man an ein Stück Angelschnur an die eine Seite eine Wäscheklammer und an die andere Seite ein Blei bindet. Wenn man nun die Wäscheklammer an die Rutenspitze macht und die Schnur durch den Bissanzeiger laufen lässt sollte man eine Bewegung der Spitze ja ganz gut erkennen können.

Ein Gerät das ich leider nicht verstehe ist ein Swinger, ich bin soweit das man den in die Schnur einhängt aber dann hörts irgendwie auf.

Hintergrund ist der das mir das Bloße warten auf eine klingelnde Glocke irgendwie zu vage ist. Ich bin Informatiker und einfach ein Fan von Zahlen und Statistiken, also wäre der Plan z.B. beim Brandungsangeln, rausfinden zu können ab wieviel cm Rutenausschlag (doofes Wort) mit einem Biss zu Rechnen ist.
Mir ist klar das dass noch von anderen Dingen wie der Aktion und der Härte der Rute abhängt, aber das kann man dann ja bestimmt irgendwie rausrechnen.

Um das vernünftig machen zu können muss natürlich ein Grundverständnis der Prinzipien vorhanden sein. Aber darum Frag ich ja.


lg
Mafiatorte
 
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Der Swinger sorgt künstlich für ein "durchhängen" der Schnur zwischen Rolle und Bissanzeiger. Man fischt mit geschlossener Rolle und meist mit offenem Freilauf. Dadurch das die Schnur mit Swinger durchhängt fängt der Bissanzeiger beim Biss an zu piepen da sich die Schnur ,dank durchhängen, jetzt trotz geschlossener Rolle über den Bissanzeiger zieht. Der Swinger geht dabei nach oben bis sich die Schnur komplett gestrafft hat.
Beim Brandungsangeln hänge ich immer ein "Zitronenei" (diese gelben mit Zitronensaft gefüllten Kunststoffeier), welches mit Wasser gefüllt ist, ist die Schnur ein. Das Ei zieht die Schnur in einem Bogen nach unten und bei einem Biss wandert es nach oben.
Ich hoffe du konntest meinen Ausführungen folgen.:)

P.S.: Das mit dem ausrechnen ab wieviel cm. Rutenausschlag ein Biss erfolgt ist wird sich beim Brandungsangeln wohl kaum berechnen lassen können da mehrere Faktoren wie Strömung, Wind, Wellen sowie Kraut und andere im Wasser treibende Sachen diesen ständig verändern.

Gruß Rolf
 
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Lazarus

Guest
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Den Weg des Rutenausschlages halte ich nicht für aussagekräftig für die Entscheidung, ob die Ausschläge der Rutenbspigtze auf einen Biss oder den Wind/Strömung/Schnurschwimmer/Kraut zurückgehen.
Interessanter ist die Beschleunigung des Rutenausschlages, bei einem Biss zuckt die Rute meistens schneller als bei Kraut und auch die Freqenz der Zupfer.

Wie man diese Parameter aber sinnvoll erfassen kann?
Beschleunigungssensoren sind an sich ja nichts besonderes, aber irgendwie muss man das Messsignal ja von der Rute zum Bissanzeiger kommen.
In einer ruhigen Aalnacht habe ich mal gebrainstormed, ob man mit einem IR-Laser am Bissanzeiger und geeignetem Reflektor an der Rutenspitze was machen könnte.
Ergebnis meiner Überlegungen: Ich bleibe beim Knicklicht!

Möglich wäre eine Bisserkennung über eine Kamera mit Mustererkennungssoftware. Diese Software zu schreiben übersteigt aber meine Fähigkeiten. Bist du nicht Informatiker? ;)
 

Mafiatorte

New Member
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Guten Morgen,

auf die Idee mit dem Beschleunigungssensor bin ich mittlerweile auch gekommen. Mein erster Ansatz war einen Seilzugsensor einzubauen wie sie im Anlagenbau verwendet werden, die waren mir dann allerdings für so ein Experiment doch etwas teuer.

Ich würde sagen entweder man bringt Ihn direkt an der Rutenspitze an, und erfasst die Bewegung der Rutenspitze in allen 3 Dimensionen.
Oder man baut sich sowas was ich in meinem ersten Post beschrieben habe, quasi mit einem Lot von der Rutenspitze und montiert dann an die Schnur den Sensor. Hat den Vorteil das man nur noch eine Dimension messen kann/muss.

Ich finde beide Methoden haben so Ihre Vor- und Nachteile, das messen direkt an der Rutenspitze liefert natürlich wirklich detailierte Daten die dann aber auch irgendwie ausgewertet werden wollen, das wäre mit der Schnurmontage einfacher.

Ich denke ich werde einfach mal beides ausprobieren. Also 2 Beschleunigungssensoren montieren und die dann zyklisch über einen Microcontroller abfragen.
Dann vielleicht noch ein Display um die Momentanwerte anzuzeigen und irgendwas um die Daten zu Protokollieren...

Ich werde dann bei Zeiten mal einen Thread in Basteln/Selbermachen aufmachen :)

lg
 

grubenreiner

Naturköderfreak
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Mit einer solch standardisierten Messmethode wirst du beim Angeln aber niemals wirklich erfolgreich sein, befürchte ich.

Biße an der Feederrute/Rutenspitze können von heftigen Ausschlägen bis zu leichtem widerholtem Zittern, von einem leichten zurückschnellen der Rute bis zu wiedrholtem sanftem Zug alles sein. Diese von anderen Faktoren zu unterscheiden, richtig zu interpretieren und dann noch im richtigen Momant den Anhieb zu setzen bedarf oft jahrelanger Erfahrung und ist ein stetiger Lernprozess. Vor allem da die Impulse je nach verwendeter Montage/Bleigewicht etc. sowie je nach Fischart variieren, von aüßeren Faktoren gar nicht zu sprechen.
Vielleicht ist das nur eine Hoffnung meinerseits, ich glaube jedoch fest dass man mit jeglicher automatisierten Messaparatur dann immer nur einen Bruchteil (nämlich idelalisierte Standardbiße) der wirklichen Biße auch als solche erkennt.

Bedenke auch dass die Bißanzeige über sensible Spitzen den Vorteil hat dass es eine sehr schnelle Bißanzeige ist, also auswerfen, Schnur auf Spannung bringen, fertig. Jedes zusätzliche Anbringen / Einstellen eines Bißanzeigers kostet Zeit und kann dann auch verpaßte Biße bedeuten. Nicht umsonst ist die feederspitze dem elktr. Bißanzeiger bei feinen, schnellen Bißen haushoch überlegen.

Versteh mich nicht falsch, ich finde das Thema interessant (auch wenn ich so gut wie nichts von Elektronik etc. verstehe), ich denke aber wenn es dir vorrangig um eine Verbesserung deiner Angelei und mehr gefangene Fische geht, wäre deine Zeit besser am Wasser investiert, mit den Augen fest auf die Rutenspitze gerichtet.

Ich hab mir schon einiges angelesen...

Geh fischen, probiere die bisher etablierten Methoden der Bißanzeige intensiv aus, in verschiedenen Umgebungen/Gewässern. Wenn dir dann immer noch die absolute Verbesserung einfällt dürfte es auch in der Praxis mehr Chancen haben.
So befürchte ich wird das ganze sehr sehr theoretisch bleiben.
 
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Mafiatorte

New Member
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Das das ganze auch mittelfristig gesehen kaum mehr als eine Spielerei ist, ist mir durchaus klar. Mir geht es bei der Idee auch nicht primär darum das ich dadurch mehr Bisse erkenne und mehr Fische fange, sondern eigentlich eher darum das ich einfach Spaß an solchen technischen Spielereien habe und ich meine es wird wohl nicht schaden einfach mal Beschleunigung der Rutenspitze zu messen, könnte ja sowieso mal interessant sein so sehen was da so für Kräfte beim auswerfen wirken.

Das man eine riesig wirkende Menge an Daten braucht um so ein System annähernd Praxistauglich zu machen ist logisch. Darum werde ich einfach beides tun, Erfahrungen sammeln und nebenbei ein bisschen technischen Schnickschnack bauen.

Wenn es klappt und sinnvolle Daten da bei rumkommen freu ich mich darüber und wenn nicht da hab ich ja trotzdem Spaß beim Angeln gehabt.

Wie gesagt, ich werde berichten :)
 
AW: Bissanzeiger / Bisserkennung

Mal ein Nachtrag zu den Swingern, das wurde hier bisher glaube ich nicht richtig erklärt.

Die sind nicht nur dazu da, die Schnur zu spannen oder damit auch bei geschlossenem Bügel Schnur über den Bissanzeiger gezogen wird. Die sind dazu da, um Fallbisse anzuzeigen. Also wenn ein Fisch auf dich zugeschwommen kommt. Dann würde der elektronische Bissanzeiger ohne Swinger nichts machen, ganz einfach, weil die Schnur nicht abgezogen, sondern lockerer wird. Durch den eingehängten Swinger jedoch wird bei einem Fallbiss die Schnur ein Stück nach unten gezogen, so dass Schnur über den Bissanzeigen läuft und dieser Alarm gibt. Dazu sind die Swinger da.
 
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