AW: Cassien 2014
Ich kann leider keinen „richtigen“ Bericht schreiben, da der Urlaub nun doch schon etwa her ist und ich daher den zeitlichen Teil wahrscheinlich nicht mehr hinbekomme. Stattdessen werde ich euch einfach erzählen was ich versucht habe und wie.
Ich nehme folgendes vorweg: Ich war mit meinem Bruder vor Ort welcher Raubfisch Angler ist daher wird es auch dazu ein paar Informationen geben
Da ich seit vielen Jahren den Cassien befische kannte ich bereits einige nette Stellen die man ohne Boot und voll beladen gut erreichen konnte welche aber ein wenig abseits des Getümmels waren welches im Sommer am See herrscht. Solltet ihr je in der Sommerzeit dort sein und kein Boot haben kann ich euch aber Stellen wärmstens empfehlen wo viele Leute planschen aber dazu später mehr.
Ich hatte vorher nie wirklich am Cassien auf Karpfen geangelt aber ich wollte einfach mein Wissen über das finden von Karpfen aus Deutschland kombinieren mit meiner Gewässerkenntnis vom Cassien die ich mir vom Feedern und Spinnen angearbeitet hatte.
Rund um den See gibt es bei Vollstau sehr viele ausgedehnte Schilffelder und Halb versunkene Büsche und bäume welche noch leben und daher sehr dicht sind optimal für uns. Die meisten davon werdet ihr falls ihr kein Boot habt gegenüber von euch sehen an stellen an die ihr nicht kommt aber das gehört dazu
Wir haben immer an Büschen und Schilffelder gefischt. Gefischt habe ich mit mir neuen Boilies, meinen Standard Boilies und Tigernüssen welche ich das erste Mal verwendet habe allerdings sind die am Cassien ein muss.
Die neuen Boilies hatte ich mir bestellt um damit die Weißfische im cassien halbwegs zu sättigen um zumindest noch ein bisschen Futter am platz liegen zu haben wenn die Karpfen kommen. Weißfische im Casssien werden nämlich nicht nur riesig sondern sind auch in enormen Stückzahlen unterwegs was wohl auch am all you can eat Buffet von uns Karpfenanglern liegen mag. Leider habe ich die Boilies etwas zu spät bestellt und hatte keine Zeit mehr sie zu trocknen und aus der tüte waren sie sehr weich:/
Um zu sehen wie groß ihre Lockwirkung auf die fische war (wie gesagt erstes mal bestellt) zerdrückte ich immer ein paar der Boilies und legte sie vor mir ins Wasser. Zuweilen dauerte es keine 2 Minuten und es hatte sich bereits eine Wolke kleiner fische um den Köder gelegt welcher nach 15 Minuten verschwunden war...
Fazit: Cassienfische haben Hunger auch wenn sie nur finger lang sind...
Kleine Anekdote zu den zerdrückten Boilies: ich habe diese immer im knietiefen Wasser vor mir versenkt und gefressen wurden diese von kleinen brutfischen und an einer stelle einem kapitalen Döbel den ich dabei mit Freude beobachtet habe. Irgendwann fuhr aber ein schwall zwischen die kleinen fischchen und ich lief in der Hoffnung einen Raubfisch live sehen zu dürfen an die stelle an der ich die Boilies versenkt hatte. Was sehe ich? Einen wirklich wunderschönen Vollzeiler der im knietiefen Wasser ganz entspannt an mir vorbeischwimmt als alle Boilies gefressen sind...
Dass er danach nicht noch gebissen hat muss ich wohl nicht sagen :C
Aber nun zurück zum Angeln
Gefischt habe ich Ufernah mit Tigernüssen und weiter draußen mit meinen Standard boilies und vereinzelt mit den neuen.
Während meines Aufenthalts am Cassien habe ich Stellen befischt welche ich hier resümieren möchte:
Stelle 1: Kleine krautige Bucht neben der Bucht von Stelle 2. Hier waren wir sehr erfolgreich mit der Spinnrute und konnten schöne Schwarzbarsche und Barsche landen. An den Karpfenruten ging hier leider nichtmal ein Brassen allerdings sollte sich hier später Fisch zeigen.
Anekdote zu Stelle 1: Ich saß gemütlich in der Sonne, als auf einmal grellrote krümel auf der wasseroberfläche schwammen nachdem es bei mir an der Karpfenrute einmal gepiepst hatte. Nachdem ich an dieser rute einen Snowman mit einem roten popup fischte holte ich die angel ein und stellte fest, dass mir eine schildkröte einen perfekten biss von meinem roten popup abgebissen hatte.
Hat ihr aber offen sichtlich nicht geschmeckt da die roten krümel je hoch kamen
Stelle 2: kleine Bucht viel Kraut lange Sandzunge in der Mitte welche ins Tiefe führt.
An dieser Stelle fing ich 3 Brassen und einen Wels auf einen fischfetzen Auf den ich maximal mit einem Zander gerechnet hätte . Macht aber ordenlich rabatz and der 40g Rute. Ausserdem haben wir einen wirklich unfassbar großen Spiegler beobachten können. Dieser schwamm allerdings bei Stelle 1 im Kraut wer weiß ob wir ihn erwischt hätten wenn wir einen Tag länger gefischt hätten gefischt wurde in krautlücken und auf der sandzunge.
Stelle 3:
Eigentlich DIE traumstelle schlechthin
Wunderbares Schilf Feld auf der Seite und steiler Abbruch ins tiefe vor uns. Die Stelle war komplett überdacht von bäumen und daher auch bei 33 grad noch angenehm kühl
Hier fischte ich mit Boilies im Tiefen und mit Tigernüssen vorm Schilf. Ich konnte nur mit Wurfrohr und Schleuder füttern daher war diese Einteilung für mich außer frage.
Mit der Schleuder fütterte ich einen mix aus Dosen Mais und halbierten Tigernüssen welchen ich manchmal je nach Laune mit Grundfutter verband was aber keinen großen Einfluss hatte
Diese Stelle war zwar absolut wunderbar aber leider ohne Boot für mich nicht halb so geil wie sie hätte sein können.
Ich konnte in den Tagen die ich hier verbrachte nur einen kleinen Schuppi landen zu welchem mir vom Fischerei Aufseher aufrichtig gratuliert wurde da er meinte die kleinen wären hier extrem selten, da die Karpfen im Cassien zwar ablaichen aber nicht sonderlich erfolgreich aufgrund des stresses den die erleiden bevor sie im Laichgebiet sind, durch die Heerscharen an Anglern...
Also zumindest über den Seltenheitswert meines kleinen Schuppis gefreut und weitergemacht.
Und die nächsten Tage hatte ich auch Bisse über Bisse...
Doch leider hauten die Karpfen logischerscheise direkt ins Schilf und ich bekam Meistens mein Vorfach zurück aber den Fisch nicht raus und manche mussten mit haken weiter...
Und im Tiefen das selbe spiel nur hier bissen die fische nur um nach 3 Sekunden Drills die Schnur an der Steinkante durchzuschneiden...
Ich hatte dies 2 mal im Tiefen bevor ich die Stelle wechselte um nicht weitere fische zu piercen. Einer der beiden fische im Tiefen war definitiv ein massiver Wels oder wirklich massiver Karpfen denn als ich nach dem run an die Rute ging wäre ich beinahe ins Wasser gefallen durch die brachiale kraft mit der er am anderen ende der Schnur zog. Leider verabschiedete sich auch dieser Fisch was mich dazu brachte die Stelle zu wechseln da dies nicht mein Ziel war sondern die fische auch aus dem Wasser zu bekommen..
Stelle 4: Eine meiner Lieblingsecken im Cassien viele Büsche direkt am Wasser und fast überall weicher Lehmboden.
1 Rute vor einem im Wasser stehenden Busch zu meiner linken eine vor einem Busch zu meiner Rechten und 2 etwas weiter draußen da hier der Boden nicht so steil abfällt dachte ich, ich könnte die Fische hier auch ohne Boot ausdrillen.
An dieser Stelle habe ich alleine gefischt und aus Faulheit keine Raubfischruten mitgenommen sondern nur mein Karpfenzeug, was dazu geführt hat, dass ich statt zu fischen jeden Abend einem riesigen Barschschwarm bei der Jagd beobachtet habe
An dieser Stelle konnte ich am ersten Tag einen schönen Schuppenkarpfen vor dem linken Busch fangen.
Am zweiten Tag brach ich das Angeln ab da von den Bergen ein wirklich heftiges Unwetter herunterzog und ich im Urlaub Schönwetterangler bin
Am dritten Tag hatte ich einen starken Run allerdings schlitzte mir der fisch nach kurzem Drill aus bzw löste sich (hab den Haken zurückbekommen also kein Problem wie an Stelle 3
) danach hatte ich ein paar kleine Piepser nach denen sich erst nichts mehr tat doch plötzlich ca. eine halbe Stunde später hatte ich einen unfassbar kraftvollen run auf der selben Rute (Rute weit draußen; wurde nicht bewegt). Für 10 Minuten kämpfte ich einen Kampf mit einem extrem kraftvollen Fisch und ich hatte schon die Hoffnung einen der wirklich dicken zu drillen als plötzlich mit einem Plopp der ganze druck weg war...
Doch plötzlich merke ich da ist doch noch was dran und was sehe ich?
Am Haken hing ein Brassen, welcher ab hinter dem Kopf fast komplett geschuppt war und dessen Flossen stark ramponiert waren. Offensichtlich hatte sich der brassen am Haken aufgehängt aber auf dem weichen Lehmboden nicht das Blei bewegen können und durch sein Gezappel hatte ihn wohl ein Wels bemerkt.. ;D
Am letzten Tag erlebte ich die Anekdote mit dem schönen Vollzeiler an welchen ich immer noch mit Wehmut zurück denke
L
Aber den hole ich mir 2016!
Wie ihr seht habe ich nicht sonderlich viel auf Karpfen gefischt, was daran liegt, dass wir touren zu Forellen Flüssen gemacht haben und auch oft mit der Spinnrute unterwegs waren.
Kleiner Nachtrag:
Bitte haltet die Bestimmungen (kein Nachtangeln etc) ein! Ich als Halbfranzose und Labertasche wurde von den Kontrolleuren welche fast täglich vorbeikamen auf Pferden oder mit einem Motorboot direkt akzeptier wodurch diese mir einiges über andere Angler am See erzählt haben. Das erste war von einem Deutschen, welchen sie aus dem verkehr gezogen haben als er mit Zelt, Liege und über 100kg Boilie aufbauen wollte und versuchte ihnen zu versichern, dass er nur über Tag bleiben wollen würde...
und auch sonst sind Angler von auswärts nicht mehr sehr gerne gesehen(nicht nur wir deutschen) da bereits alles mögliche passiert ist da viele sich nicht benehmen können am Wasser.. (hatte da selbst eine nette Begegnung mit einem Engländer der meinte mir schief ankommen zu müssen
)
Wenn sich alle anständig benehmen dann kann ich mir vorstellen, dass irgendwann die Bestimmungen wieder gelockert werden denn in meinen Augen sind diese eingerichtet um den Fischen ein bisschen ruhe zu geben.
Mein persönliches Fazit:
Der Cassien bestätigt sich mir wieder als Wundersee für alle Fischarten sowohl beim Feedern Spinnen Ansitzangeln und Karpfenangeln. Sehr gerne werde ich 2016 wieder zurückkehren dann allerdings mit Schlauchboot denn außer beim Ufernahen Angeln oder in flachen Bereichen ist die Gefahr Fische zu verlieren wirklich extrem hoch und das ist unverantwortlich den Fischen gegenüber und noch dazu teuer. Allerdings konnte ich mit meiner Kenntnis des Sees durchaus ein paar gute Ecken finden die beste an der ich im Schnitt 2 Bisse am Tag hatte war allerdings Stelle 3 welche ich aufgegeben habe wegen der Abriss um nich unnötig fische zu piercen...( Stelle 3 ich komme wieder mit Boot und säckeweise Motivation ! )In meinen Augen ist der See ein Paradies für Angler. Bis auf Aal und Zander denke ich habe ich fast alles was so in Seen schwimmt dort schon gefangen (sogar Forellen !) . Noch ein kleiner Tip: lasst eure Bollen zumindest zum Teil durchtrocknen oder macht die dinger hart wie Steine Cassienfische hauen sich weiche boilies direkt rein ich hab schon nach 10 min zum teil leere montagen eingekurbelt oder auch mal 10 min nachm einwerfen ne rotfeder auf 1,5 20er murmeln gefangen nur damit ihr ne vorstellung habt wie groß die viecher da sind...
Ich hab diese Zeilen schnell vor der Uni und jetzt gerade geschrieben also habt bitte Verständnis für eventuelle Fehler oder unklare Formulierungen
Falls Fragen oder ähnliches bestehen immer her damit ich versuche alles zu beantworten
J
LG
Phil