Chemische Wasseruntersuchung

Hallo,

in den Kläranlagen wird doch das Wasser, bevor es in ein Gewässer eingeleitet wird, hinsichtlich seiner Qualität überprüft. Könnte man dort nicht auch das Wasser aus einem Vereinsgewässer testen lassen?
Schließlich ist ein vernünftiges Gerät doch sehr teuer und mit den Stäbchen und Wässerchen soll das Ergebnis ja sehr ungenau sein.

Vielen Dank
Alex
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Klar kann man das dort,oder auch bei Wasserwerken machen lassen.
Mehr Möglichkeiten haben Sie allemal.
Wenn die wollen, könnten sie wohl auch einige Stellen hinterm Komma.

Vor Ort, mit Stäbchen oder Wässerchen reicht aber vollkommen und hat auch Vorteile.
(Ph, O² u.s.w)
Du kannst jederzeit wiederholen wenn Du unsicher bist!
Durch den Transport könnte die Probe auch verfälscht werden.
 
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Hallo,

Durch den Transport könnte die Probe auch verfälscht werden.

Das gilt besonders für gelöste Gase wie Sauerstoff, aber auch den pH-Wert, der ja primär vom Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht bestimmt wird.

Wichitg ist natürlich eine korrekte Probenahme.
Chemisch unbedenklicher Behälter, Glas oder PE.
Unterarmtiefe, erst hier den Deckel abschrauben.
Behälter füllen und unter Wasser ohne Luftblase verschließen.
Kühl und dunkel transportieren (Photosyntheseaktivität von Phytoplankton!)

pH-Meter und Leitfähigkeitsmessgeräte sind verhältnismäßig erschwinglich.

Ansonsten liefert auch der Aquaristikbedarf recht zuverlässige Reagenzien zur Schnellbestimmung.

Streifentauchtests sind, wenn man sie richtig lagert, anwendet und das Ergebnis einzuschätzen versteht, recht gute Hilfsmittel für eine Einschätzung.
 
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Vielen Dank,

dann werd ich mal die Reagenzien testen. In welchen Abständen sollte man das Wasser untersuchen?
 

thorstenp

Member
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Morgen,

die Methodik, die Rheophilius beschrieben hat, ist für die Messung die Richtige. Allerdings musst du dabei beachten, dass durch das Einströmen des Wassers in dein Behältnis der O² Wert verfälscht wird, und das umso stärker, je schneller es einströmt. Daher würde ich mir dafür ein el O² Messgerät anschaffen.

Bei der Häufigkeit kommt es aus meiner Sicht auf das Gewässer und die Umgebung an. Gibt es Felder ausenrum, die bei Düngung Nährstoffe einschwämmen? Bei längeren Hitzeperioden, oder anderen Extremereignissen. Und sonst in regelmäßigem Turnus. Wenn lange Eis und Schnee auf dem Wasser ist, messe ich möglichst den O², um reagieren zu können etc pp.

In der Literatur wird oft empfohlen, dass man 1 mal im Monat messen soll, was aber eher die Ausnahme sein dürftr.

Bei Fließgewässern hast du bei einer chem. Messung immer nur eine Momentaufnahme, die theoretisch dirket danach komplett anderst aussehen könnte.

An unseren Fließgewässern messe ich bei Bedarf, im Schnitt ca 4 mal im Jahr. Plus besondere Ereignisse.

In den Stillgewässern verhält es sich ähnlich.

Als ich frisch als Gewässerwart angefangen habe, habe ich tatsächlich 1mal im Monat gemessen, um ein möglichst rundes Profil über 1 Jahr zu bekommen, und die Gewässer besser kennen zu lernen.

Jetzt dann wie gesagt ca 4 mal p.a. Reicht aus meiner Sicht für normale Gewässer durchaus aus.
 
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Hallo Thorsten,

danke für den ausführlichen Beitrag. Spielen die Außentemperaturen bei der Untersuchung auch eine Rolle?

Wenn nicht, werd ich gleich mal mit dem Set von JBL unser Wasser testen.

Servus
Alex
 

thorstenp

Member
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Die Temperatur (im Wasser und in der Luft) spielt immer eine Rolle, d.h. du solltest sie auf alle Fälle mit aufzeichnen, dazu ggf auch Witterung, da z.B. längere Regenperioden Werte verändern können. Kaltes Wasser speichert z.B. mehr O² als warmes, andere Werte werden sicherlich auch beeinflusst. Deshalb sollte man die Proben ziemlich zügig auswerten. Die Probentiefe und genaue Stelle solltest du auch aufzeichnen, das hilft auch ungemein bei der Interpretation.

Für manche Tests, wie den BSB (biologischen/bakteriellen Sauerstoffbedarf) muss das Wasser von anfang an 20 *C haben, und auch genau bei der Temperatur gelagert werden.


Wenn man dann nach ein paar Jahren wieder auf die Werte schaut, wundert man sich vllt. weil sie zu dem Gewässer eigentlich nicht passen. Wenn aber dabei steht, dass es eine Woche lang geregnet hat, und wie Tief etc, kann es schnell wieder plausibel werden.

Also testen kannst (und solltest :)) du immer, wie gesagt auch um ein "Jahresprofil" zu bekommen, durchaus häufiger am Anfang.
 

ForellenGui

New Member
AW: Chemische Wasseruntersuchung

Hallo Alex,
Zum Thema Wasseranalyse hätte ich da was für dich schau mal unter www.ac-wiltingen.de
Dort findest du unter dem Button Für Vereinsgewässerwarte kostenlose Downloads zur Erstellung einer Arbeitsmappe die einem hilfreich sein könnte, die mit einem Tropfentest ermittelten Wasserwerte auch richtig zu deuten und zu dokumentieren.

Gruß ForellenGui#h
 
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