Congerslayer
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Moin, was verwendet man denn für ein Gerät zum Congerangeln wenn die wirklich mehr Power haben als größere Waller? OK, ne stabile Multi ist jetzt kein Ding, aber was ist mit Schnur und Rute?
Dank und Gruß JK
Moin,Bei mir kamen früher Garbolino Atlantic (?), Brandungsruten mit 420cm/800gr Wurfgewicht, und heute Penn Jakub Vagner Bank Cat in 270cm/1000gr zum Einsatz.
Dazu 9500er Penn, 50er Fireline, 80lbs Mono und 250kg(?) Wirbel von Sampo.
Da kann ich meine 130kg mit aller Kraft reinhängen - da bricht nix..
Es ist garnicht die eher mittlere Kampfkraft der Conger, sondern die Umstände - auf dem Boot kann man sehr viel leichter fischen, aber vom Ufer muß man mit grober Gewalt das Tier rausziehen.
Findet ein mittlerer Conger (mittel ist so 150cm..) Zugang zu Felsen, ist er verloren.. .
Und man angelt fast immer über Fels, oder, ganz besonders fängig, an großen Molen/Wellenbrechern.
zum Gerät: da fische ich zumindest bei der Schnur noch stärker, 60kg Geflecht kann zügig durchscheuern, habe ich schon erlebt, meinem Vater ist das öfter passiert. Mir kommt nichts unter 100kg realer Tragkraft ins Haus(auf den entscheidenden 50-60m, darunter 60kg 'Backing') genaugenommen fische ich 136kg Hohlgeflecht, das Silent Leader von Zeck ist da das abriebsfeste was mir je untergekommen ist, gegen verhedderungen habe ich ca.2m Mono eingespleisst, ist aber komplett im Geflecht verschwunden, um einen sanften Übergang zu erzielen, Wirbel mit Auftriebsköder für Blei oder Stein mit Reissleine, Kugellagerwirbel an der Schlagschnur, dann eine Sollbruchstelle aus 90kg Mono mit nem alten Korken drauf(sammel ich das ganze Jahr in der Familie), abhängig von der Hängergefahr ein Kugelgelagerter- oder normaler Tönnchenwirbel woran dann das Vorfach anschließt, wo ich nach meinen letzten zwei Touren(bei der letzten wurde plötzlich aus Waller Conger weshalb ich nicht darauf vorbereitet war), da mir 2mm Kevlar mehrfach von den Zähnen durchgescheuert wurde, 7x7 Stahl mit 80-125kg Tragkraft(damit auch bei vielfachem Knicken während eines langen Drills mit Grundkontakt alles Hält), werde ich beides probieren, wenn wer ne Quetschhülsenzange für derartige Stärken weis, immer gerne, mit meiner verarbeite ich eigentlich nur bis 25kg, da aber mit hervorragenden Tragkräften. Als Haken habe ich drei Modelle, die ich abhängig von der Ködergröße und Form verwende: Owner SJ41, SJ43 und SJ51, haben alle ihre Berechtigung, wenn der Haken kleiner ist muss er eben dickdrähtiger sein, der SJ43 ist ein Mittelding, aber deutlich stabiler als der SJ41 und mit einem recht langen Schenkel was bei länglichen Fetzen praktisch ist, Cirklehooks werde ich vielleicht auch noch probieren, nur kann der Köder dann schlechter befestigt werden weil sich der Haken noch drehen muss. Die gesamte Montage ist so aufgebaut das sich die Hauptschnur praktisch nie im Grund verhakt, nur Gewicht und Vorfach verloren gehen können und sich das ganze im Wurf fast nie verheddert.
Bei den Ruten und Rollen werde ich diesmal was neues probieren, zugegeben ein sehr teurer Spaß, aber mit der Power und Wurfweite meiner bisherigen Combos bin ich unzufrieden: bei den Ruten kommen drei Modelle zum Einsatz die bisher nur Waller kennen, sind alles Hearty Rise Ruten mit schön großen Ringen, die Catfish Extreme in der schweren 240 Variante und die 270er, sowie die Monster Game II in der 240er variante welche spürbar kräftiger ist als die 240er Catfish, aber für's hardcore wallerspinnen ist die Catfish Super. Das man auch zu einem Bruchteil des preises weggekommen wäre weis ich, aber eine gute Übertragung bei der auch Meterfische Spaß machen ist mir sehr wichtig, schließlich geh ich deshalb angeln, Fisch für die Küche ist eher ein wilkommener Nebeneffekt.
Bei den Rollen kommen für mich nur Stationärrollen in Frage, einfach weil es bei dieser Angellei instinktiv laufen muss und ich erst angefangen habe mich an Rechtshändige obenliegende Multis zu gewöhnen, auch wenn es deutlich mehr passende Multis gibt. Da Congerangeln meine größte Leidenschaft ist habe ich mir über längere Zeit das Geld für zwei echte Top Rollen zusammengespart, nämlich 2mal die Saltiga in 18000 P, werde mir zum Wallerangeln und Congerangeln in Zukunft noch die 20000er ersatzspule gönnen für mehr Schnurfassung aber ist beim Conger eh Nebensache. Diese Rolle habe ich aus mehreren Gründen gewählt, aber der wichtigste ist das man damit mehr Kraft beim Kurbeln hat als mit jeder anderen Stationärrolle und das Getriebe das auch abkann, zweiter Punkt ist die Bremskraft, denn im Drill arbeite ich schon mit ca. 20kg, wenn ein Fisch festsitzt wird auch mal mit gesenkter Rute und 25-30kg gezerrt, auf die Art kann man notfalls auch pumpen, wenn die Rute überlastet ist. Einfach nach hinten ziehen und auf dem weg nach vorne Kurbeln. Gehärtete Spulenkante, stabiler Bügeldraht usw. sind weitere Punkte die von den Felsen wichtig sind und sehr zur Langlebigkeit beitragen. Wie oben angedäutet, wäre es mit multis auch für weniger als die Hälfte der Kosten machbar aber das überlege ich mit vielleicht in 3-4 Jahren, wenn ich auch das instinktiv mache und große Statios kann ich für diverse Einsätze gebrauchen.
Zur Kampfkraft Der Conger im Vergleich zu Wallern: m.M.n Kämpfen Conger sehr viel stärker als Waller, erst recht in der gleichen Gewichtsklasse(zumindest bei unter 2m wiegen Conger bei gleicher Länge sehr viel weniger), allein schon dadurch das sie sich prima rückfärts schrauben können und es dadurch herzlich wenig bringt den Kopf zu drehen, Während das bei Wallern super klappt und ich auch nen 2 Meter in der Strömung locker gehalten kriege, der nimmt nur Schnur wenn ich es zulasse. Waller sind aber auch nicht gerade die stärksten und Tunas stellen sicher beide in den Schatten.
ABER wie Rhinefisher schrieb ist es in erster Linie der Fakt das man Conger im Gegensatz zu fast allen Fischen nicht nur halten muss oder gar ausdrillen kann, sondern mit aller Gewalt hochzerren muss. Vom Boot oder vertikal vom Pier tut es wesentlich leichteres gerät auch(deshalb fische ich auch unterschiedliche Ruten), notfalls wird eben mit nach unten gerichteter Rute nach oben gezogen, Vom Ufer, bzw. Felsen muss man die Fische aber in einem schrägen Winkel hoch pumpen/kurbeln und um das auszugleichen sehr viel schneller sein, da es den Fisch in dieser Situation vergleichsweise wenig Kraft kostet nach unten zu gelangen, schlieslich kommt der Zug von der Seite statt von oben. Wenn er sich einmal festgesetzt hat besteht schon noch eine Chance, die eine ist durch stetigen Zug den fisch zu ermüden, das kann man aber bei wirklich großen vergessen(klappt aber bei ~120 noch prima). Die letzte Möglichkeit besteht darin die schnur zu kappen, irgendwo fest zu binden ünd ca. 1x pro Stunde zu versuchen den Fisch herauszuziehen, hat mir schon mehrere schöne Fische gerettet. das ist einer der Gründe warum ich Hohlkerngeflecht fische, das kann man einfach wieder anspleissen, geht viel schneller als bei normalem(solid braid), ist haltbarer und vor allem hat man keine abstehenden Enden die Kraut fangen.
Übrigens verwende ich die oben genannte Montage in deutlich leichterer Ausführung auch für Aal, da mit schweren Hechtruten und abriebsfestem 60er geflecht als Vorfach.
Köder mit Baitelastik sichern ist klar, aber danke für den Hinweis. Klappt übrigens mit etwas Gefühl auch bei GuFis super, das macht kaum Jemand, zugegeben hässlich aber effektiv.
So, ich glaube dieser halbe Roman dürfte erstmal alle Fragen bezüglich meines Geräts beantworten.
Liebe Grüße, Marlon.
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