Bilch
Otto-Normalangler
Jede Rolle und Rute braucht nicht einen eigenen Thread zu haben, die DAM Quick Super ist aber mMn eine so legändere Rolle, dass sie einen verdient.
Als ich von der DAM Microlite geschrieben habe, hat @Bimmelrudi gesagt, dass ich mich nicht zurückhalten soll, wenn ich die Möglichkeit habe eine gut erhaltene Quick Super zu bekommen. Tatsächlich hat sich vor kurzem eine Möglichkeit ergeben und ich bin ein stolzer Besitzer einer DAM Quick Super geworden.
Die Quick Super wurde von 1954 bis 1968 Produziert und in 14 Jahren gab es natürlich verschiedene Modelle - ein Bild von denen hat schon @eiszeit mal erstellt. Auf diesem Bild ist auch eins der allerersten Modelle, die noch ein Zählwerk hatten (dieses war in Meter für den Europäischen Markt und in Yards für den Amerikanischen). Meine Rolle gehört zu den früheren Modellen (die Merkmale werde ich später mehr detailliert beschreiben), aber schon ohne Zählwerk. Ein späteres Modell hat uns @Dübel gezeigt und @Thomas. das letzte Modell mit dem Zweiganggetriebe und dem Ölnippel an dem Kurbelansatz.
Die Rolle war nicht umsonst schon oft mit einem Panzer verglichen - sie ist grün, schwer und fast unverwüstlich.
Ein Größenvergleich mir der Quick Finessa
Auf dem Getriebe war das alte Fett drauf, dass vor weiß Gott wie vielen Jahren angebracht wurde. Trotzdem ließ sich die Rolle ganz weich kurbeln. Auf dem Bild kann man es nicht sehen, aber das alte angetrocknete Fett in der Rücklaufsperre sorgte dafür, dass diese fast lautlos war
Die Zerlegte Rolle – eigentlich sehr wenig Teile
Das Herz der Quick Super ist das Schneckenradgetriebe. Die Super war die erste DAM Rolle mit solchem Getriebe, die dann zum Symbol von DAM Premium Rollen geworden ist. DAM hat das Getriebe zwar nicht erfunden, hat es aber verfeinert und die Super hatte (wie auch alle späteren DAM Modelle) ein Antriebsrad aus Bronze und die Antriebswelle/Ritzel aus Stahl. Warum DAM bis zum Ende Stahl und nicht Edelstahl für das Ritzel und die Achse benutzt hat, ist mir ein Rätsel.
Das besondere an der Super ist das zweite Schneckenrad, das den Nocken für dem Spulenhub bewegt. Das Resultat dieses Systems ist eine langsamere Oszillation und damit engere Schnurverlegung.
So ein System hatte neben der Super nur noch die Microlite, bei den anderen premium DAM Rollen (von Quick Finessa 280 aus 1956 bis zur Quick Royal MDS aus 1994) war das Führungsstück direkt auf den Schraubenrad befestigt.
Microlite:
Finessa:
So eine Achse kann keiner biegen - 6 mm dicker Stahl
Das beidseitig gekapselte FAG Kugellager
Der Lagerdeckel mit der berühmten DAM Rücklaufsperre, zuerst bei der DAM Quick (Standard) eingeführt.
Der Deckel/Sperre von der Inneren Seite und das Großrad. Die Sperrklinke im Deckel ist als ein Bolzen geformt und mit einer Feder ausgestattet. Als beim Kurbeln die Hebel gegen das Gehäuse (bzw. der Bolzen gegen das Großrad) schlägt, wird so das berühmte Klackern erzeugt. Beim Zurückdrehen bleibt der Bolzen in einer der 8 ausgebohrten Löcher am Großrad stecken. Der Großrad ist der einzige Teil bei dieser Rolle, der etwas Verschleiß zeigt.
Das Schnurlaufröllchen ist wie bei den späteren DAM Rollen aus Wolframcarbid gemacht. Dieses Material ist dreimal so steif wie Stahl und fast so hart wie Diamant. Obwohl mein Röllchen mehr als 60 Jahre alt ist, ist kein Verschleiß zu sehen. Was mich wirklich fasziniert, ist die Art wie das Röllchen angebracht ist und zwar nicht an der Bügelhalteschraube. Diese, die den Bügel mit dem Winkelschalthebel verbindet, liegt außen und zwischen dem Bügel und Hebel ist eine Distanzbuchse. Das ermöglicht, dass das Röllchen sich auf der Schnurlaufröllchenschraube drehen kann. Leider gibt es kein Gleitlager und das Röllchen dreht sich nur, wenn eine nicht zu glatte Schnur drüber läuft. DAM könnte dieses System verfeinern, stattdessen haben sie aber bei den späteren Rollen das Röllchen einfach an die Bügelschraube montiert.
In dem Rotor ist ein Gewicht angebracht, das für die Balance sorgt. Der Rotor ist aber leider noch lange nicht ausbalanciert - schade, dass DAM diese Idee nicht besser ausgeführt hat. So ein Gewicht hat auch die Microlite, bei den anderen DAM Rollen habe ich es aber nicht bemerkt.
Microlite:
Interessant finde ich, dass man den Rollensteg austauschen kann. Als Bub habe ich schon mal eine Rolle geschrottet, weil ich den Rollensteg gebrochen habe. Das war aber eine Quick Fighter, die wahrscheinlich aus Zinkdruckguss gemacht wurde.
Hier einige der Unterschiede zu den späteren Modellen, die ich entdecken konnte
Auf der unteren Seite des Gehäuses ist die Rollennummer abgedrückt (die späteren Modelle hatten keine Nummer mehr)
Der Lagerdeckel ist in derselben grünen Farbe wie die Rolle und der Verschlussdeckel ist aus schwarzer Plastik und jeder Deckel ist mit je drei Schrauben an das Gehäuse befestigt (wie bei der Finessa 280/285).
Die späteren Modelle haben einen hellgrauen Verschluss- und Lagerdeckel (aus Aluminium), die so wie bei fast allen späteren Quick Rollen (bis zu der Quick Royal) mit 3 Schrauben untereinander verbunden sind, womit auch das Gehäusedeckel befestigt ist.
Der Winkel am Schnurfangbügel ist stumpf; bei den späteren Modellen hat dieser Winkel ca. 90°.
Der größte Unterschied ist die Bremse bzw. Spule. Schon die Spule selbst ist sehr interessant gebaut; nämlich aus zwei Teilen, die mit 4 Schrauben zusammengeschraubt sind. Später waren die Spulen aus einem Stück.
Problematisch bei den ersten Modellen ist die Bremse. In der Spule ist nämlich nur eine! ca. 1 cm breite Metallscheibe. Die Bremse funktioniert jedoch, man muss aber extrem vorsichtig sein, denn 1 mm zu viel und die Bremse ist komplett gesperrt.
Weil ich mit der Rolle angeln möchte, habe ich nach einer möglichen Lösung gesucht. Ich hatte die Möglichkeit die Spule einer 550 Quick zu bekommen und @Dübel war so nett zu überprüfen ob die Spule mit meiner Rolle kompatibel ist. Glücklicherweise ist sie das und damit lässt sich schon viel sorgenfreier angeln. Diese Spule bzw. Bremse hat 6 Scheiben (3 aus Metall und 3 aus Resitex) und sie sind auch größer.
Jede Lösung bring aber neue Probleme. Die Spule ist zwar kompatibel mit der Rolle, aber nicht mit dem alten Bremsknauf. Wegen dem Rand an der Spule kann man mit dem dreieckigen Knauf die Spule nicht entsprechend befestigen. Ein neuer Knauf musste also auch noch her.
Als ich von der DAM Microlite geschrieben habe, hat @Bimmelrudi gesagt, dass ich mich nicht zurückhalten soll, wenn ich die Möglichkeit habe eine gut erhaltene Quick Super zu bekommen. Tatsächlich hat sich vor kurzem eine Möglichkeit ergeben und ich bin ein stolzer Besitzer einer DAM Quick Super geworden.
Die Quick Super wurde von 1954 bis 1968 Produziert und in 14 Jahren gab es natürlich verschiedene Modelle - ein Bild von denen hat schon @eiszeit mal erstellt. Auf diesem Bild ist auch eins der allerersten Modelle, die noch ein Zählwerk hatten (dieses war in Meter für den Europäischen Markt und in Yards für den Amerikanischen). Meine Rolle gehört zu den früheren Modellen (die Merkmale werde ich später mehr detailliert beschreiben), aber schon ohne Zählwerk. Ein späteres Modell hat uns @Dübel gezeigt und @Thomas. das letzte Modell mit dem Zweiganggetriebe und dem Ölnippel an dem Kurbelansatz.
Die Rolle war nicht umsonst schon oft mit einem Panzer verglichen - sie ist grün, schwer und fast unverwüstlich.
Ein Größenvergleich mir der Quick Finessa
Auf dem Getriebe war das alte Fett drauf, dass vor weiß Gott wie vielen Jahren angebracht wurde. Trotzdem ließ sich die Rolle ganz weich kurbeln. Auf dem Bild kann man es nicht sehen, aber das alte angetrocknete Fett in der Rücklaufsperre sorgte dafür, dass diese fast lautlos war
Die Zerlegte Rolle – eigentlich sehr wenig Teile
Das Herz der Quick Super ist das Schneckenradgetriebe. Die Super war die erste DAM Rolle mit solchem Getriebe, die dann zum Symbol von DAM Premium Rollen geworden ist. DAM hat das Getriebe zwar nicht erfunden, hat es aber verfeinert und die Super hatte (wie auch alle späteren DAM Modelle) ein Antriebsrad aus Bronze und die Antriebswelle/Ritzel aus Stahl. Warum DAM bis zum Ende Stahl und nicht Edelstahl für das Ritzel und die Achse benutzt hat, ist mir ein Rätsel.
Das besondere an der Super ist das zweite Schneckenrad, das den Nocken für dem Spulenhub bewegt. Das Resultat dieses Systems ist eine langsamere Oszillation und damit engere Schnurverlegung.
So ein System hatte neben der Super nur noch die Microlite, bei den anderen premium DAM Rollen (von Quick Finessa 280 aus 1956 bis zur Quick Royal MDS aus 1994) war das Führungsstück direkt auf den Schraubenrad befestigt.
Microlite:
Finessa:
So eine Achse kann keiner biegen - 6 mm dicker Stahl
Das beidseitig gekapselte FAG Kugellager
Der Lagerdeckel mit der berühmten DAM Rücklaufsperre, zuerst bei der DAM Quick (Standard) eingeführt.
Der Deckel/Sperre von der Inneren Seite und das Großrad. Die Sperrklinke im Deckel ist als ein Bolzen geformt und mit einer Feder ausgestattet. Als beim Kurbeln die Hebel gegen das Gehäuse (bzw. der Bolzen gegen das Großrad) schlägt, wird so das berühmte Klackern erzeugt. Beim Zurückdrehen bleibt der Bolzen in einer der 8 ausgebohrten Löcher am Großrad stecken. Der Großrad ist der einzige Teil bei dieser Rolle, der etwas Verschleiß zeigt.
Das Schnurlaufröllchen ist wie bei den späteren DAM Rollen aus Wolframcarbid gemacht. Dieses Material ist dreimal so steif wie Stahl und fast so hart wie Diamant. Obwohl mein Röllchen mehr als 60 Jahre alt ist, ist kein Verschleiß zu sehen. Was mich wirklich fasziniert, ist die Art wie das Röllchen angebracht ist und zwar nicht an der Bügelhalteschraube. Diese, die den Bügel mit dem Winkelschalthebel verbindet, liegt außen und zwischen dem Bügel und Hebel ist eine Distanzbuchse. Das ermöglicht, dass das Röllchen sich auf der Schnurlaufröllchenschraube drehen kann. Leider gibt es kein Gleitlager und das Röllchen dreht sich nur, wenn eine nicht zu glatte Schnur drüber läuft. DAM könnte dieses System verfeinern, stattdessen haben sie aber bei den späteren Rollen das Röllchen einfach an die Bügelschraube montiert.
In dem Rotor ist ein Gewicht angebracht, das für die Balance sorgt. Der Rotor ist aber leider noch lange nicht ausbalanciert - schade, dass DAM diese Idee nicht besser ausgeführt hat. So ein Gewicht hat auch die Microlite, bei den anderen DAM Rollen habe ich es aber nicht bemerkt.
Microlite:
Interessant finde ich, dass man den Rollensteg austauschen kann. Als Bub habe ich schon mal eine Rolle geschrottet, weil ich den Rollensteg gebrochen habe. Das war aber eine Quick Fighter, die wahrscheinlich aus Zinkdruckguss gemacht wurde.
Hier einige der Unterschiede zu den späteren Modellen, die ich entdecken konnte
Auf der unteren Seite des Gehäuses ist die Rollennummer abgedrückt (die späteren Modelle hatten keine Nummer mehr)
Der Lagerdeckel ist in derselben grünen Farbe wie die Rolle und der Verschlussdeckel ist aus schwarzer Plastik und jeder Deckel ist mit je drei Schrauben an das Gehäuse befestigt (wie bei der Finessa 280/285).
Die späteren Modelle haben einen hellgrauen Verschluss- und Lagerdeckel (aus Aluminium), die so wie bei fast allen späteren Quick Rollen (bis zu der Quick Royal) mit 3 Schrauben untereinander verbunden sind, womit auch das Gehäusedeckel befestigt ist.
Der Winkel am Schnurfangbügel ist stumpf; bei den späteren Modellen hat dieser Winkel ca. 90°.
Der größte Unterschied ist die Bremse bzw. Spule. Schon die Spule selbst ist sehr interessant gebaut; nämlich aus zwei Teilen, die mit 4 Schrauben zusammengeschraubt sind. Später waren die Spulen aus einem Stück.
Problematisch bei den ersten Modellen ist die Bremse. In der Spule ist nämlich nur eine! ca. 1 cm breite Metallscheibe. Die Bremse funktioniert jedoch, man muss aber extrem vorsichtig sein, denn 1 mm zu viel und die Bremse ist komplett gesperrt.
Weil ich mit der Rolle angeln möchte, habe ich nach einer möglichen Lösung gesucht. Ich hatte die Möglichkeit die Spule einer 550 Quick zu bekommen und @Dübel war so nett zu überprüfen ob die Spule mit meiner Rolle kompatibel ist. Glücklicherweise ist sie das und damit lässt sich schon viel sorgenfreier angeln. Diese Spule bzw. Bremse hat 6 Scheiben (3 aus Metall und 3 aus Resitex) und sie sind auch größer.
Jede Lösung bring aber neue Probleme. Die Spule ist zwar kompatibel mit der Rolle, aber nicht mit dem alten Bremsknauf. Wegen dem Rand an der Spule kann man mit dem dreieckigen Knauf die Spule nicht entsprechend befestigen. Ein neuer Knauf musste also auch noch her.