Das Aalsterben geht weiter

mike_w

Member
Trotz teils gegenteiliger Beteuerungen aus der Politik scheinen wirkungsvolle Wanderhilfen zum Abwandern nicht vorhanden zu sein.
Erschreckend ist der nachfolgende Artikel mit den Bildern. Wir Angler müssen Beschränkungen hinnehmen und an anderer Stelle erfolgt ein Massensterben.

Habe aber die Frage, warum immer noch Aale oberhalb von Wasserkraftwerken ausgesetzt werden. Ich verstehe es einfach nicht.
Hier der Artikel

http://www.der-lokalanzeiger.de/index.php/articles/2226/an-den-wasserkraftwerken-hat-das
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Das Aalsterben geht weiter

Habe aber die Frage, warum immer noch Aale oberhalb von Wasserkraftwerken ausgesetzt werden. Ich verstehe es einfach nicht.

Weil die durchschnittlichen Vereinsplumpsangler ihre Vereine dazu nötigen. Sie wollen Aalfischen. Etwas anderes beherrschen sie nämlich nicht.
 

daci7

Käpt'n Iglo
AW: Das Aalsterben geht weiter

Bei den 45 kg schweren fischen [...]
Wat für Schläuche dat sind - wahrscheinlich eine der seltenen Süßwasser-Leng-Wanderungen ;)
[...] zum Laichen im Saragossa-Meer [...]
Daher wandern die auch nicht, wie der europäische Aal in die Sargassosee, sondern nur bis Nordspanien. Das da aber ein Binnenmeer sein soll ist mir neu?!
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Das Aalsterben geht weiter

Du müsstest den Aal schon lebenslang anpflocken, um ihn von seinem Wandertrieb stromauf abzuhalten.

Die Pflöcke kannst du sparen. Wenn die Verbauung dicht ist, sprich das WKW keine Aufstiegshilfe (Fischtreppe) hat, dann ist da end of navigation. Gegen den Strom in der Turbine kommen auch Aale nicht an, folglich nicht weiter, nicht ums Leben.
 
L

Lazarus

Guest
AW: Das Aalsterben geht weiter

Gegen den Strom in der Turbine kommen auch Aale nicht an, folglich nicht weiter, nicht ums Leben.
Also keine Aale mehr besetzen. Nur, was hilft es den Glasaalen? Irgendwo müssen sie schließlich hin.
Hast du dafür auch einen Vorschlag?
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Das Aalsterben geht weiter

Die Gewässer fischsicher durchgängig machen. Und für Bayern, jedenfalls für den Teil der dem Donausystem angehört, gibts eben keine Aale, da es dort auch keine natürliche Wanderung geben kann.
 
L

Lazarus

Guest
AW: Das Aalsterben geht weiter

Die Gewässer fischsicher durchgängig machen. Und für Bayern, jedenfalls für den Teil der dem Donausystem angehört, gibts eben keine Aale, da es dort auch keine natürliche Wanderung geben kann.
D'accord!
Durchgängig machen heißt aber, dass die Kraftwerke rückgebaut oder zumindest stark nachgebessert werden müssten.
Ganz offensichtlich klappt das aber nicht. Weil: Wir brauchen den 'Öko'strom.
Vor allem aber: die Betreiber brauchen die Subventionen. Jeder m³ Wasser über die Fischtreppe fehlt denen halt in der Turbine.
 

mike_w

Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Also keine Aale mehr besetzen. Nur, was hilft es den Glasaalen? Irgendwo müssen sie schließlich hin.
Hast du dafür auch einen Vorschlag?

Solange wir Angler Aale in geschlossene Gewässer oder oberhalb von Turbinen ohne funktionierende Abwanderumleitung besetzen, sind wir nicht besser, als die Wasserkraftkraftbetreiber.
 

basslawine

Active Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Solange wir Angler Aale in geschlossene Gewässer oder oberhalb von Turbinen ohne funktionierende Abwanderumleitung besetzen, sind wir nicht besser, als die Wasserkraftkraftbetreiber.

Zumindest füttern wir die Kormorane! Die lieben Aal!

Es gibt aber sicher noch Flusssystembereiche, die Wasserkraftfreien Aufstieg ermöglichen.
Untere Elbe, Ems, Weser... und Nebengewässer

irgendwann kommt dann die erste Staustufe bzw. Turbine und dann ist oft Schluss.

Wäre mal interessant, für wieviel % der Fliessgewässer das noch zutrifft.

Ansonsten es hilft wohl nur das komplettfangverbot, um den Aal noch zu retten. die Glasaalaufstiege in den deutschen Flüssen sind in den letzten Jahrzehnten um über 90% zurückgegangen, (war in einer Studie über die Ems, aber das Papier ist jetzt schon alt! aktuelle Zahlen möchte ich lieber gar nicht sehen).

Einsetzen von Glassaale bzw.vorgestreckten Aalen in Gewässer ohne durchgängige Abwandermöglichkeit ist leider wirklich ökologische Verschwendung und beschleunigt das absehbare Ende.

Gruss Marco
 

mike_w

Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Ich habe auch nie verstanden, warum Berufsfischer z.B. an der Weser, nicht die verletzen Aale im Turbinenauslauf fangen und dann verwerten, sondern anderswo die Aale fangen und vermarkten.

Bei Recherchen habe ich gelesen, dass es praktisch keine funktionierende Abwanderhilfe gibt, obwohl dies vorgeschrieben sein soll.
 

Gardenfly

Active Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Ich habe auch nie verstanden, warum Berufsfischer z.B. an der Weser, nicht die verletzen Aale im Turbinenauslauf fangen und dann verwerten,

Weil 50% aller Kartoffeln oder Äpfel weggeworfen werden, da sie nicht der Handelsklasse 1 entsprechen und es sogar ein Urteil gibt nachdem es sogar Körperverletzung ist,wenn der Verbrauchen nur daran denkt einen Fisch mit überstandener Krankheit zu essen.
 

basslawine

Active Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Hab noch mal kurz gegoogelt:

http://www.portal-fischerei.de/file.../Bestandsmanagement/FlusseinzugsgebietEms.pdf

seite 7+8 zeigt eine Tabelle der Steigaalfänge, und das sieht absolut nicht gut aus!

Nach der Lektüre habe ich damals die gezielte Aalangelei eingestellt, im Endeffekt ein Wurmverzicht fürs Nachtangeln.

Wenn ich bedenke wie ich in meiner Jugend den örtlichen Aalangelcrack nach einer Gewitternacht mit seiner Ausbeute von 42 guten Aalen transportiert in einer Alumilchkanne im Mofaanhänger bewundert habe!

Ich denke in den nächsten 10-20 Jahren gehts für den Aal um die Wurst, Hopp oder Topp, ein echtes Aussterben stellt leider auch eine der möglichen Alternativen dar.
Bei dem komplizierten Fortpflanzungsverhalten ist der Zug womöglich schon längst abgefahren...
 

Jose

Active Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

ja, sieht alles nicht so gut aus, für unseren schlängler.
bei der großen anzahl der aalangler im AB wundere ich mich schon ein bisschen über das geringe interesse für diesen trööt.

liegt eventuell auch daran, dass es ihnen reicht, die ganze schuld auf andere zu schieben (hauptschuld richtigerweise benannt als glasaafischerei, verbauung etc.), ihren eigenen beitrag ("fetten aal gefangen") aber gerne bedeutungslos reden.

naja, irgendwann wird es einen benannten angler geben, der "den letzten aal" in den räucherofen gehängt hat.

klar, angler rotten den aal nicht aus, tragen aber dazu bei.
konsequent wäre, auf aal-angelei zu verzichten (beim mit-dem-finger-zeigen sind immer drei finger auf einen selbst gerichtet).

im ernst, so ist es immer nur die krokodilsträne, dass "für mich nichts übrig bleibt" oder wie in anderen zusammenhängen die "besitzstandswahrung".
 
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Purist

Spinner alter Schule
AW: Das Aalsterben geht weiter

Welche Rolle spielt der asiatische Schwimmblasenwurm? Warum darf er noch kommerziell gefangen und vermarktet werden? Warum klappt es mit den Wasserkraftwerken nicht, was die Gesetze angeht, die klar regeln, was da auf Betreiberkosten zu tun ist?

Wir Angler sind nur ein kleiner Teil davon, den man durch ein Fangverbot auch leicht komplett ausschalten kann, allerdings sind wir diejenigen, die sich für den Erhalt deutlich mehr engagieren, wie andere Beteiligte. Selbst wenn er ausstirbt, in manch einem Vereinsteich wird noch ein großer Schlängler wohnen, den bislang keiner gefangen hat..

Das Mindestmaß (entspricht dem Durchschnitt..) und die Schonzeit (natürlich im Winter), was es in manch einem Bundesland gibt, halte ich allerdings für einen schlechten Witz, vor allem wenn flußabwärts noch Berufsfischer auf Aalfang gehen.
 

.Sebastian.

Well-Known Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Der Schwimmblasenwurm trägt leider auch zu einem erheblichen Teil der Fortpflanzungsunfähigkeit der Aale bei. Der geschätzte Befall der Aale wird auf 2/3 (der Aale im "offenen" Gewässersystem) notiert. Nachwuchsproduktion also schon allein dadurch um etwa 60% gesenkt!
Wie von vielen angesprochen: Warum Aale noch immer in geschlossen Gewässern oder gewässer ohne Durchgängikeit besetzt werden ist mir leider auch schleierhaft!

PS: trotz meines Nicknamens fische ich seit ein paar Jahren nicht mehr auf Aal.
 
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AW: Das Aalsterben geht weiter

Können Aale eigentlich auch in unsern heimischen gewässer sich natürlich fortpflanzen ? weil bei uns an der ruhr ist ein sehr guter aal bestand und es wird kaum besetzt
 

Jose

Active Member
AW: Das Aalsterben geht weiter

Können Aale eigentlich auch in unsern heimischen gewässer sich natürlich fortpflanzen ? weil bei uns an der ruhr ist ein sehr guter aal bestand und es wird kaum besetzt


nein.

aus der frage entnehme ich, dass eine weitere sportfischerprüfung erfolgreich abgelegt wurde.

|muahah:
 
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